Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

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H.Kowalski
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Re: Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

#33 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Zu meiner These, dass die CC "No Derivates / keine Derivate" Lizenz nicht für die Verwendung in Videos geeignet ist, bin ich soeben rein zufällig (bei der Suche nach Filmmusik) auf diese interessante Erklärseite von Creative Commons gestoßen:

Creative Commons org - legal music for videos
Creative Commons hat geschrieben:Legal Music For Videos
....
Can I use any song with a CC license on it?

Almost — you need to make sure that what you want to do with the music is OK under the terms of the particular Creative Commons license it’s under. CC-licensed music isn’t free for all uses, only some — so make sure to check out the terms (you can find these by clicking on each song’s license icon).

Most importantly, you need to use music that is not licensed under a No Derivative Works license. This means that the musician doesn’t want you to change, transform, or make a derivative work using their music. Under CC licenses, synching the music to images amounts to transforming the music, so you can’t legally use a song under a CC No Derivative Works license in your video.

Also, make sure to properly credit the musician and the track, as well as express the CC license the track is under. For example, you might include text like this at the end of your video:

This video features the song “Desaprendere (Treatment)” by fourstones, available under a Creative Commons Attribution-Noncommercial license.
Sinngemäß übersetzt und zusammengefasst: Du brauchst Musik, die nicht unter einer "keine Derivate"-Lizenz steht. Die Synchronisation der Musik zu Bildern steht einer Transformation der Musik gleich, die bei Verwendung der keine-Derivate-Lizenz unerwünscht ist.

Unter der von mir verlinkten Seite sind einige Quellen aufgelistet und verlinkt, unter denen man Creative-Commons-lizenzierte Musik finden kann:
- ccMixter
- Free Music Archive
- Jamendo
- Magnatune
- Fugue Music
- BeatPick
- CASH Music
- SectionZ
- Opsound
- Podsafe Audio
- AudioFarm
- Internet Archive’s Netlabels Collection

Die Empfehlung von CC lautet, die beim jeweiligen Stück angegebene Lizenz (-Erklärung) genau zu lesen und zu prüfen, ob die Verwendung in Videos erlaubt ist.

Für die Veröffentlichung auf YouTube bin ich immer noch der Meinung, dass ausschließlich die Lizenzformen CC BY (Namensnennung) und CC 0 (Publick Domain) in Frage kommen. Erstens, weil YouTube selbst nur die Lizenzform CC BY in den Videoeinstellungen erlaubt - Share-Alike ist damit schon rein technisch nicht möglich. Zweitens, weil die Plattform YouTube eigenkommerziellen Zwecken dient, selbst dann, wenn Kanal und Video nicht monetarisiert sind (ohne Werbeeinblendung). Damit scheiden auch alle Nicht-Kommerziell-Lizenzen aus. Drittens, weil Keine-Derivate-Lizenzen aus oben genannten Gründen ausscheiden.

In diesem Sinne, ich wünsche weiterhin viel Spaß bei der musikalischen Vertonung Eurer Videos, trotz der urheberrechtlichen Schranken. :L
Es grüßt der Hein (alias Heiner Kowalski)
http://www.kowalskifilm.de | Dem Hein seine Reiseberichte hier im Forum

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the matrix
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Re: Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

#34 Ungelesener Beitrag von the matrix »

DANKE HEINER
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Lieber verrückt das Leben genießen, als normal langweilen...

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Mimoto
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Re: Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

#35 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Man kann aber auch einfach die Titel versuchen und abwarten was Youtube einem antwortet.


Ich such mir die Musikstücke aus und leg sie in einen Schwarzfilm (Film ohne Bilder) und lade diesen Clip mit den Musikstücken "privat" hoch und schau was mir Youtube antwortet. Wenn es keinen Urheberrechtsverwarnung gibt nutze ich die Titel für den eigentlichen Film.


Im letzten Fall....

Dies ist keine Urheberrechtsverwarnung!
62FE429E-6D53-42E0-94B1-CF7632512975.jpeg
Damit ist man sauber, lediglich wer Geld über die Videos verdienen will geht leer aus.
In diesem Fall bekommt der Musikkünstler bzw. der Rechteinhaber die Klicks auf Werbebanner im Video zugesprochen.

Grüße
Michael /mimoto

Sterbe mit Erinnerungen, nicht mit Träumen.


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H.Kowalski
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Re: Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

#36 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

@MiMoto: Danke für die Ergänzung. Das stimmt natürlich, dass es außer einer Creative Commons Lizenzierung auch noch andere Möglichkeiten gibt, Musik legal lizenziert auf YouTube zu verwenden.

Mein Beitrag war bezogen auf die insgesamt 7 existierenden Creative-Commons-Lizenzen, bzw. auf die Frage, welche davon sich für Videos eignen. Natürlich haben auch Künstler, die eine CC-Lizenz verwenden, die eine Verwendung in YT-Videos nicht vorsehen, die Möglichkeit, ihre urheberlichen Geldansprüche beim Content-ID-System von YouTube anzumelden und erhalten dann eine Vergütung, wenn der Titel verwendet wird bzw. haben die Möglichkeit, die Verwendung zu verbieten. Ob Urheber, die solche CC-Lizenzen verwenden, das tatsächlich tun, ist eine andere Frage. Eine Genehmigung des Urhebers im Content-ID-System stützt sich dann aber nicht mehr auf die CC-Lizenz, sondern auf die Vergütung, die dafür gezahlt wird.
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Bäda
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Re: Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

#37 Ungelesener Beitrag von Bäda »

Speziell noch für YT kann man sich hier noch informieren, ob der gewünschte Song bei YT verwendet werden kann und wann ja, zu welchen Konditionen.

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H.Kowalski
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Re: Rechtliches zum Thema Musik in Amateurfilmen

#38 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Richtig, die Musikrichtlinien gibt es auch noch - und noch weitere Möglichkeiten, die im Thread hier schon zuvor auch besprochen wurden. Mein Beitrag von Mittwoch 11. Dezember 2019, 07:50 bezog sich lediglich auf die spezielle Frage, welche der unterschiedlichen Creative Commons Lizenzformen sich hierfür eignen. Ich habe mich mit ausschließlich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, als ob es keine anderen Möglichkeiten gäbe. Anderen Möglichkeiten außer Creative Commons gibt es daneben natürlich immer noch.

Ich fasse diese Möglichkeiten speziell für YouTube nochmal zusammen:

Aus der YouTube Audio-Mediathek direkt herunterladbar:
- Kostenlose Musik Youtube-lizenziert
- Kostenlose Geräusche
- Kostenlose Musik Creative-Commons-Attribution lizeniert (CC BY - Namensnennung erforderlich)

Aus anderen legalen Quellen stammend, z.B. von gekaufter CD oder aus legalen (ggf. kostenpflichtigen) Downloadportalen:
- Musikstücke, deren Verwendung in den Youtube-Musikrichtlinien im Voraus genehmigt ist
- Musikstücke, deren Verwendung der Anspruchsinhaber über "Content ID" im Nachhinein genehmigt -> mit Unsicherheit/Risiko verbunden
- Musikstücke und Geräusche, die individuell linzenziert sind (z.B. gekaufte Lizenz) -> ggf. Ansprüche im Content ID geltend machen
- Musikstücke, die unter einer allgemeinen Lizenz stehen, die die Verwendung erlaubt, z.B. Creative Commons Attribution (CC BY) oder Creative Commons Public Domain (CC 0).

Ich meinte in meinem Beitrag von Mittwoch nur die allgemeinen Lizenzformen von Creative Commons. Ich bin der Meinung, dass CC BY-SA, CC BY-ND, CC BY-NC, CC BY-SA-NC und CC BY-SA-ND sich eben nicht für die Verwendung auf Youtube eignen. Geeignet sind nur CC-BY (und auch CC 0).

Die Unterscheide der Creative-Commons-Lizenzen habe ich im Eröffnungsbeitrags dieses Threads erklärt. Klick: viewtopic.php?f=48&t=7278" onclick="window.open(this.href);return false; - wobei CC0 (Public Domain) in diesem Beitrag noch nicht beschrieben war. Bei dieser Lizenzierung besteht kein Urheberrechtsschutz, es muss nicht einmal der Name genannt werden, ist aber äußerst selten anzutreffen:
Info: https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de

Unabhängig davon kann die Verwendung des selben Musikstücks natürlich mit einer der anderen oben aufgezählten Möglichkeiten möglich sein.

Jamendo beispielsweise sieht bei Musikstücken mit CC-BY-ND-Lizenz bzw. CC-BY-NC-Lizenz beispielsweise vor, für die Verwendung in Videos eine Lizenz käuflich zu erwerben. "Jamendo" und "Creative Commons" heißt nicht automatisch, dass die Verwendung in Videos erlaubt ist. Aber man kann die Möglicheit legal erwerben. Die Lizenz CC-BY-ND beispielsweise erlaubt eben nur die Verbreitung als Audiodatei, nicht als Video, weil es ein Derivat darstellt. Als Bestätigung dazu habe die Erklärung von Creative Commons am Mittwoch verlinkt. Nur um diese spezielle Frage ging es mir.

YouTube-Musik-Richtlinien und Content-ID-Ansprüche führen zu Werbeeinblendungen im Video und dazu, dass sich das Video nicht monetarisieren lässt. Will man das vermeiden, muss man auf andere oben genannte Möglichkeiten ausweichen. Wenn man sich damit nicht beschäftigen will, kann man sicher gehen, indem man Musik aus der Youtube-Mediathek verwendet. Diejenige ohne CC-Lizenz darf dann aber auch nur auf YouTube verwendet werden, nicht zum Beispiel in einer Kinoaufführung.
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