Schanfigg reloaded

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Andreas W.
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Re: Schanfigg reloaded

#49 Ungelesener Beitrag von Andreas W. »

Wow, ich hab grad echt Gänsehaut. Jetzt ist mir erst klar, welch langjährige, persönliche Beziehung zu Hedi und Solsana hattet... sehr schön geschrieben :Sl:

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maxmoto
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Re: Schanfigg reloaded

#50 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

"Vergangenheitsbewältigung" - auf eine unglaublich positive Art.
Auch wenn Eure ganz großes Kino ist - ich glaube, jeder hat eine Vergangenheit, die ähnlich positive Erinnereungen wecken könnte.
Sich diese Erinnerungen nicht nur kurz mental ins Gedächtnis rufen, sondern, ähnlich wie ihr nochmal neu zu erfahren, könnte helfen besser mit der eigenen Gegenwart zurechtzukommen und positiver in die eigene Zukunft zu schauen.

So gesehen ist's fast schon eine Lehrstunde - euer Schanfing reloaded. :Ni:

Vielen Dank!
:Gn:
maxmoto
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Liane
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Re: Schanfigg reloaded

#51 Ungelesener Beitrag von Liane »

Als Trost, für die Leute, die da wohnen ist natürlich der Tunnel eine Erleichterung
im täglichen Leben. Für euch war es Nostalgie.
Es ist sehr spannend euch zu folgen. Ganz besonders bei den Bildern, die ihr
gegenübergestellt habt. Eure Kindheitserinnerungen und der jetzige Zustand. :L
Servus

Liane

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Noggi
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Re: Schanfigg reloaded

#52 Ungelesener Beitrag von Noggi »

Genial die Beschreibung Eurer Vergangenheit im Schanfigg, bei den Bildern der alten Strasse kommt mir die alte Passstrasse über
den Flüela Pass in den Sinn welche wir al ich noch ein kleiner Knirps war in den Sinn, heute kann man sich das fast nicht mehr
vorstellen. Freue mich auf die weiteren Eindrücke die Ihr zusammen erlebt auf Eurer Reise. :Sl: :kno:
Gruss aus der Schweiz

Bruno

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Rainisbistro
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Re: Schanfigg reloaded

#53 Ungelesener Beitrag von Rainisbistro »

Danke für die lieben Kommentare :D

Heute gibts einen Einwurf zu
Essen+Trinken: hält Leib+Seele zusammen

Kulinarisch sollte diese Reise ein wenig anders laufen als sonst: Nicht Frühstück im Hotel, mittags was kleines und abends ordentlich Essen gehen.
Sondern spontan, wenn der Hunger kommt, was Nettes suchen. Dass das trotzdem kein billiges Vergnügen werden würde, war uns klar.
Aber irgendwie auch egal.

Auf der Hinfahrt hatten wir uns in Brambrüesch den einzig geöffneten Almwirt ausgesucht. "Wirtshaus für alle" stand da. Hätte uns eigentlich schon
misstrauisch machen müssen. Weil vorne auf der Terasse ganz schön viel Rummel war und wir unsere Ruhe haben wollten, verzogen wir uns ganz
nach hinten. Was auch gut war, denn nur von dort gab es den freien Blick in Richtung Schanfigg. Ein wenig schnippisch raunzte uns deswegen auch
prompt die Bedienung (die so gar nicht wie eine authentische Schweizerin aussah) an. Bereits die Rivella, die wir hier zusammen mit einer Suppe und
einem Wurstsalat verputzt hatten, hatte ihren Preis. Dabei war das Essen ein wenig lieblos zubereitet, der Wurstsalat bestand überwiegend aus einer
grob zerschnippelten Fleischwurst - immerhin "mit Garnitur", was man extra bestellen musste. Aber wir hatten Hunger. Also was solls.
Gibt aber keine Empfehlung.

Bild037 Brambuesch by Rainer Schramm, auf Flickr

Am Abend wollten wir dann irgendwo in ein nettes Restaurant und uns danach mit einem guten Wein vor die Hütte setzen.

Das mit dem Wein hat erst drei Orte weiter in Lenzerheide geklappt - MIGROS führt noch immer keinen, zwei COOPs haben uns vor der Nase
zugemacht, und erst beim Volg in Lenzerheide wurden wir fündig. Dafür wurden wir dort mit einem sensationellen Blick aufs Rothorn belohnt.

Bild046 Lenzerheide by Rainer Schramm, auf Flickr

Mit dem Essen ging's ähnlich. Drei Restaurants hatten Ruhetag, und wir landeten dem Image von Bikern gemäß bei einem Kebap.
Aber was für einer! In Deutschland habe ich nie zuvor so einen hervorragenden Döner bekommen: Das Brot frisch gebacken, alles superlecker
und nicht vor billiger Sauce triefend. Es gab eine Auswahl von selbst gemachten Saucen, die wir selber dosieren konnten. Und das Fleisch war top!
Central Bistro Kebap Pizza in Churwalden, klare Empfehlung.

Bild048 Churwalden Döner by Rainer Schramm, auf Flickr

Am zweiten Tag gabs Frühstück beim MIGROS in Chur. Reichhaltig die Auswahl: Muesli, gute Brötchen, frischer Orangensaft, sehr guter Milchkaffee.
Ein prima Start in den Tag, und der für einen Supermarkt exorbitante Preis ging angesichts der Discountpreise für den Parkplatz in Ordnung.
Ach ja: Der Ausblick beim Frühstück war für diesen Tag extrem passend.

Bild056 Chur by Rainer Schramm, auf Flickr

Für den Abend hatten wir dann Lust auf ein bescheidenes Vesper. In Arosa haben wir es geschafft, beim Coop einzukaufen, bevor er schloss (man ist ja lernfähig :-)).

Bild158 COOP Arosa by Rainer Schramm, auf Flickr

Das ging etwa so: "Wir hätten gern ein paar Sachen für eine einfache Brotzeit: Käse, Schinken, ein wenig Bündnerfleisch, ein Brot,
einen einfachen Wein..." - "Ja gerne, das macht dann 53 SFR!'" Hoppla. Aber lecker war's und wir haben keinen einzigen Franken bereut,
auch wenn uns die hämischen Kommentare mancher netter Mitmenschen sicher waren:

Haha :lol: Kommt mir bekannt vor: auf dem Heimweg durch die Schweiz in einem kleinen Dorf einen Döner mit Salat und Cola für 30€ gehabt :D

Da schmeckt es gleich noch viel besser ;) :L

Ja, die roten Papierservietten sind aber auch echt teuer ;)

War diese schöne Tischdecke im Preis beinhaltet?

...für 30,-€ kannst mit Ryan-Air nach Istanbul fliegen...Döner essen... :Ni:


Bild175 Churwalden Vesper by Rainer Schramm, auf Flickr

Wir danken für euer Mitgefühl. Für uns hats prima gepasst. Alles andere wäre schon fast langweilig gewesen, und wir hätten auch nichts zu erzählen gehabt!


mehr: https://schanfiggreloaded.home.blog/" onclick="window.open(this.href);return false;
Grüssle, Raini

Picknickplätzchen von und für Mimotos

우리 할머니는 닭장에서 오토바이를 탄다.

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Rainisbistro
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Re: Schanfigg reloaded

#54 Ungelesener Beitrag von Rainisbistro »

Im Schanfigg (4): Der Berg ruft

[Rainer] Wir machen uns auf nach Arosa. Noch einmal passieren wir die alten Häuser in Pagig, und währenddessen denke ich zurück an die vielen Wandertage, die wir hier am Hochwang und in den Bergen rund um Arosa verbracht haben. Unbeschwerte Zeiten, in denen unsere Familie hier zusammen war. Conni macht sich's hinten bequem, muss nicht fahren und sieht deshalb sicherlich noch mehr als ich.

BildPagig by Rainer Schramm, auf Flickr

[Conni] In meiner Erinnerung begann jeder Wanderurlaub mit der beschwerlichen Besteigung des Hochwang (2533 m), dem Pagiger Hausberg. Von Pa geplante Ankunftszeit am Berggipfel (übrigens an jedem Berggipfel!): mittags zum Vesper. Das war sicherlich weise geplant, da die sommerliche Wandertemperatur bis zum Mittag erträglich war. Es hieß aber auch: Früh aufstehen, was für mich als Nachteule eine Herausforderung war.

Der Aufstieg begann direkt vor unserer Ferienwohnung (1319 m) und war ungemein steil. Die Wege waren gut mit Wanderzeichen auf Bäumen oder an Felsen gekennzeichnet. Ich sah und hörte und roch und schmeckte und fühlte die Bergwelt. Unbeschreiblich intensiv und nachhaltig bewahre ich diese Eindrücke bis heute in mir…

Alle Mühen des 5-stündigen Aufstiegs waren vergessen, als wir auf dem flachen und breiten Gipfel den beachtlichen Steinmann mit Gipfelbuch erreichten. Welch atemberaubendes 360°-Panorama! Hunderte von Berggipfel umgaben uns. Sogar bis zum Bodensee konnten wir schauen. Und manches Mal sahen wir von hier oben, wie der liebe Gott das Wetter macht…

[Rainer] Ein paar Bilder gefällig? Hier z.B. Conni züchtig im Rock, wir Jungs mit kratzigen Wollstümpfen, Lederhose und Hemd. Lederhosen waren zwar nicht hip, aber abends schnell ausgebürstet. Und sie boten einen guten Schutz gegen aufgeschürfte Knie. Bei mir immer dabei: Ein Wanderstock und der kleine Rucksack. Da war das Wichtigste für die Wanderung drin: Die Tiki-Brause & Klopapier.


BildConni Michel Rainer Friedhelm by Rainer Schramm, auf Flickr
BildConni Hanna Rainer 2_1 by Rainer Schramm, auf Flickr
BildRainer 03 by Rainer Schramm, auf Flickr

Unterwegs gab es jede Menge Brunnen mit klarstem Quellwasser. Die Kühe tranken aus dem Trog, wir aus dem Hahn. Gar kein Problem!

[Conni] Ma und Pa trugen auch jeder einen Rucksack. Michel und ich wechselten uns ab, wenigstens in unseren jungen Jahren. Wir 4 hatten das Zweitwichtigste drin: Vesper (Brot, Käse, Wurst, Obst, Rohkost, was Süßes), Taschenmesser, Piz Buin-Sonnenöl (kein Wunder, dass wir oft einen Sonnenbrand hatten… Aber dieses Öl war damals hip) und Verbandsmaterial.
Nach dem Vesper trug sich der Rucksack herrlich leicht beim Abstieg. Aber nicht lange! Ich startete ein Hobby, das mich bis heute nicht los lässt, meine Mitwanderer leider oft zur Verzweiflung bringt, da sie die eine oder andere Minute „kurz“ auf mich warten müssen... Ich fing an, Steine zu sammeln.

In den 1960er Jahren stießen wir auf unseren Wanderungen noch auf unbearbeitete, rohe Bergkristalle. Teilweise lagen sie vor großen Felsen, teilweise löste ich sie aber auch vom Felsen ab und trug sie im Rucksack die Berge hinunter. Das größte und schwerste Exemplar (13x12x12 cm, 3400 g), hier vom Hochwang, liegt jetzt bei uns im Steingarten und ruft immer wieder wunderbare Erinnerungen wach…

Es blieb nicht bei diesen Sammelstücken. Bei Wanderungen, in Urlauben, auf Spaziergängen, am Rhein: Überall finde ich besonders schöne Exemplare und nehme sie (natürlich im Rucksack) mit nach Hause. Jeder dieser Steine erzählt mir (m)eine Geschichte… Seitdem ist Rucksack-Tragen für mich im Alltag ein must-have: Immer alles dabei und trotzdem beide Hände frei. Super!

[Rainer] Natürlich gab es auch Unwidrigkeiten: Schnell konnte sich das Wetter ändern, und ein strahlend schöner Tag mündete in einem gepfeffertes Gewitter. Die „Großen“ unternahmen meist die längeren Wanderungen, während Ma und ich so weit gingen, wie es eben möglich war. Und dann umkehrten oder an einem schönen Platz oder bei einem der vielen Heuschober auf die Rückkehr der anderen warteten. Überliefert ist ein Satz von mir: „Ist es noch weit? Wer trägt mich?“ Heute trägt mich mein Motorrad, bequem, unermüdlich und sehr zuverlässig. Fast wie früher eben… nur mit mehr Spaß!

[Conni] Zwischen den Wandertagen führten uns viele Tagesfahrten über den San Bernardino nach Ascona an den Lago Maggiore (für Michel vielleicht die Geburtsstunde eines Lieblings-Urlaubsortes), ins Engadin mit seinen typischen Wohn-Stall-Häusern (wuchtige Steinmauern, mit Sgraffito-Technik verziert, tiefe Fensterfluchten, zwei Eingangstore mit Rundbögen), über kurvenreiche Straßen hin zu den höchsten Bergpässen der Schweiz mit phantastischen Rundblicken (im Sommer durchaus auch mal weiß „gepudert“), an die höchst gelegenen Stauseen...
... oder nach Zillis zur Kirche St. Martin. Obwohl mal wieder Kirche fand ich diese sehr außergewöhnlich und einmalig: Ein ganz schlichter, rechteckiger, hoher Kirchen-Innenraum, weiße Wänden ohne Schnickschnack. Der Fokus richtet sich komplett auf die Kirchendecke. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und besteht aus über 150 quadratischen bemalten Bildtafeln je 90 x 90 cm. Um dir die Decken-Bildtafeln anzusehen, müsstest du permanent deinen Kopf überstrecken und nach oben sehen. Das haben kluge Kirchenleute zu verhindern gewusst: Für jeden Besucher liegt am Eingang ein ca. 60 x 50 cm großen Spiegel (nein, nicht zur Kontrolle von Frisur oder Lippenstift!). Du setzt dich damit in eine Bank, richtest die Spiegelseite gen Decke und kannst in aller Ruhe spiegelbildlich die kunstvolle Bemalung betrachten. Stundenlang! Wenn du willst! Es lohnt sich! Ungewöhnlich und doch so einfach…

[Rainer] Auf unserem Weg nach Arosa passieren wir Orte, die wir in unserer Jugend so oft gesehen haben: St. Peter mit seiner außerhalb stehenden Kirche und dem Tante-Emma-Laden (den gibt’s immer noch!) Die Tankstelle (heute heisst sie Ruedi Rüssel-Tankstelle – sehr passend). Die seltsamen Erosionsfiguren am Frauentobel, die ich im Flow glatt übersehe.

BildSt Peter by Rainer Schramm, auf Flickr
BildSt Peter Laden by Rainer Schramm, auf FlickrBildTankstelle by Rainer Schramm, auf Flickr

[Conni] Vor Langwies gibt´s eine Parkmöglichkeit mit außergewöhnlichem Blick auf das Langwieser Viadukt, eine einspurige Eisenbahnbrücke, die sich quer übers Tal spannt. Wir stellen fest, dass wir beide – unabhängig voneinander – hier oft zu unterschiedlichen Jahreszeiten angehalten haben, um den Ausblick zu genießen und ein Foto zu schießen. Heute entschließen wir uns, nach Arosa weiter zu fahren. „Ein Bild können wir auf dem Rückweg machen, dann sind die Lichtverhältnisse auch besser“, sage ich zuversichtlich. Ich verrate euch was: Da wir sehr lange in Arosa verweilen, voller bewegender Eindrücke zurückfahren und diesen Haltepunkt echt vergessen werden, gehört dieses Foto auch zu den "10 oder mehr Gründen..."

[Rainer] Dann kommt Langwies: Hier gab es in meiner Erinnerung die allerbesten Nusskipferln der Welt. Conni meint, noch besser seien sie in Tschiertschen gewesen. Jeder hat halt so seine eigene Erinnerung. In Langwies zumindest existiert diese weltbeste Bäckerei schon lange nicht mehr. Als ich in den 90er Jahren mal einen Abstecher ins Schanfigg gemacht habe – retour aus der Südschweiz mit meinem Bruder – war hier schon das Licht aus. Wir waren echt enttäuscht. Allerdings gibt es den Dorfladen noch …


Bild161 Langwies by Rainer Schramm, auf Flickr

[Conni] Hinter Langwies dann der Abzweig in Richtung Fondei, Strelapass und Davos. Nach Davos zu gehen war auch so eine 5-Std.-Mammut-Bergtour (und dann den ganzen Weg auch wieder zurück!) Hatten wir allerdings die 1.100 Höhenmeter zum Strelapass geschafft, durften wir ausnahmsweise unseren eigenen Akku schonen und via Sessellift und Schatzalp-Bahn hinunter nach Davos fahren. Das alleine war für uns Kinder ein großer Ansporn, alle Mühen des Hinaufsteigens in Kauf zu nehmen. Das größte Glück ist oft ganz klein…

[Rainer] Als nächstes biegt links die kleine Strasse nach Medergen ab, ein wirklich sehr abgelegenes Berg(Ferien-)Dorf. Plötzlich kommt mir eine Erinnerung aus 2008: In einem Urlaub mit Frau & Kind haben wir eine Wanderung dorthin unternommen. Eine seeehr lange Wanderung, vor allem für eine 8jährige. Zur Motivation hatten wir ihr ein Eis in Medergen versprochen. Das mit der Motivation hat zunächst ganz gut geklappt – leider war der Ort ohne Elektrizität. Kein Strom = kein Eis. Dieses enttäuschte Gesicht war mir eine Lehre: Versprich nichts, was du nicht wirklich sicher halten kannst! Damals war es eine komplett andere Konstellation, mit anderen Menschen, anderen Bedürfnissen und anderen Interessen. Im Nachhinein kommt es mir jetzt so vor, als sei ich damals ins Schanfigg zurückgekehrt, ohne die Erinnerung an die Kindheit wachgerufen zu haben. Strange!

BildMedergen by Rainer Schramm, auf Flickr

Auf dem Weg nach Lizirüti kann man dann ein paarmal in den Serpentinenmodus gehen. Mit meiner Erinnerung schalte ich da zwangsläufig in den Winter um. Genau hier gibt es die erste etwas steilere Strecke. Und genau hier haben wir uns früher regelmäßig schlapp gelacht: Standen doch dort die teuren Limousinen aus Schwaben (bestenfalls) am Straßenrand und kamen den Berg nicht mehr hoch. Verzweifelte Besitzer montierten erst hier die Schneeketten, meist auf der Vorderachse :-) Wir brauchten keinen Allrad und kein SUV: Eine gute Fahrerin und ein heckgetriebener VW schafften das locker.


Bildsteile Stelle0 by Rainer Schramm, auf Flickr
Bildsteile Stelle1 by Rainer Schramm, auf Flickr
Bildsteile Stelle4 by Rainer Schramm, auf Flickr

Es geht weiter, die letzten Kurven nach Arosa. Die früher passable Strasse ist inzwischen massiv verbreitert worden. Mir kommt es vor wie ein Zieleinlauf. Dazu passen auch die Schutzpolster, die heute an allen gefährlichen Stellen montiert sind, und ebenso die Tribünen am Ortseingang. Sie sind Vorboten des Bergrennens Arosa Classic Car, bei dem hier am kommenden Wochenende historische Rennwagen und Motorräder um Lorbeeren kämpfen werden.

Bildarosa2 by Rainer Schramm, auf Flickr

Wir dagegen fahren ganz unspektakulär nach Arosa rein. Rechts der See, auf dem im Sommer ein paar versprengte Boote flanieren und im Winter Eisrennen und Langlaufloipen etabliert sind. Durch den Ort windet sich die Straße den Berg hoch, und viel hat sich hier eigentlich gar nicht geändert. Wir sehen das alte Bergkirchli und stoppen an der Talstation der Hörnli-Seilbahn. Gestern Abend haben wir beschlossen, hier hinauf zu fahren. Es ist der „kleinere Gipfel“ von Arosa, nicht so touristisch wie das Weisshorn. Irgendwie gemütlicher und - zumindest mir - vertrauter.


[Rainer] Ein Nachtrag. Beim Schreiben ist mir eben eingefallen, dass mein kleiner Rucksack doch noch irgendwo sein muss. Im Kleiderschrank, ganz hinten? Genau. Hier ist er tatsächlich:
Ein wenig mitgenommen ist er ja schon nach 50 Jahren.


BildIMG_20191010_210836675_HDR by Rainer Schramm, auf Flickr

Aber irgend etwas ist da doch drin...? Ich musste echt lachen :-)

BildIMG_20191010_210914845_HDR by Rainer Schramm, auf Flickr

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Grüssle, Raini

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steph
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Re: Schanfigg reloaded

#55 Ungelesener Beitrag von steph »

:App: wow .. wirklich wunderschön wie ihr da in euren Erinnerungen schwelgt .. es ist schon was ganz besonderes, so eine schöne Kindheits-Familienzeit :Sl:
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..

..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf


*Träume wollen gelebt werden .. Bild .. meine Reisegeschichten* Bild

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Nagge
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Re: Schanfigg reloaded

#56 Ungelesener Beitrag von Nagge »

:Sl: er Bericht! Supertolle Erinnerungen nochmal in der Gegenwart live durcherlebt! Richtig tolle Reise habt ihr zwei da unternommen, und was für uns hier im Forum noch viel besser ist, sehr schon in Schrift und Bild aufbereitet! DD DD DD

Vielen herzlichen Dank, das Ihr uns an Eurem, tollen Erlebnis habt teilhabenlassen!
Grüße aus dem Schönbuch

Marc / Nagge

´s Leba isch koin Schlotzer!

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