USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

Wer nicht gerade barfuss unterwegs ist, sondern mit Auto, Fahrrad, ja natürlich hier auch Motorrad oder sonstigem Gefährt kann hier diesen Umbau beschreiben, was, wie, warum umgebaut wurde. Auch weitere Veränderungen die im Laufe der Zeit dazu kamen kann man hier dokumentieren.
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Toni
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#9 Ungelesener Beitrag von Toni »

Hallo Miteinander und Hallo Herr Kowalski,

vielen Dank für Dein Feedback besonders bezüglich meines "Mehr ist Besser" ;-) Ansatzes.
In der fraglichen Zeit war tatsächlich nur das 8" Tablet am Wandler und bei einem Akkustand von 70% wird auch für das Nachladen nur ein geringer Ladestrom benötigt. Ich werde jetzt mal auf den kleinsten (3A) Wandler umsteigen und die Situation genau beobachten.
Ich bevorzuge eher eine feste Installation ohne USB Stecker. Die haben nie mehr als ein Jahr bei den Vibrationen und der Feuchtigkeit überlebt.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der überschüssigen Leistung der Lichtmaschiene? Sprich, wieviel Leistung kann ich noch abzweigen, bevor der Motorradakku nichts mehr abbekommt?
Ich denke da bei längeren Reisen an das Laden von Kameraakkus und Navi Equipment aber auch Heizgriffe, Heizweste, Zusatzbeleuchtung und ähnliches.
Gibt es eine Möglichkeit den Gesamtverbrauch des Fahrzeugs zu messen und das in Relation zur Maximalleistung der Lichtmaschienen zu setzen?

Es geht mir mit der Frage nicht darum, das Maximale auszutesten sondern ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zu erlangen damit mir so etwas wie bei den Spannungswandlern nicht mehr passiert.

Übrigends Herr Kowalski, vielen Dank für den schönen Großbritannien Film. Hat und sehr gut gefallen und ist auch eines unserer nächsten Ziele.

Liebe Grüße
Toni

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H.Kowalski
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#10 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Toni hat geschrieben:In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der überschüssigen Leistung der Lichtmaschiene? Sprich, wieviel Leistung kann ich noch abzweigen, bevor der Motorradakku nichts mehr abbekommt?
Ich denke da bei längeren Reisen an das Laden von Kameraakkus und Navi Equipment aber auch Heizgriffe, Heizweste, Zusatzbeleuchtung und ähnliches.

Gibt es eine Möglichkeit den Gesamtverbrauch des Fahrzeugs zu messen und das in Relation zur Maximalleistung der Lichtmaschienen zu setzen?

Es geht mir mit der Frage nicht darum, das Maximale auszutesten sondern ein besseres Verständnis der Zusammenhänge zu erlangen damit mir so etwas wie bei den Spannungswandlern nicht mehr passiert.
Um ein Verständnis der Zusammenhänge zu erlangen, hilft ein wenig rechnen und ein paar einfache Grundkenntnisse in theoretischer Physik - und ein paar Recherchen, zu welcher Leistung die Lichtmaschine fähig ist und welche Leistung die einzelnen Verbraucher konsumieren. Die Leistung der Verbraucher lässt sich addieren. Das kann zur Orientierung helfen.

Die phyisikalische Einheit für die Leistung ist Watt. Eine H7 Glühbirne (Hauptlicht) konsumiert beispielsweise 55 Watt. Kommt das Fernlicht dazu, verdopptelt sich die Leistungsaufnahme. Rücklicht: 5 Watt, Bremslicht: 21 Watt, Blinker: 21 Watt. Die Fahrzeugelektrik konsumiert auch noch ihren Teil, insbesondere die Zündung (keine Ahnung wie viel, 50 Watt vielleicht?).

Nehmen wir an, die LiMA kann max. 300 Watt liefern, dann bleiben im normalen Fahrbetrieb noch etwa 100 bis 150 Watt zum Batterie laden und für zusätzliche Verbraucher. Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass Verbraucher, die Wärme erzeugen (Heizgriffe), gewaltige Stromfresser sind. 100 bis 200 Watt je nach Heizstufe würde ich grob schätzen, sodass in meinem Rechenbeispiel bereits dadurch die fehlende Leistung der LiMa von der Batterie geliefert werden müsste.

Wenn man die Leistung des Verbrauchers nicht kennt, kann die Sicherung eine Orientierung bieten. Werte auf der Sicherung sind in Ampere angegeben. Das ist ein Maß für den Stromverbrauch. Je höher der Wert auf der Sicherung, desto höher ist der angenommene Stromverbrauch des jeweiligen Verbrauchers. Annahme: Sicherung 16A für Heizgriffe, ziehen wir die Hälfte als Reserve ab für Spitzenstrom (beim Einschalten), bleiben 8A angenommener Stromkonsum. Multipliziert mit 13,5 Volt Bordspannung ergibt das 108 Watt.

Wieso 13,5 Volt und nicht 12 Volt? Weil die LiMa eine höhere Spannung als die Batterie liefern muss, damit Strom in die Batterie fließt und nicht umgekehrt. Verbraucher, die im Kfz-Bereich für eine "Nennspannung" von 12 Volt vorgesehen sind, sind in Wirklicheit für diese höhere Spannung ausgelegt.

Ein Tablett mit z.B. ca. 1 A Stromverbrauch x 5 Volt ergibt eine Leistungsaufnahme von 5 Watt. Das zur Orientierung, wie vergleichsweise wenig das ist. Wenn ein Spannungswandler so warm wird, dass er thermische Probleme bekommt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass in ihm Leistung im wahrsten Sinne des Wortes verzeizt wird.

Messen ließe sich das ganze einfach mit einem Voltmeter. Miss die Spannung an der Batterie bei laufendem Motor. Je mehr Verbraucher eingeschalten werden, desto mehr wird die Spannung richtung 12 Volt abfallen. Das liegt daran, dass Batterie und LiMa technisch bedingt einen sog. Innenwiderstand aufweisen, an dem ungewollt Leistung verheizt wird, wenn hohe Ströme fließen (als genau gegenteilig wie bei dem Spannungswandler). Das kann dann ein Zeichen sein, dass die Batterie nicht mehr geladen wird, sondern möglicherweise sogar entladen.

Messen ließe sich auch der Stromfluss an der Batterie auch mit einem Amperemeter. Damit würde man sehen, wie viel Strom in die Batterie rein fließt bzw. aus ihr heraus, je nach Betriebszstand.

hoffe, meine Ausführungen sind verständlich und helfen zumindest dafür, ein Gefühl für die Zusammenhänge zu bekommen. :)
Toni hat geschrieben:Übrigends Herr Kowalski, vielen Dank für den schönen Großbritannien Film. Hat und sehr gut gefallen und ist auch eines unserer nächsten Ziele.
Danke, freut mich sehr! :)
Es grüßt der Hein (alias Heiner Kowalski)
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ryna
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#11 Ungelesener Beitrag von ryna »

....die Wärme erzeugen (Heizgriffe), gewaltige Stromfresser sind. 100 bis 200 Watt je nach Heizstufe
Heizgriffe wie Oxford, Saito & Co. haben in der höchsten Heizstufe einen Verbrauch von knapp über 50W, beide zusammen. Die günstigeren liegen meist drunter. Und bitte nicht mit 16A absichern, da glüht der Verbraucher vor der Sicherung durch.

Toni
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#12 Ungelesener Beitrag von Toni »

Deine Antwort ist Super, Vielen Dank.
Die Reserve der Lima zu errechnen ist natürlich nicht ganz einfach weil die einzelnen Komponennten ja meistens nur Kurz Energie benötigen und dann im Falle eines Defizites auch die Batterie einspringt.

Meine 690 hat eine Leistung von 224 Watt.
Dauerverbraucher sind:
Zündung geschätzt 40 W
Licht (Rücklicht, Abblendlicht und Kennzeichen) 80W
Kraftstoffpumpe geschätzt 40W
ABS geschätzt 40 W aber nicht dauerhaft?
In Summe 200 Watt.

Ich besorge mir mal ein Amperemeter um speziell die Zündung und die Kraftstoffpumpe und das ABS im Bereitschaftsmodus mal zu messen. Das bringt dann Gewissheiten. Für alle zusätzlichen Verbraucher habe ich auch schon heute zusätzliche Einschalter um die Stromverteilung beeinflussen zu können. Aber das Zündung anlassen wird schnell bestraft weil die Kraftstoffpumpe und der Rest soviel Strom saugen, das die Karre bei schwacher Batterie schnell stehenbleibt. Und dann geht nichts mehr ohne fremde Energie.

Vielen Dank nochmal für Deine Message, mache mich in der kommenden Woche ans Messen.

Danke an alle
Toni

sushi
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#13 Ungelesener Beitrag von sushi »

Hallo

Bevor du jeden Teilverbraucher im System bei jedem Betriebszustand durchmisst, sende doch einfach eine Email an KTM, die wissen genau wie viel Leistung du für Zusatzverbraucher abzweigen kannst.

gruss sushi
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Toni
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#14 Ungelesener Beitrag von Toni »

Es ist etwas lange her aber besser jetzt als gar nicht. Ich habe viel herumexperiemtiert und nutze mittlerweile auch das Tab Active II so das sich immer wieder was ändert.

Dieses Gerät will einfach eine Ladespannung von 5,35 - 5,45 V und dann wird auch mit ca: 1200 mA geladen. Das sinkt etwas mit der Außentemperatur ist aber immer deutlich mehr als das Tablet im Betrieb verbraucht.

Ich habe inen regelbaren Converter von DROK aus China verwendet. Der ist so klein, das man auch 3 oder 4 am Motorrad montieren kann und immer für Eventualitäten oder verschiedene Verbraucher gerüstet ist. Durch die POGO Anschlüsse gehen auch keine USB Ports durch Vibrationen kaputt und die Lösung ist insgesamt seit 50.000 km erprobt.
https://www.droking.com/2pcs-5V-DC-Buck ... rue&page=2

Viele Grüße an alle
Toni

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ryna
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#15 Ungelesener Beitrag von ryna »

Wie regelst du die Spannung am Converter und wie kannst du die Stabilität der eingestellten Spannung kontrollieren?

Toni
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Re: USB Spannungsversorgung an KTM 690 aber auch allgemein

#16 Ungelesener Beitrag von Toni »

der hat an der Rückseite eine kleine Schraube. Ich bin mit einem Voltmeter rumgefahren und die Spannung bleibt sehr konstant auf 5,4V. Das Tablet verträgt auf jeden Fall bis über 6V Ladespannung. Erfolgreich getestet ;-)

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