Samstag am 04.06.2016
Es ist immer wieder verblüffend, wenn sich schon gemachte Erfahrungen wiederholen.
Der Kopf weiß es, ist aber dennoch verblüfft, wenn es der Körper spürt.
Also: Wir sind in Kalabrien. Heißt ziemlich weit unten in Italien.
Deshalb fahren wir die Tage immer mit unserer luftigsten Moppedbekleidung. Man fühlt sich, als führe man im luftigen T-Shirt – ist aber dennoch ganz ordentlich geschützt.
Also sind wir so gegen 10:00 hier weggefahren bei angenehmen Temperaturen so um die 22° bis 25°.
Wir wollten in die Berge, weil's da unglaublich kurvig ist und auch ein bisschen spannend, denn man muss (passiert ganz selten, aber dennoch) mit kurvenschneidendem Gegenverkehr rechnen – gern auch mal ein LKW. Und, wir dachten in Korsika zu sein, Schweinchen und vor allem Ziegen bewegen sich recht unkontrolliert hier oben, am „Aspromonte“.
Da mein Fahrstil aber eher zügigem Cruisen entspricht hatten wir damit keine Probleme.
Mit der Zeit wurde uns beiden etwas kühl. Liane fragte mich, ob ich auch friere; sie würde sich gern was drüberziehen. Ich hielt an, schaute auf die Karte und dabei auf's mitlaufende Navi:
Wir waren 1879m hoch (von 0 kommend).
Logo weiß man, also der Kopp, dass es mit zunehmender Höhe kälter wird. Logo weiß der Kopp auch, dass der Nationalpark Aspromonte ein sehr bergiges/schluchtiges Gebiet ist.
Dennoch wundert sich der blöde Kopp, dass es den Körper friert.
Dennoch, nen Kopp braucht man. (sonst könnte man ja ohne Helm fahren, und das ist verboten)
Also schaut der Kopp nach einem kurvigen Sträßchen, das auf Meereshöhe führt.
Bingo! Da gibt’s eins, das führt direkt nach Scilla.
(Natürlich, die humanistisch Gebildeten unter uns wissen, dass da die Sirenen waren, dass Odysseus seinen rudernden Gefährten Wachs in die Ohren träufelte, dass sie nix hören und er sich an den Mast binden ließ um dieser entrückenden Melodie lauschen zu können und ihr trotzdem nicht zu verfallen.)
Genau in dieses Küstenstädtchen fuhren wir ein, drehten ein paar Runden, denn, es war an der Küste und folglich wieder sauheiß, nahmen einen Snack (keinen eingepackten), Cappuccino und Gelati zu uns, fuhren noch ein paar km die Küste entlang nach Süden (Reggio Calabrio), drehten um und fuhren an der Küste entlang nach Hause – nicht ohne dabei unterwegs noch Lebensmittelvorräte zu bunkern.
Der Kopp wusste es und hat den Körper drauf eingestellt. Gut 30° an der wolkenlosen Küste. Also gerne etwas zügiger, dass es auch zieht.
So, jetzt geht’s erst ins Meer und dann in den Pool. Anschließend ne halbe Stunde ausruhen und dann stellen wir ein paar Bilder ein.
Winzige und total versteckte Bergdörfer
Die dann in etwa so aussehen.
Sie schauen teilweise so brav aus - sind aber unberechenbar.
OK, brav schaut der nicht gerade aus.
Small highway to heaven
Aspromonte Highway. Am Navi links unten, sieht man die Straßenführung andeutungsweise.
Wir nähern uns der Küste
Scilla
So könnte man auch nach Scilla fahren
Der Badestrand von Scilla
Die Sirenen von Scilla. Original und Kopie.
Servus Scilla
Manchmal sieht man solche Paläste. Unbewohnt und dem Verfall preisgegeben. Schade eigentlich.
F. f.