Es gab drei Gruppen. Einsteiger, Fortgeschrittene (die wurden von JS geschult) und Reiseenduros.
Ich hatte mich mit meiner Freundin bei den Reiseenduros angemeldet. Sie mit ihrer Dominator und ich mit der Baghira. Eigentlich waren noch 3 andere angemeldet. Die erschienen aber nicht.
So hatten wir Manuel Schad - seines Zeichens Deutscher IGE Vizemeister und Inhaber einer Edelschmiede für 2 Ventil GSen - für uns alleine als Trainer. Das ist natürlich Segen und Fluch zugleich. Segen, weil individuell auf dich eingegangen werden kann. Fluch weil er auch die Muße hat, jeden deiner Patzer zu sehen.
Das Training begann erst mal mit Aufwärmübungen für alle. Der Jens ist da ein Sportler alter Schule und so hüpften wir in unser Montur erst mal ein wenig auf der Stelle und kreisten dabei mit den Armen.
Dann startete für unsere kleine Reiseendurogruppe das Fahrtraining mit den üblichen Dingen wie richtigem Stehen beim Beschleunigen und Bremsen. Dabei durften wir auch stets im Anschluss eine 180° Kurve in einem Hang fahren. War das die ersten 3x noch eine Form der Herausforderung, ging nicht zuletzt aufgrund der lockeren Art von Manuel, das Ganze später wesentlich lässiger und stressfreier.
Eine weitere Übung, die wir bis zum Abwinken geübt haben, war das Anfahren am Berg. Dazu sind wir auf der Cross Strecke gewesen, die einige heftige Steigungen hat, sind bis in die Schräge gefahren und haben da angehalten.
Dann bei gezogener VR Bremse die Kupplung kommen lassen und wenn die Gabel ein wenig Spannung aufgebaut hat, die Bremse los lassen und sofort in den Stand übergehen. Für Kerle, die Multitasking eigentlich nicht mal buchstabieren können, eine echte Herausforderung.
Quasi gleichzeitig konnten wir damit auch das Bergabfahren üben. Denn nach jedem Versuch, mussten wir oben wieder über eine Art Single Trail wieder runter, um das Berganfahren noch mal zu üben.
Weiterer zentraler Inhalt war das "richtige" Stehen bei engen Kurven. Ich habe das jetzt mal in Anführungszeichen gesetzt, denn Manuel erzählte uns am Anfang, dass es das "richtige Endurofahren nach Lehrbuch" nicht gäbe. Da hätte jeder so seinen eigenen Stil und in diesem Training werde der Stil gelehrt, mit dem Jens Scheffler es schaffte Weltmeister zu werden. Gut, davon bin ich noch weit entfernt.
Mit den Stilen ist es vermutlich so wie bei Kill-Bill mit dem Kranich-Schnabel gegen den Tiger-Kralle-Stil...
Jedenfalls bei diesem ging es darum das Moped zu drücken, großer Lenkeinschlag, selbst den Popo zur Kurvenaußenseite zudrehen, dabei den Schwerpunkt nach unten verlagern, so dass man fast auf der Sitzbank hockt, dabei noch ordentlich Gewicht auf dem VR und natürlich den Blick auf den "Kurvenausgang" gerichtet. Halt da wo man hin will. Eh klar, oder?
Wenn dann das VR wegschmiert, einfach Gas geben und das HR kommt hinterher, ein leichter Drift und schon kann man wieder aufrichten.
Ganz ehrlich... hätte der Kurs nach der Übung aufgehört, wäre er sein Geld schon wert gewesen. Und wir hatten erst den Nachmittag vom ersten Tag von zwei.
Dazwischen waren wir dann immer mal wieder fahren. Sowohl über die Single Tracks, als auch über die Cross Strecke und sogar auf der Kinder Cross Strecke.
Gelegentlich bin ich dann sogar mal im 2.Gang gewesen. Wobei Geschwindigkeit eigentlich nur für die Bremsungen gefordert war.
Hier mal ein Eindruck von der Strecke:
Zwangsläufig ging es dann auch ständig Bergauf und Bergab und ich war nachhaltig beeindruckt, wo die olle Mandy (meine MZ - weil alle Schlampen aus dem Osten heißen so) überall hoch tuckern kann.
Beim punktgenauen Stehenbleiben auf dem "Gipfel" - das "Plateau" war so lang wie mein Fahrzeug - bin ich dann auch einmal gescheitert und habe gelernt, dass man selber schneller runter kommt als das Mopped, wenn man es darauf anlegt. Auch, dass die Emme eine grundsolide Konstruktion ist. Nur leichte Verluste am rechten vorderen Blinker.
Es war übrigens der Hubbel im Hintergrund..

Am zweiten Tag haben wir die Erkenntnisse vertieft und haben insbesondere das Kurvenfahren intensiv geübt. Insgesamt waren es wohl 60km, die ich auf diesem Platz zurück gelegt habe.
Und das bestimmt nicht zum letzten Mal. Denn Manuel hat uns schon zu Beginn gesagt, dass Gastfahrer gerne auf der Strecke gesehen sind. Kostet 15€ in die Clubkasse und man darf dann üben. Die Cross Strecke ist dann zwar tabu, aber so weit bin ich eh noch nicht.
Abschließend kann ich sagen, dass sich das definitiv gelohnt hat. Besser wäre es natürlich gewesen, dieses Training vor der Woche Enduro Wandern in Spanien zu machen. So muss ich halt noch mal nach Spanien. Sehr ärgerlich

Gruß, Florian