Mit der "kleinen" in die Alpen

Reisen in der Alpenregionen Deutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Slowenien usw.
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MarkusS
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Mit der "kleinen" in die Alpen

#1 Ungelesener Beitrag von MarkusS »

Mit der "kleinen" in die Alpen,


Hintergrund ich treffe mich einmal im Jahr mit Bekannten zum Moped fahren fern der Heimat, da wir in alle Himmelrichtungen zerstreut sind ist das für viel die einzige Möglichkeit mit den anderen den direkten Kontakt zu wahren.

Treffpunkt dieses Jahr war die Schweiz, ein verlängertes Wochenende sollte es werden, Anreise Donnerstag, Abreise am Sonntag.

Da seit Anfang diesen Jahres eine CRF 250 in meiner Garage steht und ich derzeit fast nur die kleine Honda nutze, wurde irgendwann der Entschluss gefasst ich fahre mit der kleinen in die Schweiz. Ich wollte einfach auch wissen wie die kleine sich schlägt.

Da ich die ganze Woche frei hatte kam ich auch noch auf die Idee etwas früher zu starten und einen Umweg zu fahren. Also waren 7 Tage für meine Tour angedacht.

Die Route selbst habe ich nicht groß vorgeplant, einzelne Eckpunkte wurden wage im Hinterkopf verankert aber keine Hotels gebucht, ich wollte mich einfach treiben lassen im Notfall die ganze Sache abkürzen, oder eine andere Richtung einzuschlagen. Einziger Eckpunkt spätestens am Donnerstag in der Schweiz zu sein.

Bilder sag ich schon mal im voraus sind Mangelware, das Fahren machte zu viel Spaß.

25.06 Tag 1

Start 8:00 Uhr am Morgen die kleine ist mit einer Kriega Seitentasche und einer Gepäckrolle bepackt. Der hintere Reifen ist Fabrikneu, hier habe ich den Michelin Anakee Wild montiert mal schauen wie er sich macht. (Zum Reifen und wie sich der Rest des Equipments geschlagen hat später mehr)

Als erstes geht es durch den Bayrischen Wald Richtung gen Süden, meist auf Bundesstrassen Autobahnen werden komplett ausgeschlossen.
Mein Nachtlager werde ich irgendwo in Österreich aufschlagen, zumindest ist das so angedacht.

Der Verkehr hält sich in Grenzen so kann ich die kleine laufen lassen, soweit man das von 25 PS erwarten darf.

Ab der Grenze setzt Regen ein, mal stärker mal schwächer, aber die Klamotten halten dicht und der Michelin auf dem Hinterrad vermittelt mir ihm Regen ab den ersten Metern ein gutes Gefühl. So verschwende ich keinen Gedanken daran mir schon ein Hotel zu suchen.

Einige Stunden später, inzwischen hat der Regen aufgehört suche ich mir ein Zimmer für die Nacht.

Nach 492 km :Sl: steige ich von der kleinen roten ab nichts schmerzt, weder das Hinterteil, noch der Rücken.

Am ersten Tag wollte ich einiges an Kilometern machen ich denke das ist mir geglückt. :Sl:

Irgendwo in Österreich.jpg
Murau.jpg

Grüße Markus

Demnächst gehts weiter mit Tag 2

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MarkusS
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#2 Ungelesener Beitrag von MarkusS »

26.06 Tag 2

Österreich, Slowenien, Kroatien

Nach einem guten Frühstück und einem mit Kaffee geflutetem Körper verstaue ich meine Sach wieder auf der kleinen roten.

Ein Blick auf die Karte am Vorabend und kleinen Kalkulationen bezüglich Kilometern, war ich mir sicher, das ein Abendessen in Kroatien locker drin sein müsste.

So startetet ich am Morgen weiter gen Süden. Österreich zeigte immer noch einen Wolkenverhangenen Himmel, zum Glück waren die Wolken nicht Inkontinent und hielten dicht.

Weiter ging die Reise in Richtung Slowenien, der Übergang nach Slowenien erfolgte über den Loiblpass, nach dem Pass waren auch die Wolken Vergangenheit und Slowenien begrüßte mich mit strahlend blauem Himmel.
Ein Pass wie für die kleine gemacht, wirklich spaßig zu fahren, Leistung habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht vermisst. Auch Landschaftlich hat die Tscheppaschlucht einiges zu bieten, so das die Blicke immer wieder links und rechts der Strasse schweiften.

Auffahrt zum Loiblpass.jpg
Weiter ging es über kleine und kleinste Strassen Richtung Kroatien, Teilweise auch auf kleinen unbefestigten Wegen welche mir das Navi vorgab, Wieder das richtige Terrain für die rote.
Irgendwo im Nirgendwo.jpg
Irgendwo im Nirgendwo 2.jpg


Irgendwo auf der Strecke bin ich durch ein sehr enges Tal mit sich wunderbar dahinschlängelnder Strasse gefahren wieder ein tolles Naturschauspiel, leider weiß ich durch die gewollte "Nichtplanung" der Strecke nicht mehr wo das genau war, schade eigentlich, würde ich gerne noch mal fahren.

Beim Grenzübertritt nach Kroatien hatte ich nur noch ein Grinsen im Gesicht durch die Wendigkeit des Mopeds konnte ich mich durch die Schlange von wartenden Campern und Autos bis nach vorne durchschlängeln und so den Grenzübertritt um einiges verkürzen.

Nach 355km konnte ich um 16:30 Uhr meine Unterkunft beziehen in der Nähe von Novigrad beziehen und hatte noch genügend Zeit für ein Feierabendbier an der Küste.
Kroatien.jpg
Feierabend an der Küste.jpg

Wieder ein toller Tag der mir zeigte "alles richtig gemacht"


Grüße Markus

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on any sunday
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#3 Ungelesener Beitrag von on any sunday »

Schöne Tour, Slowenien leistet.
MarkusS hat geschrieben:Irgendwo auf der Strecke bin ich durch ein sehr enges Tal mit sich wunderbar dahinschlängelnder Strasse gefahren wieder ein tolles Naturschauspiel, leider weiß ich durch die gewollte "Nichtplanung" der Strecke nicht mehr wo das genau war, schade eigentlich, würde ich gerne noch mal fahren.
Das sollte man doch mittels der Navi Aufzeichnung rausfinden können.

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maxmoto
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#4 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Ich sach ja: PS, Kw, Nm; Leistung schlechthin wird völlig überschätzt.
Man muss nur die richtigen Straßen fahren. Und man erfährt eine neue Form von Fahrvergnügen.
maxmoto
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Winkelfinger
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#5 Ungelesener Beitrag von Winkelfinger »

Toller Bericht, ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
:kno:

Der Trend zum Downsizing hat was, vielleicht erwischt´s mich auch irgendwann mal.
Euer

Til

----------------

>Winkelfingers Geschreibsel<

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golem
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#6 Ungelesener Beitrag von golem »

Weniger ist manchmal mehr. Leichtes Gepäck. Unabhängigkeit. Freiheit. Eine schöne Tour! Danke fürs mitnehmen!

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MarkusS
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#7 Ungelesener Beitrag von MarkusS »

Mittwoch 28.06 Tag 3

Da ich Morgen in der Schweiz erwartet werde, schlage ich zumindest mal grob die passende Richtung ein.

Das heißt Kroatien verlassen über Slowenien nach Italien, Nächtigen irgendwo in den Italienischen Alpen.

Doch ehe der Fahrtag beginnen kann brauche ich erst mal ein oder zwei Kaffee. Fündig werde ich in einer Hafenkneipe in der am Morgen eine ganze Menge von Arbeitern ihren Start in den Tag vorbereiten. Da dieser Kaffee wahrscheinlich einer der besten ist, den ich jemals getrunken hab, gönne ich mir mehr Zeit und trinke 3 Tassen, mit blick aufs Meer, einfach herrlich.
Kaffee vom feinsten.jpg
Also weiter geht die Reise, an der Kroatischen Grenze das gleiche Spiel wie tags zuvor, einfach die ganze Kolone überholen bzw. durchschlängeln und schon hat man den Grenzübergang hinter sich.

Slowenien habe ich relativ schnell hinter mich gebracht, ich bin direkt überrascht als ich an einer wirklich kleinen Strasse in einem kleinen Dorf auf die Grenzposten Italiens treffe, Grenze Italien erledigt.

Mich erwarten die schlimmsten Kilometer der ganzen Reise von Triest bis Großraum Udine ist wirklich kein flüssiges Fahren möglich. Merken fürs nächste mal lieber in Slowenien weiter Richtung Norden und dann erst die Grenze überqueren. Ich glaube das währe viel entspannter abgelaufen.

Irgendwann ist aber dieses Chaos vorbei und eine Tour wie ein Traum beginnt als ich weiter Richtung Alpen zusteuere.

Endlich gibt es wieder die ruhigen kleinen Strassen ohne Verkehr. Nachdem ich so wieder auf kleinsten Strassen einige Kilometer zurückgelegt habe leitet mich das Navi zu meinem kleinen persönlichem Highlight dieser Tour der Auffahrt zum Forcella di Pala Barzana mir selbst komplett unbekannt fahre ich hier auf einem der für mich schönsten Pässe die ich bis jetzt kennen lernen durfte. Wem Spitzkehren, enge Kurven, fragwürdiger Fahrbahnbelag und Steigungen nichts ausmachen der ist hier bestens bedient.

img_001.jpg
img_001.jpg (9.58 KiB) 4037 mal betrachtet
Unter anderem geht es auch am Vajont Damm vorbei, bekannt wegen einer Flutwelle wegen eines Bergrutsches.
Italien_.jpg

Nachlager schlage ich im Val de Zolda auf, somit sollte der Schweiz Morgen nichts im Wege stehen. Davor gönne ich mir aber noch ein ausgiebiges Abendessen.

Weitere 315 Kilometer hat mich meine kleine durch die Welt getragen und mir damit einige Stunden wirklicher Freude eingebracht.

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MarkusS
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Re: Mit der "kleinen" in die Alpen

#8 Ungelesener Beitrag von MarkusS »

Donnerstag 28.06 Tag 4

Aufbruch in den Italienischen Alpen ich habe heute keine Eile, da die heutige Etappe sich nur bei ca. 250 km einpendeln wird.

Also wird in aller Ruhe das Frühstück zu sich genommen und der Blick schweift immer wieder über die umliegenden Gipfel bei strahlend blauem Himmel.

Der Tag auf dem Moped beginnt schon gleich mit Kurven ohne Ende im laufe des Vormittags werden der Passo San Pelegrino und der Karerpass unter die Reifen genommen. Wobei am Karerpass das Verkehrsaufkommen merklich steigt.

Weiter geht es Richtung Bozen, hier lerne ich die Wendigkeit der kleinen roten immer mehr zu schätzen, einmal falsch abgebogen und schon steckt man im Sumpf der Stadt und der engen Strassen fest. Durch die Wendigkeit ist selbst das umdrehen in engen Strassen, ohne zu Rangieren, kein Problem.

Irgendwann bin ich endlich Bozen raus und es geht in Richtung Meran. Ab Meran Richtung Reschen ist mir zu viel Verkehr, Zeit habe ich genug so wird das Navi mal schnell wieder umgemodelt. Von diesem Zeitpunkt an fahre ich so weit möglich nur noch auf kleinsten Strassen an den hängen des Tales, einen Wundervollen Ausblick auf das Tal und die sich bewegende Blechschlange gibt es Gratis dazu. DD
Richtung Reschen.jpg
Auf alle Fälle geht es hier oben viel entspannter zu als unten im Tal.

Irgendwann ist die Auffahrt zum Reschen erreicht, mir pfeift richtig giftiger Wind vom Reschen her entgegen. Hier wird das Fahren eher zum Segeln gegen den Wind. Ein Manko der kleinen roten Wind mag sie nicht, weder von der Seite noch von vorne. Bei Gegenwind kämpft sie sich trotzdem tapfer den Reschen hinauf :Hilf: . Auch wenn ich gerne etwas schneller unterwegs wäre, es geht nicht, gegen diesen Wind hat die kleine nichts mehr aufzubieten. An diesem Punkt ist es das erste mal wo ich mir etwas mehr Leistung gewünscht hätte, bis jetzt habe ich Leistung nicht vermisst. Egal dauert der Aufstieg eben etwas länger. Doch wo es rauf geht gehts auch wieder runter. Den Reschensee lasse ich links liegen, der Kirchturm ist heute nicht fotogen der steht heute nicht im Wasser, sondern ragt aus einer dicken Schlammschicht heraus.

In Nauders biege ich links ab nach Martina an der Schweizer Grenze. Hier ist die kleine wieder in ihren Element, der Wind ist gewichen und das fahren begeistert wieder wie die letzten Tage.

An der Grenze wird der kleine Tank noch mal befüllt (wobei der neue größere Tank endlich Lieferbar ist).

Um 16:30 erreiche ich Planmäßig das fürs Wochenende gebuchte Hotel.
Ziel erreicht.jpg
Nach und nach treffen alle anderen Teilnehmer unseres Treffens ein, bei einem Begrüßungsbier werden die Neuigkeiten des letzten Jahres ausgetauscht.

265 km waren es an diesem Tag, bis auch den Gegenwind am Reschen ein Tag wie aus dem Bilderbuch.

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