Rheinradweg bis Nordsee mit Trike und Trailer 2017

[sushi]

Etappe 16
Amsterdam-Rotterdam-Port Zeeland



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Um nicht zuviel Zeit zu verlieren nehme ich von Amsterdam bis Rotterdam den Zug.
Es hat genug Platz für mein Trike und Trailer und die Fahrt dauert gar nicht lange.

Von Rotterdam fahre ich dann zum Windsurfzentrum Brouwersdam.
Nebenan hat es einen Center Park mit Camping.
Der ist nicht gerade günstig aber von da kann ich zu Fuss zum Windsurfen.

Die Ausrüstung ist gut, bis auf Schuhe kann ich alles mieten.
Also muss ich noch Schuhe kaufen, davon habe ich zuhause schon einige Paare, ist immer das selbe Problem.

Der erste Tag ist anstrenged, stand lange nicht mehr auf dem Brett aber der Wind ist gut und die Vorhersage auch.
Hier will ich 1-2 Wochen bleiben, also schnell eine Mail an meinen Chef geschrieben ob ich noch eine Woche länger Urlaub machen kann.
Zu meiner Überraschung habe ich nach einer Stunde bereits die Zusage für die Verlängerung.

Am nächsten Tag geht's richtig los und es läuft gut, der Wind passt.
Das Revier ist hinter dem Damm, also keine Wellen, leider mit sehr speziellem Untergrund.
Eine Wende will nicht so recht und so springe ich ins Wasser, ist ja tief genug.
Tja, Fehleinschätzung, war nur 1m tief und ich lande auf einer Austernbank.
Ein Schmerz durchfährt meinen Fuss, komme allerdings wieder gut aufs Brett und fahre zurück zur Station.

Der Tag ist gelaufen, als ich den Schuh ausziehe sehe ich dass nicht nur der Tag gelaufen ist, eine 1cm breite Wunde am Ansatz vom grossen Zehen, das war es dann mit dem Windsurfen.
Die nächsten Tage verbringe ich im Zelt auf dem Camping, humple recht gut herum solange ich den Zehen nicht bewege.

Wieder muss ich einen neuen Plan schmieden, in den harten Klickradschuhen kann ich bald einigermassen laufen, auch Radfahren geht wieder.
Das Vorbezahlte Abo kann ich mit etwas Verhandeln zurückgeben.
Hätte ich nur die Kevlarschuhe gekauft, der Verkäufer hat die zwar empfohlen aber ich habe das Risiko falsch eingeschätzt.
Warum sie da überhaupt normale Schuhe verkaufen ist mir nun ein Rätsel, egal, abbuchen unter Lernprozess, Erfahrungen sammeln.

Surfzentrum Brouwersdam

[sushi]

Etappe 17
Port Zeeland-Middelburg


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Nun geht's in die andere Richtung, nach Hause.
Weiss noch nicht ob ich alles zurück fahren will, wenn ich nur wenige Tage Pause mache sollte es dank der extra Woche Urlaub passen.
Erst fahre ich mal soweit ich komme.
Die Dammanlagen sind beeindruckend, Holland ist wirklich eine Reise wert.

In Middleburg bleibe ich 2 Nächte auf dem neuen Camping, nette kleine Stadt.

Brouwersdam Meer

[sushi]

Etappe 18
Middelburg-Bergen op Zoom-Rotterdam


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Der Fuss macht noch etwas Probleme, Radfahren geht besser als gehen.
Ich lasse mich treiben, ev. fahre ich nach Belgien, mal sehen was der Tag bringt.

Von einer Quartierstrasse biege ich nach rechts auf eine Querstrasse ab und plötzlich scheppert es hinter mir.
Der Anhänger liegt auf der Seite, ich habe die Kurve zu knapp berechnet und das innere Rad vom Anhänger erwischte den Bordstein und hob ab in die Luft.
Ist aber nichts defekt, Schwein gehabt.

Gegen Abend wieder das Problem mit der Suche nach einem Camping, alle die GoogleMaps mir vorschlägt sind nur für Wohnwagen, Dauerstandplätze.
Also Hotel, aber nichts das mir passt.

In Rotterdam hat es ein günstiges Backpacker, Bahnstation ist auch in der Nähe, also eingestiegen und los.

[sushi]

Etappe 19
Rotterdam-Heerlen

Heerlen-Aachen

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Das war ein nettes Hostel, für ein Backpacker richtig durchdacht und fast schon luxeriös.
Der Entscheid ist gefallen, ich fahre nach Hause, mit dem Zug geht es bis zur Grenze nach Deutschland.
Heute ist Sturm in Holland, einige Züge fahren nicht, hat Bäume auf den Strecken, was wäre das für ein Tag auf dem Brett gewesen.
Irgendwie komme ich doch in Heerlen an.
Von da fahre ich wieder mit dem Trike.
Muss mich etwas beeilen, möchte noch den Zug nach Köln nehmen.

Aachen-Mainz
Den Zug nach Köln erreiche ich pünktlich, es hat genug Platz für mein Trike und Anhänger.
Im Zug buche ich meine Weiterfahrt nach Mainz, Handy sei Dank.
In Mainz muss ich schauen dass ich vor 22 Uhr beim Camping bin, sollte aber kein Problem sein.
Tja, auf den letzten Km öffnet der Himmel seine Pforten, ich muss mich unterstellen.
Es wird knapp, der Camping schliesst bald, Hotel finde ich auch keines zu einem Preis der es mir Wert ist, also Camping.
Als ich dort ankomme ist mittlerweile nach 22 Uhr, am Empfang ist aber noch Licht und es wird mir das grosse Tor geöffnet.
Unter einem Unterstand kann ich mein Zelt trotz Regen trocken aufbauen und trage es dann an den Platz.
Ende gut und schnell eingeschlafen.

[sushi]

Etappe 20
Mainz-Bern
Am Morgen fragt mich ein älterer britischer Radfahrer ob ich noch etwas Campinggas hätte für sein Frühstück.
Da ich eh nach Hause fahre gebe ich ihm meine Gasflasche.

Am Bahnhof Mainz löse ich dann eine Karte bis Bern, und es geht nach Hause.
Es gibt da aber noch ein kleines Problem, Rastatt, da fährt kein Zug weiter da bei Bauarbeiten die Bahntrasse versenkt wurde.
Es gibt Ersatzbusse und mit etwas warten komme ich auch mit meinem Trike rein.

So, nach knapp 7 Wochen bin ich wieder zuhause.
Bin nicht so weit gekommen wie ich dachte, aber für die erste Triketour bin ich zufrieden.
Kondition und Beinmuskulatur sind nicht in einer Woche aufgebaut.
Es war toll, habe einen Teil von Europa gesehen den ich so nicht kannte.

Nun mache noch eine Motorradtour in den verbleibenden 2 Wochen.
Mit dem SUV in die französichen Alpen.

gruss sushi

[maxmoto]

Beeindruckend!
Nicht nur, dass Du diese (für mich) Riesenstrecke gefahren bist - auch Deine planlos-unbekümmerte Art des Reisens beeindruckt mich.
Mit planlos meine ich, dass Du nicht nach einem vorher genau festgelegten Plan unterwegs bist und dadurch unbewusst vieles auslässt.
Mit unbekümmert meine ich, dass Du sich Dir bietende Gelegenheiten (Surfen, Besichtigungen) einfach am Schopf packst.

Riesenstrecke: Ich hatte jahrelang ein Peer Gynt. Habe es viel zu wenig benutzt.
Die längste Fahrt war (großteils auf Schotterradwegen und das mit Schmalspurreifen) einmal um den Chiemsee (etwa 76km).
Da man bei Liegerädern alles nur mit den Beinen, eigentlich nur mit den Oberschenkeln macht, konnte ich mich die nächsten Tage nur schmerzhaft fortbewegen.

Wenn Du gestattest und ich noch ein Bild von meinem Peer Gynt finde, würde ich es noch einstellen.

[H.Kowalski]

Geile Tour! Ich träume ja schon seit Jahrzehnten von einer längeren Radtour ("länger" heißt bei mir 100 bis 200 km), bin dafür bisher aber schlicht zu faul, weshalb ich dann doch das Motorrad bevorzuge.
Von daher umso mehr: Respekt!

[sushi]

Ich hatte jahrelang ein Peer Gynt. Habe es viel zu wenig benutzt.
Die längste Fahrt war (großteils auf Schotterradwegen und das mit Schmalspurreifen) einmal um den Chiemsee (etwa 76km).
Da man bei Liegerädern alles nur mit den Beinen, eigentlich nur mit den Oberschenkeln macht, konnte ich mich die nächsten Tage nur schmerzhaft fortbewegen.

Wenn Du gestattest und ich noch ein Bild von meinem Peer Gynt finde, würde ich es noch einstellen.

Hallo Max

Stell das Foto ruhig hier rein, das Peer Gynt war für mich immer der Inbegriff vom Liegerad.
1994 traf ich den Liegeradfahrer mehrmals in Norwegen, wir fuhren beide gleich schnell von Nord nach Süd.
Ich gemütlich mit 250km am Tag und Fjorden ausfahren, er etwas weniger und direkter.
Das dauerte fast 2 Wochen wo wir uns alle paar Tage sahen, war neben dem Timing auch ein grosser Zufall wenn man die Anzahl Campingplätz dort bedenkt.
Daher nahm ich immer an damit kann man viel mehr Strecke machen als mit einem normalen Fahrrad.
Habe mittlerweile dazugelernt, Spezial Lieger sind geradeaus schneller aber bergauf nicht so Top. Bei einem Tourenrad ist es kein grosser Unterschied mehr.
Auch auf dem Trike werden nur die Beinmuskeln benutzt, also nichts gegen Bierbauch, dafür aber für jeden fahrbar, auch im Alter oder mit Behinderungen.

gruss sushi