Dienstag, 06. Juni
- 6.06.Panaca NV.327.k.jpg (39.36 KiB) 443 mal betrachtet
Die HARLEY Vertretung öffnete um zehn.
Anstatt der Fahrt durch den wunderschönen Zion Canyon NP nahmen wir die südliche Landstraße.
Das war uns dann doch zu unsicher, dort durch den sicher dichten Verkehr.
Schade, aber wir waren ja schon zwei mal durchgefahren.
St. George war übrigens das Washington, welches uns die Feuerwehrleute am Sonntag genannt hatten.
Pünktlich standen wir dann nach problemloser Fahrt und voller Batterie vor der Werkstatt.
Ich schilderte unsere Situation und sofort wurde das Motorrad gecheckt.
Dazu bedarf es nur des Auslesens des Fehlerspeichers, was ich mir schon gedacht hatte.
Ein Code erschien im Display des Tachos und die Harley ging auf eine Hebebühne.
Wenige Minuten später kam der Mechaniker zu uns
"der Strator / Spannungsregler ist defekt",
Er hat zwar keinen Originalen am Lager,
könne aber in der Stadt kurzfristig einen besorgen und einbauen, kostet rund $ 350."
Ohne zu überlegen, sagten wir zu
verbrachten zwei angenehm, entspannte Stunden beim Service
und zwei Stunden später war alles fertig.
Das nenn' ich echt kundenfreundlich!
Wieder bedankten wir uns herzlich,
Brigitte kaufte noch ein T-Shirt,
wir spendeten noch was für das Memorial draußen
und erleichtert setzten wir unsere Reise fort.
"Et hätt noch immer joht jejange!"
So hatten wir auch wieder Muße, uns die verschiedenen Vorgärten anzuschauen.
Bald waren wir wieder auf der vorgeplanten Route.
Die Straßen haben wir fast für uns alleine,
trotzdem werfe ich regelmäßig einen Blick in den Rückspiegel,
falls mal ein dicker Truck mit 80 mls/h von hinten kommen sollte.
Vor Aufregung hatte ich in St. George vergessen zu tanken,
war aber auch nicht nötig,
blieben doch nur knapp 100 Meilen bis zu unserer heutigen Station in Panaca
und die Reichweitenanzeige auf der Harley zeigte noch 150 Meilen an.
Wir waren kurz vor Modena, einem winzigen Nest,
das überhaupt nichts mit der italienischen Stadt gemein hat,
als die die Tankanzeige leuchtete und im Display stand "low".
Das sollte uns aber nicht erschrecken.
Als wir anhielten, sprangen zwei größere Hunde, vermutlich mit Rottweiler Ahnen
bellend über einen Gartenzaun und gingen in Stellung.
Das erschreckte uns wirklich.
Eine Ewigkeit später erschien am Zaun eine ältere Dame mit der Bemerkung,
"die wollen nur spielen.
Die 30 Meilen bis zur Tankstelle sollten wir schaffen, die letzten Meilen gingen auch noch bergab", lächelte sie uns zu.
Wir machten noch ein paar Fotos
und fuhren weiter über die Grenze nach Nevada.
Unser heutiger Zielort ist übrigens die einzige Stadt in Nevada,
wo es keinen Alkohol zu kaufen und keine Spielautomaten zum gamblen gibt.
Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Tankstelle außerhalb liegt
und tanken mussten wir ja sowieso. Fünfeinhalb Gallonen passten rein.
Wir übernachten in einem Bed & Breakfast,
klingeln und wenige Minuten später kommt eine Frau mit drei kleineren Kindern mit Golfwagen vorbei,
übergibt uns die Schlüssel und fragt, was und wann wir morgen frühstücken möchten. Wow!
Außer uns steht nur der Möbelwagen noch hier.
U-Haul Fahrzeuge sieht man wirklich überall im Land.
Die Amerikaner sind viel eher bereit, für einen guten Job komplett neu anzufangen.
Es sind aber auch viele Militärangehörige dabei, die versetzt wurden.
Etwas außerhalb des Ortes liegt der Cathedral Gorge State Park,
benannt nach den an Kirchenbauten erinnernden Sandsteinformationen,
die hier durch Wind und Wetter entstanden sind.
Wir machen einen Spaziergang und treffen auf eine Collegeklasse,
die hier noch am späten Nachmittag unterwegs ist und Unterricht am Objekt macht.
sonst war kein Mensch mehr in diesem herrlichen Park.
Gerade als wir gegen 18:00 zurück und vor dem Supermarkt halten,
will der Besitzer schließen, hält aber selbstverständlich für uns auf.
Er kennt seine Kunden und hatte nicht mehr mit Fremden gerechnet.
Selbst die Highschool in diesem Dorf ist gut ausgestattet.
Auf eine Lehrkraft kommen acht Schüler.
Wir essen und trinken auf der Terrasse bei immer noch 25°
und sind um zehn im Bett.
Fortsetzung folgt.
Gruß
Reiner