ACT Kroatien über Umwege

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blahwas
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#9 Ungelesener Beitrag von blahwas »

Gestern Abend gab's einen Spaziergang an die Küste, eine Pizza zum Abendessen, hatte ich schließlich schon seit gestern nicht mehr, dann einen Küstenspaziergang und schließlich noch ein Eis. Der Ort ist eher touristisch geprägt, in drei verschiedenen Geschäften war man aber eher neutral bis unaufmerksam zu uns. Schön ist es trotzdem.

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Man sieht auch aktuelle Supersportmotorräder ohne Kennzeichen, Kennzeichenträger, Spiegel, Blinker, dafür aber mit Semi-Slicks. Ewig lockt die Küstenstraße...

Mo 02.06. Mali Alan

Luca und Mirko fahren weiter ACT nach Süden, ich fahre heute drei Schotter-Passknacker an. Das überlappt sich durchaus. Aber der Reihe nach: Nach einer erholsamen Nacht gibt’s im Dorf Sprit für meine beiden Begleiter, ich war schon gestern fleißig, und dann geht’s den Berg hoch. Für mich Abschied von der Küste. Mach's gut, bis zum nächsten Mal! Der Pass Ostrarijska Vrata ist Passknacker und ACT, aber der ACT geht durch den Tunnel, während der Passknacker oben am Aussichtspunkt liegt. Zeit für ein Gruppenfoto!

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Kurz danach kommt das erste Restaurant, wo wir zwecks Frühstück einkehren. Wir werden als Deutsche erkannt und auf Deutsch angesprochen. Das ist nett. Die Omeletts schmecken. Weiter geht’s auf getrennten Wegen: Der ACT spielt im Wald, ich auf der Landstraße. Der nächster Treffpunkt ist wieder ein Cafe, hier gibt’s Kaffee, Cola, Crepe und/oder Apfelstrudel. Hier sehe ich einen Flyer für das Tesla Museum in Gospic. Das hätte ich gern vorher gewusst. Nikolai Tesla hat die Welt verändert mit Erfindungen wie „Radio“, „Stromnetz“ und „Wechselstrommotor“, aber nie einen Nobelpreis bekommen. Das Museum hat montags geschlossen, sonst aber opulente Öffnungszeiten. Wir fahren also Motorrad. Es gibt den ACT weiter, zum Mali Alan hoch, der gleichzeitig ein Passknacker-Schotterpass ist, wo ich noch nie war. Er gilt als landschaftlich überragend. Der Weg dorthin und wieder runter besteht aus 15 km Schotter, bzw. Kies. Der Kies ist stark unterschiedlich tief, und ebenso wie der Boden darunter furztrocken. Mein Vorderreifen wechselt also von Langeweile zur hoffnungsloser Überforderung, was nicht so richtig angenehm zu fahren ist. Da wären vermutlich mehr als 4 mm Profil in der Mitte hilfreich, aber auch die Kollegen sind unzufrieden. Aber wir kommen glatt hoch, und sind keinesfalls unzufrieden mit der Landschaft!

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Tja, und hier teilen sich unsere Wege. Mirko und Luca fahren weiter Richtung Süden, ich eher nach Norden. Mirko und Luca nehmen auch eine Hardcore-Variante der Abfahrt, nach Westen, wo ich nach 5 Metern gescheitert wäre. Es gibt also einen nicht ganz so innigen Abschied – die nächste Tour ist ja schon geplant.

Für mich gibt noch zwei weitere Passknacker Schotterpässe: Es geht zum Kuk, vorbei an diversen Sperrungsschildern. Ich erreiche eine lange Baustelle. Die Fahrbahn ist auf halber Breite gesperrt, mir kommen große LKW-Kipper entgegen, die freundlich winken, als ich sehr großzügig Platz mache. Das ist ein gutes Zeichen. Apropos Fahrbahn, der Asphalt ist weg, es geht kilometerweit über feinen Schotter und groben Kies. Auch der Bagger lässt mich durch. Es geht durch einen erfrischend kühlen Wald, aber mit vielen Insekten. Ich muss 2x den Helm abnehmen, weil Insekten durch die obere Lüftung eindringen. Das Foto-Motiv ist eine Sitzgruppe.

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Danach geht’s den gleichen Weg zurück. Der Bagger lässt mich wieder durch. Der Baggerfahrer unterbricht dafür sogar eine Pause, in der er mit dem LKW-Fahrer plaudert. Echt nett. In Deutschland ja undenkbar. Hausfriedensbruch! Unberechtigtes Betreten!! Weiter geht’s zum Cardac durch eine echt sehr einsame Region. Auf 60 km begegne ich 3 LKW, 2 Baggern und 0 Autos, obwohl das meiste Asphalt ist. Die Schotterstrecke sieht schlimm aus. Das ist ein Traktorweg, viel Grün in der Mitte, unterschiedliche Höhen, große Steine. Aber es ist einfach zu fahren, weil der Boden weich ist, und die großen Steine in den Boden einsinken, statt aufeinander zu rollen.

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Also den Punkt eingesammelt, und wegen wachsender Müdigkeit letzte Kräfte mobilisieren, um mit voller Aufmerksamkeit unfallfrei wieder zur Straße zurück zu finden. Jetzt muss ich nur noch 50 km Bundesstraße absitzen. Es ist etwas LKW-Verkehr und ein paar Ortsdurchfahrten gibt’s auch, aber nichts wildes. Dafür sehe ich wieder andere Autos und zum ersten Mal seit Mali Alan auch andere Motorräder. Meine Ferienwohnung für 37 Euro ist heute in der Nähe der Plitvicer Seen und Wasserfälle, da war viel Auswahl. Ich bin hier eher zufällig auch ganz in der Nähe des stillgelegten Militärflugplatzes Zeljava, mit der größten Flugzeug-Kaverne Europas – quasi ein unterirdischer Flughafen. Da drin kann man auch Motorrad fahren, was aber nicht ungefährlich ist. Da war ich aber 2022 schon. Nur für eure Reiseplanung ;)

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290 km heute – ich versuche unterwegs und abends für Mittwoch früh in Slowenien einen neuen Hinterreifen zu organisieren.

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blahwas
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#10 Ungelesener Beitrag von blahwas »

Meine Ferienwohnung  liegt in einem Ort, der scheinbar nur aus Ferienwohnungen besteht. Es gibt nur ein Restaurant, für alles andere müsste ich nochmal fahren. Das erleichtert die Auswahl. Burger und Pommes schmecken gut, zusammen mit 0,25 Fanta stehen dann aber 25 Euro auf der Rechnung, was für Kroatien schon fast Wucher ist.

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10% Rabatt bei Barzahlung finde ich eher suspekt als milde stimmend. Naja, immerhin ist da wohl schon das Trinkgeld mit drin, Zwinker Zwinker...

Di 03.06. Von Kroatien nach Ljubljana

Nach einer erholsamen Nacht ist endlich Zeit für Frühsport. Gymnastik tut gut, besonders am Morgen, besonders wenn man den ganzen Tag Motorrad fährt. Das mache ich daheim eigentlich täglich, aber in diesem Urlaub war ich bisher zu... ja, was eigentlich, faul, träge, bequem, antriebslos, beschäftigt, oder war mir zu warm? Egal, es tat gut. Auch sehr erfreulich, um 8:02 meldet sich ein Reifenhändler zurück auf meine Mail, und bestellt mich für morgen früh 8 Uhr zur Montage ein. Genial! Eine große Sorge weniger. Also einpacken und los geht’s, auch nach Slowenien! Das Wetter ist weiterhin trocken und eher etwas warm. Das erleichtert zumindest die Wahl der Motorradkleidung, alles auf kühl, morgens weniger Belüftungen, fertig. Es geht der Bundesstraße entlang ziemlich direkt zur Grenze mit Slowenien. Mein Frühstück bestand aus einem Schokoriegel, aber das reichte eine Weile, und zum Einkehren ist es mir noch zu früh, Trotz 10% Biker Rabatt.

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Im ersten Supermarkt nach der Grenze gibt’s Frühstück für mich und frische Getränke. Das alles konsumiere ich im klimatisierten Vorraum, zur Abkühlung. In Kroatien finde ich eine Waschbox, um mein Motorrad für 2 Euro von Staub und Dreck zu befreien. Das ist auch eine Frage des Respekts vor dem Mechaniker, der morgen den Reifen wechseln soll. Im weiteren Verlauf der Route ist Slowenien echt idyllisch, mal wieder.

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Heute ist es wieder durchgehend warm bis heiß. Die Pausen werden häufiger, und am liebsten im Wald.

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Ich habe mir aus meinem Frankreich-Urlaub 2 Einweg-Plastikflaschen zu je 1 Liter mitgebracht, weil die so gut Tankrucksack und andere Taschen passen. Heute ist endlich eine davon undicht geworden. Aber nur am Boden, da hilft also umdrehen – und im Topcase geht nichts so schnell kaputt von etwas Wasser.

Aufhänger der heutigen Route sind eigentlich zwei neue Passknackerpunkte in den Bergen östlich von Ljubljana. Die gesellen sich zu zwei alten Punkten dazu, die ich schon kenne, aber im Nieselregen gefahren bin. Also fahre ich heute einfach alle, auch wenn die Anreise dazu zwei Drittel der Tagestour ausmacht. Und das lohnt sich. Es ist eine wunderschöne Motorradregion, die sich fahrerisch vor nichts verstecken muss – außer man will Kehrenkaskaden oder Knieschleifen im 6. Gang. Aber das ist eh nicht meins. Tolle Aussichten gibt’s leider selten, daher fehlen hier Fotos der Region. Zum Nachfahren: Hohovica, Velika Preska, Podkum, Trebeljavo und dann weiter nach Ljubljana rein – das gibt richtig genüsslichen stressfreien Fahrspaß!

Na gut, Ljubljana als Hauptstadt macht um 16 Uhr jetzt nicht SO viel Fahrspaß, besonders wenn man mangels Vignette erst in die Stadt rein und dann ein Stück südlicher wieder raus muss, aber das macht mir nichts aus. Die Ferienwohnung ist bald gefunden. Ich habe noch kurzfristig umgebucht, damit sie in der Nähe des Reifenhändlers ist. Dafür nehme ich auch ein Gemeinschaftsbad in Kauf.

300 km heute - Heimweh wird langsam spürbar.
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Von Donnerstag bis Samstag bin ich auf dem Versystreffen in Österreich, morgen Abend übernachte ich nochmal unterwegs. Aprilia läuft einfach!

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blahwas
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#11 Ungelesener Beitrag von blahwas »

Gestern Abend gab's noch was zu beißen im örtlichen Einkaufszentrum, wie es 1:1 auch in Deutschland stehen könnte. Danach vom Hofer (=Aldi) noch Wasser 0,5 Liter Flaschen, die ins Topcase neben die Innentasche passen. Außerdem einen 4er-Pack Muffins fürs Frühstück morgen. Ein Laibach-Konzert war leider nicht – die Band kommt ja von hier.

Mi 04.06. Reifenwechsel nach Spielberg

Aktuell heißt meine Mission Anreise nach Oberösterreich, Losenstein. Es gibt noch einen neuen Pass in Slowenien und 2 alte Schotterpässe in Austria auf dem Weg. Das lässt sich an einem langen, stressigen Tag mit Maut fahren, oder an zwei gemütlichen ohne Maut. Ich entscheide mich für die gemütliche Option und buche ein Hotel in Spielberg auf halbem Weg. Um 8 stehe ich beim Reifenhändler. Man spricht englisch, mein Reifen ist da, und es geht auch gleich los. Ich frühstücke derweile und verschenke dann die restlichen zwei Muffins. Die passen nicht mehr ins Topcase. Den Weg zum Reifenhändler haben sie in einer Plastiktüte am linken Spiegel bestritten. Achtung Fahrsicherheit: Wenn man unachtsam eine Plastiktüte über den linken Spiegel hängt, kann es passieren, dass man damit den Tempomatschalter blockiert! Außerdem sollte man aus taktischen Gründen lieber den rechten Spiegel dafür nutzen, dann sieht es der Gegenverkehr nicht sofort. Und und Griffschalen bitte wirklich nicht. 8:45 nach sauberer Arbeit bin ich wieder unterwegs auf einem frischen TKC 70 Hinterreifen, passend zu einem TKC 70 Vorderreifen mit sanften 18000 km Laufleistung, davon aber fast alles in Skandinavien... B&F Pneumatic kann ich hiermit empfehlen, er liegt auch direkt an einer Tankstelle mit Shop zum Zeitvertreib. 193 Euro sind kein Schnäppchen, aber in Ordnung.

Meine Route führt mich mitten durch Ljubljana, Landeshauptstadt, Rush Hour, muss das sein? Erster Punkt heute ist Vrh Kozjaka, ein neuen Pass in Slowenien. Nette Gegend, viel grün und Idylle, ein paar Kurven, aber eher flach und auch eine Hauptverkehrsachse. Haken dran. Aber jetzt geht’s nach Norden, zum Paulitschsattel. Die Kurviger-App findet einen Schotterweg nach Norden, zum Crnivec, das ist zwar aufregend, aber so richtig Lust habe ich drauf gerade nicht – und hiermit sei es der App dann auch künftig verboten, so! Der Blick aufs Massiv hinter Rabon entschädigt.

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Die Strecke kostet eigentlich Maut, aber für ein Foto darf ich für lau 20 Meter rein fahren und wieder raus. Slowenien ist nett zu mir. Und dann bin ich auch schon in Österreich.

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Der Paulitschsattel ist auf der slowenischen Seite eine sensationelle Kurvenstrecke, und in Österreich eine schmale Bröckelpiste. Dafür ist da die Aussicht schöner.

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Alpen sehen einfach verflucht gut aus. Zum Bewundern bitte Anhalten. Meine Route hat jetzt 50 km keine Wegpunkte mehr, erst wieder zum Griffner Berg, und dann den Packsattel. In Völkermarkt gibt’s eine kleine Mittagspause mit Pommes und Limo. Dann also Griffner Berg usw., eigentlich will ich Maut sparen, aber das fährt sich auch sehr gut hier. Außer man 3 BMW Tourer mit insgesamt 14 Zylindern vor sich, dann kann man ungeduldig werden... dabei habe ich es wirklich nicht eilig, und bleibe deutlich in meiner Fahrspur. Vor Köflach links, die B77 ist auch im weiteren Verlauf unterhaltsam, und es ist gar nicht SO heiß. Im Restaurant am Gaberl wird eingekehrt, Eis und Cola und einfach mal Seele baumeln lassen. Es wären nur noch 22 km zum Hotel in Spielberg, aber das war irgendwie nötig. Und ich habe ja Zeit :) Auch für ein Foto auf dem letzten Stück.

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Das Hotel heute ist ein günstiger Automaten-Motel mit Klimaanlage und allem Komfort. Sehr angenehm. Am Red Bull Ring ist heute, morgen, übermorgen ein Motorrad-Fahrtraining, da brauche ich mit der Tuareg wohl nicht aufzutauchen...

270 km heute
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steph
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#12 Ungelesener Beitrag von steph »

Hoi Blahwas,
schöne Bilder und super nachzuvollziehen deine Tour DD
Danke dafür 🙏

:Mh: sag mal, du bist/warst doch auch im Versys Forum .. gibt es das überhaupt noch? .. ich war nämlich bis etwa 2014 vorher eine Zeit dabei (ich fuhr damals eine blaue Galdius) und hab mit Tine & Gottfried und Reiner viele schöne Touren gemacht :D

Dir aber erstmal noch schöne Tage und eine gute Reise 🍀
lieben Gruß
steph
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..

..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
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Bild*Träume wollen gelebt werden .. Bild .. meine Reisegeschichten*

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blahwas
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#13 Ungelesener Beitrag von blahwas »

Hallo steph!

Danke für die Blumen! Na klar gibt's das Versysforum noch, es gibt ja auch noch Versys ;) Wir haben alleine dieses Jahr 5 Forentreffen.

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thund3rbird
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#14 Ungelesener Beitrag von thund3rbird »

Gäbe es in dem Forum hier :L
hättest du schon gsnz viele.

Tolle Reisebeschreibung.
Viele Grüße aus dem Allgäu
Peter

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blahwas
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#15 Ungelesener Beitrag von blahwas »

In Erwartung von zwei Tagen Halbpension gab's gestern nur eine Kleinigkeit aus dem Supermarkt. Im Prinzip fußläufig, aber weil das Wetter war am Umschlagen, daher hatte ich es eilig.

Do 05.06. Eisenwurzen Losenstein

Auch heute heißt meine Mission Anreise nach Oberösterreich, Losenstein. Zwei alte Schotterpässe liegen heute auf dem Weg. Es ist deutlich kühler geworden über Nacht, aber trocken geblieben. Fürs echte Adventure-Feeling versuche ich mich an Roadbook-Navigation, aber für Anfänger, daher mit Karte drunter zum Mogeln. Und die Kilometer zählt das Handy auch automatisch.

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Das klappt ganz gut, bis nach 50 km ein Fehler auftritt. Aber dazu schreibe ich anderswo mehr. Die Strecke ist eine Schotterautobahn, hoch zum Sommertörl. Leider habe ich einen störrischen Autofahrer vor mir, also mache ich zwei mal Pause und spiele mit dem Roadbook. Oben kann man parken und wandern, aber nicht Rad fahren.

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Ich fahre von Ost nach West drüber, die Westseite ist steiler und kurviger. Aussicht hat man, vor allem auf Wald.

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Dann rechts ab über Hohentauern nach Norden. Da kommt man mautfrei gut voran, besonders wenn man sich überholen traut. Passknackerfoto machen, bisschen Landschaft dazu, und weiter.

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Über den Schoberpass geht’s bundestraßenartig nach Osten, dann nach Norden Richtung Eisenerz. Hier lockt der nächste Schotterpass, Hiaslegg mit Gasthaus. Auch das ist eher eine Schotterautobahn, aber es nichts los bis auf zwei Radfahrer.

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Die Radfahrer dürfen auch nur diesen Hauptweg fahren. Ich hätte schon Lust oben einzukehren, aber da ist umfassende Parkraumbewirtschaftung ausgeschildert, und ich habe keine Lust 5 Euro fürs Parken zu bezahlen, nur um dort 45 Minuten einzukehren... also weiter. Ein Cafe gibt’s auch im Tal, es gibt Schinken-Käse-Toast und Spezi für satte 11 Euro und dann die B115 immer weiter nach Nordwesten, immer der Enns entlang. Durchaus reizvoll, und mit Überholen auch zügig. Nur zwei Baustellenampeln bremsen den Vorwärtsdrang, aber auf fast 100 km ist das völlig in Ordnung. Auch 10 Minuten Nieselregen sind für mich in Ordnung, Lüftungen zu und ab durch die Mitte, das schafft die Imprägnierung der Kombi.

So bin ich dann schon bald in Losenstein, fast am Ziel der reise, schnappe mir aber vor dem Hotel noch einen Supermarkt zwecks Taschentücher-Einkauf. Meine Nase gibt irgendwie keine Ruhe und ich glaube langsam, dass das nicht nur Allergie ist. Das würde auch erklären, warum ich so wenig fit bin die letzten Tage. Am Hotel ist noch niemand, also die Wirtin herbei telefoniert, eingecheckt, auspacken, Dusche, Reisebericht – das Versys-Treffen beginnt für mich dann, wenn der erste andere Gast auftaucht. Die sind überwiegend schon seit Samstag da. Wir quartieren uns seit Jahren gerne eine Woche in einem Hotel in einem Motorradparadies ein und fahren dann individuelle Touren. Bisher in Kärnten, Südtirol, Trentino, Lombardei, 2025 auch in Oberösterreich und Sardinien.

230 km heute
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blahwas
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Re: ACT Kroatien über Umwege

#16 Ungelesener Beitrag von blahwas »

Mein erster Abend in der Gruppe hat sich richtig gut angefühlt. Endlich normale Leute! Viele kenne ich schon von vorherigen Treffen, und das über Jahre. Auch das Essen schmeckt – Spare Ribs mit Bratensoße statt klebrig-süßer BBQ-Soße kommen richtig gut. Es wird spät...

Fr 06.06. Rundtour mit Schottereskapade

Ich möchte heute den einen Schotterpass fahren, den hier in der Gegend noch auf mich wartet. Er heißt Kastlkreuz. Die Beschreibung liest sich sehr harmlos. So finde ich zwei Mitfahrer, beide auf Versys 1000 und ohne Schotterambitionen. Einer ist aber Passknacker und möchte es riskieren, wenn es nicht zu wild wird. Los geht’s also auf eine gemütliche 330 km-Tagestour. Auf kleinen Straßen zur Donau, an der Brücke die erste Kaffeepause.

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Jenseits der Brücke wird’s schlagartig einsamer. Sanftes Hügelland, wechselhafte Kurvenradien und Gradienten. 1A Motorradfahren! Der Passknackerpunkt Bärnkopf liegt am Weg. Der nördlichste Punkt ist heute Ottenschlag. Idyllische Landschaft überall.

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Motorrad fahren in Österreich kann echt schön sein, wenn's gerade nicht regnet und sich keine Touristenkolonnen durch wälzen. Wir überqueren die Donau erneut nach der Mittagspause mit Eis und Wurst, und erreichen dann unseren Abenteuerpass – der sich als völlig harmlos entpuppt. 500 Meter fester Erdboden, ganz dünn Kies drauf. David hat keine Probleme, Bernd wartet unten, denn wir fahren nur die harmlosere Seite.

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Dann geht’s wieder mehr ins Hochgebirge rein, über Pulverthurm, Althenreither Anhöhe, Grestner Höhe / Ybbsitzer Höhe und Pichlhöhe / Saurüssel. Einfach Einwandfreies Motorradfahren.

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Ich fahre inzwischen in Davids Meshjacke, denn mir war zu warm in Airbag und IXS-Kombi. Noch kurz zum Hotel zurück, Stiefelbier (bzw -spezi) und aus dem Supermarkt noch schnell das wichtigste eingekauft. Ich fahre morgen nach Hause, und dann sind die Supermärkte zwei Tage geschlossen. Wir sind da echt eisern in Bayern, bzw. werden wir zumindest so regiert. Es gab wenig Fotos heute, weil ich Tourguide war.

330 km heute
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