2 Tage Ardennen 2025

[on any sunday]

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-002 by Michael, auf Flickr

Nach dem mich von Mallorca auf dem Rückflug, ausser guten Erinnerungen, ein Virus begleitet hatte, der mich ca. 2 Wochen ausser Gefecht setzte, lockten zweistellige Temperaturen Anfang März wieder zu einem Ausflug ins westliche Kleingebirge. Lohnt fast kein eigenes Thema, ist quasi eine Wiederholung vom 2023 Ausflug viewtopic.php?t=11025, aber auf möglichst anderen Strecken. Ausserdem war mehr fahren als fotografieren angesagt.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-003 Köln Roche by Michael, auf Flickr

Passend zum Plan, konnte ich für 50 EUR wieder im Le Floréal in Roche ein Zimmer klarmachen, also kein abendlicher Stress der Unterkunftssuche https://visitwallonia.de/de/content/fer ... ie_lang=de.

Mit kleinem Gepäck ging es erstmal auf die Autobahn Richtung Rureifel, auf "Schleichwegen" durch den Hürtgenwald, um bei Raeren die Grenze zu überschreiten. Gut bewaldet, aber schlecht bestrasst, wird Eupen gestreift und in Limbourg die erste Pause eingelegt. Das liegt oberhalb von Dolhain und ist der Namensgeber der umliegenden Region.

https://visitwallonia.de/de/content/lim ... r-wallonie

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-006 by Michael, auf Flickr

Von der ehemaligen Festung ist nicht mehr viel zu erkennen , aber ein Stopp lohnt sich, da steht ja auch eine passende Bank.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-005 by Michael, auf Flickr

Auf dem Viadukt verlief lange die Bahnlinie zwischen Antwerpen und Köln. Bevor ich mich verlaufe, nutze ich die bewährte Mischung aus vielen Kleinstrassen und wenig Nationalstrasse.

Über dem Tal der Hoëgne https://www.tourismejalhaysart.be/de/pa ... alhay-spa/, die sich hier aus dem Hohen Venn ausflusst, wird in Marche an der Festung Franchimont http://chateau-franchimont.be/de/startseite/ gestoppt. Dort wurde fleißig am alten Gemäuer gebaut und ein Besuch wäre nur eingeschränkt möglich gewesen. Ja, genau, da war ich schon drin, also kein Verlust.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-008 by Michael, auf Flickr

Auch ohne Verluste, folge ich der Nationalstrasse entlang der meanderden Ambleve, bis ich die über habe und über den Fluss Richtung Süden abbiege. Das letzte Stückchen Schnellstrasse überquert die Autobahn, ab der ich in einem grösseren Bogen möglich spaßig Roche ansteuere, was auch Dank mehrere Strassensperren mit etwas Schotter gewürzt wird. Auf halber Strecke noch eine bankbedingte Pause

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-009 by Michael, auf Flickr

bis die Serpentinen oberhalb der Ourthe in Roche einen "fulminanten" Abschluss der Fahrt bilden. Das ist gut besucht, wohl dem der schon eine Unterkunft hat.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-010 by Michael, auf Flickr

Ardennen Anfang März, gegen 18:00 Uhr wird das Licht ausgemacht und die Heizung ausgestellt, gut wenn man doch noch die Daunenjacke eingepackt hat. Ein Rundgang durchs Städtchen mit Fleisch

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-011 by Michael, auf Flickr

und Eisenbeschau.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-012 by Michael, auf Flickr

Die abendliche Nahrungsaufnahme erfolgt dann aber doch zumindest fleischfrei.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-014 by Michael, auf Flickr

Gut genährt und nach ca. 200 km mit der nötige Bettschwere, wird durch die frische Ardennenluft zum Hotel geschlendert.

Am nächsten Morgen verlasse ich Roche heimwärts, bei für die relativ frühen Stunde schon erträglichen Temperaturen.

Ardennen 2025 Zwei Tagesfahrt-015 Roche Köln by Michael, auf Flickr

Mal schauen, ob aus der zusammengestrickten Strecke ein anziehbares Teil wird. Der erste Bogen bis Houffalize verliert keine Masche, schön auf und über die ländliche Hochebene, vorbei an einem bekannten Campingplatz.

Saisonfinale 4 Jours in den belgischen Ardennen 2023 viewtopic.php?t=11176

Aus dem Tal ostwärts, aber bald Richtung Norden, durch Wald und Wiese, entlang der jungen Ourthe, teilweise Gefahr des einfädelns, der Faden ist auch einmal von unten bachbedingt nassgeworden. Ab Petit Thier bewegt man sich wieder auf zweiautobreiten Strassen, was allerdings dort nicht nachteilig ist. In Stavelot fährt man westwärts, oberhalb von Malmedy macht Bellevaux seinem Namen alle Ehre, bevor man Robertville links liegen lässt und vorbei am Lager Elsenborn die deutsche Grenze erreicht. Vorbei an Kalterherberg, mache ich erst an der Reichensteiner Brücke über der Rur eine kurze Pause.

Tja, an der Prosa ist erkennbar, das ich keine Fotos gemacht habe und durchgefahren bin. Eindeutig ein Zeichen, das die Strecke sehr gut gepasst hat. Unter Vermeidung der "Hauptrenntrecken", versuche ich die Rureifel zu verlassen, was ich auch fast geschafft hatte. An der Biker Ranch in Strauch mussten sie die Mopeds allerdings schon "stapeln", krasser Gegensatz zu einer halben Stunde vorher. Über Nideggen, die Drover Heide, die restliche Voreifel und den Dunstkreis von Köln, endete die Tour nach ca. 240 km, erfreulicher Weise ohne Verluste zu Hause. Ardennen lohnen immer.
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[Liane]

Die Burg wacht mit Augen über die Stadt

[Tauchein]

Danke für den schönen Bericht, Michael.
Ich hab mal ein paar Jahre in der Umgebung von Aachen gelebt. Da bereue ich glatt die Ardennen nicht bereist zu haben...

[on any sunday]

Das Jahr hat auf eigenen Reifen hier begonnen, bei 20 Grad Mitte November in den Ardennen geht es auch so zu Ende.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-002 by Michael, auf Flickr

1.Tag

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-003 by Michael, auf Flickr

"Hohe Temperaturen" verlängern leider nicht das Tageslicht, deshalb werden die ersten 60 km auf der Autobahn verbracht und anstelle des Hürtgenwald Belgien oberhalb bei Stolberg und unterhalb von Aachen angesteuert, nicht so prickelnd. Erst ab Eupen wird es lustiger, die Talsperre La Gileppe wird links liegen gelassen, auch Spa wird ländlich umfahren.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-005 by Michael, auf Flickr

Hautregard macht seinen Namen alle Ehre,

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-006 by Michael, auf Flickr

Das Tal der Ambleve überbrücke ich im grottigen Remouchamps.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-007 by Michael, auf Flickr

Scherz, ein hübscher Ort mit freundlichen Einwohnern. Eine fragt, ob ich mit auf das Bild möchte, ich lehne freundlich ab. Aus terminlichen Gründen verbringe ich meine Zeit nicht in den örtlichen Höhlen, sondern im Supermarche. Wegzehrung für die verschlungenen Wege oberhalb von Comblain-au-Pont, wo sich die Ambleve und die Ourthe vereinigen.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-009 by Michael, auf Flickr

Weiter geht es schottrig, muss man in den Ardennen abseits der Durchgangsstrassen immer mit rechnen. In Hamor beginnt eine von Zweirädern gern genommene Strecke, wie die "Warnschilder" vermelden. Andere Schilder verkünden auch noch eine Strassensperre. Laut GPS kann man aber vorher die Biege machen, passt.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-010 by Michael, auf Flickr

Statt durchs Tal , fahre ich wirtschaftswegig mit Aussicht.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-011 by Michael, auf Flickr

Der Weg wird zum Feldweg, ein entgegenkommender Mountainbiker grüßt mich, bevor ich wieder auf die "gesperrte" Straße treffe.

Der folge ich gut bekurvt bis nach Durbuy, der kleinsten Stadt der Welt.

Hübsch da,

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-013 by Michael, auf Flickr

mit faltigen Gestein

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-012 by Michael, auf Flickr

und steinigen Gebäuden.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-014 by Michael, auf Flickr

In der mittelalterlichen "Innenstadt" sitzen die Leute noch draussen, schräg, Mitte November. Schräg in anderer Form fährt es sich weiter Richtung Roche.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-016 by Michael, auf Flickr

Auf der Kreuzung in Beffe führen alle Weg bergab, die Amerikaner haben ihr Kriegsgerät nie mehr abgeholt.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-017 by Michael, auf Flickr

Der jüngere Wunsch mit Nie mehr Krieg hat sich jedenfalls in der Gegend erfüllt.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-018 by Michael, auf Flickr

Nicht mehr weit, tendenziell bergab und über die üblichen Serpentinen wird Roche erreicht. Ich checke in der Unterkunft Panache ein. Das sich das Hotel auf Fahrradfahrer spezialisiert hat, merkt man schon an der Einrichtung und dem schmalen Treppenaufgang zu den Zimmern. Aber sonst alles modern und gut eingerichtet, ich quatsche noch was mit dem Inhaber über Räder und begebe mich dann in die "Innenstadt".

Der Turm beobachtet mich wieder

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-021 by Michael, auf Flickr

und auch hier stehen unabgeholte Kriegsgeräte.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-020 by Michael, auf Flickr

Ansonsten ist in Roche pantalon mort. Viele Restaurants haben zu, so kehre ich beim Chinesen ein, war ok. Für November ging die Ausbeute von ca. 130 schönen Kilometern auch in Ordnung.


2.Tag

Der morgendliche Blick sieht noch gülden aus,

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-022 by Michael, auf Flickr

was sich nach dem guten Frühstück geändert hat, es ist grau geworden, aber noch trocken. Roche verlasse ich in südlicher Richtung, die deutsche Grenze versuche ich über möglichst viel Nebenstrecken ohne Bezeichnung zu erreichen, allerdings auch ohne irgendwelche Schotterabenteuer, ich habe ja keine Zeit. Die Qualität ist aber oft nicht viel besser, besonders beliebt sind Längsrillen.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-023 by Michael, auf Flickr

Biege aber bald bei den Einheimischen Richtung Nord/Osten ab,

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-024 by Michael, auf Flickr

ein paar Tropfen lösen sich aus dem Grau, als ich die Windungen der Ourthe auf passenden Serpentinen überquere. Die nächsten 50 km bis Trois Pont sind beste Ardennensträsschen. Leider hat die Friterie Bertrand noch zu, also weiter bis zur Ski Station oberhalb des Wanne Tals. Da könnte 2 Wochen später schon Schnee liegen.

Ardennen 2025 Zweitagesfahrt Spätherbst-025 by Michael, auf Flickr

Davon ist bei zweistelligen Temperaturen noch keine Rede. Gut bewaldet bis Stavelot, dort in aller Steilheit schön Richtung Malmedy, was aber kleinwegig links liegen gelassen wird. Über den Warche Stausee hübsch heckenlastig durchs Grenzgebiet und vorbei am Lager Elsenborn ins deutsche Land.

Hier schaue ich nach, wo in der Eifel der Hammer hängt, nutze die Streckensperrungen am Rursee, ist ja Freitag, erreiche über ab und aufwegige tornati bei Nideggen das Flachland, um hinter Düren autobahnig heimwärts zu streben, insgesamt eine sehr gute Variante aus dem Land des Bieres und der Fritten.
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