Die missglückte Kroatienreise 2014

Polen, Tschechien, Balkanstaaten, Rumänien, Griechenland, usw.
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H.Kowalski
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014 Tag 3

#25 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

MoniK hat geschrieben:Von den glatten Strassen - und insbesondere bei Regen - in Kroatien hatten wir im Vorfeld unserer Reise 2011 auch immer wieder gelesen. Gottseidank hatten wir keinen einzigen Regentag in Kroatien. Ich selbst habe nur ein einziges Mal ein Gefühl von "huch, extrem glatter Strassenbelag" in Omis gehabt, was aber gottseidank ohne Folgen blieb.
Für rutschige/glatte Straßen bei Nässe/Feuchte braucht man gar nicht nach Kroatien fahren. Die haben wir auch im Schwarzwald oder im Schwäbisch-Fränkischen Wald durch Bitumen-Flickereien. Aber in Kroatien habe ich es in der Tat zum Teil noch schlimmer erlebt, weil Schmutz von Waldarbeiten oder Baustellen, Steine und Sand in den Kurven noch hinzukamen. Durch manche Kehre bin ich nur in Schrittgeschwindigkeit geschlichen. Den maixmalen Reibwert auszutesten, dafür fehlte mir die Risikobereitschaft.
MoniK hat geschrieben:Herzliche Grüsse an die Reisebegleitung und: Durchhalten! Nicht den Kopf hängen lassen, nicht vom Frust übermannen lassen.
Vielen Dank!
MoniK hat geschrieben:
H.Kowalski hat geschrieben:...Der Frust wird am Abend mit gutem Essen, Wein und Sljivovica bekämpft.
Folgt jetzt eine Auszeit an Tag 5.? ;)
Wo denkst Du hin? :roll: Wir waren an Tag 5 hauptsächlich damit beschäftigt, Rückreise & Rücktransport zu oranisieren. Aber dazu demnächst mehr in diesem Kino. An Tag 5 früh aufstehen war auch kein Problem. Nicht nur, weil wegen der Schmerzen meiner Reisegefährtin nicht mehr an Schlaf zu denken war, auch weil wir mit der Frustbekämpfung so früh am Nachmittag begonnen hatten, dass wir gegen Mitternacht schon tief geschlafen hatten :D
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H.Kowalski
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#26 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Kermit hat geschrieben:
H.Kowalski hat geschrieben:Nicht wirklich akzeptabel find ich die Aufforderung nach der Behandlung mitten in der Nacht, das Krankenhaus zu verlassen....
Nun, dafür muss man nicht mal nach Kroatien. Italien, Porretta Terme, reicht da auch schon. Meine Frau hatte während einer Tour zu Ostern letzten Jahres als Sozia auf einem anderen Motorrad eine Umfaller im Stillstand mit der Folge eines Knöchelbruchs am Fuss. Nach Röntgen und MRI im örtlichen Spital und dem Anfertigen eines traditionellen Weissgipses in einem anderen Spital wurde sie um 20:30 Uhr ebenfalls auf die Strasse gestellt. Ohne Krücken, notabene. Immerhin sagte mir die gebrochen deutsch sprechende Schwester, gefragt nach der Bezahlung: "Trauma ist gratis in Italia".

So, fertig OT!
Das stimmt, Nachts vor die Tür gesetzt zu werden, ist im Prinzip überall denkbar, auch in Deutschland. Eine ambulante Notbehandlung schließt eine Übernachtung mit Bett und Frühstück eben nicht zwangsläufig mit ein. Dann hängt es immer auch davon ab, wie das nächtlich diensthabende Krankenhauspersonal so gelaunt ist.

"Trauma ist gratis in Italia" - klasse, wenn man dazu noch etwas geschenkt bekommt. Sowas gibts ja kaum noch heutzutage. An Sarkasmus kaum noch überbieten.... Krass.
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Kermit
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#27 Ungelesener Beitrag von Kermit »

H.Kowalski hat geschrieben:An Sarkasmus kaum noch überbieten.... Krass.
Nein, nein, das war nicht sarkastisch gemeint. Die ganze Erstversorgung, inkl. Röntgen, MRI, Gips, Hin- und Hertransport mit der Ambulanz zwischen den zwei Spitälern, sowie Schmerzmittel für die ersten zwei Tage hat uns keinen Cent gekostet, eine Rechnung ist auch nie gekommen und unsere Krankenkassennummer wollten sie erst gar nicht aufschreiben. Ob das wirklich in ganz Italien und auch bei beliebig schweren Unfällen so ist, weiss ich allerdings nicht.
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#28 Ungelesener Beitrag von MoniK »

H.Kowalski hat geschrieben:
MoniK hat geschrieben:
H.Kowalski hat geschrieben:...Der Frust wird am Abend mit gutem Essen, Wein und Sljivovica bekämpft.
Folgt jetzt eine Auszeit an Tag 5.? ;)
Wo denkst Du hin? :roll:
Sorry, ich wollte mich keinesfalls über die Situation amüsieren. :oops: Ich weiss sehr wohl, dass man da ganz andere Sorgen hat. Musste spontan nur an andere Reiseberichte hier im Forum mit ähnlichen Äußerungen (und ihren Folgen am nächsten Morgen) denken, die aber natürlich(!) nicht mit den gleichen Umständen zu kämpfen hatten.
Alkohol ist auch keine Lösung.


Bitte weiter im (Berichts-)Text!

Grüssle
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H.Kowalski
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#29 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

MoniK hat geschrieben: Sorry, ich wollte mich keinesfalls über die Situation amüsieren. :oops: (....)
Alkohol ist auch keine Lösung.
Bitte weiter im (Berichts-)Text!
Grüssle
Moni
Kein Problem, ich sehs ja selber mit Humor und außerdem war Deine Vermutung sehr naheliegend, das stimmt schon :mrgreen: Wären die Weinvorräte nicht zu Neige gegangen und hätte der Sljivovica besser geschmeckt, wärs vermutlich exakt so gekommen :mrgreen:

Kein Alkohol ist auch keine Lösung.

Bericht von Tag 5 ist in Arbeit :)
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#30 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Kermit hat geschrieben:
H.Kowalski hat geschrieben:An Sarkasmus kaum noch überbieten.... Krass.
Nein, nein, das war nicht sarkastisch gemeint. Die ganze Erstversorgung, inkl. Röntgen, MRI, Gips, Hin- und Hertransport mit der Ambulanz zwischen den zwei Spitälern, sowie Schmerzmittel für die ersten zwei Tage hat uns keinen Cent gekostet, eine Rechnung ist auch nie gekommen und unsere Krankenkassennummer wollten sie erst gar nicht aufschreiben. Ob das wirklich in ganz Italien und auch bei beliebig schweren Unfällen so ist, weiss ich allerdings nicht.
Achso, okay. Das ist natürlich positiv, wenns außer Trauma noch die ganze Erstversorgung kostenlos gibt.
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Die missglückte Kroatienreise 2014 Tag 5

#31 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

5. Tag: Freitag - Festsitzen auf der Insel

Wir stehen früh auf. Nicht nur deshalb, weil meine Reisebegleitung wegen ihrer Schmerzen nicht mehr schlafen kann. Heute steht die Organisation von Rückreise und Rücktransport auf dem Programm. Ein Alternativprogramm gibt es sowieso nicht, da wir aufgrund der Verletzung nicht mobil sind und auf der Insel festsitzen.

Wir nehmen die vom Hotel angebotene Hilfe in Anspruch. Wie sich herausstellt, sprechen die freundlichen Damen an der Rezeption noch besseres Deutsch als Englisch. Sie telefonieren für uns mit kroatischen Behörden, helfen beim Übersetzen von Dokumenten. Sie schicken fleißig Telefaxe an die Versicherung und gestatten uns sogar die Benutzung des Rezeptionscomputers, um den Rückflug zu buchen und per Kreditkarte zu bezahlen. Wir sind unendlich dankbar für diese Unterstützung.

Wieder Telefonate mit der Versicherung, die utopische ärztliche Bescheinigungen verlangt, die wir von kroatischen Ärzten nicht bekommen können. Und wieder warten auf Rückrufe. Die zuständige Sachbearbeiterin macht um 15 Uhr Feierabend und verschwindet dann ins Wochenende, verrät sie mir. Bis dahin wollen wir alles Wichtige geklärt haben.

Die Wartezeit überbrücken wir mit einer Stadtbesichtigung in Cres und mit Strandspaziergängen. Es ist bewölkt bei angenehmen Temperaturen, am Nachmittag auch endlich mal kein Regen. Die Landschaft ist wirklich schön hier und es kommt ein wenig Urlaubsgefühl auf.

Am Nachmittag will ich im Meer baden gehen, da kommt der erwartete Rückruf von der Versicherung wegen der angeblich noch fehlenden Bescheinigung. Ich bin mittlerweile ziemlich genervt. Mir gelingt es, die Sachbearbeiterin davon zu überzeugen, dass mit den bereits vorliegenden Unterlagen der Nachweis für einen erforderlichen Rücktransport von Mensch und Maschine ausreichend erbracht sein müsste. Schließlich ist das Fahren eines Motorrades mit gebrochenem Arm nicht nur zwangsläufig unmöglich, sondern auch verkehrsrechtlich unzulässig.

Ich bin erfolgreich. Ich bekomme bestätigt, dass der Rücktransport in die Wege geleitet wird. Allerdings sei damit zu rechnen, dass es bis zu acht Werktagen dauern könne, bis die Fahrzeugabholung erfolgt. Nach dem Bad im Meer gehen wir zurück ins Hotel und hinterlegen Schlüssel, Vollmacht und Fahrzeugpapiere in der Rezeption. Ganze acht Werktage will ich dann doch nicht mehr auf der Insel verbringen, um auf den Abschlepper zu warten.

Noch am selben Abend steht völlig überraschend ein slowenischer Abschleppdienst vor dem Hotel. Im mittlerweile wieder strömenden Regen verlade ich mit ihm das nur leicht beschädigte Moped und helfe ihm beim Umladen eines anderen Motorrades, das sich bereits auf der Ladefläche befindet. Alleine hätte er dazu keine Chance. Es ist unglaublich, dass er keine zweite Arbeitskraft dabei hat. Wie sollte das funktionieren, wäre ich nicht dabei gewesen?

Wir verständigen uns mit Händen und Füßen, denn der Mann vom Abschleppdienst spricht weder Englisch noch Deutsch, und wir kein slowenisch. Trotz völlig ungeeigneten Materials bekommen wir das Moped mit vereinten Kräften irgendwie auf der glitschigen (weil nassen und ölverschmierten) Plattform verladen, nachdem wir beim Hochfahren auf der rutschigen Laderampe einen Absturz gerade noch verhindern konnten. Ich bin genervt nach dieser Aktion, die mehr als eine Stunde dauert. Und froh, dass mir nichts passiert ist, viel zu leicht bekleidet mit kurzer Hose und Sandalen, weil ich auf diese Aktion nicht vorbereitet war.

(Ironie)
Eines ist jetzt schon klar: der Wunsch, dass es ein Abenteuerurlaub werden sollte, ist in Erfüllung gegangen. Nur im Detail finde ich den Ablauf leicht verbesserungswürdig…
(/Ironie)
Dateianhänge
Anstrengende Korrespondenz mit der Versicherung am der Inselküste
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Kermit
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014 Tag 5

#32 Ungelesener Beitrag von Kermit »

H.Kowalski hat geschrieben:Es ist unglaublich, dass er keine zweite Arbeitskraft dabei hat. Wie sollte das funktionieren, wäre ich nicht dabei gewesen?
Och, da sind die ganz unkompliziert. Irgend einen hilfsbereiten Hotelangestellten finden die immer. Die sind sich eben noch gewohnt, dass man einander hilft.
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<

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