Donnerstag am 23.09.2021
Unser letzter Moped-Fahrtag in Frankreich .... da muss ich euch gleich zwei Geschichten erzählen, die auf eigenartige Weise zusammengehören.
1. Liane hat ein ziemlich altes, aber hochwertiges Fahrrad (Utopia London). OK, nach ca. 30 Jahren braucht es demnächst eine Generalinspektion, denn so alle 20 - 30 KM rutscht die Kette ab und sie muss sie wieder draufpfriemeln. Natürlich hat sie immer Gummihandschuhe und Feuchttücher in einem Behälter am Radl.
2. Nachdem wir heute gen Westen losfuhren hatten wir mit unserem Moped nach ein paar Serpentinen an unübersichtlicher Stelle keinen Vortrieb mehr. Ich ließ das Moped ausrollen, stellte es auf den Seitenständer, wie stiegen ab und sahen: Kette ist abgegangen und liegt bewegbar zwischen hinterem Zahnkranz und Reifen. Da ist mann und frau froh, dass das Moped über einen HAUPTSTÄNDER verfügt.
Ich sah mir die Sache an und hoffte, dass die Kette vorn am nicht einsehbaren Ritzel noch drauf ist.
Dann suchte ich Werkzeug und fand keines. Ein Anruf beim meinem Hondahändler belehrte mich, dass sich das Werkzeug, mit einem Gummi besfestigt in der Tankatratrappe befindet. Gefunden und frisch ans Werk.
Liane sah mir ein paar Minuten zu, dann sagte sie: "Lass mich das mal machen, ich hab da Übung, weil ich das bei meinem Fahrrad schon ein paar Mal gemacht habe." Nun, wenn ich nichts habe, dann ist das falscher männlicher Stolz und so ließ ich sie machen.
Sie brauchte fast 2 Minuten.
Universalfeuchttuch aus dem Topcase. Werkzeug und Hände gereinigt. Alles aufgeräumt. Moped am Haupständer stehend gestartet, Seitenständer eingeklappt, "ersten Gang" eingelegt und das Hinterrad drehte sich. Perfekt!
3. Saint-Georges-de-Luzencon lecker Mittaggegessen (14:00). Dabei mit Sir ryna telefoniert und ihm die Kettengeschichte erzählt.
Sir warnte uns eindringlich vor einer Weiterfahrt, denn mit so einer lockeren Kette ist nicht zu spaßen. Sie kann reißen, kann runtergehen und sich verheddern, was eine ungewollte Vollbremsung des Hinterrades zur Folge haben kann. Kurz ist saugefährlich.
Warnungen in den Wind geschlagen und nach dem Mittagessen weiter gecruist.
Nach ca. 10KM "Gewissensbisse" bekommen und den kürzesten Weg zum WoMo genommen. Kleinste, kurvigste bergiste aber geteerte Sträßchen.
Alles gut gegangen. Als wir am WoMo waren sagte Liane.Ich hab gehofft, dass alles gut geht, denn ich hätte nicht gewusst, wie ich z.B. dem ADAC erklären sollte, wo wir uns befinden.
Zugegebener Maßen hat sie auch da wieder recht gehabt.
Weil wir gerade bei "Recht haben" sind: ich schließe aus dem Vorfall, dass alle die mit Kardan angetriebenen Motorrädern auf Reise gehen Recht haben.
Das Kettenmalheur
Ja, ich weiß. der Reifen ist nicht mehr neuwertig.
Ach ja, was wir gemacht haben? Einfach rundummadumm um die berühmte Brücke von Millau gefahren.
Ihr werdet sie öfter sehen.
Fangen wir aber mit zwei Bildern an, an die sich Mimoto und Gigl vielleicht erinnern. Da hätten wir uns fast verloren.
Jetzt aber Richtung Brücke, kleinen Sträßchen, beeindruckende Landschaften und schmucke Dörflis
Zu wenig Brücke? Bittesehr...
So morgen wir deinstalliert (zusammengerödelt), nochmal in den Intermarche (Max braucht Sirop) und dann fahrn wir nach Spanien.
ML