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Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 18:05
von Mimoto
..so neben herlaufen ist garkeine schlechte Einstellung, leider war ein bischen früh die Puste aus. :lol: :L


Gruss

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 18:29
von ryna
Nagge hat geschrieben:Cool! Ein Wasserspielplatz für große Jungs :lol:

... und spart teuren Dreck in Spaydosen. ;)

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 19:02
von Gavia
Mimoto hat geschrieben:..so neben herlaufen ist garkeine schlechte Einstellung, leider war ein bischen früh die Puste aus. :lol: :L
Micha, Dir juckt etwas der Pelz die letzten Tage ?? !!! 8-) :lol: :lol:

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Mittwoch 3. September 2014, 22:04
von Gavia
Freitag, 15. August 2014 - Fort Lenlon und Fort Olive wollen wir heute entern. :D 2 interessante Anlagen aus dem ersten Weltkrieg hoch über einem Seitental von Briancon gelegen. Hubert hat den Plan, Christian brettert voraus, hoch zum Col de Montgenèvre (1.850 m). Der verbindet Italien mit Frankreich - und da wollen wir heute hin. Gemessen am Fahrstil von Gerd und mir fahren die beiden "recht zügig", wobei sie das Thema Überholen sehr frei auslegen. Im Grunde genommen überholen sie da, wo es sein muss - und es muss oft sein. Egal, wo. 8-)

Nach einer knappen Stunde sind wir am Einstieg zu den Forts, einer kleinen Strasse in einem kleinen französischen Nest. Fragt mich nicht, wo. Ich habe heute als "Leader of the Gang" frei und Hubert damit den Hut auf. Er hat sich gut vorbereitet (sagt er jedenfalls). Doch als wir eben dieses Nest anfahren stoßen wir auf eine unerklärliche Strassensperre. Viele Tatütatas quer auf der Strasse und - oh Schreck - Milliarden von Fahrradfahrern, die unseren Weg queren. Leider hat die Gendarmerie nicht für uns gesperrt. Schnell wird klar: diese vielen Plakate mit der Ankündigung "Embrun Triathlon 2014", die wir die letzten Tage immer wieder gesehen haben bedeuten: hier geht heute nix mehr.

Ganz Enduro quetschen wir uns in dem Nest durch kleinste Strässchen, in der Hoffnung, den Tross noch irgendwie umfahren zu können - no chance. Rien ne vas plus - forget it - nichts geht mehr. :cry:


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Karte raus, umplanen - Christian & Hubert bei der Arbeit


Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet. Mopeds gesattelt, zurück über Briancon, rein ins nächste Tal links, das Val-des-Prés. Nach flottem Ritt dann sprichwörtlich rein in die Büsche. Sofort Schotter, es ist heiß heute und es staubt. Die Jungs blasen wie die Gestörten. Nicht, dass ich etwas dagegen habe, aber fast 15 km teils steil bergauf, in einem Ritt, das ist ne Meldung. Heieiei. Die Piste oft mit tiefen Auswaschungen und grobem Schotter. Eine Herausforderung - für Mensch und Maschine. Nach einer gefühlten Stunde die erste Pause auf ca. 2.300 m Höhe. Eine Hochebene.


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Das Wetter? Ham wir gekauft :D



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Stillleben



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Hubert und das Schild (wir sagen nicht, was drauf stand)



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Entspanntes Schotterfahren hier oben



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Meine treue GS - ein tolles Motorrad



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Auf geht´s, weiter hoch zum Fort Lenlon, das am Horizont schon sichtbar ist (Foto: Christian Kobler)


Es geht über weites Hochland, tolle Ausblicke, das Fahren macht in diesem einfachen Gelände einen Riesenspaß. Nach einigen Kehren erblicken wir weit oben den markanten Bau des Fort Lenlon auf einer flachen Kuppe (2.508 m). Die letzte Steigung hoch zum Fort ist schon recht steil, dummerweise ist die Ebene oben nicht einsehbar. Nur ein paar Enduristen warten oben an der Kante mit ihren leichten Maschinen darauf, was wir machen werden. Von weitem ahne ich, was sie denken: "Die werden doch nicht mit ihren GS hier hoch blasen?" Puh, denke ich kurz, so ähnlich sah der Steilhang in Hechlingen auch aus, nur dieser hier ist höher und mehr ausgesetzt. Wenn ich mich hier auf die Fresse lege, dann ... doch ich denke nicht weiter.

Gas geben, an der Kompression der Steigung ein beherzter Gasstoß und rauf mit dem Ding.


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Über diese Kante muss ich kommen


Ich höre die Enduristen förmlich sagen: "Das machen die nicht ... !" und als ich oben über die Kuppe bügele und ihr Woooow höre, bin ich wohl für eine Sekunde deren Held. Kurz darauf kommt Hubert und Christian. Die junge Meute ist echt am Staunen. Na ja, ihr Buben, da könnt ihr mal sehen, wie man so einen Eisenhaufen sicher und zügig hier rauf bekommt. Erzählt´s den Leichtgewichten auf ihren 125ern unten im Tal. ;)


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Geschafft: Fort Lenlon auf 2.508 m



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Traumhaft



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Imposant



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Da kamen wir her



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Hubert mit Fluppe



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Hubert, Christian, Armin - ein super Team (schade Gerd, dass Du nicht dabei sein konntest)



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Ich kann mich nicht lösen



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Letzter Blick - und dann runter


Zum Fort Olive sind es knapp 300 Höhenmeter, die wir absteigen müssen. Wir wählen die "schwarze" Abfahrt. Die heimischen Enduristen hatten uns gewarnt: zu steil, zu rutschig und eng. Nur etwas für ganz leichte Enduros. Aber Christian meint: "Das machen wir!" - und weg ist er. Wie er das macht, hat sich Hubert und mir noch nicht ganz erschlossen, aber eine gehörige Portion Abgebrühtheit - andere würden es Leichtsinn nennen - ist sicher auch dabei. Hubert und ich eiern die ersten beiden Kehren talwärts ... das darf doch nicht wahr sein ... das ist Selbstmord. Als Hubert´s Bock in einer Kehre umfällt ist Schluß. Aufheben, drehen und wieder hoch.

Die Alternativroute runter zum nächsten Fort ist schön und leicht zu fahren. Warum nicht gleich so.


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Bald stehen wir im Innenhof der imposanten Wehranlage: Fort Olive auf 2.239 m Höhe



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Klapprige Holzbrücke über den Burggraben



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Drinnen eine riesige Anlage



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Schießscharten für den Wahnsinn



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Der große Innenbereich des Fort Olive


Und bald finden wir auch Christian. Er war ja schon mal "die Wand" runter gefahren und ist so lange vor uns am Fort. Wo jeder normale Mensch zu Fuß geht - ins Fort nämlich über die klapprige Holzbrücke - da fährt der Christian natürlich mit dem Bock rein.

Fast hätte es ihn dann bei der Ausfahrt am rostigen Tor noch hin gelegt. Zum Glück aber alles gut gegangen.






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Letzter Blick



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Dann runter ins Tal - wieder in einem Rutsch (Foto: Christian Kobler)


Unten angekommen ballern wir über den Col d´Echelle (1.766 m) ins nahe gelegene Bardoneccia auf italienischer Seite.


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Sieht irgendwie gut aus :L


Rein in die nächste Bar, Hamburger und Cola. Dann Café. Ich bin platt, die Jungs nicht. Zügig geht es noch über verwunschene Schotterpfade runter nach Oulx und dann hoch auf die Sonnenterrasse von Sauze D´Oulx. Den Abend beschließen wir bei bester Pizza und ein paar kühlen Bier.

Was für ein toller Tag.

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 00:16
von Savethefreaks
Hammer Hammer Hammer!!!

Unglaublich geile Bilder! Kein Wunder, dass Du da gar nicht mehr weg wolltest!!!

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 06:20
von Andre
beim Lesen kann man förmlich die euphorische Stimmung die Euch getragen hat spüren :L :L :L

Seit ein paar Tagen unterwegs, tolles Wetter, die beste Gegend die man sich für so eine Tour suchen kann, mit jedem Tag neue positive Erfahrungen zu machen wie es sich fährt auf Schotter, Matsch und Stein.

Man wächst über sich hinaus und glüht gar einen Hang hoch den man vorher sicher nur zu Fuss hochgestiefelt wäre - und stellt fest .... es klappt ..... h u r r a :lol:

Manchmal holt einen dann aber einen der Übermut auch wieder schnell in die Realität zurück - gut wenn es dann nicht weh getan hat :lol: anderenfalls kann die Euphorie auch schnell einen empfindlichen Dämpfer bekommen.

In Eurem Fall - einfach nur geil .... ich will gaaaaaaaanz schnell wieder los, hoffentlich wird es diese Saison noch was.

Grüsse
André

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 08:17
von ryna
Gavia hat geschrieben:Freitag, 15. August 2014 - Fort Lenlon und Fort Olive wollen wir heute entern.

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Hubert und das Schild (wir sagen nicht, was drauf stand)



Irgendwas mit "Route Militaire, accès interdit sous peine de poursuites" ?

Re: Kurven, Schotter & Schlamm - Frankreich/Italien 2014

Verfasst: Donnerstag 4. September 2014, 09:22
von Gavia
ryna hat geschrieben:Irgendwas mit "Route Militaire, accès interdit sous peine de poursuites" ?
:roll: :roll: :roll: