Mimoto's Reiseforum

Irgendwie komisch.
Erst war ich, na ja, nicht enttäuscht, aber mir war unverständlich, dass Du den Colombardo nicht "mitgenommen" hast.
Dann hab ich's kapiert. Du hattest einfach keine Lust auf teerfrei. Dabei hast Du auch noch einen "Geheimtipp" gefunden, den Col San Carlo. (Natürlich kein wirklicher, sonst würde ihn ja keiner kennen, aber einer, der nicht so häufig befahren wird.)
Kann ich nicht nur verstehen, sondern auch nachvollziehen.
Dann hab ich mir die Strecke angeschaut und hab's wieder nicht verstanden, denn über den Colombardo, oder den benachbarten geteerten "Col San Giovanni" wär's der direktere Weg (nicht der Schönere, aber auch schön) gewesen.
Und von Ivrea über (grobe Richtung) Biella, Lago di Orta, Lago Maggiore) hättest Du nochmal schön abkürzen können.
Armin, Du kennst mich (ein wenig): Das ist keine Kritik, sondern sind nur meine Überlegungen beim Lesen.
Beim Lesen eines Reiseberichtes, der einfach Lust auf diese Gegend macht und bei dem man in jeder Zeile spürt, dass ihr ein großatiges Team wart, das jedem jeden Freiraum für individuelle Aktivitäten gelassen hat.
Wenn alles klappt... bin ich noch diese Woche unterwegs nach "da unten".
OT: Nachdem Du ein Übel gleich an der Wurzel behandeln lässt, wünsch ich Dir, dass die Wurzel sich auch so behandeln lässt, dass dann Ruhe ist und Du "sozusagen unnötig" auf eine größere Tour verzichtes. Ich habe volles Verständnis für Deine Entscheidung, denn ich würde sie auch so getroffen haben.
Echt toll, dass Du ins Forum gefunden hast.
Max

Wie jetzt schon zu Ende ?!?! Schade, das hätte nich gut so weiter gehen können.
Herrliche Tour - toller Bericht.
Hat sehr viel Spaß gemacht ihn zu verfolgen und nochmal mitzufahren.

Ich hab ja meine GS noch und könnte ohne weiteres ja gleich so eine Tour in Angriff nehmen - mit der 690er wäre es schon ein bisschen hakelig

Aber die LGKS seid ihr nun doch nicht gefahren ? Stand die nicht auch auf dem Program ?

Grüße
André

Andre hat geschrieben:Wie jetzt schon zu Ende ?!?! Schade, das hätte nich gut so weiter gehen können.
Herrliche Tour - toller Bericht.
Aber die LGKS seid ihr nun doch nicht gefahren ? Stand die nicht auch auf dem Program ?

Na ja, ein Tag der Heimfahrt kommt ja noch, aber dann ist Sense. Wie Michael sagte: es reicht jetzt auch mal. Seh ja nur noch Kurven, Schotter und Schlamm, dabei gibt´s ja zeitgleich gerade eine Menge toller anderer Berichte hier im Forum. Bin richtig im Stress, komm kaum nach mit dem Lesen.

Die LGKS hatten wir mit Pascal und Max im September auf dem Schirm, ich kann aber nicht, habe Wurzel (die am Zahn unten dran). Der Doc meinte, nach der äußerst netten Behandlung käme so eine Tour nicht gut. Wegen akut auftretender Schmerzen und so. Also: Max und Pascal leider leider abgesagt, die beiden haben vollstes Verständnis ( ) und das machen wir halt ein anderes Mal. Vielleicht kommst dann mit mit Deinem Brummer ... vielleicht hab ich ja meinen dann auch noch ...

Gavia hat geschrieben:und das machen wir halt ein anderes Mal. Vielleicht kommst dann mit mit Deinem Brummer ... vielleicht hab ich ja meinen dann auch noch ...

Ha ja, dann macht das doch nächstes Jahr im September. Vielleicht kommt dann so eine Perlweisswildsau auch wieder mit

Savethefreaks hat geschrieben:

Gavia hat geschrieben:und das machen wir halt ein anderes Mal. Vielleicht kommst dann mit mit Deinem Brummer ... vielleicht hab ich ja meinen dann auch noch ...

Ha ja, dann macht das doch nächstes Jahr im September. Vielleicht kommt dann so eine Perlweisswildsau auch wieder mit

Für Edi hätten wir eher im Oktober etwas im Angebot - diesen Oktober

Meinst Du wirklich, er kann sich nach dem Sea-to-Sky-Dings noch bewegen?

Sorry, Armin, für OT!

Sonntag, 17. August 2014 - mein letzter Tag, die Fahrt nachhause in den Schwarzwald. Baveno, morgens 9 Uhr, gleißende Sonne, vorsichtig fiddele ich meine GS hinter einem Kleinwagen hervor, der sich nachts vor das Motorrad im abgeschlossenen Innenhof des Hotels gestellt hat. "Italiener?!!" denke ich und hupe kurz, schon kommt der Eigentümer freundlich lächelnd runter und macht den Weg frei. Kein Problem ...

Heute geht es den Lago Maggiore entlang Richtung Norden und über den San Bernardino Pass (2.065 m) rüber ins schweizerische Graubünden. Ab da entscheide ich, ob ich noch den Kunkelspass mitnehme oder direkt per AB die Schweiz passiere. Es ist noch früh, die Strecke mit 460 km nicht besonders lang, also schaun wir mal.

Von Baveno aus ist man schnell in Verbania, einem quirligen Städtchen direkt am Lago Maggiore. Normalerweise würde ich am See entlang fahren, über Ghiffa nach Cannobio, dem letzten Ort vor der Schweizer Grenze. Von einem Bekannten hörte ich von einer schönen Route hoch in den Bergen, mit sagenhaften Tiefblicken über den See, also Karte raus und das Ding ins Navi einprogrammiert. Und los. Kurz vor Verbania dann links, eng schrauben sich die Kehren hoch nach Aurano. Eine verwunschene Welt, völlig still und abgeschieden vom Lärm und Treiben unten am See.



Idylle pur


Und was mich hier erwartet - nie hätte ich mit einer solch schönen Bergwelt gerechnet. Kleine Strässchen, enge, steile Kehren. Überhängende Felsen und schattige Wälder. Eine tolle Route. Selten Motorradfahrer, nur Einheimische, die mit ihren Pandas die Strassen entlang zirkeln. "Wie kann man hier nur wohnen?" denke ich - jede Fahrt zum Einkaufen runter nach Verbania ein fahrerischer Balanceakt. Dann ein Rastplatz, an dem einige Einheimische parken und den Blick auf den See genießen.



Da fällt mir nichts mehr ein - so hatte ich den Lago Maggiore noch nie gesehen




Lauschige Strässchen mit beeindruckenden Ausblicken




Immer hoch und runter




Auch weiter unten tolle Fernblicke




Der Abstieg zum See runter nach Cannero Riviera - in den Gässchen wird´s richtig hakelig


Unten am See angekommen ... STAU ... bis Cannobio. Warum? Keine Ahnung. Es brennt, ist heiß und stickig, gut, dass ich durch die Berge gefahren bin. Blinker links und an der Kolonne vorbei. Zum Glück kaum Deutsche, die einen zum "richtig fahren" erziehen wollen. Bereitwillig machen die meisten Autofahrer Platz - ich koche in meinem Leder-Dress. Schnell alle Lüftungs-Reißverschlüsse öffnen ... ahhh, schon viel besser. Klapphelm auf, Frontscheibe runter, jetzt geht´s.

In Cannobio - es ist bereits 12:30 Uhr - bekomme ich Hunger. Rechts rein in die Altstadt. Aus dem Augenwinkel erblicke ich ein lauschiges Gartenrestaurant mit schattenspendenden Bäumen, hier muss ich hin. Doch alle Strassen gesperrt - sagen die Schilder. Aber, ich hab ne Enduro und da darf ich überall rein. Ein paar Schlenker, schon stehe ich auf dem Parkplatz des Hotels, zu dem das schöne Gartenrestaurant gehört. "Antica Stallera" heißt es, der Eigentümer beäugt mich kritisch, denkt, ich will dort nur parken ... "No, no ... mangiare???" entweicht es mir in Rest-Italienisch und seine Miene wird heller. Sogar ein Brettchen für meinen Seitenständer kramt er hervor, weil alles mit Kies ausgestreut. "Gracie, Mille!" ... wir könnten Freunde werden. Schon sitze ich an einem Tisch im schönen Garten dieses interessanten Hotels.

Hier die Infos des Hotel Antica Stallera.



Der schöne Garten (kommt hier leider nicht so raus)




Scallopino mit Trüffel - 18 €, aber äußerst lecker


Hier quartiere ich mich mal mit Sozia für ein paar Tage ein - macht Eindruck . Danach Café, die Rechnung und dann Stoff, Richtung Ascona. Fast jeder kennt den elend langen, heißen Tunnel, durch den man durch muss - aber bald düse ich über die luftige Autobahn, hoch zum San Bernardino Pass.

Lange vor dem Tunnel verlasse ich die Schnellstrasse und kurve durch wunderschöne Bergwelten hoch zum Pass. Fast alleine. Der San Bernardino hat echt was, hätte ich nicht gedacht, dass er so schön ist.



Fast oben




San Bernardino Pass (2.065 m) - wirklich sehr schön


Es ist 15:00 Uhr - also hurtig. Runter die Autobahn über Chur, vorbei an Sargans - kein Kunkelspass, ist schon spät heute - über den Walensee vorbei an Zürich nach Schaffhausen. Kurz vor der Grenze nach D noch kurz getankt (1,42 €/l Super) und um 19:00 Uhr bin ich Zuhause.

Puuuuh, war alles ein bissel viel. Wird dauern, bis das alles auch in mir angekommen ist.

10 Tage, 2768 km - davon ca. 140 km Schotter, 52 Pässe, 1/2 Tag Regen, ansonsten nur Sonne, bestes Wetter und gute Freunde. Rein mit dem Bock in die Garage.

Ankommen.

Ich möchte allen danken, die während des Schreibens dieses Berichtes schon Kommentare geschrieben haben. Ich wollte nicht auf alle antworten, sonst wäre dieser Fred zu sehr zerfleddert worden. Hat mir aber viel Freude bereitet, zu sehen, welchen regen Anteil hier viele genommen haben.

Vielen Dank!

Bis zu neuen Abenteuern!

... und den Filmen, die in der kühleren Jahreszeit noch kommen werden - obwohl, die kühle Jahreszeit ist ja schon da.