Montag am 04.05.2015
Mittags um 13:00 Uhr waren wir schon auf dem neuen Campingplatz in Marina Caulònia.
Uns gefällt der große Platz mit vielen großen Bäumen direkt am Meer und abends ab 19:00 Uhr öffnet das Restaurant.
Es gibt natürlich auch Häuschen zu mieten. Aber jetzt ist hier keine Saison und außer uns sind nur noch 5 oder 6 WoMo’s bzw, Wohnwagen da.
Klar, keine Saison – ist ja viel zu kalt. Als wir ankamen und uns installiert haben, so kurz nach 13:00 Uhr war’s uns zu heiß. Erst mal nix tun und dann ans Meer – zumindest mit den Füssen bis zum Knie um ein wenig abzukühlen.
Auf dem Sand- Kiesstrand, der links und rechts von uns soweit reicht, wie das Auge sehen kann, waren 2 Menschen (außer uns).
Wahrscheinlich zu kalt. Jetzt ist es 17:00 Uhr, es hat etwas abgekühlt – das Thermometer zeigt nur noch 27°.
Ist das ein Leben?
Morgen wird wieder Mopped gefahren – eine wenig in die Berge – ich hab ja Griffheizung.
Hier am Campingplatz ist ein Mitarbeiter, der perfekt deutsch spricht und einige Seiten Interessantes über diese Gegend geschrieben hat.
Hier ein Auszug:
Es gibt ein Fleckchen Erde in Kalabrien zwischen Stilo und Gerace wo Land und Meer aufeinandertreffen. Die Dörfer, die in den Bergen thronen, haben ihr Pendent unten am Meer. Würde man die Landschaft aus der Vogelperspektive anschauen, scheint es als seien diese beiden Orte durch die meist sehr kurvigen Straßen wie mit einer Nabelschnur verbunden. Um sie zu erreichen muss man viele Kurven durchfahren, die sich zwischen Flüssen und Bergen hindurchschlängeln.
Von Stilo, der „Stadt der Sonne“ hat man eine wunderbare Aussicht auf eine weite Ebene und das ionische Meer. Das in der Sonne glitzernde Meer mit all seinen Blautönen kann man auch von der „Cattolica“ aus bewundern. Die Cattolica mit ihren fünf Kuppeln ist ein jahrtausendealter byzantischer Tempel, der mit Tonziegeln erbaut wurde. ….
Wenn man hier durch die Wolken sieht ist eine Landschaft von Grotten durchsetzt, sie scheint wie eine heilige Felsenstadt, die in den Jahrhunderten von Einsiedlern bewohnt wurde.
… hier findet man zwischen Bahngeleisen und dem Strand noch Fundamente des dorischen Tempels des antiken Kaulon, ehemals eine blühende Kolonie der Magna Greca. Seit über 2.400 Jahren trotzt er den Wellen des Meeres.
Gleich nach dem Überqueren der Straße findet man das archäologische Museum in dem man die vielfarbigen Mosaike des Drachens bewundern kann. Es ist das älteste Mosaik Kalabriens und stammt aus dem 3. Jh. V. Chr.
Das alte Riace liegt einige Kilometer weiter im Landesinneren. …. Erwähnenswert ist auch, dass hier die Gastfreundschaft wirklich gelebt wird. Auswanderer und politische Flüchtlinge, die meisten von ihnen aus Nordafrika leben hier in Harmonie mit den Einwohnern. Dank ihnen wurde das Dorf, das in den neunziger Jahren fast entvölkert war, wieder zu neuem Leben erweckt.
… ein besonderer Ort in Caulonia Marina ist die Anlage des Camping Calypso. Der Platz liegt direkt am Meer unter Eukalyptus Bäumen, die Schatten spenden, eingebettet in eine wunderschöne Blumen- und Pflanzenwelt.
Das alte Caulonia erreicht man nach 10km auf einer kurvigen Strecke. Caulonia ist erbaut auf dem Plateau eines Hügels, der 300m über dem Meeresspiegel liegt.
Von Caulonia aus führt eine 8km lange verschlungene Straße durch die herbe Landschaft zur kleinen Einsiedelei der heiligen Maria von Crocci, einer kleinen Gemeinschaft von Ordensschwestern, der Schwestern Jesu, die hier gemeinsam arbeiten und beten. In einem weiten, hellen Atelier produzieren die Schwestern unter der Leitung von Schwester Renata, handbemalte Ikonen nach einer alten byzantinischen Technik.
… eine andere Straße von Caulina aus führt in den Ort San Nicola, eine andere führt zum einsamen Kloster vom heiligen Ilarione, das in einer unberührten Landschaft liegt. Hier lebt seit 10 Jahren am Ufer des Flusses Allaro der französische Einsiedler Frederic Vermorel in Einsamkeit und Gebet. Hier arbeitet er auch in seinem Garten. Wer einen Ort der Besinnung sucht um sein „Ich“ wieder zu finden, kann an diesem stillen Ort mit dem Einsiedler gemeinsam beten. Alle anderen, die nur neugierig sind, sollten es vermeiden, diesen Ort zu besichtigen, denn seit dem 4 Jh. verbietet das Gesetz eine Besichtigung. Die Kirche, in der Frederic mehrmals am Tag seine Gebete verrichtet ist immer offen.
Die Bedrohung durch Piraten und die Malaria veranlassten die Bewohner von Lokroi Epizephyrio gegen Ende des 8 Jh. die Stadt hinter sich zu lassen und sich einen sicheren Ort im Landesinneren zu suchen. Eine Legende erzählt, dass ein voran fliegender Sperber ihnen den Weg zu einem Felsmassiv wies, auf dem sich die mittelalterliche Stadt Gerace heute erhebt. Das Stadtbild von Gerace wird von der großen Kathedrale beherrscht, dem größten Sakralbau Kalabriens, der 1045 geweiht wurde.
Sorry, wenn ich euch mit so „alten Geschichten“ evtl. langweile, aber mich beeindruckt das schon sehr – ich bin nicht irgendwo im Taka-Tuka-Land in bin in der drittgrößten Volkswirtschaft der Europäischen Union.
Auf dem Weg von Campingplatz zu Campingplatz
Ich hatte schon Angst, wir hätten uns verfahren und wären in Albanien gelandet
Aber schnell wurde mir klar. Wir sind in Italien
Der Campingplatz liegt (wieder) direkt am Meer
Liane in ungewohnter Aktion als Fotoobjekt
Und Django Zimt (für Insider) der Strandwächter
Wie oben beschrieben ist der Campingplatz nicht völlig blumenlos
Er hat auch ein Restaurant mit einer wirklich excellenten Karte - aber heute stand uns der Sinn nach Pizza
Lianes
Max seine
Und kurz vor'm Schlafengehen - sorry - hat's uns der Mond nochmal angetan
