Seite 18 von 31

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 16:01
von KTMUmsteiger
Hallo Max
Was soll ich Dir sagen, bin jetzt 4 Stunden gesessen und Deinen Bericht und die Bilder von Liane hineingezogen.

Max, so wie Du Deinen Bericht schreibst, hättest Du Schriftsteller werden sollen, einfach grandios.
Dazu noch den Motoplaner offen, damit ich auch sehe wo Ihr Euch herumtreibt, einfach herrlich.

Von der Gegend, in der Ihr Euch beide bewegt, werde ich Euch monatelang, wenn nicht jahrelang beneiden.

Der Süden Italiens ist einfach wunder wunder schön.

Werde mal von Bar nach Bari fahren, und von dort das Ganze erkunden, denn wenn ich mich etwas beeile,
bin ich in 2 Tagen in Bar.

Und mach Dir nix draus, das mit dem Schlüssel ist mir auch schon passiert, aber nichts weggekommen.
Auch das was danach kam, kenne ich auch aus eigener Erfahrung, bei mir wars Not aus.

Wünsch Euch noch eine wunderschöne Motorradreise, und freue mich auf weitere Berichte und Bilder.

LG Klaus

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 16:26
von maxmoto
KTMUmsteiger hat geschrieben:Hallo Max
Was soll ich Dir sagen, bin jetzt 4 Stunden gesessen und Deinen Bericht und die Bilder von Liane hineingezogen.
Wenn Du heute vier Stunden gesessen hast, kriegst morgen Freigang. :mrgreen: :mrgreen:

Von der Gegend, in der Ihr Euch beide bewegt, werde ich Euch monatelang, wenn nicht jahrelang beneiden.
Einfach runter fahren. Wenn man Zeit hat, ist's gar nicht sooo weit.
Ganz subjektiv: Apulien hat uns am wenigsten gefallen - zumindest die Ostküste - Basilikata und Kalabrien bieten unserer Meinung nach viel mehr.

Der Süden Italiens ist einfach wunder wunder schön.
Das unterschreiben wir!
Werde mal von Bar nach Bari fahren, und von dort das Ganze erkunden, denn wenn ich mich etwas beeile,
bin ich in 2 Tagen in Bar.
Das mir Bar kapier ich nicht. Ist das ein Ort und wenn ja, wo? Und Bari ist grad in der Gegend, die wir nicht so toll finden.

Und mach Dir nix draus, das mit dem Schlüssel ist mir auch schon passiert, aber nichts weggekommen.
Wenn der Schlüssel steckt und das Licht brennt, denkt doch jeder potentielle Langfinger, dass der Besitzer ganz in der Nähe ist. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Auch das was danach kam, kenne ich auch aus eigener Erfahrung, bei mir wars Not aus.
Wer kennt das nicht??? :oops: :oops:
Wünsch Euch noch eine wunderschöne Motorradreise, und freue mich auf weitere Berichte und Bilder.
Vielen Dank! Jetzt bleiben wir noch ein paar Tage hier in Caulónia Marina und fahren mit dem Mopped das Landesinnere ab, dann geht's langsam Richtung Norden, voraussichtlich bis Camerota und dort noch ein wenig zu Moppedln und dann gemütlich Richtung Rechberg zum Forumstreffen.
OT: Freut mich wirklich, dass Dir der Reisebericht gefällt, so konnte ich mich ein wenig revanchieren, weil mich Deine Reiseberichte auch schon ein paarmal g'luschtig gemacht haben.


LG Klaus

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 16:30
von maxmoto
Doris hat geschrieben: Also so eine Kälte könnt mir glatt schmecken!
Uns auch! Sind grad auf nem neuen (südlicheren) Campingplatz. Nach dem Installieren einfach faul. Kein Wunder, es hat 28° - da werden wir morgen mit dem Mopped in die Berge fahren und uns heute noch ein Eis gönnen.

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 16:40
von maxmoto
Savethefreaks hat geschrieben:Mit dem gelben Ginster-Zeug, den Kurven und den Ziegen am 30.4. dachte ich erst "da war ich schon!" - aber nein, das war auf Korsika! Aber die Bilder gleichen sich irgendwie :lol:
Tatsächlich, Benny von der Streckenführung, dem nicht immer ganz optimalen Belag und von der Tierwelt auf den Straßen haben Korsika und Kalabrien einiges gemeinsam. Kalabrien ist aber - ich glaube Du weißt, was ich meine - viel italienischer. Es wird mehr gestekuliert und die Menschen erscheinen mir offener, freundlicher.
Der größte Unterschied ist, glaube ich, im Preisgefüge. Aber das sind alles ganz subjektive Wahrnehmungen.

Ihr habt mich auf Kalabrien echt neugierig gemacht! Das sieht nach einer Motorradgegend aus, die mir sehr gut gefallen könnte! :L :L :L
Ich glaube... Fähre nach Palermo und dann gemütlich Sizilien, Kalabrien, Basilikata - hoch zu den Abruzzen und dann flott nach Hause, denn das nördlichere Italien kann man auch mal eben so wochenweise von zu Hause aus machen. Für ersteres braucht man mindestens 14 Tage - wobei drei Wochen schon angemessener wären.

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 16:56
von maxmoto
Mimoto hat geschrieben:...schaut man mal ein paar Tage nicht rein erschlagen einen die Bilder,
herrlich, herrlich Max. :L
Da freut sich Liane - wobei... eins oder zwei sind sogar von mir. :D
Da ist soviel dabei das reicht für ein paar Reisen.
Stimmt schon. Wie ich's grad benny geschrieben habe, hat die Stiefelspitze in gewisser Weise Ähnlichkeit mit Korsika.
Anders gesagt. Wer von Korsika begeistert ist, dem wird es hier auch gefallen.
Drum: rollt ihr zwei Scheinheiligen erst mal Korsika auf und dann (nur der Not keinen Schwung lassen) habt ihr auch schon das nächste Reiseziel, das sich lohnt, weil's Euch gefällt - da würde ich mich wetten trauen.
Schau mal: für Korsika brauchst Du eine Fähre hin und eine zurück. Die zwei Fähren brauchen grob genauso lange (zumindest mit "vorher dort sein", einchecken, auschecken wie die Fähre nach Palermo.
Und am Heimweg von hier unten kannst noch ein, zwei Tage Exerzitien in "Deinen"Abruzzen machen oder Du fährst in einem zwei-drei-Tages-Rutsch heim. - Wie's halt zeitlich nausgeht.
Ist nur so ne Idee für Nach Korsika.

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 18:33
von ryna
maxmoto hat geschrieben: und uns heute noch ein Eis gönnen.


Von Celateria "Rainbow", oder hat es da noch mehr Frostleckereiausgabestellen?
Der Ort sieht auf den ersten Blick etwas trostlos aus.

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 19:14
von maxmoto
ryna hat geschrieben: Von Celateria "Rainbow", oder hat es da noch mehr Frostleckereiausgabestellen?
Der Ort sieht auf den ersten Blick etwas trostlos aus.
Also in dem Ort möchten wir, weil von Dauer, nicht tot über'n Zaun hängen. Aber das Eis war super!
Bei Google sieht man die Eisdiele nicht - sah in echt auch ganz neu aus (innen). Bei Google ist's ein geschlossenens Restaurant vis a vis der Kirche.
Der Gelatiere hat schon mehrere Preise gewonnen und so schmeckte das Eis auch. - War der einzige Lichtblick in dem Ort, außer vielleicht noch dem Restaurant / Pizzeria direkt am Strand.
Aber wir waren ja dauernd unterwegs.
Ach ja, in dem Ort gab's kaum Restaurants aber mindestens 6 Eisdielen und 8 Yoghurterien.
(Mit Dir hätten wir alle ausprobiert! :mrgreen: )

Re: A bisserl durch Italien

Verfasst: Montag 4. Mai 2015, 22:27
von maxmoto
Montag am 04.05.2015
Mittags um 13:00 Uhr waren wir schon auf dem neuen Campingplatz in Marina Caulònia.
Uns gefällt der große Platz mit vielen großen Bäumen direkt am Meer und abends ab 19:00 Uhr öffnet das Restaurant.
Es gibt natürlich auch Häuschen zu mieten. Aber jetzt ist hier keine Saison und außer uns sind nur noch 5 oder 6 WoMo’s bzw, Wohnwagen da.
Klar, keine Saison – ist ja viel zu kalt. Als wir ankamen und uns installiert haben, so kurz nach 13:00 Uhr war’s uns zu heiß. Erst mal nix tun und dann ans Meer – zumindest mit den Füssen bis zum Knie um ein wenig abzukühlen.
Auf dem Sand- Kiesstrand, der links und rechts von uns soweit reicht, wie das Auge sehen kann, waren 2 Menschen (außer uns).
Wahrscheinlich zu kalt. Jetzt ist es 17:00 Uhr, es hat etwas abgekühlt – das Thermometer zeigt nur noch 27°.

Ist das ein Leben?
Morgen wird wieder Mopped gefahren – eine wenig in die Berge – ich hab ja Griffheizung.

Hier am Campingplatz ist ein Mitarbeiter, der perfekt deutsch spricht und einige Seiten Interessantes über diese Gegend geschrieben hat.
Hier ein Auszug:
Es gibt ein Fleckchen Erde in Kalabrien zwischen Stilo und Gerace wo Land und Meer aufeinandertreffen. Die Dörfer, die in den Bergen thronen, haben ihr Pendent unten am Meer. Würde man die Landschaft aus der Vogelperspektive anschauen, scheint es als seien diese beiden Orte durch die meist sehr kurvigen Straßen wie mit einer Nabelschnur verbunden. Um sie zu erreichen muss man viele Kurven durchfahren, die sich zwischen Flüssen und Bergen hindurchschlängeln.
Von Stilo, der „Stadt der Sonne“ hat man eine wunderbare Aussicht auf eine weite Ebene und das ionische Meer. Das in der Sonne glitzernde Meer mit all seinen Blautönen kann man auch von der „Cattolica“ aus bewundern. Die Cattolica mit ihren fünf Kuppeln ist ein jahrtausendealter byzantischer Tempel, der mit Tonziegeln erbaut wurde. ….
Wenn man hier durch die Wolken sieht ist eine Landschaft von Grotten durchsetzt, sie scheint wie eine heilige Felsenstadt, die in den Jahrhunderten von Einsiedlern bewohnt wurde.
… hier findet man zwischen Bahngeleisen und dem Strand noch Fundamente des dorischen Tempels des antiken Kaulon, ehemals eine blühende Kolonie der Magna Greca. Seit über 2.400 Jahren trotzt er den Wellen des Meeres.
Gleich nach dem Überqueren der Straße findet man das archäologische Museum in dem man die vielfarbigen Mosaike des Drachens bewundern kann. Es ist das älteste Mosaik Kalabriens und stammt aus dem 3. Jh. V. Chr.
Das alte Riace liegt einige Kilometer weiter im Landesinneren. …. Erwähnenswert ist auch, dass hier die Gastfreundschaft wirklich gelebt wird. Auswanderer und politische Flüchtlinge, die meisten von ihnen aus Nordafrika leben hier in Harmonie mit den Einwohnern. Dank ihnen wurde das Dorf, das in den neunziger Jahren fast entvölkert war, wieder zu neuem Leben erweckt.
… ein besonderer Ort in Caulonia Marina ist die Anlage des Camping Calypso. Der Platz liegt direkt am Meer unter Eukalyptus Bäumen, die Schatten spenden, eingebettet in eine wunderschöne Blumen- und Pflanzenwelt.
Das alte Caulonia erreicht man nach 10km auf einer kurvigen Strecke. Caulonia ist erbaut auf dem Plateau eines Hügels, der 300m über dem Meeresspiegel liegt.
Von Caulonia aus führt eine 8km lange verschlungene Straße durch die herbe Landschaft zur kleinen Einsiedelei der heiligen Maria von Crocci, einer kleinen Gemeinschaft von Ordensschwestern, der Schwestern Jesu, die hier gemeinsam arbeiten und beten. In einem weiten, hellen Atelier produzieren die Schwestern unter der Leitung von Schwester Renata, handbemalte Ikonen nach einer alten byzantinischen Technik.
… eine andere Straße von Caulina aus führt in den Ort San Nicola, eine andere führt zum einsamen Kloster vom heiligen Ilarione, das in einer unberührten Landschaft liegt. Hier lebt seit 10 Jahren am Ufer des Flusses Allaro der französische Einsiedler Frederic Vermorel in Einsamkeit und Gebet. Hier arbeitet er auch in seinem Garten. Wer einen Ort der Besinnung sucht um sein „Ich“ wieder zu finden, kann an diesem stillen Ort mit dem Einsiedler gemeinsam beten. Alle anderen, die nur neugierig sind, sollten es vermeiden, diesen Ort zu besichtigen, denn seit dem 4 Jh. verbietet das Gesetz eine Besichtigung. Die Kirche, in der Frederic mehrmals am Tag seine Gebete verrichtet ist immer offen.
Die Bedrohung durch Piraten und die Malaria veranlassten die Bewohner von Lokroi Epizephyrio gegen Ende des 8 Jh. die Stadt hinter sich zu lassen und sich einen sicheren Ort im Landesinneren zu suchen. Eine Legende erzählt, dass ein voran fliegender Sperber ihnen den Weg zu einem Felsmassiv wies, auf dem sich die mittelalterliche Stadt Gerace heute erhebt. Das Stadtbild von Gerace wird von der großen Kathedrale beherrscht, dem größten Sakralbau Kalabriens, der 1045 geweiht wurde.

Sorry, wenn ich euch mit so „alten Geschichten“ evtl. langweile, aber mich beeindruckt das schon sehr – ich bin nicht irgendwo im Taka-Tuka-Land in bin in der drittgrößten Volkswirtschaft der Europäischen Union.

Auf dem Weg von Campingplatz zu Campingplatz
Bild

Ich hatte schon Angst, wir hätten uns verfahren und wären in Albanien gelandet
Bild

Aber schnell wurde mir klar. Wir sind in Italien
Bild

Der Campingplatz liegt (wieder) direkt am Meer
Bild

Bild

Bild

Bild

Liane in ungewohnter Aktion als Fotoobjekt
Bild

Und Django Zimt (für Insider) der Strandwächter
Bild

Wie oben beschrieben ist der Campingplatz nicht völlig blumenlos
Bild

Bild

Er hat auch ein Restaurant mit einer wirklich excellenten Karte - aber heute stand uns der Sinn nach Pizza
Lianes
Bild

Max seine
Bild

Und kurz vor'm Schlafengehen - sorry - hat's uns der Mond nochmal angetan
Bild

Bild