Re: Kurzfilm der Woche
Verfasst: Sonntag 14. Januar 2018, 12:27
Ich habe in meinem vorstehenden Beitrag viel über den Filmton geschrieben. Warum? Weil ich mich seit meiner Kindheit aus Interesse sehr intensiv und bewusst mit Akustik auseinandersetze und die in Jahrzehnten gewonnen Erfahrungen gerne an andere Amateurfilmer weitergeben möchte. Bei Kurzfilmen finde ich das Thema Ton wegen der Kürze, in der Inhalte vermittelt werden, umso wichtiger. Deshalb ein paar allgemeine Gedanken dazu:
Die Inhalte, die der Zuschauer aufnimmt, bestehen zu ca. 50% aus Bildern und zu ca. 50% aus dem Ton. Ähnlich verhält es sich auch bei der Orientierung in der Umwelt. Die meisten Menschen nehmen ihre Umwelt optisch bewusst, akustisch aber eher unterbewusst war. Der Ton im Film wird von den allermeisten Menschen auch eher nur unterbewusst wahrgenommen, während die Bilder ins Bewusstsein vordringen. Darin vermute ich die Ursache, weshalb die allermeisten Amateurfilmer das Thema Ton stark vernachlässigen.
Bei Blinden verhält es sich anders, die zu 100% darauf angewiesen sind, sich ein akustisches Bild Ihrer Umwelt bewusst zu machen. Bei mir verhält es sich wohl ähnlich wie bei Blinden, weshalb ich mich so bewusst mit diesem Thema auseinandersetze.
Nun haben wir Amateurfilmer häufig nicht die technischen Möglichkeiten, einen brauchbaren Ton aufzunehmen. Wieso eigentlich nicht? Wir geben tausende von Euro für die allerneuesten und allergeilsten Kameras aus, aber ein vernünftiges Mikrofon und einen Rekorder kann sich kaum einer leisten? Daran kann es nicht liegen. Sondern weil das Thema einfach nicht als wichtig genug wahrgenommen wird. Da kann man ja Musik hinterlegen, und gut ist. Ja kann man, aber...
Zu den wenigen Amateurfilmern, die ein wirklich gutes Gespür für die passende Musikauswahl haben, gehören für mich MiMoto, Tigertrail und Andreas Wagner. Bei ihren Filmen passen für mich Musik und Bilder meistens zusammen, manchmal aber auch nicht. Bei vielen anderen ist es bestenfalls Glücksache, ob mir die Musik gefällt. Tut sie das nicht, will ich mir den Film nicht anschauen. Wenn hingegen die Musik essentielle Inhalte vermittelt, spielt es keine Rolle, wenn mir die Musik rein musikalisch nicht gefällt. Der Inhalt ist dann einfach wichtiger und macht die Bilder interessant.
Das Verhältnis 50% zu 50% ist sogar beim klassischen Stummfilm gegeben. Hier hat die Musik die Aufgabe, den Film zu vertonen - Handlungsabläufe akustisch darzustellen und sogar Geräusche zu integrieren. Neulich schaute ich mir mal wieder alte Tom & Jerry und Roadrunner Zeichentrickfilme aus den 1960er Jahren an. Genial, was die mit einem Orchester damals realisiert haben! Die haben aus einer Not eine Tugend gemacht: bei Zeichentrick liegt es in der Natur der Sache, dass es keinen Original- oder Atmo-Ton geben kann. Da man als Amateurfilmer noch weniger die Möglichkeit hat, eigene Musik komponieren und von einem Orchester spielen zu lassen, bleibt einem meist nur Musik aus der Konserve. Die Kunst besteht dann darin, die inhaltlich passende Musik auszuwählen und auf die Bilder zu synchronisieren. Diese Kunst kommt schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.
Deshalb kann es eben helfen, ein wenig mehr bei den Aufnahmen auch auf den Atmo-Ton und Geräusche zu achten - selbst dann, wenn man die Bilder mit Musik hinterlegt. Die Aufgabe der Kamera ist es, die Bilder einzufangen, nicht den Ton. Es kann sich lohnen, ein wenig auf die Profis zu schauen, wie die das machen: Profis nehmen den Ton auch heute noch immer mit externen Mikrofonen auf. Rein physikalisch und technisch funktioniert das auch nicht anders.
Die Inhalte, die der Zuschauer aufnimmt, bestehen zu ca. 50% aus Bildern und zu ca. 50% aus dem Ton. Ähnlich verhält es sich auch bei der Orientierung in der Umwelt. Die meisten Menschen nehmen ihre Umwelt optisch bewusst, akustisch aber eher unterbewusst war. Der Ton im Film wird von den allermeisten Menschen auch eher nur unterbewusst wahrgenommen, während die Bilder ins Bewusstsein vordringen. Darin vermute ich die Ursache, weshalb die allermeisten Amateurfilmer das Thema Ton stark vernachlässigen.
Bei Blinden verhält es sich anders, die zu 100% darauf angewiesen sind, sich ein akustisches Bild Ihrer Umwelt bewusst zu machen. Bei mir verhält es sich wohl ähnlich wie bei Blinden, weshalb ich mich so bewusst mit diesem Thema auseinandersetze.
Nun haben wir Amateurfilmer häufig nicht die technischen Möglichkeiten, einen brauchbaren Ton aufzunehmen. Wieso eigentlich nicht? Wir geben tausende von Euro für die allerneuesten und allergeilsten Kameras aus, aber ein vernünftiges Mikrofon und einen Rekorder kann sich kaum einer leisten? Daran kann es nicht liegen. Sondern weil das Thema einfach nicht als wichtig genug wahrgenommen wird. Da kann man ja Musik hinterlegen, und gut ist. Ja kann man, aber...
Zu den wenigen Amateurfilmern, die ein wirklich gutes Gespür für die passende Musikauswahl haben, gehören für mich MiMoto, Tigertrail und Andreas Wagner. Bei ihren Filmen passen für mich Musik und Bilder meistens zusammen, manchmal aber auch nicht. Bei vielen anderen ist es bestenfalls Glücksache, ob mir die Musik gefällt. Tut sie das nicht, will ich mir den Film nicht anschauen. Wenn hingegen die Musik essentielle Inhalte vermittelt, spielt es keine Rolle, wenn mir die Musik rein musikalisch nicht gefällt. Der Inhalt ist dann einfach wichtiger und macht die Bilder interessant.
Das Verhältnis 50% zu 50% ist sogar beim klassischen Stummfilm gegeben. Hier hat die Musik die Aufgabe, den Film zu vertonen - Handlungsabläufe akustisch darzustellen und sogar Geräusche zu integrieren. Neulich schaute ich mir mal wieder alte Tom & Jerry und Roadrunner Zeichentrickfilme aus den 1960er Jahren an. Genial, was die mit einem Orchester damals realisiert haben! Die haben aus einer Not eine Tugend gemacht: bei Zeichentrick liegt es in der Natur der Sache, dass es keinen Original- oder Atmo-Ton geben kann. Da man als Amateurfilmer noch weniger die Möglichkeit hat, eigene Musik komponieren und von einem Orchester spielen zu lassen, bleibt einem meist nur Musik aus der Konserve. Die Kunst besteht dann darin, die inhaltlich passende Musik auszuwählen und auf die Bilder zu synchronisieren. Diese Kunst kommt schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.
Deshalb kann es eben helfen, ein wenig mehr bei den Aufnahmen auch auf den Atmo-Ton und Geräusche zu achten - selbst dann, wenn man die Bilder mit Musik hinterlegt. Die Aufgabe der Kamera ist es, die Bilder einzufangen, nicht den Ton. Es kann sich lohnen, ein wenig auf die Profis zu schauen, wie die das machen: Profis nehmen den Ton auch heute noch immer mit externen Mikrofonen auf. Rein physikalisch und technisch funktioniert das auch nicht anders.