Dienstag am 15. Sept. 2015
Im WWW hab ich gelesen, dass der italienische Regisseur Michelangelo Antonioni sich in Costa Paradiso sein Traumhaus von einem berühmten Architekten hat bauen lassen. Es war der Regisseur von zwei mich seinerzeit unglaublich beeindruckenden Filmen (Blow up und Zabrisikie Point)
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http://www.sardegnaabbandonata.it/cupol ... -paradiso/" onclick="window.open(this.href);return false;
In traumhafter Lage ein halbkugelförmiges Haus nach damals modernsten Bautechniken.
Als der Tourismusboom einsetzte, hat er die Lust am Traumhaus in Traumlage verloren (ich glaube, es hing auch damit zusammen, dass seine Lebensgefährtin (Monica Vitti) sich anders orientierte). Und heute gammelt es (seit über 30 Jahren) so vor sich hin.
Leider kann man (eingezäunter Privatgrund) nicht an das Haus hin – nur ein schemenhafter Blick von oben ist möglich.
Für uns aber (die wir das nicht wussten) Grund genug nach Costa Paradiso zu fahren.
Bis hinter Sassari war die Strecke ziemlich öde.
Castelsardo entschädigte und der Cappuccino (und für Liane das Bier) im Garten eines schönen Hotels entschädigte.
Die Strecke nach Costa Paradiso war jetzt nicht der Hammer aber durchaus fahrenswert.
Costa Paradiso hält einerseits, was der Name verspricht, denn die Felsformationen sind grandios. Die kleinen Villen und Ferienhäuser haben nahezu alle einen Pool und sind ziemlich versteckt und kaum das wunderschöne Gesamtbild störend zwischen die Felsformationen eingebaut.
Die einzige Zufahrtsstraße wird bewacht (so ähnlich wie in „Sun City“), aber der Wächter ist freundlich und erklärte uns auf einer Karte, wo die „Casa Antonioni“ ist und dass sie nicht zu besichtigen ist und man sie auch von Weitem nicht sehen könnte.
Andererseits: Es hat keinen richtige Strand - nur Felsküste.
Nachdem wir sie wenigstens andeutungsweise gesehen haben, gab’s noch einen Cappuccino und einen neuen Plan.
Zum Valle del Nuraghi und da hat sich Liane den größten (Santu Antine) angeschaut und ich muss zugeben, wenn ich gewusst hätte, wie beeindruckend er ist, wäre ich mitgelaufen.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass dieses Nuraghe aus dem 16. Jahrhundert
vor Christus stammen.
Noch ein Erlebnis bei der Hinfahrt.
Es war eine gut ausgebaute, kaum kurvige Landstraße.
Auf Sardinien darf man auf so einer Straße 90kmh fahren.
Ich fuhr (so dachte ich) sardische 90kmh, also ca. 110 kmh.
Ein einheimischer Mini-Cooper-S-Fahrer überholte mich.
Ich folgte ihm und so fuhren wir so ca. 20 km zwischen 140kmh und 180kmh – also meistens 160kmh und haben in kurzer Zeit ganz schön Strecke gemacht.
Der Mini hatte einen Beifahrer und hinter mir saß Liane.
Again what learnt: Auf Sardinien gelten die 90kmh Höchstgeschwindigkeit pro Person!
Nachdem die „Trinitá di Saccárgia“ auf unserm Heimweg nur einen minimalen Umweg bedeutete, haben wir die auch noch „mitgenommen“.
Als wir um kurz nach 18:00 Uhr am WoMo (also zu Hause) waren, zeigte der km-Zähler knapp 300km mehr als beim Wegfahren.
Visiere, Helme und Frontscheibe gereinigt (bei jedem guten Cowboy kommt erst das Pferd dran, bevor er an sich selber denkt), umgezogen, geduscht, gepoolt, umgezogen, Abendessen zubereitet und vertilgt und dann die Bilder sortiert, den Bericht geschrieben und der wird jetzt (hoffentlich geht WiFi noch) eingestellt.
Ach ja, zwischenzeitlich noch mit Ryna einen Treffpunkt und eine Uhrzeit für morgen vereinbart. Da wollen wir uns eine verlassene Funkstation der Amerikaner anschauen.
Castelsardo
Im Garten des so geschmackvoll eingerichteten Hotels saßen wir
Blick vom Hotelgarten auf's Meer. Nur das Bier und die GS stehen im Weg.
Jetzt nur noch das Mopped
Die Felsen bei Costa Paradiso
Das Liebesnest von Michelangelo Antonioni und Monica Vitti von oben - näher kommt man leider nicht hin.
Ein Nachbau, gleich daneben.
Santu Antine, der größte Nuraghe
Gänge im Innern
„Trinitá di Saccárgia“
Im Innern der Kirche „Trinitá di Saccárgia“
