Freitag, 5. Oktober: Planänderung - ab zum Brenner

Hmm, der Blick aus dem Fenster: neblig trüb... Ich glaub, es war eine gute Idee, den Urlaub abzukürzen.
Zum Abschluss gönnten wir uns nochmal die tolle Strecke nach Bovec, wo wir den Tank randvoll füllten, bevor es wieder gen Italien gehen sollte.

Auf dem Weg von Zaga zur italienischen Grenze.

Und was war der letzte Anblick in Slowenien: eine rote Baustellenampel! (Bis ich die Kamera raus geholt hatte, war die blöde Ampel natürlich prompt umgesprungen....)
Nach ein paar Kilometern bogen wir rechts ab Richtung Uccea und über die Sella Carnizza.

Gleich zu Beginn freute ich mich über die gefühlt x-te Winzstraße. War eine schöne und abwechslungsreiche Strecke durch Wald und am Fels entlang.

Ob hier irgendjemand wohnt? Auf keiner Karte ist das Dorf hier verzeichnet, aber bei Google Maps habe ich die Bezeichnung „Lischiazze“ gefunden.
In dem Dorf gab es auch eine „Biker welcome“-Kneipe... Das wäre mein absoluter Albtraum: lauter bekloppte Zweiradfahrer (mit oder ohne Motor), die mir auf der schmalen Straße im Affentempo entgegen kommen...

Die Straße führte eng und steil mit einigen Kehren wieder runter.

Wunderbare Strecke! Und wir hatten sie wirklich komplett für uns allein! Ich mag diese Nebenstrecken, auf denen ich einfach mitten auf der Straße anhalten und gemütlich Bilder machen kann.

Diese Art von Steinen ist mir schon bei der Herfahrt aufgefallen. Da war's mir aber zu nass zum Bilder machen. Sieht aus, wie ein Märchenwald ;-)

Brunnen? Römer-Reste? Befestigter Fußweg? Wir haben nicht herausgefunden, was das ist. War aber auch egal, Hauptsache ein schönes Fotomotiv!
Nach der zeitintensiven Strecke war uns aber auch klar: keine Experimente mehr auf kleinen Straßen, sondern das Standardprogramm auf vernünftigem Asphalt. Wir wollen ja auch irgendwann mal ankommen...
Dann ging's relativ belanglos weiter. Und prompt war ich am Überlegen, ob ich nicht doch wieder ein paar kleinere Straßen suchen soll, nicht dass uns noch langweilig wird.
Zum Glück haben wir dann die Auffahrt zum Passo di Mauria erreicht. Da konnten wir auch den hellblauen italienischen Lieferwagen abhängen, der uns bis dato verfolgt hatte. Der fuhr einen echt heißen Reifen, gab dann aber doch auf, als seine Reifen in den Kurven mitleidserregend quietschten.
Der Passo di Mauria wartete mit kaum Verkehr und schön zu fahrenden Kurven auf und war damit ein schöner Ausgleich zu den Kleinststraßen der letzten Tage.

Ha! Jetzt weiß ich auch, wo die „Metal Ballads“-Compilations herkommen!!!

Wir nähern uns Auronzo di Cadore.

Die Stauseemauer wird hier ganz schick behütet.

Der aufgestaute Lago di Caterina mit Blick aufs Dorf.
Das Dorf zieht sich dann ungemein und bietet eine Unmenge an Hotels und Restaurants.

Toller Ausblick auf die Sextener Dolomiten.

Doch, ja, hier lässt sich's aushalten. Vor allem der strahlende Sonnenschein hat mich wirklich begeistert!

Und noch mehr schöne Strecken, die uns hoch zum Lago di Misurina führen.

Der Blick auf die Drei Zinnen gefiel nicht nur uns, sondern auch dem Kleinbus mit japanischen Touristen.
Ich kann mir vorstellen, dass hier in der Saison die Hölle los ist. Heute ließ es sich aushalten und wir legten eine Mittagspause ein.

Abhängen am See mit Blick auf die Berge.

Ein zutraulicher Seebewohner. Leider hatten wir vom Mittagsbrötchen nichts mehr übrig. Und meine Brausetüte wollte ich dann doch auch nicht in den See kippen...
Von Bruneck nach Sterzing war es halt wie immer – viel Verkehr. Wenigstens konnten wir uns dabei die Sonne auf den Pelz brennen lassen, da lässt sich das viel leichter ignorieren.

Nach Sterzing liess der Verkehr schlagartig nach und wir näherten uns langsam dem Ziel!

Kurz vor Gossensass eines der vielen Schlösser. Ich habe ganz ehrlich keine Ahnung, welches das nun wieder ist, bin mir aber sicher, dass das hier einer der Reiseprofis sicher weiß!

Wir waren entspannend früh in Gossensass und haben den schönen Nachmittag noch genutzt, um uns die Kirche näher anzuschauen: ist leider nicht offen, da müsste man sich in der Touri-Info melden.

Wir haben uns auch ausgiebig die fantasievollen Grabsteine angeschaut.

Der Friedhof hier glänzt mit einem fantastischen Panorama.

Ich weiß schon, wo wir nächstes Mal übernachten! Da fühlt sich die ERNA dann wie zuhause!
Wir haben unsere Tour ganz gemütlich und sehr lecker mit süditalienischen Gaumenfreuden ausklingen lassen und sind am nächsten Tag auf getrennten Wegen wieder nach Hause gefahren.
Die Heimfahrt war unspektakulär, und vor allem sonnig, trocken und warm! Aber die nächsten Tagen waren wieder derart wechselhaft, dass die Tourkürzung auch im Nachhinein eine sehr gute Idee war.
Ich habe die Regentage gleich dazu genutzt, mich nochmal in meinen Slowenien-Reiseführer zu vertiefen und hab noch einige Sehenswürdigkeiten am Rand entdeckt (Höhlen, Schluchten, Hängebrücken), wegen denen sich der nächste Trip definitiv wieder lohnt!