Wenn ich das richtig verstehe, dann werden mit den "Picture Profiles" die Gradationskurven in der Aufnahme angegeben. Wenn Du dir vorstellst, daß das wahre Bild, also das Licht, was wirklich die Szene hergibt, sagen wir, 5 Blendenstufen umfasst, dann kann der Sensor mit nachgelagerter Digitalisierung bei 8bit nur auf 256 Graustufen (auf 3 Kanäle für RGB) abbilden. Das würde bedeuten, daß die 5 Blendenstufen was deren Luminanz angeht, recht zerfleddert wirken, also ein feiner Übergang eines Graus auf ein anderes wie eine Treppenstufe wirken kann. Es gibt zwei Möglichkeiten: Enweder wir beschränken nun die Welt um uns herum auf 2 Blendenstufen, dann können wir mit 128 Stufen pro Blende recht gut abbilden - oder es ist wie es ist und wir haben nun mal die sowas 5 Blendenstufen um uns herum.
Was nun huhn?
Naja, wie ticken denn die Menschen so... ist die grundlegende Frage. Wenn Du in ein Bild siehst, dann sind die Wolken immer weiss. Wenn wir nun annehmen, daß wir actiongeladene Filme machen, dann wollen wir die Wolken und den Schnee eigentlich nicht sonderlich genau abbilden und können uns mit sowas 10 Graustufen im "high white" abfinden - hurra! - eine ganze gute Blendenstufe, die uns 128 Graustufen fressen könnte, füttere ich nun mit 10 Graustufen ab. So, und nun das Ganze auch für das Schwarz, vom dunkelpechschwarz bis zum sowas-was-schwarz-ist nehmen wir auch nur 10 Graustufen her. Damit komprimiert sich die restliche Wiedergabe der 236 möglichen Graustufen auf die "living mid", die lebendige Mitte, die nur noch 3 von 5 Blenden umfast, d.h. wir haben sowas von 236/3, also knapp 80 Graustufen pro Blende. Das ist schon viel freundlicher. Die Einstellung nennt man dann also ein Profil, was in die Mitte komprimiert. Skifahrer würden nun sagen, ihnen sind die Schwärzen wurscht, aber die Lichter wichtig - ok, anderes Profil. Gruselfilmer würden das Gegenteil nehmen, denn die Sonne killt eh' die Vamipre weg.
Technicolor war mal ein Film. Filme haben sowas um die 3,5 Blendenstufen Umfang, SW, z.B. TMX-100 hat sowas 4 bis 4,3 wenn man ihn quält, Fuji-Diafilm, z.B. Velvia macht 2,8 Blenden als Umfang. Es gibt also einen Industriestandard im Film, das ist der Technicolor. Und die passen nun die Umwelt mit ihren 5 Blenden auf die 3 Blenden Umfang vom Technicolor an und "mappen" entsprechend.
Jetzt werde ich etwas persönlicher, gegen unsere Zeit... Wir leben in einer Zeit der digitalen Übertragungen, und die laufen alle in 8 bit sowas. Give or take. Wenn Du mit einer normalen Digiknipse arbeitest und mit 8bit durch die Gegend läufst, dann sollen die Bilder, mit ihrem eingeschränkten Mapping etwas "knackiger" werden. Die Industrie weiss das und hebt die Töne entsprechend an. Das ist im allgemeinen eine etwas _/°°°-förmige Kurve, mit in der MItte so wie ein "S" (suche mal einen sigmoidalen Kurvenverlauf), damit kommen Gesicher farbiger, Klamotten bunter... die Bilder sind etwas "lauter". Das mögen die Menschen. Im Winter wird immer das Rot höhergezogen (kein Humbug), damit Weihnachten heimeliger kommt, im Sommer das Blau...
Wir Motorradfahrer haben für die Natur wesentlich mehr Sensorik übrig und sehen die Dinge gezeichneter, detaillierter und durchdringen das Sujet wesentlich besser als das Gros der Menschen, die ihr Leben in 8bit verbringen. Daher:
Wenn Du das Gefühl hast, in einem guten Film siehst Du die Landschaft recht gut gezeichnet, dann ist das was du siehst eine excellente Abstimmung des Blendenumfanges des Films, was durch den Entwicklungsprozeß früher eingestellt werden konnte (nach oben und unten) und eine homogen-flache Abbildung, die halt stimmig ist! Im Abspann gibt es den Beruf des "Color Timers" - der hat genau diese Aufgabe übernommen. Heute macht das der Rechner bei der Kalibration.
Und das könnte ProTune nun machen. Per HDR-Scan die Umwelt abklopfen und den Umfang des Sensor flach in die relevante Portion legen.
Das famose an DSLR-Filmen ist nun, daß die Dinger so schnell sind (seitens der Prozessorleistung), daß sie mit sowas 12-14bit _filmen_ können. 14bit, das sind 4,26 Blenden!!! Das ist ein Fetzenfortschritt!
Und dann gibt es die Spinner. Guckst Du den Großformatfred. Wenn Du die Information, die die Realität uns gibt, auf großer Fläche speicherst, dann hast du pro Speichereinheit (Filmkorn- oder kristallverband) weniger zu speichern und mit sog. Ausgleichsentwicklung kannst du sowas 16-18bit analoge Umsetzung erzielen, das sind dann 4,5 - 4,7 Blenden, auf alle Fälle siehst Du ein tonales Rendering, was die GF-Fotos so lebendig werden läßt. Plus deren Auflösung
Was nun die Hero angeht - 4k klingt famos, aber bei 12 fps...? Die Cam ist eher ein Chopper als das Bike...


Hope this helps,
LG;
der Bernd