Pyrenäen 2013: einmal Atlantik und zurück!

Cote Azur, französiche Alpen und Pyrenäen, Normandie, Bretagne, Zentralmassiv uvm.
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Savethefreaks
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#17 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Mittwoch, 19. Juni: Planänderungen

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Und wieder einmal gab es interessante Ein- und Ausblicke direkt von der Toilette aus ;-)

Dank WiFi ist man ja auch im Urlaub über WhatsApp mit Freunden und Kollegen verbunden und so informierte mich meine Kollegin am frühen Morgen darüber, dass Lourdes unter Hochwasser stand!

Da wir nicht vorhatten, Richtung Lourdes zu fahren, konnte ich Entwarnung geben.

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Bevor wir aufbrachen, haben wir das Renovierungsprojekt unseres Gastgebers bestaunt: er setzt gerade das alte Motorrad seines Vaters wieder in Stand.

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Gestaunt habe ich auch, als ich in der Garage ein Balinger Nummernschild entdeckt habe: Hatte aber keine besondere Bewandtnis, war nur an einem Auto dran, dass sich Monsieur mal gekauft hatte.

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Unser erster Abstecher führte uns zur berühmten Höhle von Niaux.

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Das nächste Mal wollen wir uns dieses einzigartige Zeugnis menschlicher Geschichte auch von innen anschauen.

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Auf dem Rückweg gab es einen kurzen Blick auf – ich nenn’s mal Muraille-sur-Puy (zu deutsch: Gemäuer auf dem Hügel)… Hab auf meiner Karte nicht gefunden, was das sein soll ;-)

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Bei Vicdessos erste Blicke auf den wolkenverhangenen Pic de Malcaras (schätz ich jedenfalls, dass es der ist…)

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Eine kleine Stichstraße führte uns zum Weiler Marc.

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Auch hier tosten die Wassermassen.

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Das Wasser bahnte sich überall seinen Weg: mal dezent…

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Mal etwas lauter…

Je höher wir kamen, umso dichter wurde der Nebel. Zum Glück hat sich auch hier meine Hoffnung bewahrheitet und wir haben die Nebelwand auch wieder durchbrochen.

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Und da lag dann auch schon die Staumauer vom Solcem-Stausee vor uns.

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Die Gegend um den See war herrlich, dieser ausführliche Abstecher hat sich wirklich gelohnt:

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Stufen gen Himmel.

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Und abrupt geht der See über in das Nebelmeer!

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Zu Fuß würde man noch ein ganz schönes Stück weiter kommen!

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Zum Baden dann doch ein wenig zu kühl… Aber sehr verlockend!

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Die üblichen Verrenkungen.

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Aber ich finde, das hat sich für das Ergebnis gelohnt!

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Runterwärts mussten wir doch wieder ein wenig durch den Nebel.

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Der Nebel hat sich aber zum Glück recht schnell wieder nach oben verzogen.

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Ein letzter Blick zurück. Das mit dem Nebel hat schon was, gell?

Zurück nach Vicdessos ging es anschließend weiter über den sehr schönen Port de Lers zum Col d'Agnès:

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Sehr einsame Unterkunft

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Aber durchaus nette Gesellschaft!

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Hab ich schon erwähnt, dass verkehrstechnisch aber auch so gar nichts los war?

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Über Aulus-les-Bains und weiter zum Col de Latrape.

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Den Abstecher zum Cirque de Cagateille kann man sich dann allerdings sparen – es sei denn, man will noch kleinere Straßen fahren und sich gern von Hunden verfolgen lassen...

Der Weg nach St. Girons führte durch die Gorges de Ribaouto. Da hab ich prompt die falsche Abzweigung genommen und wir sind die interessante kleine Straße auf der rechten Flußseite gefahren – inklusiver schmaler und völlig dunkler Tunnel! Ich hatte den Eindruck, die Dunkelheit schluckt die Funzel, die sich bei der ERNA Licht schimpft, völlig.

Eine kleine Minibrücke (zum Glück wiegen wir weniger als 3.5 Tonnen) brachte uns dann wieder auf die andere Seite.

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Das nächste Highlight stand auf dem Plan. Der Weg dahin führte auf der kurvenreichen D119 am Kreuzgang Raynaude vorbei.

Und dann lag sie vor uns, die Mas d'Azil!

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Die befahrbare Höhle ist ein einziges großes „Wow!“. Ich hab gleich mal auf dem Busplatz angehalten und damit auch meine Augen an die Finsternis gewöhnt.

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Und wenn man dann mal sieht, wo genau es hindurchgeht, ist man gleich doppelt beeindruckt!

Ich wusste ja immerhin schon im Vorneherein, dass es sich um eine befahrbare Höhle handelt, und war daher etwas vorbereitet. Schatzi hatte davon keine Ahnung und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

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Wir haben dann auf der anderen Seite gewendet und sind die gleiche Strecke wieder zurück gefahren.

Zum Glück hatte das Wetter bis jetzt gehalten, aber nach der Mas d'Azil fing es zu tröpfeln an und wurde merklich kühler...

Wir waren schon wieder zurück in St. Girons, als die Entscheidung zur Mittagspause anstand: ins malerische St. Lizier hochfahren? Oder doch schnöde beim McD an der Straße einkehren?

Ich hatte keine Lust, mit den vollbepackten Motorrädern in der historischen Albstadt nach einem Parkplatz zu suchen und entschied mich daher für die FastFood-Alternative. Was unser Glück war:

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einer der Gäste hatte seine Zeitung liegen lassen und so erfuhren wir vom ganzen Ausmaß des Hochwassers in der Ariège.

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Ein Name blieb besonders hängen: St. Béat – unser Ziel für heute Abend. Das Dorf wurde gestern per Hubschrauber evakuiert!

Ich habe also gleich in unserem Chambre d'hôtes angerufen, die uns dringend abrieten zu kommen. Ihr Haus läge zwar hoch genug und wäre vom Wasser nicht bedroht, aber wir könnten das Dorf selber nicht erreichen.

Dank WLAN konnten wir uns im McD gleich auf die Suche nach einer Ersatz-Unterkunft machen und buchten telefonisch das Belle Echapée bei Lacourt.

Da das Wetter auch nicht besser wurde, sind wir auch gleich dorthin aufgebrochen.

Von Lacourt aus mussten wir auf die kleine D37 abbiegen, wo uns gleich ein Baumfälltrupp aufhielt. Die haben aber gleich eine Gasse für uns gebildet und es konnte weiter gehen. Irgendwann geht es dann rechts weg in die Pampa. Auf einer Ministraße mit engen Kehren und viel Dreck geht es zu dem winzigen Flecken Raoubots, das aus nur ein paar Häusern besteht.

Als unsere Gastgeber aus ihrem Hof kamen, war ich skeptisch, ob unsere Wahl so glücklich war: der Herr des Hauses wirkte mit seinen fettigen Haaren, den schiefen Zähnen und den dreckigen Klamotten ziemlich ungepflegt...

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Die Zimmer selber aber waren schön, sauber und großzügig. Gut, dass der erste Eindruck manchmal täuscht!

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Der Schrank ist nicht nur sehr putzig, er birgt auch ein Geheimnis:

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Tada!!! Sicher lustig, da drin zu schlafen!

Abends beim Essen lernten wir die anderen Gäste kennen: ein Ehepaar aus der Bretagne, aus der Region Morbihan („Wir sind in erster Linie Bretonen, danach erst Franzosen“). War ein netter Abend mit interessanten Gesprächen, bei dem wir auch ein wenig über die Gegend erfuhren. Unser Eindruck, dass die Dörfer hier teilweise sehr ausgestorben wirken, wurde bestätigt: Die Jungen ziehen weg, es gibt keine Industrie – bis auf die Papierfabrik in St. Girons, für Landwirtschaft fehlt der Platz und der Tourismus wird nicht sehr stark gefördert. Zudem merken unsere Gastgeber die Wirtschaftskrise in Frankreich: normalerweise sind sie im Juni ausgebucht, dieses Jahr ist es – auch wegen des schlechten Wetters – schlechter.

Das finde ich ja das Tolle an den Table d'hôtes, dass man so viel über das Land und die Region erfährt und wie die Franzosen die Welt sehen.

Von den Gastgebern haben wir auch erfahren, dass Luz-St. Sauveur, unsere geplante Übernachtung für morgen, ebenfalls in der Hochwasserregion liegt. Telefonisch habe ich unsere Unterkunft nicht erreicht, aber ich denke, wir werden auch hier umdisponieren müssen.
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Savethefreaks
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#18 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Donnerstag, 20. Juni

Angesichts der Wolken und des Nieselregens war die Entscheidung schnell gefallen: es geht nach Spanien heute!

Irgendwie sind wir nicht in die Gänge gekommen: es war 10 nach 10 bis wir los kamen. Dafür hatte der Regen aufgehört.

St. Lizier haben wir uns wieder nicht angeschaut: wir waren froh, dass es gerade trocken war und wollten so viel Strecke wie möglich unter diesen Umständen machen. Einen kleinen Halt gab es dann aber doch: wir haben das Gratis-McD-WiFi auf dem Parkplatz genutzt, um dem Chambre d'Hôtes heute abend abzusagen: ans Telefon habe ich sie ja leider wieder nicht bekommen.

Da einige der Passtraßen nach Spanien wegen Erdrutsch wohl gesperrt sind, haben wir uns für den Tunnel d'Aragnouet-Bielsa entschieden, was erst mal hieß: fast 100 km normale Straßen mit wenig Aufregung. Zwischendurch fing es zu tröpfeln an und der Blick auf die mit Regenwolken gesättigten Berge bewog uns dazu, vorsichtshalber die Regenpellen anzuziehen.

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Das letzte Stückchen ab Arreau war dann sogar fahrerisch wieder nett.

Die Unwetter der letzten Tage hatten aber deutliche Spuren hinterlassen: die Flusspegel waren hoch, das Wasser kam stürmisch und Teile der Strecke waren einspurig mit Ampel geregelt, weil die Straße abgebrochen war. Die Strecke zum Tunnel selber war für Schwertransporte gesperrt – schade für den Schwertransport, der ein komplettes kleines Haus hintendrauf hatte!

Unterwegs trafen wir auf zwei Polizisten, die mich darauf hinwiesen, dass mein Licht vorne nicht geht. Mann, mann, mann, ich hab einen enormen Verschleiß an Ketten und an Glühbirnen!
Ich habe also ab jetzt bei Bedarf immer das Fernlicht eingeschaltet.

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Schöne Strecke hinter Aragnouet

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An der Ampel vor dem Tunnel durften wir noch ein wenig warten. Zeit, um ein kleines Bild zu schießen.

Wir fuhren durch den Tunnel und Spanien empfing uns mit kübelweise Wasser... So hatten wir uns das nicht vorgestellt! Zum Glück ließen die Schauer nach einigen Kilometern nach und mit jedem Meter näher Richtung Ainsa wurde es schöner und vor allem auch wärmer. Da konnte ich die Heizgriffe wieder ausschalten.

Als wir in Ainsa ankamen, war es schon halb 3... Und der Magen knurrte! An die Ausschilderung in Spanien muss ich mich erst noch gewöhnen.

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Aber die historische Altstadt habe ich dann trotzdem gefunden.

Da stand zwar ein „Durchfahrt nur für Anwohner“-Schild, aber kurz dahinter parkte eine ganze Horde österreichischer Motorräder. Da haben wir uns einfach frech dazu gestellt. Das Essen war wirklich reichlich, da wir uns für ein Menü entschieden hatten. Ich war natürlich nach der Vorspeise satt…

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Auf dem Martkplatz war es richtig schön lauschig, da haben wir eine komplette Stunde verbracht und uns erst um 4 wieder auf die Socken gemacht.

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Unsere Moppeds hatten von ihrem Parkplatz aus auch eine tolle Sicht! Ich hoffe, sie wussten das zu schätzen ;-)

Und endlich konnten wir am heutigen Tag ein fahrerisch-optisches Highlight verbuchen: Den Canon de Anisclo.

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Es fängt nett an…

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Der/die/das Anisclo bahnt sich erst noch recht gemütlich ein relativ breites Tal.

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Dann wird es irgendwann schmaler…

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Und noch ein weniger schmaler…

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Die Straße schlängelt sich eng am Felsen durch die Schlucht.

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Die Strecke selber ist ziemlich holprig und es liegen viel Split und Steine auf der Straße. Dazu kommt gerne mal Wasser von oben und die Randbefestigung ist mal mehr, mal weniger vorhanden.

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Hier hab ich Liane echt um ihren Soziusplatz beneidet, denn die Schlucht ist wirklich ein Leckerbissen, den man am besten durchwandert, um ihn so richtig zu genießen.
Ich musste leider doch ab und zu auf die Straße achten. Vor allem weil – entgegen der Info in meinem Reiseführer – die Strecke im Juni eben nicht nur in eine Richtung befahren werden kann. Es kam uns also ab und an jemand entgegen. Wir haben den Canon aber richtig genossen! Herrlich, die Natur ist doch der beste Baumeister!

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Der Blick auf Buisan zeigt uns aber, dass auch der Mensch Schönes hinterlassen kann.

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Am Ausgang der Schlucht ähneln die Bilder wieder den bekannten Gegenden im Vercors und um die Verdon.

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Bei Broto sind wir auf die N260 gebogen, die mir als Motorradstrecke ans Herz gelegt wurde – und das zu Recht! Nach der Mini-Strecke durch die Schlucht taten die schwingfreundlichen Kurven auf 24 km richtig gut!

Dann waren es noch gut 30 km bis Jaca, wo wir uns ein nettes kleines Hotel mitten in der Stadt suchten – inkl. abgeschlossener Garage für die Motos!

Da das Wetter gut war, sind wir noch ein wenig auf Erkundungstour gegangen und haben ein paar Impressionen eingefangen:

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Puschelalarm!!! Ich bin entzückt!!!

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Und dann haben wir auf einmal eine Ansammlung an Ducati Multistradas, eine GS und eine KTM SMT 990 entdeckt. Das sind doch die Österreicher aus Ainsa! Einer von ihnen lief gerade eine Straße entlang und den haben wir verfolgt. Er führte uns kreuz und quer durch die Stadt.

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Hmm, ja, mittelalterlicher Christopher Street Day?

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Camelot? Nur eine Attrappe..

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Rock n Roll ist international!!

Dann verschwand unser unfreiwilliger Tourguide leider in einer Bar.

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Wir haben uns dann einfach die wirklich schöne romanische Kathedrale angeschaut.

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Und bummelten dann weiter zur Zitadelle.

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Leider war sie schon geschlossen, deswegen konnten wir nicht rein.

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In Spanien gibt es übrigens Schuhgeschäfte…

Zum Abschluss gab es noch ein Eis. So muss Urlaub sein: einfach ein wenig durch das Städtchen strolchen!
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Re:

#19 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

Savethefreaks hat geschrieben:....
In Spanien gibt es übrigens Schuhgeschäfte…
...
:lol: :lol: :lol: ...@André, na da kann ja jetzt nix schief gehen.



Hi Benny,

Als ihr unterwegs wart hab ich auch mal auf die Wetterkarte geschaut
und da wurde einem nur beim hinsehen schon mulmig, das erste
halbe Jahr hatte Wettertechnisch wirklich vielen vor die Füsse gespukt,
aber wie ich sehe habt ihr bisher das Beste daraus gemacht.

Frage, aus welcher Richtung darf man den im September den Anisclo fahren?
(..hoffe ja das wir 2009 nicht falsch herum durch sind. :lol: )

Grüße
Michael /mimoto

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Re: Re:

#20 Ungelesener Beitrag von DetlefT »

Mimoto hat geschrieben:Frage, aus welcher Richtung darf man den im September den Anisclo fahren?
(..hoffe ja das wir 2009 nicht falsch herum durch sind. :lol: )
IMHO von Ost nach West.
Viele Grüße, DetlefT

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Re: Re:

#21 Ungelesener Beitrag von Mimoto »

DetlefT hat geschrieben:...
IMHO von Ost nach West.
...das würde passen, diesmal. :lol: :D
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Re: Pyrenäen 2013: einmal Atlantik und zurück!

#22 Ungelesener Beitrag von Gigl »

Hallo Benny,

danke für die tollen Fotos und die super Beschreibung dazu! :L
Wenn das von mir nicht soooo weit weg wär!

Wo geht der Ösi hin, in die Bar natürlich, Saufköpfe... (jetzt hätt ich fast vergessen, dass ich auch einer bin, Ösi mein ich)! :D

LG

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Re: Pyrenäen 2013: einmal Atlantik und zurück!

#23 Ungelesener Beitrag von Stromer »

Servus Benny,

schöne Tour seid´s da gefahren, unterhaltsam geschrieben und gespickt mit :L Foto´s.

Danke für´s zeigen.


Karl
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#24 Ungelesener Beitrag von Savethefreaks »

Freitag, 21. Juni: wir wollen in Jaca bleiben

Egal wie oft und welchen Wetterbericht ich angeschaut habe, es wollte und wollte nicht und nirgends besser werden: für die ganze Pyrenäen-Region war Regen angesagt. Da uns das Hotel und Jaca ganz gut gefielen, haben wir beschlossen, einfach eine Nacht länger zu bleiben und einen regenbedingten Pausentag einzulegen.

Tolle Idee. Womit wir nicht gerechnet haben, war das Rad-Event, dass morgen in Jaca stattfinden sollte und weswegen unser Hotel (sowie alle weiteren) völlig ausgebucht war.

Immerhin durften wir bis 12 im Zimmer bleiben und haben immer wieder deprimiert das trüb-nasse Wetter beobachtet, das einfach nicht besser werden wollte.
Unser Hotelier erklärte uns auch, dass es so schlecht noch nie im Juni war... Wie tröstlich…

Aber irgendwann mussten wir dann doch los. Und wir machten uns auf den Weg nach Frankreich.

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Unterwegs schauten wir uns die Estacion Canfranc an.

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Genauso deprimierend wie das Wetter ist der Eindruck dieses verfallenden Bahnhofsgebäudes.

Theoretisch führt ein kuscheliger, trockener und warmer Tunnel nach Frankreich. Praktisch bin ich nach dem Bahnhof in die falsche Richtung abgebogen und wir sind über den Col du Somport – im Regen. Und dann kam noch Nebel dazu... Die Strecke macht sicher bei gutem Wetter echt Spaß, aber unter diesen Bedingungen... Ich hab teilweise echt nix mehr gesehen...

Auch das folgende Aspe-Tal war schön – zum Schauen und theoretisch auch zum Fahren. Schade, dass das Wetter so schlecht war.

Zum Trocknen und Aufwärmen haben wir in Oloron-St.-Marie eine längere Pause eingelegt, bevor wir zu unserer Unterkunft bei Accous fuhren. Dort teilte man uns mit, dass das Zimmer erst ab halb 7 zur Verfügung steht, weil sie gerade nach einer längeren Pause wieder eröffnen und noch nicht alles fertig ist.

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Ja, nun, wir konnten wenigstens unser Gepäck da lassen und sind über muckelige Kleinstraßen wieder nach Oloron. Der Regen hatte aufgehört, so dass wir dabei sogar Spaß hatten.

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Streckentechnisch lohnen der Col de Houratate und der Col d'Ichère nicht. Außerdem hatten wir auch hier wieder bellende Hunde, die uns mit ausgebüchsten Schafen verwechselt haben.

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A propos Schafe: das sind die muckeligen kleinen weißen Pünktchen!

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Dagegen war die Gave de Lourdio wirklich schön. Hier hat sogar ein neugieriger Anwohner angehalten, als wir unseren Fotostopp einlegten, und nach Woher und Wohin gefragt.

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Schön war dann auch die kurze Strecke D918 zurück zur N134.

In Oloron habe ich bei der ERNA kurz und schmerzlos die Birne wechseln lassen. Ging wirklich ratzefatze und für den Austausch wollten die noch nicht mal Geld haben, ich hab nur die Birne bezahlt!

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Nett auch das Motorrad, das vor der Werkstatt stand. Der Besitzer glaubte wirklich, dass das noch herzurichten sei. Die Werkstatt glaubt das nicht.

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Zurück in unserer Auberge (die übrigens Wanderritte in die Pyrenäen anbietet) wurden wir über die Schilder aufgeklärt, die ich schon die ganze Zeit an der Straße wahrgenommen hatte: morgen ist die N134 von 8 bis 12 Uhr komplett gesperrt, da ein Radevent mit 10.000 Radfahrern stattfindet. Und da die N134 die einzige Straße ist, müssen wir früh raus, damit wir überhaupt weg kommen...

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Da die Pferde gerade auf Tour waren, durften die Möppis im Stall übernachten!

Im gemütlichen Gastraum an der offenen Feuerstelle (da wäre ich am liebsten reingekrochen...) haben wir abends dann ein leckeres Menü genossen.
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