Reisetagebuch, Teil 8
Verfasst: Dienstag 23. September 2014, 21:28
Di. 26.8.14: Gullesfjord - Andenes
Morgens ärgere ich mich erst einmal über die Dusche im Waschhaus. Sie kostet 10 NOK für 3 Minuten, wobei die erste Minute das Wasser eiskalt ist und auch danach nur lauwarm. Und das bei einem Hüttenpreis von 600 NOK. Peter telefoniert währenddessen mit dem BMW-Händler in Bodö, um sicherzustellen, daß er auch die passenden Bremsbeläge da hat. Hat er - und wir kündigen uns für Montag an.
Wir fahren nach Andenes. Das Wetter ist wieder schön.
Als wir in Andenes ankommen, fragen wir zuerst bei "Whalesafari" nach, ob noch am Nachmittag eine Tour möglich ist. Die Tour ist um 16:00 Uhr.
Wir mieten uns auch gleich zum Übernachten im Gästehaus nebenan ein. Ein sehr spartanisch ausgestattetes Zimmer (aber wenigstens groß) mit indischer Toilette (jenseits des Ganges), sowie großer Gemeinschaftsküche kostet für 2 Personen 690,- NOK. Das sind gut 85,- Euro, ohne Frühstück. Und das sollte angeblich das billigste im ganzen Ort sein. Na gut, es war im Nachhinein jedenfalls schön, mal wieder in einem frischbezogenen Bett zu schlafen anstatt im Schlafsack, wie wir das in den Hütten tun. In den meisten Hütten findet man zwar auch Bettdecken und Kissen, aber dann sollte man Bettbezüge dabei haben. Das Zeug leihen ist teuer und ein Schlafsack macht weniger Arbeit. Wir haben lediglich für jeden ein Spannbettlaken, ein kleines Kissen und einen Kissenbezug dabei, was auch sinnvoll ist.
Jedenfalls ziehen wir uns schnell um - Mütze, 2 Fleecepullis unter der Goretexjacke und eine lange Unterhose sind auf dem Schiff zu empfehlen, denn es hat sich zugezogen und es ist saukalt. Um 14:30 h geht es bereits mit einer Führung durch's angeschlossene Museum los. Der deutsche Guide erzählt uns alles Wissenswerte über die Wale. Wusstet Ihr, dass ein Babywal durch die fetthaltige Muttermilch pro Stunde 8 kg zunehmen kann? Gut, daß das beim Menschen nicht ganz so schnell geht, dachte ich nur. So ein ausgewachsener Pottwal wiegt dann etwa 50 Tonnen. Da vor der Küste von Andenes das Meer sehr tief ist, kommen die Wale sehr nah an die Küste heran. Hier finden sie genug Nahrung. Erklärt wird auch die Technik, mit der man die Wale findet. Der Captain des Schiffes hat Kopfhörer auf, mit denen er die mit einem Hydrophon empfangenen Klickgeräusche des Wales hört. Dann wird geschaut, ob man den Wal blasen sieht. Das kann man von Weitem sehen. Ist man jedoch zu weit entfernt, ist er schon wieder abgetaucht, wenn man dort ankommt.
Und dann geht es los. Es ist saukalt auf dem Boot und ich habe blöderweise keine Handschuhe mitgenommen. Es schaukelt auch ganz schön, so daß man sich ohne Festhalten kaum auf den Beinen halten kann. Ich hoffe, daß ich nicht seekrank werde.
Wir sehen den ersten Wal blasen. Aber er ist zu weit weg.
Aber nach nicht allzu langer Zeit werden wir fündig. Wir haben Glück. Es ist "Jonny Handsome", wie sie ihn nennen, der größte aller Wale in diesem Gebiet. Er soll etwa 15 Meter lang sein. Er liegt eine ganze Weile an der Wasseroberfläche, und man kann sehen, wie er aus seinem großen Blasloch eine Fontaine bläst. Wir sind ziemlich nah dran.
Dann ruft der Captain laut "Diving" und die Kameras klicken. Jonny geht wieder tauchen. Das ist natürlich bei jeder Walsafari der Höhepunkt, wenn man die Fluke fotografieren kann. Jonny's Fluke hat ein paar weiße Flecken, an denen man ihn gut erkennen kann. Wie man ja weiß, ist jede Walfluke einzigartig und sozusagen der Fingerabdruck des Wals.
Da es bis zu 2 Stunden dauern kann, bis er wieder auftaucht, fahren wir weiter, um vielleicht noch einen weiteren Wal zu finden. Und es dauert gar nicht lang, bis wir wieder fündig werden. Und es ist wieder unser Jonny, der sich zum 2. mal blicken läßt. Sicherlich auch ein schönes Erlebnis für die Crew, denn Jonny hatten sie seit etwa 3 Wochen nicht mehr gesehen. Nach einer weiteren Fotogelegenheit beim Abtauchen fahren wir auf dem schnellsten Weg wieder zurück. 2 1/2 Stunden hat der Spaß gedauert. Manchmal brauchen sie auch 5 Stunden, bevor sie einen Wal finden. Für mich hätte es nicht länger sein dürfen, denn mir ist kalt und mein Magen fängt auch schon so langsam an sich zu drehen. Trotzdem ist es ein wunderbares Erlebnis solch ein großes Tier aus der Nähe zu betrachten. Wer die Gelegenheit hat, sollte so etwas unbedingt mitmachen, auch wenn es pro Nase 100,- € kostet.
Im Quartier kochen wir noch unsere Nudeln. Der Abend wird noch ganz interessant, denn wir unterhalten uns mit einem finnischen BMW-Fahrer, der auch gerade sein Süppchen kocht. Wir gehen früh schlafen und träumen von Moby Dick, alias Jonny Handsome.
Morgens ärgere ich mich erst einmal über die Dusche im Waschhaus. Sie kostet 10 NOK für 3 Minuten, wobei die erste Minute das Wasser eiskalt ist und auch danach nur lauwarm. Und das bei einem Hüttenpreis von 600 NOK. Peter telefoniert währenddessen mit dem BMW-Händler in Bodö, um sicherzustellen, daß er auch die passenden Bremsbeläge da hat. Hat er - und wir kündigen uns für Montag an.
Wir fahren nach Andenes. Das Wetter ist wieder schön.
Als wir in Andenes ankommen, fragen wir zuerst bei "Whalesafari" nach, ob noch am Nachmittag eine Tour möglich ist. Die Tour ist um 16:00 Uhr.
Wir mieten uns auch gleich zum Übernachten im Gästehaus nebenan ein. Ein sehr spartanisch ausgestattetes Zimmer (aber wenigstens groß) mit indischer Toilette (jenseits des Ganges), sowie großer Gemeinschaftsküche kostet für 2 Personen 690,- NOK. Das sind gut 85,- Euro, ohne Frühstück. Und das sollte angeblich das billigste im ganzen Ort sein. Na gut, es war im Nachhinein jedenfalls schön, mal wieder in einem frischbezogenen Bett zu schlafen anstatt im Schlafsack, wie wir das in den Hütten tun. In den meisten Hütten findet man zwar auch Bettdecken und Kissen, aber dann sollte man Bettbezüge dabei haben. Das Zeug leihen ist teuer und ein Schlafsack macht weniger Arbeit. Wir haben lediglich für jeden ein Spannbettlaken, ein kleines Kissen und einen Kissenbezug dabei, was auch sinnvoll ist.
Jedenfalls ziehen wir uns schnell um - Mütze, 2 Fleecepullis unter der Goretexjacke und eine lange Unterhose sind auf dem Schiff zu empfehlen, denn es hat sich zugezogen und es ist saukalt. Um 14:30 h geht es bereits mit einer Führung durch's angeschlossene Museum los. Der deutsche Guide erzählt uns alles Wissenswerte über die Wale. Wusstet Ihr, dass ein Babywal durch die fetthaltige Muttermilch pro Stunde 8 kg zunehmen kann? Gut, daß das beim Menschen nicht ganz so schnell geht, dachte ich nur. So ein ausgewachsener Pottwal wiegt dann etwa 50 Tonnen. Da vor der Küste von Andenes das Meer sehr tief ist, kommen die Wale sehr nah an die Küste heran. Hier finden sie genug Nahrung. Erklärt wird auch die Technik, mit der man die Wale findet. Der Captain des Schiffes hat Kopfhörer auf, mit denen er die mit einem Hydrophon empfangenen Klickgeräusche des Wales hört. Dann wird geschaut, ob man den Wal blasen sieht. Das kann man von Weitem sehen. Ist man jedoch zu weit entfernt, ist er schon wieder abgetaucht, wenn man dort ankommt.
Und dann geht es los. Es ist saukalt auf dem Boot und ich habe blöderweise keine Handschuhe mitgenommen. Es schaukelt auch ganz schön, so daß man sich ohne Festhalten kaum auf den Beinen halten kann. Ich hoffe, daß ich nicht seekrank werde.
Wir sehen den ersten Wal blasen. Aber er ist zu weit weg.
Aber nach nicht allzu langer Zeit werden wir fündig. Wir haben Glück. Es ist "Jonny Handsome", wie sie ihn nennen, der größte aller Wale in diesem Gebiet. Er soll etwa 15 Meter lang sein. Er liegt eine ganze Weile an der Wasseroberfläche, und man kann sehen, wie er aus seinem großen Blasloch eine Fontaine bläst. Wir sind ziemlich nah dran.
Dann ruft der Captain laut "Diving" und die Kameras klicken. Jonny geht wieder tauchen. Das ist natürlich bei jeder Walsafari der Höhepunkt, wenn man die Fluke fotografieren kann. Jonny's Fluke hat ein paar weiße Flecken, an denen man ihn gut erkennen kann. Wie man ja weiß, ist jede Walfluke einzigartig und sozusagen der Fingerabdruck des Wals.
Da es bis zu 2 Stunden dauern kann, bis er wieder auftaucht, fahren wir weiter, um vielleicht noch einen weiteren Wal zu finden. Und es dauert gar nicht lang, bis wir wieder fündig werden. Und es ist wieder unser Jonny, der sich zum 2. mal blicken läßt. Sicherlich auch ein schönes Erlebnis für die Crew, denn Jonny hatten sie seit etwa 3 Wochen nicht mehr gesehen. Nach einer weiteren Fotogelegenheit beim Abtauchen fahren wir auf dem schnellsten Weg wieder zurück. 2 1/2 Stunden hat der Spaß gedauert. Manchmal brauchen sie auch 5 Stunden, bevor sie einen Wal finden. Für mich hätte es nicht länger sein dürfen, denn mir ist kalt und mein Magen fängt auch schon so langsam an sich zu drehen. Trotzdem ist es ein wunderbares Erlebnis solch ein großes Tier aus der Nähe zu betrachten. Wer die Gelegenheit hat, sollte so etwas unbedingt mitmachen, auch wenn es pro Nase 100,- € kostet.
Im Quartier kochen wir noch unsere Nudeln. Der Abend wird noch ganz interessant, denn wir unterhalten uns mit einem finnischen BMW-Fahrer, der auch gerade sein Süppchen kocht. Wir gehen früh schlafen und träumen von Moby Dick, alias Jonny Handsome.