Die missglückte Kroatienreise 2014

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metlet257
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#17 Ungelesener Beitrag von metlet257 »

das tut mir Leid mit dem Unfall , hoffendlich ist es ohne folgen geblieben , Danke das mit dem Fahrradschlauch werde ich probieren , habe an dieser stelle schon eine Rammountkugel für das Navi , werde mir einen neuen Platz dafür suchen , bisher hatte ich die GoPro auf dem Helm , hat gut funktioniert aber dein Platz gefällt mir besser , auch ist das nicht so Auffällig

Gruss Franz
F800GS

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Tigertrail
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#18 Ungelesener Beitrag von Tigertrail »

Schon heftig, deine Geschichte.
Schlimm genug wenn man seinen Partner stürzen und leiden sieht, kenne ich leider aus eigener Erfahrung.
Aber wenn man dann auch noch hilflos mitansehen oder mitanhören muss dass er/sie nicht richtig versorgt wird. :(
Hat natürlich sicher auch mit den finanziellen Möglichkeiten und Prioritäten des jeweiligen Landes zu tun.
Aber selbst Andrea als ausgebildete und praktizierende Krankenschwester in der Schweiz flucht manchmal über unser System.
Hoffe das heute alles wieder ok ist.

Grüsse aus der Schweiz
Pascal
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H.Kowalski
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#19 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

Danke für die vielen Kommentare.

Stand heute ist leider noch nicht ganz alles wieder OK. Durch den Bruch nahe dem Schultergelenk ist heute noch die Beweglichkeit des Arms soweit eingeschränkt, dass an Motorradfahren noch nicht zu denken ist. Fleißig Physiotherapie weiter machen, dann wird das hoffentlich wieder alles. Zumindest die erste Saisonhälfte 2015 wird aber ausfallen.

Trotz der bescheurten Situation muss man aber auch immer froh sein, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Bei meinen Rutschern in nassen Kurven, die ich in meinem Bericht hier und da erwähnte, hätte ein Sturz weitreichendere Folgen haben können. Aber zum Glück ist alles gut gegangen. Das wichtigste ist, daraus zu lernen. Sich die Frage stellen, welche Entscheidung die falsche war, bei der Tourenplanung (zu lange Etappen?), auf der Tour selber (Etappe durchziehen oder doch wetterbedingt abbrechen?). Das Geschehene lässt sich dadurch nicht mehr rückgängig machen, aber man kann für die Zukunft daraus lernen, um manchen Gefahren aus dem Weg zu gehen.
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CrazyPhilosoph
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#20 Ungelesener Beitrag von CrazyPhilosoph »

Hi Heiner!
Tolle Fotos aus einem tollen Land. Mit dem Auto war ich schon oft da. Mit dem Mopped noch nicht. Nicht zuletzt wg. der Strassenglätte bei Nässe.
Hoffe trotz der Wiedrigkeiten vergeht deinem Freund nicht das Moppedfahren :!:
Wir haben da halt eine Risikosportart als Hobby. Das ist aber mit vielen Dingen im Leben so. Ohne Risiko gibt es nur wenig Spass.

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H.Kowalski
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#21 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

CrazyPhilosoph hat geschrieben:Wir haben da halt eine Risikosportart als Hobby. Das ist aber mit vielen Dingen im Leben so. Ohne Risiko gibt es nur wenig Spass.
Das stimmt, und dessen sollten wir uns bewusst sein. Motorradfahren wegen der Gefahren sein zu lassen, wäre meiner Meinung nach die falsche Schlussfolgerung, die man ziehen könnte.

Zum Thema Risiko und wofür es sich lohnt, sie einzugehen, habe ich mal einen interessanten Vortrag von einem der beiden Extrem-Bergsteiger "Huber-Buam" besucht. Ganz einfach: ohne die Bereitschaft, etwas zu risikieren, kann man nicht viel erreichen im Leben. Das unersetzbare Erlebnis auf dem Berg ist der Lohn dafür, dass man das Risiko eingegangen ist. Das Prinzip ist in anderen Lebensbereichen das gleiche, egal ob bei Risikosportarten oder im beruflichen Bereich (Unternehmerrisiko). Aber wenn Risiken eingehen, dann immer nur mit Kopf und Verstand, unnötige Gefahren meiden und falls nötig rechtzeitig umkehren, nie etwas erzwingen!

So in etwa lautete der Votragsinhalt, kurz auf den Punkt gebracht... Fand ich sehr aufschlussreich und motivierend.
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H.Kowalski
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Die missglückte Kroatienreise 2014 Tag 4

#22 Ungelesener Beitrag von H.Kowalski »

...aber jetzt will ich mal mit dem Bericht weitermachen ;)

4. Tag: Donnerstag - Hilfe von allen Seiten

Es ist zwei Uhr, immer noch dieselbe schlaflose Nacht. Ich telefoniere mit Freunden, die gerade auf der Nachbarinsel Krk Urlaub machen. Welch ein glücklicher Zufall, denn sie sind mit dem Auto unterwegs und können die Verletzte am nächsten Vormittag aus dem Krankenhaus abholen und zu mir ins Hotel bringen. Außerdem haben sie noch Platz im Auto für den Rücktransport von unnötig gewordenem Gepäck.

Ein paar Stunden kann ich dann doch noch schlafen. Am Morgen sitze ich beim Frühstück im Hotel. Das Hotelpersonal ist rührend um die Ereignisse besorgt, offenbar hat es sich herumgesprochen, dass in der Nacht verunfallte Motorradfahrer im Hotel gestrandet sind. Ich bekomme Hilfe angeboten, die wir später noch in Anspruch nehmen. Es ist beruhigend, dass man nicht im Stich gelassen wird, wenn man auf Hilfe angewiesen ist. Hier sprechen alle gutes Englisch, sodass die Verständigung kein Problem ist.

Ich verbringe den Vormittag alleine in der Bucht der Stadt Cres. Außer warten kann ich nichts tun, auch wenn ich gerne würde. Immerhin stelle ich fest, dass das Hotel, in dem ich gelandet bin, sehr günstig liegt: vom Hotelzimmer sind es gerade mal 20 Meter bis zum Meer. Von dort führt in beide Richtungen ein kilometerlanger Promenadenweg an der Küste entlang, an der es auch einige Strände gibt. Schön, sieht aus wie im Urlaub! :D

Ich bekomme die Nachricht, dass die Abholung aus dem Krankenhaus wie geplant geklappt hat. Noch die Fähre von einer Insel zur andere nehmen. Endlich mal kein Regen, also schwinge ich mich aufs Mopped und fahre den Freunden entgegen, um sie zum Hotel zu navigieren. Eine gute Gelegenheit, vom Fahrtwind die Klamotten trocknen zu lassen. Mit Erfolg.

Am Nachmittag sind wir zu viert im Hotel vereint. Während sich die Verletzte eine Dusche und frische Kleidung gönnt, lass ich mich von einem Freund zum Fährhafen bringen, wo immer noch das verunfallte Moped steht. Es ist fahrbereit, hat nur ein paar Kratzer. Aber es fängt wieder an zu pissen. Mittlerweile habe ich mich ja daran gewöhnt. Also fahre ich die 30 Minuten durch den Regen zum Hotel. Diesmal habe ich immerhin Tageslicht und sehe etwas von der Strecke, die am Abend zuvor in Dunkelheit und Nebel gehüllt war. Die Klamotten sind wieder feucht, zu allem Überfluss nun auch das Helmpolster, weil ich vergessen hatte, die Lüftungsschlitze zu schließen.

Zurück im Hotel beginnen Telefonate mit der Schutzbriefversicherung, um den Rücktransport zu organisieren. Einige Anrufe, immer wieder warten auf Rückrufe, lange Telefonate. Mein Notizbuch war von nun an mein ständiger Begleiter. Wir beginnen damit, uns um Vollmachten, Atteste und andere Formalitäten zu kümmern. Schreiben wird zu meiner Aufgabe, was mit dem gebrochenen Arm unmöglich geworden ist.

Der Frust wird am Abend mit gutem Essen, Wein und Sljivovica bekämpft.
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Küste der Stadt Cres
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MoniK
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014 Tag 3

#23 Ungelesener Beitrag von MoniK »

H.Kowalski hat geschrieben:3. Tag: Mittwoch - ein Unfall mit Folgen
... Meine Reisegefährtin ist auf der Rampe gestürzt, hat sich offenbar verletzt und nicht mehr in der Lage, ein Motorrad zu bewegen...
Auweia, ich hatte schon so etwas befürchtet, als ich die Bildergalerie angeschaut habe und feststellte, dass zu Beginn noch zwei Motorräder auf den Fotos zu sehen waren, dann bald aber nur noch eins.

Von den glatten Strassen - und insbesondere bei Regen - in Kroatien hatten wir im Vorfeld unserer Reise 2011 auch immer wieder gelesen. Gottseidank hatten wir keinen einzigen Regentag in Kroatien. Ich selbst habe nur ein einziges Mal ein Gefühl von "huch, extrem glatter Strassenbelag" in Omis gehabt, was aber gottseidank ohne Folgen blieb.

Schade, dass Eure Erfahrungen im KH in Rijeka nicht so prickelnd waren. Wir hatten zwar seinerzeit in Ploce keinen stationären Aufenthalt, können aber zumindest von der Hilfsbereitschaft des Personals dort nur Positives berichten. Nur mit Englisch kam man dort nicht wirklich weiter. ;)

H.Kowalski hat geschrieben:...Ich hätte nie damit gerechnet, dass ein Sturz im Stand bzw. bei Schrittgeschwindigkeit mit einem Knochenbruch enden kann. Man muss offenbar nur unglücklich genug auf dem Boden aufkommen...
Tja, manchmal muss es nur dumm laufen, und dann kann aus einer Mücke ein Elefant werden. Das habe ich in 2013 auch erleben dürfen. :roll:
H.Kowalski hat geschrieben:...Stand heute ist leider noch nicht ganz alles wieder OK...
...
Trotz der bescheurten Situation muss man aber auch immer froh sein, dass nichts Schlimmeres passiert ist...
Herzliche Grüsse an die Reisebegleitung und: Durchhalten! Nicht den Kopf hängen lassen, nicht vom Frust übermannen lassen. Ehrgeiz zeigen und sich sagen "Das konnte ich vorher auch, da will ich wieder hin!!!" Bei mir ist, gute 1 1/2 Jahre nach dem Malheur, noch nicht alles in Ordnung (und wird es auch nicht mehr 100%ig werden). Aber immerhin - und glücklicherweise - funktioniert Motorradfahren (neben anderen Dingen auch) wieder. Man/frau braucht viel Geduld. Das wird wieder! :L


Und jetzt weiter im Text ...
H.Kowalski hat geschrieben:...Der Frust wird am Abend mit gutem Essen, Wein und Sljivovica bekämpft.
Folgt jetzt eine Auszeit an Tag 5.? ;)

Grüssle
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Kermit
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Re: Die missglückte Kroatienreise 2014

#24 Ungelesener Beitrag von Kermit »

H.Kowalski hat geschrieben:Nicht wirklich akzeptabel find ich die Aufforderung nach der Behandlung mitten in der Nacht, das Krankenhaus zu verlassen....
Nun, dafür muss man nicht mal nach Kroatien. Italien, Porretta Terme, reicht da auch schon. Meine Frau hatte während einer Tour zu Ostern letzten Jahres als Sozia auf einem anderen Motorrad eine Umfaller im Stillstand mit der Folge eines Knöchelbruchs am Fuss. Nach Röntgen und MRI im örtlichen Spital und dem Anfertigen eines traditionellen Weissgipses in einem anderen Spital wurde sie um 20:30 Uhr ebenfalls auf die Strasse gestellt. Ohne Krücken, notabene. Immerhin sagte mir die gebrochen deutsch sprechende Schwester, gefragt nach der Bezahlung: "Trauma ist gratis in Italia".

So, fertig OT!
Kermit ist mit seinem eigenen Forum hier zu finden: >Motorradreiseforum.ch<

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