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Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 20:58
von klauston
H.Kowalski hat geschrieben:Ja, schön spannend, was da noch so alles kommt an Dingen, die mit der Transportlogistik schiefgelaufen sind .... :roll:

Auf das warte ich ja auch schon.....

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Mittwoch 14. Oktober 2015, 22:21
von Sammi
...hat bisher Spaß gemacht zu lesen.

und raffiniert wie du den Spannungsbogen aufbaust ;)

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 08:28
von Tabbi
Tag(e) der Anreise - Der Morgen

Erstaunlich gut ausgeschlafen vearbschiedeten wir uns von der Zugbegleitung, die wir vielleicht nie wieder sehen, da wohl auch die Nachtzüge eingestellt werden sollen.
Zu viert machten wir uns vom HBF München auf zum Ostbahnhof München, um dort die Räder in Empfang zu nehmen. Und sahen aus der Ferner den LKW, der unsere Bikes bringen sollte

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Die netten Jungs waren einfach schon viel schneller bei der Arbeit als Gedacht. Aha so also wurden die Bikes transportiert:

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Und wir konnten beim Betreten des Geländes nur den leere LKW sehen, da die Motorräder hübsch in Reih und Glied im Unterstand von den Jungs gestellt wurden.
Damit erklärte sich auch, warum wir nur den leeren LKW gesehen hatten ;)

Große Verabschiedung aller Fahrer. Ja sowas gibt es noch. Ein kurzer Schwatz hier, ein etwas längere dort:
"Viel Spass auf den Weg in die Türkei"
"Wohin fährst Du?" "Richtung Italien, weiß noch nicht genau, und Du?" "Richtung Venedig, komm doch mit." "Warum nicht!"

Biker unter sich. Unkompliziert, zwanglos, spontan.

Eine Horde (halbverkleiderter) Tiefflieger verabschiedete sich mit lautem Getöse Richtung Koratienküstenstrasse.

Wir machten uns auch langsam auf den Weg, gaben dem SR500 Fahrer (er hatte bis dato 230.000km auf der Uhr) noch ein anerkenndes Winken mit.

Die weitere Reise erfolgte bei bombastischen Wetter.
Wir wollten durch den Felbertauerntunnelfahren, welcher geschlossen war? Und äh warum eckige Tunnels?
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Ach richtig wir mussten mal austreten.

Und erfreulich, dass es auch andere Farben als Gelb gibt :lol:
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Die ersten HD Fahrer, die uns von der Bike Week entgegen kamen. Es sollten noch viele Begegnungen mit HD werden.

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Ab Kranjska Gora versuchten wir den kleinsten Strassen ein wenig zu folgen.

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Es war wirklich eine gelungene Anreise. Das Empfangskomitte erwartete uns
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Unser Zuhause für die nächsten Tage. Einfach, sauber, nett, aber gemütlich mit sehr guten Essen.
http://www.gostiscesmuk.si/

Wir ließen Tag mit gutem Essen und Wein ausklingen. Es war anstrengend und wir waren müde. Ich freute mich einfach nur auf den nächsten Tag.

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 09:01
von Mimoto
...läuft doch richtig rund. :L

Grüße

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2015, 13:03
von H.Kowalski
Menno, da hast Du es aber spannend gemacht :lol: :L dann ist die Transportlogistik ja doch soweit gut gelaufen :L

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Donnerstag 22. Oktober 2015, 13:09
von maxmoto
Ich freute mich einfach nur auf den nächsten Tag.

Das tue ich auch!
Also auf Euren nächsten Tag, denn bis jetzt ist's ein SuperBericht und doch - trotz aller Bedenken - großartig gelaufen.
Und eine Schreibe hast Du ... ich bin dauernd am Grinsen.

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2015, 15:03
von Tabbi
Am 7. Tag sollst du ruh´n
Welch weiser Ratschlag, wie sich noch rausstellen sollte.

Heute, Sonntag, war unser erster richtiger Urlaubstag. Nach einem guten Frühstück machten wir uns bei schönstem Wetter auf Richtung Berge, um die kleinen Strassen zu besuchen.
Die Anfahrt gefiel mir richtig gut und ich war noch frohen Mutes.

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So in etwa ging es eine zeitlang den Berg hinauf.
Dann wurden die Strassen kleiner und unbefistigter. :L HURRA der Schotter ist da.

Wir hatten vorsorglich das Innenfutter aus Jacke und Hose genommen (ist eh nur ein dünnes, aber der Belüftung wegen). Ich hatte wirklich Spass. Nie hätte ich gedacht, dass das so viel Freude bereitet mit der Kati auf Schotter die Berge rauf zu fahren.
Es wurde steiler und anstrengender. Ich keuchte und jappste nach Luft unter meinem Helm. Nun weiß ich warum ich einen Endurohelm fahre..
Die Steine wurden größer und größer. Ich schlingerte meinen Weg hinauf. Meine Freundin fuhr flott vorweg.
Sie verschwand hinter einer Rechtskurve. Sagte ich schon, ich liebe Rechtskurven? Ich sah nur das Stück geradeaus und keine Kurve, ergo waren das mehr als 90 Grad.

Auge an Verstand: Sehe steiles Strassenstück, vielleicht eine Kurve! Nicht einsehbar. Viele Steine. Kann nicht genug sehen!
Verstand an Auge: Ok ich habe....
Unterbewußtsein: ICH ÜBERNEHM HIER MAL!
Unterbewußsein: Einleitung Notfallplan B3. Gewicht nach rechts verlagern, Bodenkontakt suchen, Motorrad festhaten, WICHTIG: Motorrad festhalten. Atmung einstellen. Augenschliessen. Und bloss nicht das Motorrad loslassen.
Hat doch prima geklappt mit dem Umfallen!
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Supi. Gleich am ersten Tag umgefallen. Ich fluchte fürchterlich ob meiner Dummheit. Aber Gott sei Dank niemand hat es gesehen. Mir war nichts passiert meiner Katie bis auf eine Schramme am Handprotektor auch nicht. Nur lag sie beleidigt auf der Seite. Ca. 220 kg Kampfgewicht. Ich näherte mich mit beruhigenden Worten, also ich versuchte mich zu beruhigen, nicht mein Mopped!
Was hatte ich im Sichertstraining übers Aufheben gelernt? Nix. Den Punkt gab es nicht.
Ok ich hatte einige Videos gesehen, wie Püppchen 400kg Harleys hochwuchten. Mein Mopped lag günstig, denn ich konnte sie aufheben aber sie könnte nicht auf die andere Seite kippen, da der Seitenständer es verhindern würde (von meiner Freundin war noch nichts zu sehen oder hören). Dumm nur dass sie im Hang lag und ich sie gegen den Berg heben sollte.

Es half alles nichts. Rein gar nichs! Ich dachte: Ok So ist das auf einer Weltreise, am A-der-Welt allein und Du bekommst das Ding nicht bewegt.
Aber dann kam ein Auto. Ein netter junger Mann kam heraus gesprungen. Meine Freundin kam derweil den Berg runter gelaufen. Zu dritt hieften wir die Katie auf die Räder und, und ich wir rutschten samt Moped den Hang runter auf das Auto des jungen Mannes. Na toll.
Zum Glück nichts passiert. Ich war fix und fertig. Er meinte nur, dass der Weg nichts für Motorräder sei. Stieg ins Auto und schoss ebendiese STrasse den Berg rauf.

Aber ich hab es dann doch geschafft, die Strasse oder wie auch immer das heissen mag rauf zu fahren. Wie schön ist ein Auto, vier Räder. Hier würde ich höchstens einen Defender oder Panzer bewgen, so fliegen die Steine wenn ein Auto (von denen plötzlich viele an mir vorbei fuhren) davon raste.

Wir wussten noch nicht, dass das hier ein beliebtes Wandergebiet war.

Plötzlich, die Strasse hörte auf. Wir standen auf einem Parkplatz. Der war natürlich: Steil und uneben. Herje, ich wünsche mir ein Moped welches kleiner, leichter und nicht so hoch ist.
Ich konnte mein Moped nicht alleine wenden! Meine Freundin und 2 Männder halfen uns, denn ich stand mal wieder so blöd, das nichts ging.
Erleichert (weil gefühlte 200 Liter geschwitzt) stand ich nun auf dem ebenen Stück des Platzes.

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Nach einer Pause fuhren wir den Weg wieder runter. An einer Gabelung ging es wieder den Berg rauf. Und ja es machte Spass.
Ein Keuchen näherte sich.
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Ich brauchte für mein Facebook Profil ein neues Bild.
Und es heißt: Welcome Slovenia
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Die Strasse wurde kleiner ja das ging tatsächlich. Und dann hörte sie auf. Auf einem Hochplateau.
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Es war wirklich sehr hübsch da oben. Leider alles geschlossen. Aber es gab was für den Ernstfall.
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:L
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Wir genossen einfach die Umgebung. Leider mussten wir wieder los und den Berg runter.
WIr folgten einen Wagen, welcher ziemlich rasant verschwand und wir standen dann
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Eine Schranke im Niergendwo? Keine Möglichkeit herum zu fahren. Und zurück? Ne das wollten wir nicht.
Es kostete doch wahrhaftig 1 Euro, die Schranke zu öffnen.
Und wir hatten dabei? Genau. 1 Euro.
Also beide mit laufendem Motor vor die Schranke gestellt, den Euro eingeworfen und zack los gefahren. :mrgreen:

Wir brauchten noch ca. 2 Stunden bis zum Gasthof. Aber der Weg war gut ausgebaut mit toller Landschaft.

Ich war am Abend froh, ein Bier zu trinken und über das Erlebte zu lachen.

Re: Tabtour Slowenien 2015

Verfasst: Freitag 23. Oktober 2015, 15:55
von maxmoto
Tabbi,
Großartig!
Habe viel gelernt, weil ich das:
Auge an Verstand: Sehe steiles Strassenstück, vielleicht eine Kurve! Nicht einsehbar. Viele Steine. Kann nicht genug sehen!
Verstand an Auge: Ok ich habe....
Unterbewußtsein: ICH ÜBERNEHM HIER MAL!
Unterbewußsein: Einleitung Notfallplan B3. Gewicht nach rechts verlagern, Bodenkontakt suchen, Motorrad festhaten, WICHTIG: Motorrad festhalten. Atmung einstellen. Augenschliessen. Und bloss nicht das Motorrad loslassen.
Hat doch prima geklappt mit dem Umfallen!

so richtig, auf der Zunge zergehend, miterlebt habe.
Genau sowas kenne ich, allerdings meist ohne Umfaller, weil ich auf er kleinen Domi sitzend immer (fast) Bodenkontakt mit beiden Füssen haben kann. (Seinerzeit beim Mullatiera hatte ich auch keinen und zack, lag ich da und musste auf Hilfe warten, weil ich das Mopperl nicht alleine auf die Räder brachte).
Gelernt hab ich aber von Deiner unverbesserbaren Beschreibung, dass man(n) immer weit voraus schauen muss. Denn wenn extreme Situationen kommen (die sind je nach Fahrkönnen sicher ganz unterschiedlich), rechtzeitig anhalten. Die Stelle möglichst genau betrachten, einen für einen passenden Weg mit den Augen suchen, das Unterbewusstsein ausschalten und dann ganz bewusst die vorher festgelegte Route fahren.
Aber ganz sicher ist das auch keine Garantie für's Durchkommen.

Parkplatzsuche für's Mopped. Auch das kennt (fast) jede(r) und (fast) jedem geht es so, weil man(n) immer wieder vergisst, rechtzeitig nach einem Parkplatz zu suchen, der eine Weiterfahrt ermöglicht, weil man nicht eingeparkt werden kann und das Mopped für die Weiterfahrt richtig steht.

Du hast also "Fehler" gemacht, die jede(r) macht (schon mal gemacht hat) - aber Du hast es so wunderbar beschrieben, dass jede(r) was draus lernen kann.

Dein neues Facebook Profil schwarz/weiß Bild ist untopable!!!

Prva Pamoc ist sicher ne feine Sache - wenn man da oben übernachten kann.

Auf Schottertouren immer genug Kleingeld dabei haben!!!!
Again what learnt.

Ich bin ganz gespannt, wie's weiter geht.