Steph ich hatte ja keine Ahnung wie aufregend Nächte mit Dir sein können.
Aber am nächsten Morgen ist frau doch ganz schön froh, die Stille zu hören, kann ich mir vorstellen.
Für mich Fußlahmen wärs jetzt nicht gerade der Traumurlaub, aber lesen tut sich's trotzdem lustmachend.
Und so ein ausgewachsener Sandsturm wäre eine Touristenattraktion, die ich nicht unbedingt buchen würde.
Ich glaube, bei solchen Naturgewalten kommt man(n)/frau sich ziemlich klein und machtlos vor.
Traumhafte Bilder! Vor allem gefallen mir Deine Ideen wie bei dem Tuch mit der Sonnenbrille und Deine
ganz persönliche Interpretation des kleinen Prinzen. Wirklich sehr schön.
Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennenlernen durften
maxmoto hat geschrieben:Steph ich hatte ja keine Ahnung wie aufregend Nächte mit Dir sein können.
Aber am nächsten Morgen ist frau doch ganz schön froh, die Stille zu hören, kann ich mir vorstellen.
da sag ich jetzt mal besser nix zu
maxmoto hat geschrieben:Für mich Fußlahmen wärs jetzt nicht gerade der Traumurlaub, aber lesen tut sich's trotzdem lustmachend.
lieber max von arabien für fußlahme gibt's bei so ner tour auch die möglichkeit eines extra reitkamels
ryna hat geschrieben:Und so ein ausgewachsener Sandsturm wäre eine Touristenattraktion, die ich nicht unbedingt buchen würde.
Ich glaube, bei solchen Naturgewalten kommt man(n)/frau sich ziemlich klein und machtlos vor.
Sir ryna, unser sandsturm war ja auch glücklicherweise noch nicht so richtig ausgewachsen .. er steckte eher noch in den kinderschuhen .. aber dennoch macht einem so eine erfahrung in der tat sehr deutlich klar, dass wir auf unserem planeten letztlich nicht wirklich das sagen haben
Lahmekuh hat geschrieben: ...angenehme Urlaubsgegenden präsentieren sich doch anders, oder???
Aber du schriebst ja wohl auch zu Recht: Tour surprise...lassen wir uns also weiter überraschen
nun 2015 bei der ersten tour war es ja auch rundum angenehm .. die wüste kann durchaus nett oder nahezu perfekt
..aber nun hab ich eben auch eine anfängliche ahnung wie wüste auch sein kann, wobei das meiner liebe zur sahara keinen abruch tut und ich mich in begleitung von mehdi, mabrouk & co. nach dieser erfahrung noch sicherer fühle
KTMUmsteiger hat geschrieben:Hallo Steph
Das ist mal ein Erlebnis. muss ich aber nicht haben, der Sturm ist schon heftig
LG Klaus
wie schon gesagt, ich fand den sandsturm unangenehm, aber dennoch eine wichtige erfahrung die ich nicht missen möchte .. ich verlasse sogar ab und an auch ganz bewusst gerne mal meine komfortzone, um wieder einen anderen blick auf die dinge zu bekommen
worauf ich definitv verzichten hätte können, ist die erfahrung wie sich menschen gegenseitig das leben schwer machen können .. im großen wie im kleinen
Linus hat geschrieben:Traumhafte Bilder! Vor allem gefallen mir Deine Ideen wie bei dem Tuch mit der Sonnenbrille und Deine
ganz persönliche Interpretation des kleinen Prinzen. Wirklich sehr schön.
danke linus .. in echt isses noch viel, viel schönerer und ich versuch das zumindest ansatzweise in den bildern einzufangen
..die idee mit der sonnenbrille hatte allerdings meine freundin luzia
und der kleine prinz, seit ewigen zeiten eins meiner lieblingsbücher, hat im kapitel 11 ja auch durchaus was von facebook
..und nun weiter mit derTour Surprise
Der kommende Tag sollte uns abends widerum unsanft aus unserer Komfortzone katapultieren, diesmal allerdings nicht durch Naturgewalten, sondern von Menschenhand geschaffen .. doch zunächst genießen wir alle erstmal noch ein ausgiebiges Frühstück .. endlich wieder im Freien mit lecker Tee, Tee, Tee..
und dem obergenialen, köstlichem Wüstenbrot
..auch die Kamele bekommen nach dem erzungenen „Fastentag“ erstmal eine Ladung Kraftfutter mit Leckerlis
Danach geht’s ans „entsanden“ und alles wieder zusammenpacken .. die beiden Körbe mit den Lebensmitteln werden dadurch sicher um eine paar Kilos leichter, obwohl sie gestern mit zahlreichen Decken gut zugedeckt waren .. der Sand ist einfach überall
Risha überwacht das ganze Treiben aus einiger Entfernung
Das große Zelt, ohne dem wir Zivilisations-Weicheier gestern sicher ziemlich aufgeschmissen gewesen wären, wird wieder Kamelrücken gerecht zusammengelegt
Dann werden die Kamele geholt..
..und gesattelt
was beim festgurten nicht immer ohne Mecker abgeht
aber wenn dann alles drauf is, isses wieder gut
Luzia bewacht derweilen das Müllfeuer, in dem dann nach dem Aufbruch die schwarze Mülltüte verbrannt wird
nur der nicht brennbare Müll wird von uns in Säcken wieder mitgenommen .. was leider nicht für alle "wüsten" Besucher gilt..
Wir sind dann nochmal zu dem Brunnen, damit die Kamele noch trinken können..
und die Brauchwasserkanister müssen aufgefüllt werden .. ein echter Knochenjob .. man beachte auch den "Wasserhahn"
heute wird da auch wieder eifrig weiter gebaut .. gestern hatten die Jungs ja "sturmfrei"
..und dann habe ich meine erste Schlange auf einer Tour gesehen .. Hedi, der diesmal die Karawane anführte, hatte sie entdeckt und mit seinem Stock sofort kurzen Prozess mit ihr gemacht .. die Gefahr wäre zu groß..
Unterwegs finden wir noch einen vertrockneten Brunnen..
..ein paar Hausschuhe mitten in der Wüste .. wer die wohl vergessen hat?
..machen die üblichen Keks- und Pipipausen .. hier ein Ratebild .. aus welcher Richtung kommt der Wind?
..und gegen Nachmittag suchen wir einen passenden Lagerplatz .. es gibt das übliche erfrischende Zitronenwasser eine leckere Suppe und Orangen zum Nachtisch .. dann ist Siesta angesagt
schön.. der Wüstenalltag hält wieder Einzug .. nur leider nicht allzu lange..
Ich hatte beim Feuerholz sammeln einen tollen Schlafplatz für mich entdeckt und als ich nach dem Hinbringen meiner Matte und Decken frohgemut wieder zurück zum Lager komme, merkte ich sofort, dass eine sonderbare Stimmung herrscht ..
Mabrouk hatte festgestellt, dass seine Frau wohl mehrfach versucht hat, ihn am Handy zu erreichen und so war er auf die Suche nach einem Platz mit halbwegs Empfang lozgezogen, um zurückzurufen und er bringt leider keine guten Nachrichten zurück: An der Grenze zu Algerien haben IS-Anhängern versucht ins Land zu kommen und aus Sicherheitsgründen war von der Regierung in Kebili die Weisung ausgegeben worden, dass alle Touristen aus der Wüste raus müssen!
Wir diskutieren, was nun zu tun sei und obwohl wir „Teilnehmer“ dennoch auch alle gern weitergegangen wären, beschliessen Mabrouk und Mehdi uns rauszubringen .. sie wollen kein Risiko eingehen Najim, der uns schon von Djerba abgeholt hatte, wird angerufen und fährt sogleich in Douz los um uns und Mabrouk mit dem Jeep abzuholen und zu Mabrouk nach Hause zu bringen .. Mehdi, Mosbah und Hedi werden am nächsten Morgen mit den Kamelen zurückgehen
Najim wird ca. 4 Stunden hierher brauchen und so können wir noch gemeinsam essen .. immerhin ein kleiner Trost
Ich verkrümmel mich aber erstmal auf eine Düne .. ich will alleine sein und versuchen das ganze irgendwie zu verarbeiten .. es ist alles so völlig konträr zu meiner ersten Wüstentour ..
Ich habe keine Angst, denn m.E. ist die Terrorgefahr mittlerweile bei uns in Europa mindestens genauso groß .. hier in der Wüste könnte man uns höchstens entführen, aber dazu müssen sie uns erstmal finden .. und ob das für uns paar Hansel den ganzen Aufwand lohnt?
Was ist nur los mit uns Menschen? Wieso kommt es mir grad wieder mal so heftig vor? Warum gerät die Welt in den letzten Jahren scheinbar immer mehr in Schieflage?
Mein Lieblingswitz fällt mir ein .. treffen sich zwei Planeten .. sagt der eine: poah, du schaust aber richtig schlecht aus .. was'n mit dir los? .. erwidert der andere: ich hab homo sapiens .. darauf der erste: ach sch*** da nix .. des geht aa vorbei
Tausend Gedanken jagen durch meinem Kopf und mir laufen die Tränen runter .. ich will nicht zurück, will nicht raus aus der Wüste ..
Die anderen sitzen mehr oder weniger schweigend ums Feuer und auch Risha merkt, dass etwas anders ist..
nur der Eintopf, der köchelt, wie immer, vor sich hin..
..aber alle anderen haben heut abend den Blues
Gegen 21 Uhr .. es ist schon dunkel, sehen wir in der Ferne zwei wild hüpfende Scheinwerfer und wir signalisieren Najim mit einer Taschenlampe unseren Standort .. viel zu schnell ist er da .. 4 Stunden wird die Fahrt zurück dauern, großteils querfeldein durch die Wüste ..
Najim fährt völlig souverän durch die Dünen, kreuz und quer und rauf und runter .. is ja irgendwie schon auch ein tolles Abenteuer
..gegen halb zwei sind wir bei Mabrouk und fallen nur noch todmüde auf unsere Matten .. Stefanie und ich schlafen auf dem Hausdach, denn wenigstens den Sternenhimmel wollen wir vor dem Einschlafen noch sehen
Fortsetzung folgt..
Zuletzt geändert von steph am Freitag 14. Oktober 2016, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn etwas gut gehen kann, geht es gut..
..sollte es einmal nicht gut gehen, tun sich stets viele andere gute Möglichkeiten auf
Ja weiss man es, eigentlich ist es egal ob IS oder sonst eine Gruppe, es wird immer blöder, vorgestern wurden bei uns im Dorf (1800 Einwohner)
min. 5 Auto's aufgebrochen und ausgeräumt. Da stellt sich schon die Frage, sollen wir wirklich überall klein beigeben und uns zurückziehen. Aber
in Eurem Fall war es wohl etwas anders. Tolle Schreibe und Bilder, freue mich auf die Fortsetzung.