Nein, Endurofahrer seid ihr nicht, denn die fahren zumindest auf Straßenandeutungen.
Ihr seid Querfeldeinfahrer
Und das mit so schweren Straßenböcken.
Allergrößten Reschbeggt
Unser Ziel fur heute ist Orsowa. Wir brachen dann erstmal in Richtung Suden zu einer Burg Besichtigung auf. Zuerst ein Stuck gute Straße und dann in einem Nationalpark, dort wurde gerade die Strasse erneuert, weiter auf einer Schottenpiste. Wir also durch die Baustelle, ich sage mal so ca. 12 Km, nur Schotter, mal schlechter, mal besser, das war schon mal ganz ordentlich.
Dann rauf zur Burg , mit engen Kehren und ordentlich Steigung, auch alles auf Schotter. Eine dieser Kehren wurde Ulrich zum Verhängnis, Ulrich der die Kehre zu weit innen fuhr, musste stoppen, trat rechts ins Leere und schon lag die 60/6 auf der Seite. Nach dem wir die BMW wieder aufgerichtet haben, fuhren wir dann weiter hoch zur Burg.
Dort demontierte Klaus erstmal meine Werkzeugtasche, durch die Schlage auf den Schottenpassagen brach eine Befestigungsschelle und die Tasche zerschlug das Rücklicht. Das reparierte Klaus notdürftig mit Isolier Band und es hielt auch bis zum Schluss. Die Werkzeugtasche transportierte von da ab Erek auf seiner F 650.
Die Besichtigung der Burg hatten wir uns schenken sollen, unser Zeitplan war zu eng. Ja was soll ich sagen? Der kulturelle Teil halt uns offensichtlich vom essentiellen der Tour ab, dem Gravelroad fahren. Wir besannen uns dann eines besseren und begaben uns auf die Schotter Piste nach unten. Auf dem Weg nach unten schlug die Schwerkraft bei Imre, in der selben Kehre wie bei Ulrich auf dem Weg nach oben, zu. Nach dem wir das Krad wieder aufgerichtet haben, ging es zurück in die Baustelle auf die Schotter Piste und dort zogen wir mal ordentlich die Kette stramm. Auf der Strasse ging es dann weiter bis in die Nahe von Hateg. Dort, in einem schonen Lokal, direkt an einer vierspurigen Haarnadelkurve, bekamen wir ein köstliches Mittagessen.
Danach ging es auf der Straße zum Redezart Nationalpark und der verdient seinen Namen wirklich. Auf dem Weg dorthin versenkte Axel seine BMW bei einer Flussdurchfahrt im Wasser und lag neben dem Krad im kühlen Nass. Leider hatte niemand die Kamera an.
Dann ging es kreuz und quer auf Schotter Pisten, Waldwegen und schmalen Pfaden hoch in die Berge. Landschaftlich und fahrerisch ein Traum, sind oft angehalten zum Staunen und fotografieren.
Dann die Berge wieder runter, zwischen durch flog aus Axel ́s BMW die rechte Zündkerze samt Gewinde raus. Haben einiges vergeblich versucht sie wieder fest zu schrauben, letztendlich rodelten wir sie mit Draht fest, damit Axel wenigstens die Etappe zu Ende fahren konnte.
Hier war es genau 17 Uhr, wenn die Tages Etappe jetzt zu Ende gewesen ware, hatten wir gesagt, das war ein super Tag. So, nun waren wir also in diesem Tal, es war warm und staubig, fahren wir auf die Straße, ab ins Hotel und unter die Dusche, so dachten wir. Die Sache hatte leider einen kleinen Haken, bis zur Straße waren es etwa 80 KM Schotter sehr staubig, rechts und links nur Gegend und sehr selten mal ein Kohler oder eine Waldarbeiter Hütte, sonst nichts.
Der Weg oder besser die Piste war ubersät mit Schlaglochern und Pfützen, teilweise groß und tief wie Kinderplanschbecken. Wir hatten schon 50 Km off Road in den Knochen und wussten nicht was da noch auf uns wartet. Ich dachte unterwegs nur, die Piste muss doch irgendwann mal zu Ende sein. Jorg und Klaus hatten nicht mehr viel Sprit in den Tanks, es wurde immer knapper und wir rollten dann auch mit dem allerletzten Tropfen auf die Tankstelle.
Wegen der starken Staubentwicklung teilten wir uns in kleine Gruppen auf. Die Scrambler Kollege Jörg und Klaus fuhren die Piste im Dauerslalom und über die komplette Distanz im stehen, 2 Stunden lang. Das ist zwar nur ein Schnitt von 40 Km/h und klingt eher langsam. Wir bügelten aber in einer Material mordenden Geschwindigkeit uber die Piste.
Klaus ThruxScram und Jörg ́s Scrambler haben ja eher ein straffes Straßen Fahrwerk und ich weiß nicht wie viel tausend Schlage die Motorräder an die Fahrer ausgeteilt haben. Die Tiger gleiten dort eher über die Stassen
Wir sind zwar keine Enduro Fahrer, fühlten uns aber wie eben solche auf einer Paris - Dakar Etappe. Um 18:55 verließen wir die Schlagloch Piste und warteten auf den Rest. Anschließend fuhren wir noch ein Stuck Strasse zum Hotel, direkt an der Donau und Grenze zu Serbien.
Dort kamen wir um 19:30 an, dann schnell unter die Dusche und runter an ́s Bufett bevor sie abräumen. Wir dachten, das wird wohl die härteste Etappe der Tour gewesen sein. Ist ja eine Soft Enduro Tour. Ha ha. (Hat aber einen Heidenspass gemacht)
Heute steht die Transalpina auf dem Plan. Axel ist leider nicht dabei, er versucht jemanden zu finden, der ihm eine Stahlbuchse dreht und in den Zylinderkopf einsetzt um die Zündkerze wieder festschrauben zu können. Schade das Axel gerade diese Etappe verpasst hat.
Morgens, zum warm werden, machten noch einen kleinen Abstecher ans Donau Becken. Wunderschöne Landschaft. Vor einem hohen Felsen, in den jemand ein riesiges Gesicht gemeisselt hat, hielten wir an um ein paar Bilder zu machen und dann schnell weiter, die Transalpina wartet.
Es ist ein schöner Tag, nahezu wolkenlos und angenehme Temperaturen.
Nein, ich muss sagen der perfekte Tag fur die Transalpina
Ulrich hat sich leider den Magen verdorben, er bekam Durchfall und musste sich einmal wahrend der Fahrt übergeben. Zum Gluck trug er einen Jet Helm.
Gott sei Dank, wurde ich von einer meiner Töchter genötigt, eine umfangreiche Reise Apotheke mitzunehmen. Da war auch das richtige Medikament dabei um Ulrich ́s Leiden zu behandeln.
Unten, am Anfang der Transalpina, in einer urigen Pizzeria nochmal was gegessen
und dann ließ Alexandru uns frei rauf fahren. jeden in seinem Rhythmus und er kam als letzter nach.
Wir also los, Erek vorweg. Nach ein paar Kurven hatte Erek einen anständigen Slide über beide Räder, da lag ein schmaler Streifen Sand in der Kurve, das hat er aber nicht gesehen und wusste somit nicht warum er gerutscht ist, er ließ sich dann erstmal zurückfallen.
Wir sind diesen Traum einer Straße weiter hochgebügelt, Ulrich quetschte seine 60/6 aus wie eine Zitrone, sein verdorbener Magen war vergessen. Oben angekommen das pure Biker Glücksgefühl, bin bis dahin noch nie so eine geile Straße gefahren, super Hammer, Eins mit Sternchen.
Klaus hatte nach 2/3 der Auffahrt, beim Rausbeschleunigen aus den Kurven, zum ersten Mal auf der Tour Kupplungsrutschen, und hat während der Fahrt mehr Spiel eingestellt und ist dann etwas softer gefahren. Oben auf dem Gipfel angekommen, ein flaches Hochplateau mit einem 360 Grad Panorama das seines gleichen sucht, ein paar Bilder gemacht die Aussicht genossen und wieder los die Abfahrt ruft.
Runter das gleiche wie rauf, super Straße, breit, weit einsehbare Kurven, nagelneuer Asphalt, Kurven mit super Radien, die perfekte Bergrennstrecke. Aber anspruchsvoller als rauf, weil alle paar Kilometer ist ein Streifen Schotter den Asphalt unterbricht, weiss der Geier warum. Da muss man höllisch aufpassen, (der Großglockner ist ein Kindergeburtstag dagegen).
Zum Schluss noch eine tolle off Road Strecke und ab ins Hotel. Wir sind da zwar auch erst kurz vor 19 Uhr angekommen, aber das war ein sehr guter Tag.
Draußen auf der Terrasse zwei, drei willkommen ́s Pils und alles war gut. Die Handys hatten auch wieder Empfang...
Mich wurde mal interessieren, was die Leute so denken, wenn wir von oben bis unten total verdreckt in so einem Hotel, ein piekfeiner Laden, ankommen?
Das Abendessen war dann im Gegensatz zur Lokalität eher ernüchternd, fertig panierte Schnitzel aus der Tiefkühlbox mit Kroketten, das war nicht der Hit, aber der Hunger trieb es rein.
Vielleicht dachten sie, fur Leute die so aussehen, da reicht „Schmalhans“ als Kuchenmeister.
Sind jetzt in Sibiu (HERMANNSTADT) der Kreishauptstadt von Siebenburgen. Eine sehr sehr schone Stadt. Wenn mann sie ausscheiden wurde und sie samt ihrer Einwohner und allem was zu der
Stadt gehört, irgendwo in Deutschland platzieren konnte, wurde niemand glauben, dass da irgend etwas aus Rumänien kommt.
Spätestens hier: ade aller Vorurteile, die ich von diesem Land hatte. Habe mich immer sehr sicher und wohl gefuhlt. Auf dem Land, in den Randgebieten und in den abgelegenen Dorfern ist der Wohlstand noch nicht angekommen, aber uberall wird gebaut, ausgebessert und im Rahmen ihrer Möglichkeiten hergerichtet was geht.
Die Menschen sind alle sehr freundlich, sauber und ordentlich.
Wir brachen abends zu einem kleinen Stadtbummel auf, sahen uns das Stadtzentrum an, tranken etwas in einem der vielen Bistro ́s und waren echt beeindruckt wie angenehm es dort ist. Eine alte, ehemals reiche Handelsstadt, sehr schon restauriert und doch irgendwie modern und überhaupt nicht angestaubt. Das war ein schöner Abschluss eines tollen Tages.
Und noch das Video des Tages mit der grandiosen Fahrt über die Transalpina - das war SEHR schwer, dort etwas zu schneiden.....:
Da habt ihr euch ja ganz schön was vorgenommen gehabt, und durch das Zusammenhalten super gemeistert.
Der Vorgriff auf den 7. Tag war ja der Wahnsinn, und das mit den schweren Mopeds, wobei man bei manchen
das Alter (ich meine die Mopeds, nicht Euch) auch nicht vergessen darf,
Eins ist Euch sicher "der Himmel" denn die Sünden habt Ihr in Rumänien abgebüßt.
networker hat geschrieben:Kann mir einer einen Tip geben, wie ich die eingebetteten youtube Videos größer bekommen kann - außer auf YOUTUBE zu klicken?
Das ist schade - die Aufnahmen sind in 1980p/60Hz gemacht - und wirken in der hohen Auflösung auch viel besser.
Auch bei einem Klick auf den Full-Screen passiert hier als eingebettetes Objekt nicht - da muss man dann erst auf die YouTube Seite gehen.
Ich bin für Tips sehr dankbar, da ich mit dem schneiden und posten gerade erst anfange
Heute steht die legendäre Transfagarasan auf dem Plan. Der Grund, weshalb wir überhaupt auf die Idee kamen, nach Rumänien zu fahren. Leider ist das Wetter nicht so gut, es regnet und ist relativ kalt. Egal, da lachen wir doch drüber. Wir fuhren dann Richtung Gipfel, der Regen wurde starker und die Temperaturen sanken immer weiter.
In einer Kurve mit guter Aussicht hielten wir an um Bilder zu schießen, so auch Ulrich mit seiner 60/6, er stellte sie auf den Seitenstander, eine kräftige Windböe und die 60/6 lag auf der Seite. Gott sei Dank ist nichts gravierendes passiert, aber die Verkleidung war jetzt ziemlich beschädigt.
Ulrich dachte schon vor dem ersten Sturz laut darüber nach ob er die Verkleidung abbauen und im Begleitfahrzeug deponieren soll, hat sie dann aber dran gelassen. Ja, der erste Gedanke ist meistens der Richtige.
Wir fuhren dann weiter Richtung Pass Hohe und legten dort nur ein sehr kurzen Stop ein, zu kalt, zu nass, zu windig. Also machten wir uns sofort wieder auf den Weg nach unten und orderten dort
erst einmal ein Heissgetränk.
So wie es aussieht, müssen wir irgendwann noch einmal zurückkehren, um die Transfagarasan bei gutem Wetter und mit mehr Zeit richtig zu genießen.
Danach trennten wir uns, Andy, Klaus, Lars, Axel und ich fuhren auf eine „Abkürzung“ ins Gelände. Wir hatten 25 Km Waldweg und Schotter am Ufer eines Stausees im leichten Regen vor uns, das war super zu fahren und wir haben es zeitweise richtig krachen lassen. Das hat richtig Spass gemacht.
Zwischendurch sind wir immer wieder großen Schafherden begegnet, die aus den Bergen kamen. In den Schafherden waren auch eine Menge Esel die meterhoch mit Schaffellen beladen waren. Mittlerweile sind meine Stiefel und die einiger Mitstreiter nicht mehr dicht. Nasse Fuße sind unangenehm, also abends die Stiefel mit Papier ausgestopft und über Nacht trocknen lassen.
Wir sind jetzt in Transsylvanien angekommen und auf dem Weg ins Schloss Dracula, nur dort hat er wahrscheinlich nie gelebt und Transsylvanien erstreckt sich genau genommen über ganz Siebenburgen. Das Schloss ist nicht besonders spektakulär und drumherum alles voller Touri Nepp.
Nach der Schlossbesichtigung ging es weiter nach Brasov (KRONSTADT). Dort fuhren wir durch kleine Gassen in einen Hinterhof, wo wir unsere Motorräder parken konnten. Als wir unser Gepäck, durch den Hintereingang, an der Küche vorbei ins Hotel trugen, kam uns das kalte Gruseln.
Ich dachte, was ist das den fur ein Alptraum, aber vorne in der Lobby angekommen, hat es sich als sehr feines Hotel, mit einem sehr originellen Fruhstucks-Saal, herausgestellt. Seine beste Zeit hatte es vermutlich in den 70gern als Herberge fur die Parteibonzen, aber immer noch mit einem besonderem Charme.
Abends ging es in die Stadt und wir bekamen in einem schonen Restaurant ein köstliches Abendessen. Die Stadt ist schon, kann aber Hermannstadt nicht das Wasser reichen. Na ja, wenn es trocken und warm gewesen ware, hatten wir sicher einen anderen Eindruck bekommen.
Und wie immer - das Video des Tages zur Tour - Transfagarasan im Regen: