Island für Anfänger by
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III. Seyðisfjörður Höfn
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Ruhige Nacht auf See. Die neuesten Wettermeldungen sind die alten, hat fast bis auf Seehöhe geschneit, im Norden sind ein paar Strassen deswegen gesperrt und in Seyðisfjörður hat sich an den 2 Grad nichts geändert. Die Idee auf Island unbedingt Motorrad zu fahren wird etwas angezweifelt.
Mal überlegen, neue Mopedklamotten wind- und wasserdicht, check, guter Fleece Pulli, check, warme SealSkin Socken, check, wasserdichte Stiefel, check, dünne Fleece Hose noch als letztes Teil eingepackt, check. Nur die Neopren Handschuhe könnten jetzt etwas kühl werden. Schnell im bordeigenen 66 North Laden noch ein paar Polartec Unterziehhandschuhe erworben.
Die Einfahrt in den Fjord von Seyðisfjörður bestätigt die Vorhersagen
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und die Blicke der Mitfahrer schwanken zwischen Mitleid und "Der arme Irre". Noch gäbe es die Möglichkeit, die KTM einfach angeseilt zu lassen und morgen wieder in wärmere Gefilde zurück zu fahren. Klingt verlockend, wäre aber feige. Da muss ich jetzt durch.
Es ist angelegt, die 1190 vom Kollegen schwächelt an der Batterie. Scheint aber normal zu sein, er hat eine zweite im Koffer. Sein Ziel ist Akureyri, ca. 300 km entfernt an der Nordküste. Dort möchte er 3 Wochen verbringen. Im Nachhinein kann ich sagen, das war auch für ihn ein "lauschiger" erster Tag.
Ein Druck auf Knopf, die 690 bollert los, allerdings nur bis zur Touristeninfo. Dort ist es warm, gibt es WiFi und man lässt die beheizten Fahrzeuge den Pass freiräumen. Das Wetter wird wohl im Süden wärmer, also 5-7 Grad, schwitz. Feuchtigkeit von oben ist nicht in Sicht, wenigstens etwas.
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Hilft ja nichts, es geht raus in den isländischen Winter, die digitale Strassenzustandsanzeige blinkt mir freudig -2 Grad am Pass entgegen.
Konnte ich bestätigen
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im Inland sieht etwas weniger nach Winter Wonderland aus. Inzwischen konnte ich den weissen Häubchen auch etwas abgewinnen, zumindest optisch. Die Hände werden auch nicht kalt, habe ja die dicken Handschützer als Windschatten.
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Es geht abwärts nach Egilsstöðum, Geld und Benzin möchten getankt werden. Eine Bank ist leicht gefunden, der Kurs erfragt und trotzdem wird sich beim Geld ziehen verrechnet. Blödmichel. 1 EUR entsprechen ca. 140 Kronen. bitte merken. Wenn im Bericht Preise vorkommen sind das Kronen, also Training für die grauen Zellen. Bares bekommt man, wie in Deutschland, mit seiner Bankkarte. Die Gebühr sind so 150 Kronen.
Das zweite notwendige Betriebsmittel ist Sprit. Super kostet ca. 200 Kronen. In Island befindet sich an jeder Säulenreihe ein Kartenautomat.
Möglichkeiten zu bezahlen, die Wahrscheinlichkeit Sprit zu bekommen und in absteigender Reihenfolge, was man an der Tanke vorfindet.
Kreditkarte mit PIN, sehr wahrscheinlich
Prepaid Karte an Tanke erwerben, sehr wahrscheinlich
Tankwart Bescheid sagen, das man bar zahlen möchte, sehr wahrscheinlich
Andere Tanker bitten, bei ohne Kredit- Prepaid Karte für einen zu tanken, bedingt wahrscheinlich
Bankkarte, höchst unwahrscheinlich
Vollgetankt verlasse ich Egilsstöðum und begebe mich in Richtung Lögurinn See. Bald verlässt mich der Asphalt und bis zum ersten geplanten Stopp wird geschottert, die Umgebung ist ganz ansprechend. Was gibt es auf Island deutlich mehr als Ampeln? Eindeutig Wasserfälle. Am Ende des Sees ist der Ausgangspunkt für eine schöne Wanderung zu meinen ersten Fossen. Das Wetter hat einen Vorteil, man kann in Mopedklamotten relativ locker auch längere Wanderungen unternehmen, ohne zu überhitzen.
Mein erster Fall, der Litlanesfoss
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und weiter oben der Henigifoss
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Bei sonnigeren Wetter könnte man die rote Bänderung im Kessel gut erkennen. Dafür ist der Ruheplatz und die Aussicht auch bei trüberen Wetter nutzbar.
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Da fällt mir ein, wenn man die Bilder anklickt kommt man zu flickr. Die meisten Bilder sind georeferenziert, der Aufnahmestandort wird auf einer Karte unten rechts angezeigt.
Geplant war jetzt eine Abkürzung über eine Bergpiste zur Ringstrasse, in Zukunft einfach 1 genannt. Leider war dieses weisse Zeug dagegen.
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Also eine ungeplante Seeumrundung und dann parallel zur 1, was optisch durchaus taugte.
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Die 1 läuft idyllisch durch ein Seetal. Nein, keine Fotos. Warum? Das ist halt ein Problem auf Island, wenn man jedem Fotoimpuls nachgeben würde, kommt man nie an.
Ich wähle an einer Kreuzung die Piste 919, dadurch wird die 1 abgekürzt, was bei den Temperaturen nicht ganz verkehrt und auch lohnend war.
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Selfie? Bullshit. Ich spreche lieber ein freundliches, englisches Paar an, deren Defender 90 garantiert älter war als beide zusammen.
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Mit grossen Gefälle erreicht man den Berufjord. Nicht ganz ungefährlich für unerfahren Autofahrer auf Schotter und auch Mopeds mit Strassenbereifung haben keinen Spaß.
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Der fantastischen Fjordstrasse folge ich Richtung Süden, eine Schotterabkürzung lass ich rechts liegen
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und hinter diesen Bergen liegt Höfn.
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Nach dann doch 290 km, habe ich keine Lust auf grossartige Unterkunftssuche und quartiere mich im HI Hostel
http://www.hostel.is/Hostels/Hofn/ ein, 5000 Kronen für eine Jugendherberge.
Damit komme ich zu den Unterkunftpreisen. Nicht umsonst, haha, gilt Island als eines der teuersten Reiseländer. Campingplätze kosten 1000-2000 Kronen, Schlafsackunterkünfte um die 3000-5000 Kronen, Zimmer in Pensionen fangen so bei 10.000 an und Hotelzimmer können auch mal 25.000 bis ......... kosten.
Nachdem die Unterkunft geklärt wurde, meldet mein Magen ans Hirn: unverzügliche Nahrungsaufnahme. Leichter gemeldet als getan, in der Nähe gibt es nur die typischen Fastfoodabteilungen der Tankstellen. Nicht ganz was sich mein Magen und ich uns vorgestellt hatten. Aber ein gemütlicher Abendspaziergang lockert die kühlen Muskeln und Knochen.
Gestrandet bin dann beim
http://kaffihornid.is. Ein Glücksfall, sehr leckeres Essen, grosse Bierauswahl und im Stil einer grossen Blockhütte. Satt und um reichlich Kronen erleichtert, schlendere ich zum Hostel. Apropo reichlich Kronen. Auch Restaurants sind in Island ca. 50 Prozent teuer als bei uns, die Qualität war aber immer gut. Z.B. Burger mit Fritten 2000-2500 Kronen, Bier von 700 bis 1000 Kronen.
Fazit des ersten Tages: Ignoriert man die grenzwertige Temperatur sehr geil.