Das Jahr 2005 beginnt mit der intensiv vorbereiteten Tour des Münchner Africa Twin Stammtisches nach Tunesien.
Nach 10 Jahren und gerade einmal 183.914 km erreicht die Twin das erste Mal den namensgebenden Kontinent und am 04.04.2005 nahe Tozeur ernsthaften Wüstensand.
Auf der kleinen Fähre im Hafen von Tunis.
Der etwas andere Wildwechsel.
Erster Kontakt mit dem Sand südlich von Tozeur
Ein paar Tage später treffen wir bei Douz auf die Rallye Optic 2000, aber die Teilnahme an dieser Wüstenrallye stand nicht auf dem Programm.
Wir planen unsere eigene Sand-Rallye und fahren von Douz durch die Dünen zur Oase Ksar Ghilane. Eigentlich als Tagesausflug geplant, stellen wir hinter dem Café „Port du Sahara“ fest, dass
a) Der Sand in diesem Jahr wesentlich weniger tragfähig ist 2 Jahre zuvor, als ich die Strecke mit meiner LC4 gefahren bin
b) Ein leichter Einzylinder (DR350) und auch die Mobiletten der Einheimischen im Tiefsand nicht zu unterschätzende Vorteile bieten.
Ich finde jeder sollte seinem „Adventure-Bike“ auch einmal ein echtes Abenteuer gönnen. Tunesien eignet sich als perfekter Einstieg ins sandige und afrikanische Abenteuer.
Die Africa Twin hat sich auf jeglichem afrikanischen Terrain sehr gut geschlagen, Optimierungspotential bietet das vordere Schutzblech, welche bei Einsatz von Reifen mit entsprechend großen Noppen (in meinem Fall Michelin T63) und Naturstraße um 1-2 Zentimeter höher gelegt werden sollte.
Was auch noch erfunden werden muss ist ein Fech-Fech-Frühwarnsystem:
Mitten in der Wüste kommt es zu einer netten Begegnung mit einem anderen deutschen AT-Piloten, der das nicht sehr verbreitete 95er Toskana-grün durch die braune Wüstenei fährt.
Von dieser Reise gäbe es noch sehr viel mehr zu erzählen, aber das sprengt hier den Rahmen und passt eher in den Reigen historischer Reiseberichte.
Mit 186.801,9 km geht es in Tunis nach 2 begeisternden Wochen wieder auf die Fähre nach Europa.
Und obwohl auch bei mir seit Dezember 2004 eine 950 LC8 in der Garage steht habe ich es nicht bereut diese Tour mit der Altehrwürdigen zu fahren.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2005 kam die Twin, trotz der erheblich potenteren Konkurrenz, noch bei Ausflügen zum Jahrestreffen der Freunde der Africa Twin (F.A.T.) …
… und einem Wochenendausflug mit dem Münchner AT-Stammtisch nach Gemona del Friuli zum Einsatz.
Im August 2005 dann eine unangenehme Begegnung mit dem Technischen Überwachungsverein.
Der Prüfer hatte offensichtlich eine weiss-blaue Propellerbrille auf und verweigerte der Twin bei Tachostand 90659 (die 1 davor hatte ich nicht erwähnt) die Zuteilung der Plakette. Vielleicht hätte ich nicht mit der mehrfach geflickten Zweit- bzw. Wüstenverkleidung vorfahren sollen...
Wesentliche Kritik war ein angeblich zu großes Spiel am Lenkkopflager inkl. „Rastpunkt“. Davon hatte ich zwar noch nichts wahrgenommen aber da jedes Lager irgendwann einmal Spiel ausweist wurde das LKL ausgetauscht und schwupdiwupp war der neue Aufkleber auf dem Kennzeichen.
Die große Herbsttour in die Seealpen, inkl. der üblichen Hochpunkte im Valle die Susa und der LGKS, war hingegen der LC8 vorbehalten.
Das Jahr 2005 endet mit einer kleinen Silvesterausfahrt ans heimische Sudelfeld.
Kilometerstand am Ende der Silvestertour: 195.820 km.