Moin Stefan,
moppedsammler hat geschrieben:Ich finde es bemerkenswert, welche Emotionen es weckt, wenn man einen nüchternen und sachlichen Vergleich zwischen zwei Motorrädern anstellt.
Ein Hobby ist immer emotional, und wer der Meinung ist bei seinem Hobby objektiv, sachlich oder nüchtern zu sein der irrt. Außerdem wäre das mehr als langweilig …
moppedsammler hat geschrieben:Es wäre ein Verbrechen gewesen, das auszuschlagen und diese F 800 GS, die in 8 Jahren viermal um die Welt gefahren ist, den BMW-Fledderern zu überlassen. Dieses Motorrad ist bereits jetzt etwas ganz Besonderes, denn wo gibt es eine zweite F 800 GS mit "echten" 163.000 km ?
Na ja, mit ist eine gepflegte Maschine an der sich alle Schrauben ohne Zuhilfenahme des Ein-Kilo-Hammers lösen lassen lieber, die Laufleistung ist zweitrangig.
Trotzdem habe ich zugegriffen als mir die RD04 im zarten Alter von 20 Jahren mit etwas über 40 Mm über den Weg lief. Und ich habe es nicht bereut …
moppedsammler hat geschrieben:Ich habe sie aus erster Hand. Und ich werde sie hegen und pflegen, aber auch quälen und in den Dreck schmeißen, dafür nachher aber auch wieder liebevoll reparieren, putzen und mich daran erfreuen. Ich habe wesentlich mehr Grund auf mein Motorrad stolz zu sein, als jeder, der einfach zu BMW geht und 14 Mille auf den Tisch legt.
Da bin ich sicher nicht der Einzige in diesem Forum der sich ähnlich verhält
moppedsammler hat geschrieben:Ich habe noch ein paar Bilder der GS und meiner Aufarbeitung:
Wie zu erwarten, präsentierte mir die F 800 schon beim Zerlegen die eine oder andere Überraschung. […]
Zwischenergebnis: BMW baut seine Motorräder mit eingebautem Werkstattzwang. Beim durchschnittlichen Hobbyschrauber wird sich kaum das Werkzeug finden, das für Arbeiten an diesen Motorrädern notwendig ist.
Zwischenfrage: kommt es nur mir so vor oder war früher tatsächlich mehr „Schrauberfreundlichkeit“ verbaut? Außerdem erscheint alles für die rationelle Fertigung optimiert und nicht für Wartung und Instandhaltung. Die Gurke wird am Band so zusammengenagelt wie es der Prozess erlaubt und was danach kommt müssen die Verbraucher regeln, meistens finanziell über die Werkstattlöhne.
Vielleicht einmal abgesehen von der KTM, die man mit dem Bordwerkzeug nahezu komplett zerlegen kann, geben die meisten anderen Hersteller doch gerade einmal einen Schraubendreher hinzu mit dem man die Batterie erreicht - für die Starthilfe, wenn der permanent arbeitende Bordcomputer die Batterie noch längerer Standzeit leer gesaugt hat…
Früher war BMW einmal berühmt für seinen vollständigen und qualitativ hochwertigen Bordwerkzeug-Satz. Und alle Welt schimpfte über das billige Blechwerkzeug der Japaner. Immerhin kann ich damit heute noch alle Basisservice-Arbeiten an meiner Africa Twin vornehmen.
Das was sich heutzutage unter der Sitzbank z.B. der F800GS findet spottet jeder Beschreibung. Von der Notwendigkeit einen Diagnose-Computer oder zumindest –Adapter zu kaufen um die nervige Service-Mahnung aus dem Display des BC zu bekommen mal ganz zu schweigen.
Offenbar traut die Propellerfirma ihren Kunden nicht einmal mehr das selbstständige Spannen der Kette zu – oder die Strategen im Elfenbeinturm haben nicht gemerkt dass die F-Modelle keinen Kardan haben …
moppedsammler hat geschrieben:Ich habe aber einen sehr entscheidenden Vorteil: Das Berufs- bzw. Erwerbsleben liegt hinter mir. Ich bin vollkommen mein eigener Herr und habe viel Zeit.
Ein sehr beneidenswerter Vorteil, so weit bin ich leider noch nicht und das Zeitfenster neben der abhängigen Beschäftigung muss bzw. möchte ich mit diversen anderen Hobbies und Verpflichtungen teilen.
moppedsammler hat geschrieben:Jetzt blitzt und funkelt die alte Kiste wieder wie neu. Mir macht das Spaß.
Und das ist und bleibt doch wohl die Hauptsache
