15.06.2016
Nako 4000m
Schön ist es hier in Nako und die Anfahrt war ein Traum
Das Permit für das Spiti Valley war eigentlich leicht zu bekommen. Eine Gruppe war schnell gefunden und schon ging es zum Policedepartment wo man das Permit bekommen soll. Die Polizisten haben uns zu einer anderen Stelle verwiesen, ein "offizielles" Büro außerhalb des eigentlichen Komplexes und diese wiederum zu einem Reisebüro. Dann ging es wiederholt zum Polizeikomplex in ein Nebengebäude um alles abzugeben und um für ein Webcam Foto zu lächeln. Dort wurden dann auch die ganzen Formulare übernommen und die Personalien überprüft. Zwei Stunden später war ich um 400 Rupees ärmer aber um ein Permit reicher. Wären wir gleich in das Gebäude mit der Webcam gegangen, hätten wir uns wohl Geld und Nerven erspart, aber leider war wieder mal nichts angeschrieben und es stecken alle irgendwie unter einer Decke und schicken einem zum Reisebüro. Indien halt.
Dann habe ich noch mein geliebtes weil bewährtes und praktisches Handy gecrashed. Man soll halt nicht gleichzeitig am Motorrad auf einer Bergstraße, mit einer Kamera und einem Handy hantieren nur weil es auf einmal das erste mal seit Wochen läutet. Hani war übrigens dran. Der Jüngere der beiden Sikhs die ich am Vortag kennen gelernt habe. Die beiden habe ich nochmals auf der Strecke nach Nako getroffen. Ihr Auto hatte einen Motorschaden. Sie waren gerade dabei den Schaden reparieren zu lassen.
Die Fahrt hierher war schlicht atemberaubend. Karge Felsen, immer schneebedeckte Gipfel in Sicht, die Straßen in den Bergrändern gehauen. Wunderbar.
Zwei indischen Mountainbikern begegnet. Zwei verlorenen Seelen in der staubigen und heißen Steinwüste. Ich habe beiden Wasser angeboten, was sie sehr gerne angenommen haben. Sie hatten viel zu wenig davon mit. Beide waren aus Punjab. Einer von ihnen hat erzählt, daß ich der erste war, der stehengeblieben ist, um ihnen Hilfe anzubieten.
Das Wetter war ebenfalls sehr fein und hat gut während der Anfahrt gehalten. Kaum in Nako angekommen wurde der Himmel schwarz und Blitze zuckten durch den Himmel. Der Himmel öffnete seine Schleusen und begnügte sich nicht nur mit einem ordentlichen stürmischen Platzregen. Nein, Hagel mußte es ebenfalls sein.

- nach dem Hagel gab es einen wunderbaren Sonneuntergang
4000m ist verdammt hoch wie ich feststellen mußte. Meine Augen wurden empfindlich und sind es immer noch. Ich schnaufe ziemlich schnell und gestern abend habe ich mich beduselt gefühlt. Zu sehr beduselt um Hani zu seinem abermals kaputten Auto zurück zu bringen. Er war auf einmal am Abend in Nako aufgetaucht. Das Auto hat 3 Kilometer entfernt endgültig den Geist aufgegeben hat. Hani war dann bis Nako autogestoppt um sich das Dorf ansehen zu können. Sie haben beschlossen, das Auto auf einen Truck zu hiefen und die Reise abzubrechen. Schade
Am Abend habe ich mal zwei Liter Wasser getrunken. Appetit hatte ich kaum.
16.06.2017
Gestern gut aklimatisiert. Ein Spaziergang in das andere Dorf.

- Nako
Ein paar Gespräche:
Parag: ein Inder der wohl ein wenig auf der Suche auf sich selbst ist. War 10 Jahre in Europa in der IT Branche und jetzt wieder mit seiner Frau zurück. Hat seinen Job gekündigt und möchte jetzt mehr Reisen. Netter Kerl. Wirkt ein wenig verloren.
Ein Österreichisches Paar aus Salzburg. Trekken viel herum und besuchen entlegene Täler und Dörfer. Und es ist " verboten " weil militärisches Sperrgebiet, wie er bei jeder Gelegenheit erwähnt. Beide sind um die 56 Jahre alt. Echt cool.
Ich glaube der Image Stabilisator im Telezoom funktioniert nicht mehr richtig. Sehr ärgerlich. Er hat immer sehr gut und verlässlich funktioniert. Und bei einem Telezoom ist es doppelt ärgerlich, da es die Funktionalität massiv einschränkt.
Der Zipp von meiner Fototasche am Gürtel hat ebenfalls den Geist aufgegeben. Hoffentlich kann ich das In Tabo reparieren lassen. Das Letzte was ich brauche ist, dass mir die Kamera während der Fahrt aus der Tasche fällt.
Bin jetzt nicht mehr alleine im Zimmer. Auf einmal war sie da und ist neben meinem Bett gesessen. Sie hat mich mit ihren großen dunklen Augen angesehen. Ich habe die Zimmertür offen gelassen um ein wenig zu lüften und bin im Bett gelegen um ein wenig Musik zu hören. Da muss sie rein. Jetzt hat sie sich neben meine Tasche eingerollt und schläft. Eine kleine weiße, zottelige Hündin.

- Die Besucherin
Die Sonne ist hier nicht zu unterschätzen. Habe mir ordentlich meine Birne verbrannt.
Ich wollte eigentlich nur durch das Dorf schlendern. Dann habe ich mir gedacht, ich gehe auf den Hügel rauf wo die große windbetriebene Gebetsmühle steht. Und dann: Ach was, ich geh noch zum nächsten Hügel und schau wie die Aussicht von dort ist. Letztendlich war ich 2 1/2 Stunden unterwegs. Immer höher hinauf, etwas schnaufend und mit einigen Pausen, aber hey das Dorf selber liegt schon auf 4000 Meter. Es schien anfangs auch keine Sonne. Es war schöner Ausflug mit toller Aussicht es ist verdammt schön hier. Das karge Gebirge, die kleinen grünen Dorfoasen mit seinen Bächen....... der Sonnenbrand.
Das Licht kann hier unglaublich grell sein. Es tut richtig weh in den Augen. Zeit für die Gletscherbrille

- Gute 4400 Meter....Die Luft ist sehr dünn und die Sonne sstark
Die Frauen hier tragen unglaublich lange Zöpfe. Bis zum Po und länger.

- Nako: leider sieht man die langen Zöpfe nicht,

- Nako: Ich konnte auf dieser Höhe kaum Stufen steigen..Die Kinder aus Nako haben das problem nicht

- Nako: Die Kinder hatten einen Spaß vor meiner Kamera Linse

- Nako: Selbstgemachte Nudeln
17.06.2016
Tabo
Heute in Tabo angekommen. Wieder einmal so ein Nest am dem ich vorbei gefahren bin, weil ich es als solches nicht erkannt habe. Es waren nur 68 km von Nako nach Tabo. Aber ich bin oft stehengeblieben und habe mich dann noch mit Fahrradfahrern verplaudert, die auf ihren Kollegen gewartet haben, der irgendwo auf der Suche nach seiner ausgestreuten Geldbörse samt Kreditkarte war. Und so bin ich erst um 16:00 angekommen.
Heute das erste mal ein Bier seit Mussori.
Endlich was anderes gegessen. Ein "Lokal Dish" Ein Eintopf mit Gnocchi artigen Teigwaren und Kartoffeln. War sehr gut. War am Abend mit einer Schweizer Radfahrerin, Angela, unterwegs. Ein Spaziergang und ein gemeinsames Abendessen. Es ist unglaublich was sie essen kann. Aber irgendwie auch kein Wunder, wenn man den ganzen Tag durch die Gegend strampelt.
Da Anreise war wieder sehr schön. Ich kann mich an diesen kargen Schluchten kaum satt sehen. Die Straße war auch wieder ok. Viele Pausen gemacht um zu fotografieren. Eine Schlägerei unter Indern auf der Fahrt kurz mitbekommen. Heftig und nicht schön anzusehen.
Das Bier (eine Dose Turborg) hatte 8% Alkohol. Deswegen hat es so komisch geschmeckt.
Der Image Stabilisator im Teleobjektiv funktioniert gar nicht mehr.
Morgen geht es weiter nach Dankhar, angeblich eine Tempelanlage auf Felsen geklebt. Ich bin schon neugieirg.