Da ich bis gestern Abend mit meiner Frau im Urlaub war, erst jetzt auch noch von mir einige Bemerkungen zu unserer gemeinsamen Tour.
Wie Klaus schon schrieb, haben wir uns beim vorletzten Mimototreffen kennengelernt und bei der gemeinsamen Tagesausfahrt sofort festgestellt, dass wir uns gut verstehen. Die Idee, mal eine Tour zusammen zu fahren war also naheliegend und da Klaus schon im Ruhestand ist und sich im Zielgebiet Slowenien/Kroatien/BiH sehr gut auskennt, übernahm er die Planung der Route.
Die Route selbst hat Klaus ja schon beschrieben, als ein besonderes Highlight empfand ich den aufgegebenen Militärflugplatz Željava: Wenn man aus den eiskalten Hangars herauskommt, die tief in den Berg getrieben wurden, fordert die offen vor einem liegende Startbahn wohl wozu auf ???
(bei 180 habe ich das Gas aber schon wieder weggenommen, weil ich doch tatsächlich vergessen hatte, die Handschuhe anzuziehen und mich so einfach nackt fühlte. Allen Unkenrufen zum Trotz führen die Koffer bei meiner KTM nicht zum Pendeln, über 200 bin ich damit aber auch noch nicht gefahren)
Zuletzt hat es uns dann doch noch beide erwischt, ich führe dies im Wesentlichen auf zwei Umstände zurück:
a.) Wir haben zum Ende der Tour hin unsere geplanten Tagesetappen zum Teil deutlich überschritten einfach, weil es so locker lief, bei einer ähnlichen Einstellung zum Fahren und der Speed passte auch sehr gut.
b.) In Folge dessen Bruch einer eisernen Regel: Hotelsuche spätestens gegen 17 Uhr. Wir waren einfach zu spät dran, weil wir unbedingt noch bis Slowenien kommen wollten. So begannen wir erst hier bei einsetzender Dämmerung mit der Hotelsuche. Die ersten beiden fielen aus und es wurde fast dunkel, bis wir ein geeignetes gefunden hatten. An und für sich noch kein Problem, aber die Zimmer waren ungelüftet und durch die Hitze der letzten Tage extrem aufgeheizt, an ein schlafen war nicht zu denken.
Gerädert wie ich war, wollte ich am nächsten Morgen das Bike auf den Hauptständer stellen, um die Kette zu schmieren. In dem Moment schlug mir jemand von hinten mit einem Holzprügel in die Wade.
Aber da war niemand hinter mir...
Von da ab konnte ich den Fuß nicht mehr druckbelasten, dachte aber, dies ginge gleich vorüber. So fuhren wir noch bis zum Mittag weiter, denn auf dem Bike hatte ich ja keinerlei Einschränkungen.
In Gedanken ging ich natürlich die Möglichkeiten durch und ein Muskelfaserriss erschien mir am plausibelsten. Ich überlegte, ob es am nächsten Tag noch schlechter sein würde und es reifte die Idee, jetzt möglichst schnell nach Hause zu kommen.
Gegen Mittag fiel die Entscheidung und wir trennten uns vorzeitig.
Die Heimstrecke (größtenteils auf der BAB) an sich wäre keine große Sache, dummerweise steckte seit einem Tag ein Stück Draht im Hinterreifen und eine aufgesuchte Motorradwerkstatt verweigerte ein Flicken des Reifens, vermutlich der Gesetzeslage in Österreich geschuldet.
Meine Methode war einfach, immer auf 3,5 bar aufpumpen, das hielt dann bis zum übernächsten Rastplatz, dann wieder nachfüllen. Da ich nicht so gut zu Fuß war bin ich immer mit dem Reifenfüller um das Bike gehumpelt, ein tolles Schauspiel für die Umstehenden…
Wir wussten ja schon vor der Tour, dass uns sommerliche Temperaturen erwarten würden, also in der Mesh-Kombi gestartet...
Kurz vor Salzburg ging es dann durch zwei Gewitterfronten, Regenradar meldete noch eine dritte aufziehende, also zügig weiter. Sehr erfrischend die Duschen, denn die Regenkombi konnte ich ja nicht anziehen.
Hier noch ein paar Pics der Tour:
Nach der Tour bandagierter Muskelfaserriss
Summa sumarum war es eine tolle Tour, gerne wieder!