Re: Sardinen, der Reisebericht mit Film!
Verfasst: Montag 4. Juli 2011, 14:34
"SS 125", zwei buchstaben, eine dreistellige zahl. in hiesigen breiten eine zweckmässige bundesstrasse, B36 und B3 in baden, die B9 in rheinland-pfalz, die B xy in... sucht euch in eurem bundesland ein ödes teilstück eurer wahl aus.
ist die bezeichnung des teerbands bisher durch die unnachahmlichen verklausulierungen von schrammi aus dem bandiforum wie ein steter tropfen in mein gedächtnis eingesickert , entfaltete sich jetzt DIE 125, der heilige gral des strassenbaus unter den rädern der duc. premiumasphalt, die sardischen strassenbauer müssen mit den teerkochern aus dem französichen vercors auf der gleichen schulbank gesessen haben. eine streckenführung wie von michangelo gezeichnet, eine nahezu unendliche abfolge harmonischer radien, die nach wenigen kurven zeit und raum vergessen lassen. meer, berge, kurven; ein visuelles und audioerlebnis in vollendung. am fels und in den galerien formen sich die druckwellen aus remus, bos, shark und akrapovic posaunengleich zu einem kýrie eléison und umarmen zusammen mit den visuellen eindrücken friedlich die hypophyse. vergesst "42", die suche nach dem sinn des lebens, der perfekten kurve, die verbindung von ying und yang, es gibt eine antwort!
hätte der verbrennungsmotor früher massige verbreitung gefunden, sigmund freud würde heute anders an den universitäten gelehrt werden.
könnte mein filmchen neben der bild- und tonspur auch eine emotionsspur übertragen, es wäre an dieser stelle unter das betäubungsmittelgesetz gefallen.
schrammi, ich habe verstanden!
als nach einer nicht real messbaren zeit der ducati-seitenständer am genna silana ausklappte und die füsse die staubige parkfläche betraten, neil armstrong kann sich am 21. juli 1969 um 02:56:20 uhr (UTC) nicht viel anders gefühlt haben. “that’s one small step for man… "
bin ich auf drogen?
wie ich vollkommen in mir ruhend und vor zufriedenheit grunzend auf dem parkplatz vor mich hinschwebe, rollen eine hornet und eine fireblade neben mir aus. letzterer schaut mich direkt mit geöffnetem visier an. zwei glühend leuchtende augen und eine formatfüllende zahnleiste sagten alles. nonverbale, länderübergreifende konversation; die beiden italiener vom festland waren auch zum ersten mal hier.
noch völlig berauscht kam mir beim blick ins diesige tal der irre gedanke, besseres licht zum fotographieren sollte es sehr früh am morgen geben. früh aufstehen, für mich als nachtmensch eine qual!
trotz widerwille und schweren gliedern kroch ich am nächsten morgen kurz nach vier aus dem bett. die duc mit schmaler drehzahl leise aus dem ort gerollt und mich etliche hundert meter höher über der bucht positioniert. der ort noch im tiefschlaf, das erste fahle licht am horizont. kurz danach blinzelte die grosse laterna magica des himmels mit einem furiosen griff in den farbtopf den neuen tag herbei. das mäusekino der ritschratschklick signalisierte rot unterlegten protest, blende 2,6, 1/8 sekunde - mistding, weniger hatte sie nicht drauf... auf der mauer aufgesetzt, entspannen, ausatmen, luft anhalten und den auslöser drücken:
was das silizium da einfangen konnte, ist lediglich eine verwässerte darstellung des imposanten naturschauspiels. eine halbe stunde später bin ich auf der SS 125 gen süden gerollt. auch der vollmond konnte es wohl nicht glauben, dass ich so früh schon auf war und schaute dem treiben über die von der sonne schon rot angeleuchteten bergspitzen zu.
der farbton veränderte sich von rot in gold...
... und ich bekam die ersten filmaufnahmen des tages in den kasten.
im baunai öffnete auf dem rückweg gerade das erste café, bei einer tasse frischen cappuccino lässt es sich wesentlich angenehmer die videocamera am mopped umbauen.
der rest des tages verfiel angesichts dieser eindrücke in bedeutungslosigkeit. eine runde schlafen, ausgiebig frühstücken und am strand relaxen. unterm sonnenschirm, aber nicht eingecremt wurde die unbedarftheit mit einem höllensonnenbrand bestraft. da hatte ich es wieder - motorradfahren ist gesünder!
fortsetzung folgt....
p.s. frei nach dem motto: was geht mich mein geschwätz von vorgestern an....
ist die bezeichnung des teerbands bisher durch die unnachahmlichen verklausulierungen von schrammi aus dem bandiforum wie ein steter tropfen in mein gedächtnis eingesickert , entfaltete sich jetzt DIE 125, der heilige gral des strassenbaus unter den rädern der duc. premiumasphalt, die sardischen strassenbauer müssen mit den teerkochern aus dem französichen vercors auf der gleichen schulbank gesessen haben. eine streckenführung wie von michangelo gezeichnet, eine nahezu unendliche abfolge harmonischer radien, die nach wenigen kurven zeit und raum vergessen lassen. meer, berge, kurven; ein visuelles und audioerlebnis in vollendung. am fels und in den galerien formen sich die druckwellen aus remus, bos, shark und akrapovic posaunengleich zu einem kýrie eléison und umarmen zusammen mit den visuellen eindrücken friedlich die hypophyse. vergesst "42", die suche nach dem sinn des lebens, der perfekten kurve, die verbindung von ying und yang, es gibt eine antwort!
hätte der verbrennungsmotor früher massige verbreitung gefunden, sigmund freud würde heute anders an den universitäten gelehrt werden.
könnte mein filmchen neben der bild- und tonspur auch eine emotionsspur übertragen, es wäre an dieser stelle unter das betäubungsmittelgesetz gefallen.
schrammi, ich habe verstanden!
als nach einer nicht real messbaren zeit der ducati-seitenständer am genna silana ausklappte und die füsse die staubige parkfläche betraten, neil armstrong kann sich am 21. juli 1969 um 02:56:20 uhr (UTC) nicht viel anders gefühlt haben. “that’s one small step for man… "
bin ich auf drogen?
wie ich vollkommen in mir ruhend und vor zufriedenheit grunzend auf dem parkplatz vor mich hinschwebe, rollen eine hornet und eine fireblade neben mir aus. letzterer schaut mich direkt mit geöffnetem visier an. zwei glühend leuchtende augen und eine formatfüllende zahnleiste sagten alles. nonverbale, länderübergreifende konversation; die beiden italiener vom festland waren auch zum ersten mal hier.
noch völlig berauscht kam mir beim blick ins diesige tal der irre gedanke, besseres licht zum fotographieren sollte es sehr früh am morgen geben. früh aufstehen, für mich als nachtmensch eine qual!
trotz widerwille und schweren gliedern kroch ich am nächsten morgen kurz nach vier aus dem bett. die duc mit schmaler drehzahl leise aus dem ort gerollt und mich etliche hundert meter höher über der bucht positioniert. der ort noch im tiefschlaf, das erste fahle licht am horizont. kurz danach blinzelte die grosse laterna magica des himmels mit einem furiosen griff in den farbtopf den neuen tag herbei. das mäusekino der ritschratschklick signalisierte rot unterlegten protest, blende 2,6, 1/8 sekunde - mistding, weniger hatte sie nicht drauf... auf der mauer aufgesetzt, entspannen, ausatmen, luft anhalten und den auslöser drücken:
was das silizium da einfangen konnte, ist lediglich eine verwässerte darstellung des imposanten naturschauspiels. eine halbe stunde später bin ich auf der SS 125 gen süden gerollt. auch der vollmond konnte es wohl nicht glauben, dass ich so früh schon auf war und schaute dem treiben über die von der sonne schon rot angeleuchteten bergspitzen zu.
der farbton veränderte sich von rot in gold...
... und ich bekam die ersten filmaufnahmen des tages in den kasten.
im baunai öffnete auf dem rückweg gerade das erste café, bei einer tasse frischen cappuccino lässt es sich wesentlich angenehmer die videocamera am mopped umbauen.
der rest des tages verfiel angesichts dieser eindrücke in bedeutungslosigkeit. eine runde schlafen, ausgiebig frühstücken und am strand relaxen. unterm sonnenschirm, aber nicht eingecremt wurde die unbedarftheit mit einem höllensonnenbrand bestraft. da hatte ich es wieder - motorradfahren ist gesünder!
fortsetzung folgt....
p.s. frei nach dem motto: was geht mich mein geschwätz von vorgestern an....
... gestern abend gab es ein upgrade meiner tourausstattung um eine klappspiegelcam. ein zufall des lebens hat mir einen karton fotoinhalt in die hände gelegt.ryna hat geschrieben:....in momenten wie diesen bedauere ich zutiefst, lediglich mit einer ritschratschklick-digicam auf reisen zu sein. was für ein dramatisches bild liesse sich aus dem letzten per spiegelreflex-knipse zaubern! aber noch mehr gepäck auflasten? klares nein!