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Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 12:30
von qtreiber
MoniK hat geschrieben:für (halbwegs) Ortsansässige. :L
*HummelHummel*

Der Norden hat immer was ... und wenn es die netten Menschen dort sind. :L

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 16:13
von Linus
Dein Blick für Details ist immer wieder erstaunlich! Da läuft man selber einfach dran vorbei und
wundert sich über die entgangenen "Sehenswürdigkeiten"

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Dienstag 4. April 2017, 16:52
von CrazyPhilosoph
Als oller Hamburg-Fan und 2/3 Hamburger begeistern mich die Bilder besonders :!:
Fast neidisch bin ich auf diesen Blick für das richtige Motiv und den richtigen Moment. :Sl:

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Mittwoch 5. April 2017, 14:40
von netter Mann
Danke für Eure anerkennenden Kommentare!
Es freut mich, wenn die Bilder gefallen. :Ni:

War/ist mir gar nicht bewusst, dass ich anscheinend einen Blick für Details habe.
Ich guck doch einfach nur! :Oh: :mrgreen: :Oh:


qtreiber hat geschrieben:*HummelHummel*
*MorsMors* DD

Re: mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs

Verfasst: Samstag 8. April 2017, 12:54
von AlterHeizer
netter Mann hat geschrieben: ... Ich guck doch einfach nur! :Oh: :mrgreen: :Oh: ...
Tja, andere gucken auch - sehen aber nix!
Herzlichen Dank für die schönen Impressionen aus Berlin! DD

Re: Des netten Mannes kleines Tourentagebuch.

Verfasst: Montag 17. April 2017, 00:10
von netter Mann
Osterspaziergang, 16.04.2017

Der April zeigt mit aller Kraft sein meteorologisches Können. Die Ostertage fallen weitgehend ins Wasser.
Etwas genervt versuche ich mich in schwarz-weißer Bildbearbeitung, das Drinnenhocken fällt mir schwer.

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Doch als es am Sonntagnachmittag eine Weile trocken zu bleiben scheint, steige ich in meine Wanderstiefel, schnappe mir die Kamera und schon bin ich draußen.
Als mir mein Bruder vor gut zwei Jahren seine „alte“ Sony Alpha 100 Spiegelreflexkamera vermachte weil er sich technisch gern verbessern wollte, ahnten wir wohl beide nicht, welche Freude er mir damit bereiten würde. Bisher war ich doch mit meiner wasserdichten Hosentaschenknipse durchaus zufrieden gewesen.
Am Ortsausgang betreiben die großen Parteien ihren tiefsinnigen Landeswahlkampf.

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Natürlich funktioniert sowas auch auf lokaler Ebene:

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Gleich auf der anderen Seite der Hauptstraße schlage ich mich querfeldein in den Wald.

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Heute findet in der Türkei ein großes Referendum statt. Ich finde es beängstigend, was derzeit politisch in der großen weiten Welt passiert. Trotzdem werde ich das Radio heute sicher nicht mehr einschalten.
Beim Anblick des winzigen Keimlings, der aus dem morschen Stamm seines Vorgängers hervorsprießt, kommt die Hoffnung in mir auf, dass sich das Leben am Ende aber doch nie unterkriegen lässt. Irgendwo keimt immer ein neues Pflänzchen, werden Ideen geboren und entstehen gute Visionen.

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Ich folge einem matschigen Waldweg. Links und rechts säumen schlanke Birken den Pfad. Immer wieder sind Wildwechsel zu erkennen. Nennt man so die Trampelpfade der Tiere? Ich glaube ja. Hier spüre ich jedes Mal das Bangen und die gleichzeitige Hoffnung, einmal einer Rotte Wildschweinen zu begegnen. Diese Überlebenskünstler hätte ich gern mal vor der Linse. Allerdings gelten sie als äußerst hartnäckige Beschützer ihrer Jungen und ich wüsste wirklich nicht, was zu tun wäre, wenn die Alten sich von mir gestört fühlen würden…
Heute wandere ich allerdings sicher. Die einzige, der ich begegne, scheint mir recht friedlich eingestellt zu sein.

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Ich erreiche eine Pferdekoppel, hier rauchen noch die Reste eines Osterfeuers vor sich hin.

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Allmählich stellen sich meine Sinne auf Motivsuche ein. Ich mag dieses Nebenbeientdecken, es kommt ganz von allein.

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Linkerhand erreiche ich eine große Freifläche. Im Hintergrund zeichnet sich der neue Golfplatz ab. Als wir vor einigen Jahren aus Hamburg raus auf`s Land zogen, waren hier noch große, zumeist feuchte Wiesen. Dann wurde wie wild gebaggert, abgepumpt, eingeebnet und umgestaltet. Nun zieht sich der Platz wie ein langes Band durch die einst wilde Landschaft. Davon ist heut nur noch die Hälfte da.

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Hinter dem Moor auf der anderen Seite entdecke ich ein Rudel Rehe. Also verlasse ich den Weg und schleiche langsam durch das Dickicht. Ein Auge sucht die Rehe, das andere sucht nach Zweigen vor meinen schweren Stiefeln. Ich will mich nicht selbst auf meiner Pirsch verraten. Ein kleiner Vogel folgt mir und schlägt fortwährend Alarm. Soll der doch endlich den Schnabel halten.

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Ein paar sumpfige Wasserlöcher zwingen mich zu Umwegen, aber letztlich erreiche ich die Grenze des kleinen Moores.
Und da sind sie! Während vier von ihnen meist grasen, ist eines der Tiere stets wachsam. Immer wieder dreht es den Kopf in meine Richtung. Ich habe den Wind im Rücken, vielleicht hat es mein Witterung aufgenommen. Allerdings muss es gegen die tiefstehende Sonne blicken und ich halte mich sorgsam hinter den Bäumem. „Kann ich Dich nicht sehen, siehst Du mich auch nicht“, denke ich mir und spähe zwischen den Stämmen hindurch. Eine ganze Weile hocke ich zwischen den Bäumen und beobachte das Treiben. Mal wird gefressen, dann plötzlich zucken die Köpfe wieder hoch und blicken in meine Richtung. Wie gebannt starre ich zurück. Ob sie den Auslöser der Kamera hören können?

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Dann kommt mir ein ganz anderer Gedanke, nämlich dass, wer in eine Richtung starrt, alles andere nicht im Blick haben kann. Ob es vielleicht hier meine wilden Schweine gibt? Verrückt, da hocke ich keine drei Kilometer vom Dorf entfernt im Wald und krieg es mit der Angst zu tun.
Schisser ich.

Nach einer Weile erhebe ich mich und trete vor die Bäume. Die Rehe traben davon. Im Hintergrund erhebt sich ein großer weißer Vogel. Den habe ich schon ein paar Mal zu fotografieren versucht, der scheint hier irgendwo zu wohnen. Ist das ein Kranich? Für einen Schwan ist er viel zu hoch. Ich beobachte, wie er einen weiten Bogen fliegt und schließlich wieder zu Boden gleitet. Jetzt aber los!
Im Schutz eines Knicks mache ich mich auf die (Foto-)Jagd. Die Wiesen sind nass, es quatscht unter meinen Schuhen. In den Entwässerungsgräben steht moorbraunes Wasser. Ein paar Mal stecke ich die Kamera in die Tasche, bevor ich über einen Graben springe.
Wieder kann ich ein kleines Wäldchen zur Deckung nutzen. Erstaunt entdecke ich einen kunstvoll gestalteten Stein mitten zwischen den Gräsern. Wer den wohl hierher geschleppt hat? Hier ist doch nun wirklich nichts!

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Irgendwie muss dieser Vogel tierisch gute Augen haben, dichter als vielleicht dreihundert Meter komme ich auch heute nicht an ihn heran.

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Nach diesem Foto bin ich mir jedoch sicher: hier fliegt ein Reiher! Die Kopfhaltung ist typisch, er faltet seinen Hals beim Fliegen regelrecht zusammen. Wusste gar nicht, dass es Reiher auch in weiß gibt.

Die Sonne neigt sich über den Wald, es wird langsam dunkler und vor allem kühler. Zeit, sich auf den Heimweg zu machen.
Ein paar letzte Fotos muss ich aber doch noch schießen, zum Beispiel dieses hier:

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Dabei will ich doch erst im nächsten Jahr nach Schottland! :mrgreen:

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Willkommen Zuhaus!
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… und was soll das jetzt wieder heißen?

Re: Des netten Mannes kleines Tourentagebuch.

Verfasst: Montag 17. April 2017, 00:21
von jojo
Die ersten 3 Bilder sind unscharf, bzw überbelichtet
Den Rest hab ich ich mir nicht angesehen

Sry für die Kritik

Grüssle
Jojo

Re: Des netten Mannes kleines Tourentagebuch.

Verfasst: Montag 17. April 2017, 00:50
von hoppalla
@jojo: Nee, oder? :No:

@netter Mann: Sehr amüsante Geschichte, witzige Fotos - Danke, hat Spass gemacht zu schauen und zu lesen DD :L

Tanja und Herbert