Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan, usw

Reiseberichte aus Asien
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derlimburger
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#177 Ungelesener Beitrag von derlimburger »

Teil 4 topt noch alles !

Diese unendliche Tiefe und Einsamkeit der Landschaft scheint einen geradezu aufzusagen.....

irgendwie unbegreifbar !

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C_B_
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#178 Ungelesener Beitrag von C_B_ »

hab jetzt auch bis zum aktuellen Beitrag nachgelesen … fantastisch … gucke mir jetzt als naechstes die Filme an ...

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networker
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#179 Ungelesener Beitrag von networker »

Moin Peter,

Ich schliesse mich meinen Vorkommentatoren an. Was für geniale Bilder von unglaublichen Landschaften.
Wow - das möchte ich gerne Life sehen.

Kann gerne so weiter gehen.

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maxmoto
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#180 Ungelesener Beitrag von maxmoto »

Mein lieber Mann - Landschaften von, für Europäer, unvorstellbarer Weite und gegen Ende zu kommt noch eine nahezu überirdische Schönheit dazu.
Diesen Tag wär ich gern dabei gewesen. :Ni:
:Sl:
maxmoto
was ist was wert


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Schippy
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#181 Ungelesener Beitrag von Schippy »

Wow, wieder mal gewaltige Impressionen, die du uns da zeigst.
Danke dafür!

Gruß
Herbert aka Schippy
Grüßle
Herbert aka Schippy

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Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf eigene Fakten.
(gehört im Podcast Lanz/Precht)

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Thatsmyway
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#182 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

Vielen lieben Dank für den netten Kommentare.

Anbei die letzte Karte:
Dateianhänge
Osh  Kyrgyzstan to M41  Tajikistan   Google Maps.jpg

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Thatsmyway
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#183 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

13.07.2018: Chorugh


Na das war ja ein kurzer Ausflug. Bin wieder zurück in Chorugh.

Ich bin hinter einem Auto hinterher gefahren, welches immer langsamer wurde und dann ganz stehen blieb. Ich blieb auch stehen. Dann begann das Fahrzeug zurück zusetzen und hat mich niedergeführt. Mein Hupen half nichts mehr. . Daraufhin bin ich so blöd gefallen, dass ich mir die linke Schulter ausgerenkt habe. Das muss man mal erst schaffen. Ich habe schon wieder ganz vergessen gehabt, wie schmerzhaft das ist. Die Schulter war draußen und wollte ihre gewonnen Freiheit nicht so schnell aufgeben. Meine Foto Kamera ist aus der Tasche geflogen und das Plastikgewinde vom Objektiv ist gebrochen. Die Leute sind aus dem Auto gestürmt und wollten helfen. Sie halfen mir auf, sammelten meine Siebensachen ein, halfen mir die Motorradjacke auszuziehen. Jetzt konnte ich mein Schultergelenk suchen. Es befand sich unterhalb der Gelenkspfanne. Dieses Erfühlen fühlt sich seltsam an. Es hat eine zeitlang gebraucht bis ich Ihnen mitteilen konnte was mit mir nicht stimmte. Es muss auch komisch für die Anwesenden gewirkt haben. Ich bin ja nur vom stehenden Motorrad umgefallen. Habe wahrscheinlich wie ein simulierender Fussballer gewirkt, der gerade eine Schwalbe reißt . Dem Fahrer tat die Sache unheimlich Leid. Sie wollten mich ins Spital bringen und mit dem Motorrad nachfahren. Aber niemand von ihnen konnte Motorrad fahren, auch wenn es einer versuchte. Das tat dann richtig mental weh. Arme Fifi. Ich habe dann gemeint, sie sollen das Motorrad dalassen. Die Schulter schmerzte imens und bei jeder Bewegung die ich machte noch mehr. Ich fühlte mich hilflos wie eine Schildkröte die am Rücken lag. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, über die holprige Straße 40 Kilometer mit ausgrenkter Schulter in ihrem hoffnungslos überfüllten Wagen mitzufahren.
Kurz darauf kamen aus der entgegenkommenden Richtung 4 Offroadfahrzeuge mit französischem Kennzeichen entgegen. Sie blieben stehen und boten mir an mich ins Spital nach Chorugh zu bringen. Ich versuchte verzweifelt meine Schulter zu überreden, doch wieder in ihren angestammten Platz zurück zu kehren. Anfangs war ich nicht erfolgreich damit und ich verursachte mit jeder erfolglosen Bewegung noch mehr Schmerzen. Nicht gerade motivierend. Immer wieder versuchte ich irgendwo mit der linken Hand herzhaft zuzupacken und meinen Arm in die Länge zu ziehen, damit das Gelenk wieder zurück schnappen kann. Vergebens. Außerdem hatte ich langsam das Gefüh, dass mein Kreislauf drauf und dran war das Schmerzmanagement zu übernehmen und mich in die Bewusstlosigkeit schicken wollte. Die Hand fühlte sich komisch an. Schweiß drang aus all meinen Poren, ich fühlte mich wackelig auf den Beinen.
Die Schulter musste wieder rein. Ich versuchte die "Baumeltechnik" Was anderes fiel mir nicht mehr ein. ich beugte mich nach vorne und ließ den Arm baumeln. Und dann passierte es: Die Schulter flutschte wieder auf ihren angestammten Platz zurück. Mir fiel ein Stein vom Herzen.. Ans Motorradfahren war dennoch in diesem Moment nicht zu denken. Zu instabil fühlte sich alles an. Zu sehr schmerzte die Schulter.
Dankbar nahm ich das Angebot der Franzosen an. Der Fahrer der in mich hineingefahren ist, hat sich dann nochmals 10.000 Mal entschuldigt. Man sah ihn an, dass ihn das ganze wirklich vom ganzen Herzen Leid tat.

Einer der französischen Offroadfahrer von ihnen ist Motorradfahrer und so kam Fifi auch gleich mit. Wir fuhren zuerst ins Hotel zurück. Ich bat sie darum, damit das Motorrad gleich dort stehtwo es vermutlich die nächsten Tage auch stehen wird. Danach haben sie es sich nicht nehmen lassen mich ins Spital zu bringen. Dort angekommen, habe ich mich sehr herzlich bei Ihnen bedankt. Sie sind dann weiter ihrers Weges gefahren Und ich bin nachwievor unendlich dankbar, dass sie mir geholfen haben. Der Arzt im Spital hat die Schulter kurz untersucht und meinte es sei alles in Ordnung. Ich soll halt die Schulter zwei Wochen schonen. Kein Schmerzmittel, keine Bandage um die Schulter zu stabilisieren. Scherzkeks! :)
Auch im Hotel waren alle sehr hilfsbereit und ich bekam wieder ein super Zimmer
Die Schulter tut noch immer weh und ich bin wenig motiviert sie zu bewegen. Ich habe mir jetzt ausnahmsweise ein Nachmittags Bier gegönnt.
Fifi hat den Sturz ganz gut überstanden, glaube ich. Der vordere Kotflügel ist locker. Den Rest muss ich mir noch genauer ansehen.
Das alles war so unnötig wie ein Kropf.


Die Schulter war sicherlich gute 10 Minuten draußen oder mehr. Und auch nach 4 Stunden tut sich auch im Ruhestand weh. Bewegen geht ganz gut, außer es ist eine depperte Bewegung dabei. Und die Unsicherheit, dass sie bei einer ungünstigen Bewegung wieder das Weite sucht ist halt jetzt groß. Ich werde jetzt auf jedem Fall noch zwei Nächte hier in Chorugh verbringen. Gibt schlimmeres. Ich habe das echt schöne Hotel, ein Café, das indische Restaurant und hey, es gibt sogar gute Pizzen hier. Zeit habe ich auch noch genug.
Ich hoffe sehr, dass ich in zwei, drei Tagen fit genug bin um dennoch die Bartangrunde drehen zu können. Ist mir irgendwie wichtig.
Im Grunde genommen bin ich nur vom stehenden Motorrad gefallen. Ich hatte meine Motorradjacke an. Ich habe auch Abschürfungen am Schienbein. Die Hose aber, eine Trekking Hose, hat keinen Kratzer.
Immerhin ist mein Ego nicht angeknackst. Ich möchte so schnell wie möglich wieder auf die Straße. Auf dem Weg zurück nach Chorugh habe ich noch Wilson mit seinem Motorrad am Straßenrand stehen sehen. Er hat sich sichtlich gewundert, dass wer anderer auf meinem Motorrad gesessen ist. Ich glaube, er hat mich gesehen, wie ich ihn vom Auto zugewunken habe.

14.07.2018 Chorugh

Gestern Abend hat sich dir Schulter gar nicht gut angefühlt. Ich habe mich immer in kleinen Bewegungen verstrickt die höllisch weh taten und ich das Gefühl hatte sie springt wieder raus. Sie fühlt sich auch angeschwollen an.
Also habe ich versucht meine weltweite Rückhol Versicherung anzurufen. Aber die Nummer ging nicht durch. Weder bei der österreichischen SIM noch bei der tadschikisischen. Aber die andere Nummer auf meiner ÖAMTC Karte funktionierte. Ich wartete über 1 1/2 Stunden auf den Rückruf, aber es kam keiner. Nach einem neuen Anruf dauerte es weitere 45 Minuten bis der Rückruf kam. Die Dame am Telefon war sehr nett. Sie hat auch erklärt, dass jetzt auch Hauptreisezeit ist und sie natürlich auch Prioritäten setzen müssen. Alles sehr nachvollziehbar. Letztendlich warte ich heute Vormittag auf den Rückruf von Arzt der Versicherung.
Ich selber weiß nicht genau was jetzt ratsam ist. Einfach warten bis es besser wird? Oder alles abbrechen und eine gescheite Untersuchung in Duschanbe machen? Oder nachhause fliegen und dort alles professionell untersuchen lassen? Ich hoffe, dass mir der Arzt der Versicherung da echt weiterhelfen kann.

Ich werde jetzt auch zurück ins Spital gehen und schauen ob ich nicht eine schriftliche Diagnose und etwas zur Stabilisierung der Schulter bekommen kann.

Die Nacht war okay, Schmerzmittel und Bier halfen und konnte zwei halbwegs bequeme Positionen zum Liegen finden. Die Schulter fühlt sich nach wie vor geschwollen an.

Heute vormittag hat mir der Besitzer des Hotels einen Mann organisiert, der mich ins Spital begleitet hat. Anfangs hat es so ausgesehen, als würde es nichts ändern, nochmals hinzugehen. Dann war aber doch ein anderer junger Arzt da. Es wurde ein Röntgen gemacht ( 4€) Und ich bekam eine Bandage für den Unterarm, weil für die Schulter haben sie nichts. Der Junge Arzt hat mir dann noch eine Diagnose in russischer Sprache geschrieben ( wenn ich einen Stempel brauche, dann muss ich bis Montag warten, dann ist der Chefarzt wieder da, er hat keinen) und Therapievorschläge. 20 Tage den Arm in der Schlange lassen und schonen, da sonst es immer wieder luxieren kann. Schmerzzlinderende und entzündungshemmende Medikamente nehmen. Eine Creme und auf jedem Fall ein MRT machen. Hier haben Sie so ein Gerät nicht.
Kurz nach dem Spitalsbesuch habe ich einen Anruf vom Arzt der Versicherung bekommen. Es war total entspannt und er hat mich " freigegeben " also wird meine Rückreise organisiert. Er hat die Notwendigkeit überhaupt nicht in Frage gestellt. Es war auch für ihn klar, daß ich hier nicht eine super Dokumentation auftreiben kann. Er hat auch vorgeschlagen, zwei Sitze nebeneinander zu Buchen, damit nicht andauernd Leute an meiner Schulter anstoßen. Sehr nett.


15.07.2018 Chourh

Schulter, Schulter.....es nervt, dass sie so präsent ist. Sie tut nicht sonderlich weh. Heute Nacht hat es mal drumherum wehgetan. Schulterblatt und Rippen. Dann war wieder alles gut. Es zieht halt mal da mal dort, wird aber jeden Tag besser. Es tut halt eher mental weh, jeden Morgen die anderen Reisenden aufbrechen zu sehen und die Verlockung wird größer nicht doch auch mit dem Motorrad wieder aufzubrechen.

Gut, dass dann andere Biker die Verständnis für meine Sehnsucht haben, mich aber daran erinnern, dass das nicht unbedingt klug ist.

Und ich merke es ja eh selber. Stütze ich meine Hände an den relativ hohen Tisch im Restaurant auf, fühlt sich das ganze gar nicht so gut an.

Die beiden Biker aus Holland die heute früh mit ihren Einzylinder Maschinen aufgebrochen sind, sind wieder da. Einer von ihnen hat Probleme mit der Elektrik an seiner Tenere. Glücklicherweise konnte ich mit meiner Notstarterbatterie aushelfen. Ich das Teil ihnen gleich mitgegeben, da es hier sehr schwer ist eine Erstazbatterie aufzutreiben.

Jetzt am Nachmittag tut die Schulter wieder mehr weh. Trotz Schmerzmittel. Außerdem schläft im Liegen die linke Hand sehr oft ein.



Das mit Fifi könnte kompliziert werden. Man hat zwar ein Visum von 45 Tagen, aber man darf offiziell nur 15 Tage ein Fahrzeug fahren. Jeder Tag darüber kostet 50$.
In der Touristeninfo haben sie gemeint ich soll zum Zoll gehen, die Papiere vom Spital mit nehmen, dann kann eine Ausnahme gemacht werden.

Im Hotel hat dann ein Freund des Managers seine Mutter angerufen, die mit dem Zoll zu tun hat und hat gemeint, dass ist ein Blödsinn. Wenn man ein aufrechtes Visum hat, dann darf man auch sein Vehikel steuern.

Die Unterarmbandage erfüllt ihren Zweck. Ich mache viel weniger blöde Bewegungen die mich verunsichern und schmerzen.

16.07.2018: Chorugh

So das mit dem Zoll ist geklärt. Oder so ähnlich. Ich bin zum Zoll maschiert. Anfangs habe ich es nicht gefunden. Bin zu einer Tankstelle maschiert und habe dem Zettel hergezeigt, den ich vom Hotel hatte. Netterweise hat mich gleich ein Auto mitgenommen. Dort angekommen gab's wieder Kommunikations Probleme, aber ich hatte ja die Nummer von meinem Hotelmanager mit. Da wurde lange gesprochen. Hat gar nicht so freundlich geklungen. Zum Schluss durfte ich wieder ans Telefon und ich bekam ein: " You can come Home. Problem is solved"...... Okay :)

Ein Flug brauchte ich ja auch noch. Ich wollte ja morgen fliegen. Leider bekam ich die schlechte Nachricht, dass der Flug, die Maschine hat 17 Plätze, schon voll sei. Die gute Nachricht war: 100 Somoni extra und sie würden doch noch einen Platz finden. Ich nahm das Angebot an. Der Flieger hebt nur an jenen Tagen ab, an denen gutes Wetter ist, denn die Maschine fliegt auf Sicht. Radar haben sie keines. Das Flugzeug muss auch anfangs in den Täler bleiben, da die Berge zu hoch sind um sie mit der kleinen Maschine überfliegen zu können.
Natürlich gibt es auch eine Straße nach Duschanbe, aber die ist extrem schlecht und die fahrt dauert fast zwei Tage. Die Minitaxis sind meistens überfüllt und das alles will ich mir jetzt mit meiner Schulter nicht antun.

Fix ist jetzt auch , dass das Motorrad im Hotel bleiben kann, denn das war noch nicht ganz sicher, ob die Besitzer des Hotels das OK dafür geben würden.

Es ist gut, dass was weitergeht und ich bin schon neugierig, was alles davon klappt.


Ich merke es ja nicht so, weil ich mich ja vorsichtig bewege. Der Körper erinnert sich ja doch noch an die Vermeidungsmechanismen der rechten Schulter.

Wie ich darauf verzichtet habe und in meinen Taschen herumgeräumt habe, mich also " normal" bewegt habe, hat sich die Schulter sehr schnell gemeldet. Sie ist definitiv noch nicht Ordnung.

17.07.2018 Duschanbe

Da bin ich also in einem luxuriösen Hotel in Duschanbe. Der Herflug war großartig. In der Früh mußte auf einmal alles sehr schnell gehen. Ich war noch mitten im Frühstück, als das Taxi schon da war und Ruslan, der junge Manager zur Eile mahnte. Der Taxifahrer würde gebrieft, wie das mit dem Tickekauf abzulaufen hatte und wer was bekommen sollte. Der Ticketschalter, das war mehr oder weniger ein Loch in einer echt dicken Wand, sodass man schon mit der Angst bekam seine Hand in das Loch zuschieben um sein Ticket zu nehmen. Das alles befand sich in einem Raum ohne einem Möbelstück, ohne Plakat oder sonstigem Wandschmuck. Dafür gab es einen kalten offenen Kamin. Irgendwelche Leute verschwanden mit dem Pass und dem Geld für das Ticket. Der Mann wollte das extra Geld nicht. Dann brauchte der geheimnisvolle Mann doch wieder 50 Somoni. Eine Stunde lang war ich passlos. Auf einmal wurde ich gerufen, ich musste meine Hand durch das geheimnisvolle Loch steckt und ich bekam Pass Ticket und sogar das passende Retourgeld . Ich war sehr froh, dass letztendlich alles über diese Umwege klappte. War doch das Flugzeug für heute offiziell ausgebucht. Das Gebäude wo sich das alles abspielte war nicht direkt am Flughafen sondern 200 Meter entfernt auf der anderen Straßenseite. Beim Einchecken würde 7 Kilo übergewicht festgestellt. Das Limit lag bei 10 Kilo. Aber das konnte man nicht am Flughafen bezahlen, sondern man mußte wieder in den Raum mit dem Loch zurück.

Im Checkin tauchte mein Helfer noch einmal auf um zu sehen ob alles mit dem Ticket geklappt hat.

Das Flugzeug war........süß. Eine kleine Propeller Maschine mit ca. 17 Plätzen. Und nein, es waren nicht alle Plätze besetzt. Da soll sich noch wer auskennen. Mein Gurt ließ sich nicht schließen, aber irgendwie war das alles egal. Wir hoben ab und flogen anfangs durch ein fantastisches Tal. Links Afghanistan, rechts Tadschikistan. Ein Traum. Hellblaue Bäche erkämpften sich ihren Weg durch das karge Stein, genährt von den immer währenden Gletscher auf den Gipfeln der Berge. Kleine Dörfer klebten auf den Felsen, kleine grünen Oasen umgeben vom schroffen Stein. In der Mitte ein reißender Strom. Wir verließen das Tal, überflogen Berggipfel zum Greifen nahe, alles so plastisch. Einfach phantastisch! Mit der Zeit wurden die Berge niedriger und der Stein weniger schroff. Wir näherten uns langsam einer großen Ebene und somit Duschanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan. Was für eine tolle Stunde! Sicher mein schönster Flug den ich je in meinem Leben hatte.

Duschanbe ist eine sehr junge Stadt und eine sehr heiße Stadt. Sie ist auf einem Reißbrett entstanden und es gibt jede Menge neugebaute Prachtbauten. Es hat staubige 39 Grad.

Am Flughafen

Wenn man am Flughafen von Duschanbe, ein Fussball Lied auf deutsch hört......

Das mit den zwei Sitzen nebeneinander hat nicht funktioniert, mir wurde nur mitgeteilt, dass ich nichts von meiner Verletzung sagen soll, weil mich sonst die Crew vielleicht nicht mitnimmt. Das hat schon ziemlich nach einer Drohung gewirkt. Sie haben auch keine Informationen von zwei Sitzen für mich.

18.07.2018 WIen

Ich bin gut in Wien angekommen. Conny hat mich vom Flughafen abgeholt und darüber bin ich sehr froh. Der Öamtc hätte auch einen Krankentransport für mich organisiert, aber das wäre mir komisch vorgekommen. So schlecht geht es mir auch wieder nicht. Ich möchte auch nicht ins Spital auf eine Unfall gehen. Das würde mir seltsam vorkommen, dort gehören die akuten Fälle hin und soooo akut empfinde ich es nicht. Ich habe mir noch in Duschanbe einen Termin bei meiner Orthopädin besorgt

Die Flüge waren letztendlich voll ok. Auch wenn es niemand vom Personal wusste, hatte ich bei beiden Flügen immer einen freien Sitzplatz neben mir frei und darüber war ich auch sehr froh. Die Flugzeuge waren aber generell mit sehr viel Platz ausgestattet. Das Essen war auch sehr gut.

Es ist ein komisches Gefühl jetzt in Wien zu sein. Ich sollte doch ganz woanders sein. 5000 Kilometer weit entfernt. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Reise abbrechen müssen das fühlt sich seltsam an. Hat mich jetzt doch, nach all den Jahren das Glück verlassen? Oder habe ich einfach nur, so wie oft, verdammt viel Glück im Unglück gehabt?

War es überhaupt wirklich notwendig die Reise abzubrechen, oder bin ich einfach nur ein Weichei?

Aber hey! Es hätte viel schlimmer ausgehen können. Selbst Fifi hat einen sicheren Platz gefunden und wartet auf meine Rückkehr. Denn egal was jetzt auch mit der Schulter ist. Ich hole sie zurück! Und ich werde alles tun, was dafür notwendig ist.

Vielleicht ist ja eh alles ok und ich kann einfach auch drei Wochen zurück fliegen und einfach die Reise fortsetzen. Zeitlich würde sich das noch knapp ausgehen und vielleicht kann ich ja noch eine Woche Beim Urlaubgeber raus reißen. Urlaub habe ich ja genug.

Und dann wird die Reise fortgesetzt. Sie ist noch nicht zu Ende!

Man sieht sich wieder.....




(Kein) ENDE

P.S.: Die fehlenden Filme, die den Rest abdecken werden auf jedem Fall noch kommen :)


Update November 2018: Das mit der Schulter hat sich aus verschiedenen Gründen unglaublich in die Länge gezogen. Ich konnte das Motorrad nicht mehr im Herbst holen. Nach 50 Einheiten von Physiotherapie bin ich bald so weit dass ich wieder zurück an den Start gehen kann und vielleicht rechtzeitg noch eine OP bekomme welche die Gelenkskapsel so zusammenrafft, dass die Schulter nicht mehr instabil ist. Dann fängt alles wieder von vorne an: Null Beweglichkeit am Anfang, Schmerzen und harte Arbeit. Jede menge Physiotherapie. Ich kenne das Ganze von meiner anderen Schulter. Damals, vor rund zwanzig Jahren habe ich gute 3 Monate gebraucht, damit ich meine Schulter wieder gut benutzen kann. Mein Plan ist, dass Motorrad Anfang Sommer 2019 abzuholen und damit gemütlich wieder nach Wien zu reisen. Die genaue Route steht noch in den Sternen. Mein Motorrad darf solange im Hotel in Tadschikistan stehen bleiben. Das habe ich abgeklärt und ich bin sehr dankbar, dass das geht. Vielen Dank an den Hotelmanager!
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Das Diagnosezimmer im Spital
Das Diagnosezimmer im Spital
Einer meinen französischen Retter in der Not. Noch mals vielen Dank dafür!!!
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was man nicht alles hier findet :)
was man nicht alles hier findet :)
Wenn man mal reifen wechseln muss
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Zuletzt geändert von Thatsmyway am Sonntag 18. November 2018, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Thatsmyway
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Re: Die TanReise 2018:Kirgisitan, Tadschikistan, Usbekistan,

#184 Ungelesener Beitrag von Thatsmyway »

nur Motorradfahren ist schöner ;)
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am Ticketschalter :)
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