Samstag am 08.10.2016
Als Allererstest noch ein Bild von unserem letzten Abend in Tarifa.
Da hat das Wetter umgeschlagen. Der Wind war plötzlich nicht mehr ab- sondern auflandig und brachte - fast in Sekundenschnelle Nebel vom Meer mit.
Die Einheimischen kennen das uns sagten uns, dass das am nächten Tag - spätestens mittags wieder weg ist.
Heute eine ca.250km Highlight-Tour gemacht.
Highlight
1
Klasse Gegend – großartige Straßen
Gestern - die Abendstimmung am Campingplatz
Nicht völlig untypisch in Andalusien. Der Caballero reitet in die Bodega, denn hinterher findet das Pferd heim.
Da musste ich hochfahren (mit Liane) (war nach dem über die Straße Rutscher er in El Chorro.) Sonst hätte ich nen richtigen Knacks bekommen. Da war ein Mirador, von dem nachfolgend noch ein paar Bilder kommen.
Die Aussicht vom Mirador
Da sagt der Vater zum Sohne, indem er auf Liane zeigt: "So verrückt können alte Weiber sein". und unten ist ne kleine "Steph-Bank"
2
El Chorro besucht. Mit dem Stausee auf‘m Berg und der tollen Aussicht.
Mit dem Wanderweg Camino del Rey (der fertig renoviert ist).
Mit der Bahnhofskneipe, die Doris so treffend beschrieben hat.
Mit nem (später noch beschriebenem) AHA-Erlebnis.
3
Alora um in „unserer* Tapas Bar“ uns an Leckereien vollzufressen.
*unserer = Mimoto, Andrè, Ryna, Edi, Günther und Max waren da im Februar 2015 öfter.
4
Ronda – immer wieder schön.
Auch Wanderer sollten schwindelfrei sein.
Das unvermeidliche Bild; die Brücke. Erst die eine Seite
Dann die andere
lächelnde Mädels
Der Sabine gefällt Ronda auch.
Nun zum AHA-Erlebnis:
Also nach mehreren 100.000 km auf‘m Mopped bin ich kein blutiger Anfänger mehr und glaubte alle Situationen schon erlebt zu haben.
Irren ist männlich.
Wir fuhren von der Bahnhofskneipe in El Chorro nach Alora.
Vor der Brücke eine leichte Rechtskurve.
Sportlich fährt man die mit 80kmh.
Normal mit knappen 60kmh.
Wir fuhren knappe 40kmh.
Es gab kein Rutschen auf das man reagieren konnte – alles war völlig normal.
Auf einmal, völlig unvermittelt und grundlos lagen wir, vielleicht ne 10tel Sekunde vor dem Einlenken auf der Schnauze.
Wir fielen einfach ohne nur den Hauch einer Chance zur Gegenwehr zu haben einfach nach rechts und schlitterten ca. 30m (eher immer schneller werdend, weil bergab) über unsere Fahrbahn, die Gegenfahrbahn zur Leitplanke, von der wir (natürlich liegend) abprallten und etwas seitlich versetzt ca. 1m vor ihr zum liegenden Stehen kamen.
Danach war ich etwas bedröppelt
Ich saß noch (liegend) auf dem Mopped, Liane hatte ich nach ca. 20m verloren.
Liegend, zur Ruhe gekommen drehte ich mich um um nach Liane zu schauen.
Die stand schon. Ich fragte „alles OK“ und lief auf sie zu. Sie sagte „Ja“.
Ich drehte mich um und betätigte den Notraus.
Bernhard und Sabine hatten schon gehalten und waren abgestiegen.
Vom Busparkplatz der rechts vor der Kurve ist kamen zwei Busfahrer.
Die und Bernhard haben das Mopped aufgehoben.
Ich hab‘s angelassen, mich draufgesetzt und bin so ca. 300m gefahren umgedreht und festgestellt dass alles in Ordnung ist, nur das ABS leuchtet und funktioniert nicht.
Wir haben uns bei den Busfahrern bedankt und dann hab ich Liane untersucht.
Alles Ok, nur die Klamotten (weiße Hose) sind schmutzig.
Die Q ist auf dem Sturzbügel vor dem rechten Zylinder aufgekommen, hat ne Spur im Teer hinterlassen und der Sturzbügel ist verkratzt aber nicht verbogen.
Die wasserdichte Ortlieb-Tasche ist nicht mehr wasserdicht weil unten durchgescheuert.
Die Oberschenkeltasche meiner Hose hat ein durchgescheuertes Loch
und meine Feuerwehrstiefel haben vorne an der Kappe (Metall) kein Leder mehr – ab- bzw. durchgeschabt. Die Metallkappe ist noch heile.
Der Hinterreifen der GS hat eigenartige Verletzungen.

Aber das war‘s auch schon.
Ganz im Ernst. Wir sind heilfroh dass wir nen Boxer haben und der (anscheinend) ziemlich stabile Sturzbügel hat.
Dann hab ich mir die Unfallstelle bzw. den Beginn der Spur die der Sturzbügel im Teer hinterlassen hat, angeschaut.
Ich wär – und das war wirklich so – beinahe zu Fuß ausgerutscht.
Spiegelglatt (Noch glatter als der Teer in Montenegro, wo es den Klauston so unvermittelt – auch bei geringer Geschwindigkeit – bei den „Vier vom Balkan“ gelegt hat).
Also: Vor der Brücke geht es rechts in einen Busparkplatz.
Dieser ist „geschottert“ aber so, dass die Busse, die da nahezu permanent ein und ausfahren, den Schotter zu feinstem Sand zermahlen haben.
Jedes Mal, wenn so ein Bus raus fährt nimmt er ein wenig Sand mit und, da es eine enge Kurve ist und die Zwillingsreifen radieren, massiert er den Sand so richtig in den Teer.
(So erklär ich mir die extreme Glätte der Straße an dieser Stelle).
Wir hatten ein Riesenglück (das, das uns schon unser ganzes Leben „verfolgt“) dass in dem Moment als wir über die Straße geschlittert sind, kein Auto kam.
Den Rest des Tages fuhr ich irgendwie wie auf rohen Eiern.
Ich war total Kopf gesteuert und alles was sonst (durch jahreslanges Training) automatisiert geht, muss auf einmal erst gedacht und dann umgesetzt werden.
Bernhard meinte zwar, dass ich absolut keine Spaßbremse war und ich glaube, dass sich auch die anderen Verkehrsteilnehmer nicht beschweren konnten, aber ich fuhr total konzentriert und nicht mehr automatisch.
Ich hoffe, dass dieser Zustand nicht lange anhält und dass die Leichtigkeit zurückkommt.
Ach ja, nach mehrmaligem Ausschalten und Wiederanlassen im Laufe des Tages hat sich auch das ABS wieder "beruhigt" und funktioniert.
Da Steph in ihrem Reisebericht von den Pyrenäen so von den Geiern geschwärmt hat ...
Wir haben heut auch welche gesehen.
Vom Mirador (Aussichtspunkt) über El Chorro, am Bergipfelstausee.
Also ein paar Geier - extra für Steph:
Als wir am Campingplatz ankamen, gingen wir erst mal in die Kneipe zu dem freundlichen Wirt auf ein Bier.
Alle drei (Liane, Sabine und Berhard) bestellten sich ein großes - nur ich ein kleines.
Da hat er mir mit einem sitzbübischen Lächeln erst ein ganz kleines gebracht - und dann ein kleines.
Irgendwie gefällt's uns hier.
Die Abendstimmung nach dem Bierchen
F. f.