Sonntag am 10.05.2015
Wenn man so will, der „Aufbruchtag“, der letzte Tag der Reise.
Morgen werden wir packen und gemütlich im WoMo die nächsten 3 Tage bis Rechberg zum Forumstreffen fahren. Wir werden uns vielleicht das ein oder andere ansehen, aber das Mopped bleibt bis Rechberg in der WoMo-Garage.
Das heißt auch, dass wir keinen Campingplatz mehr ansteuern, sondern uns unterwegs – da wo wir es, sei es weil’s schön ist, sei es weil wir müde sind, für passend empfinden, ein Hotel suchen. – Einfach, weil’s für eine Übernachtung und dann weiterfahren, praktischer ist.
Da werde ich dann meinen Bartschneider auspacken und benützen:
Meine Glatze wird poliert, die restlichen Kopfhaare auf ein Minimum gekürzt, die nahezu Waigelsche Ausmaße angenommenen Augenbrauen in ihre Schranken gewiesen und der Bart zu einem Dreitagebart zurechtgebügelt.
Nachdem Mimoto schon festgestellt hat, dass die Reise mich ganz schön stresst und ich auch dementsprechend aussehe kann ich ja die Aussehursachen offenlegen:
Bei so einer Reise lasse ich alle Kopfhaare wuchern. Ich will mir täglich ansehen, wie lange ich schon unterwegs bin.
Aber auch dieser Tradition sind Grenzen gesetzt.
Spätestens, wenn die Ohrhaare die Schultern erreichen und mit beim Helmaufsetzten Ohrzugsschmerz bereiten und / oder mir meine wuchernden Nasenhaare die Nahrungsaufnahme erschweren werde ich die Aufrechterhaltung dieser Tradition einer wohlwollenden Prüfung unterziehen.
Weg von den nebensächlichen Intimitäten – hin zum Tagesgeschehen.
Gestern im Wetterradar habe ich festgestellt, dass es nachmittags so gegen 14:00 in dieser Gegend zu Niederschlag kommen kann.
Jeder weiß, ich bin ein friedlich freundlicher Mensch und jede Art von Niederschlag ist mir zuwider. Ich könnte jetzt auch sagen: Feuchtgebiete und zwar nur dieser Art sind mir schon rein menschlich zuwider – von zwischenmenschlich rede ich – in diesem Zusammenhang – schon gar nicht .
(Ausnahmen, rein meteorologischer Art werde ich wohl oder übel beim Forumstreffen in Rechberg zulassen müssen – aber wer da wen aus welchem Grunde niederschlägt ist noch völlig ungeklärt, denn das Regenradar schwankt zwischen „Regen“ und „Schnee“.)
Ich schweife – völlig entgegen meiner Natur – ab.
Noch bin ich in Italien und muss schon sagen: „Nachdem die Italiener, so nett der Einzelne ja sein mag, glauben, mir, einem Nichtregenliebhaber den ganzen Urlaub versauen zu müssen indem sie sich erdreisten es in knapp 30 Tagen immerhin über eine Stunde regnen zu lassen – ok, nicht stark, aber immerhin – werden sie schon sehen, was sie davon haben.
Meine mir angeborene Karl May‘sche Weitsicht (ihr müsst mal Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi so richtig verstehend lesen) ließ mich eine Küsten-Kurven-Berge-Tour vor meinem geistigen Auge ausarbeiten, die uns so zwischen 13:30 und 14:00 Uhr zum WoMo zurück brachte. Der Plan – wen wunderts – ging auf und als es pünktlich um 14:00 Uhr zu regnen begonnen hatte … saßen wir schon feingemacht im WoMo und Brotzeiteten standesgemäß.
So, nun heißt es Abschied nehmen.
Die nächsten Tage werden so Allerwelttage sein, die für Euch ein Mitfahren nicht lohnen – und vom Forumstreffen wird es naturgemäß wieder von einigen ein paar unterschiedliche Berichte mit sicher dem gleichen Credo geben: Schee war’s.
Vielen Dank, dass ihr uns begleitet habt. Es ist wirklich schön, von Gleich- oder zumindest Ähnlichgesinnten* so positives Feedback zu bekommen.
*Mit Ähnlichgesinnten meine ich vor allem jene, die sich drauf freuen, im Alter (also wenn sie richtig Zeit haben) so zu leben, wie sie es sich immer gewünscht haben – das kann etwas oder auch ganz anders sein also so zu leben, wie wir - aber, wirklich, ich freu mich, wenn ich einigen die „Lust auf die Rente“ subkutan initiiert habe.
Noch einen Satz, weil manche sicher glauben: Zeit ist das eine – Geld das andere. Wir haben das Gefühl, dass wir uns alles geleistet haben, was wir wollten und haben in dem knappen Monat, den wir jetzt unterewegs sind (alles mit eingerechnet) noch keine € 2.000 verbraten (zusammen!). Also, wenn man nur ein klein wenig genügsamer wäre, die Strecken strategisch besser plante, könnte man deutlich unter diese Marke kommen.
Mist – ich verlier mich schon wieder.
Lasst mich noch eines los werden. Der RYNA (den muss man groß schreiben) hat in einem anderen Beitrag (Vom Vienna Wolf und Pascal bezüglich Mongolei) ein unübertreffliches Statement abgegeben.
Verinnerlichungswert!
So, das war’s aber jetzt wirklich.
In Rechberg werden neue Pläne geschmiedet … ein paar sind schon im Hinterkopf.
Die „letzten“ Bilder des Tages:
Küste
Da hat einer wahrscheinlich auch seinen Traum verwirklicht
Ein kleiner Traum von mir. Als Stadtwagen.
Straßen
"Landschaft"
Italien
