Jetzt bekommt der Bericht noch sein Ende.
Mostar, Bosnien. Morgens um 8 Uhr gehts aufs Motorrad. Magistrale, Dubrovnik, Mostar. Die gesetzten Ziele sind erreicht
und es wird Zeit in den Alltag zurück zu kehren. Die Termine in der kommenden Woche drücken.
Nachdem ich gestern spitzen Wetter hatte wartet heute eine Suppenküche auf mich. Es regnet und ist neblig. Typisch Gebirge wechselt das Wetter sehr schnell. In Mostar wird getankt
und der Trip einmal quer durch Bosnien startet. Einmal Quer durch Richtung Norden.
Nach ein paar Kilometer wird lecker gefrühstückt und nachdem ich mir alles über gezogen habe was die Koffer hergeben macht das ganze sogar
Spaß.
Wunderschönes Gebirge.
Die Straßen sind gut, wenig frequentiert und es geht abwechselnd im Tal Flüssen folgend und über Pässe.
Leider sind die Straßen zwar gut, aber ähnlich wie auf vielen Österreichischen Straßen wird das ganze SAU glatt, sobald nass.
DIe Reifen kommen an ihre Haftungsgrenze bei solchen Strecken.
An dieser Stelle musste ich an den Frankreich Trip im Vorjahr denken. Nur schien dort die Sonne.
Die Kilometer vergehen und ich komme nach Banja Luka, der Hauptstadt von Sprska aber nicht von Bosnien.
Ab dort geht die Straße nach Norden in eine Autobahn über. Die Bahn ist leer und die MAuthäuschen unbesetzt. Kein Wunder, soviel Verkehr herrscht hier nicht. Auf der Bahn geht ein ordentlicher Platzregen nieder.
Aber was ist. Ich muss lachen. Wie geil ist das denn: EIne Autobahn in Bosnien, es regnet wie aus Kübeln und ich kleines Mänchen
STEHE auf der Autobahn und nehm diesen Moment in mich auf.
Wenig später sehe ich, dass die Autobahn von der EU gefördert wird. Schöne Geste aber leider Geld verbrannt. Mitten im nirgendwo ohne größere Städe und Anschlussstellen wird ein
RIESIGES Autobahnkreuz gebaut. Ich kurve fast alleine im Kreis darüber und schüttel nur mit dem Kopf. Als Krönung wird das ganze auch noch auf Flutlicht Niveau ausgeleuchtet werden. Alle 20 Meter ein Laternenpfahl. Hier muss ich wider hin, wenn es fertig ist. NAchts dieses riesige Bauwerk, MEnschen-und Autoleer und noch dazu Taghell erleuchtet. Was muss das für ein Anblick sein.
In der Nähe der Kroatischen Grenze läuft die Autobahn im nirgendwo aus und auf einer schmalen Straße geht es zur Grenze. Mindestens 100 LKw stehen Schlange durch eine Ortschaft an deren ENde die Grenze ist. Ich rolle nach vorne und befürchte die Grenze sei zu.
Aber nein, diese Hauptverbindungsachse, die mit einer AUtobahn angefahren wird und mindestens auf 50 km der einzige normale Grenzübergang ist, wird von
einem Wärterhäuschen abgefertigt. Da macht das Autobahnkreuz gleich nochmal Sinn.
(Bin kein Verkehrspolitiker, aber das musste ich erzählen, das war einfach nur zu dämlich, lächerlich)
Als Motorradfahrer ist man dennoch in 10 Minuten über die Grenze und so bin ich wieder in Kroatien.
Leider waren mir die BAtterien der Kamera ausgegangen, deshalb keine Fotos.
Aber auch hier war es wunderschön. Während die Küste ein Touristenhotspot ist, herrscht im Norden ruhiges Landleben. Die Straßen sind sehr gut, die Felder grün und man fährt durch viele kleine Dörfer die sehr schön anzusehen sind.
Zur Hauturlaubszeit würde ich definitiv diesen ursprünglichen, grünen Norden der hitzigen, überlaufenen Touristenküste vorziehen.
Ich finde eine kleine Pension und leg mich schlafen.
Am nächsten morgen geht es weiter über kleinste Straßen in Richtung Norden. Bei einem Bäcker wird der Tankrucksack aufgefüllt. Das war richtig lecker. Und kurz vor der Grenze zu Ungarn Batterien gekauft.
Auch dieser Grenzübergang ist kurz, aber hier passiert mir etwas dämliches. Ich rolle nach Ungarn, keine Ahnung von Straßen, Währung etc.
Aber vorallem nicht welche Schilderfarbe Autobahn und welche Landstraßen bedeutet. Auch die Beschilderung verwirrt mich erst nur, da die Karte die ich aufgegabelt habe natürlich nur die Ortschaften zeigt, die nicht beschildert sind.
Nach zwei Kreisverkehren rolle ich auf eine Grenzstation zu.
Moment, Grenzstation, dass kann nicht passen, ich komm doch gerade erst aus einem Land. Was ist denn das da vorne jetzt.
Ich bin der einzige an der Grenze und frage den Grenzer in Kauderenglisch welches Land das ist.
Er schaut mich verdutzt an
Zeigt auf den Boden und ruft
"Ungarn"
Dann über den Schlagbaum
"Croatia"
Und dann über den Rücken
"Slowenia"
"Achso, tut mir Leid, falsches Land. Wo gehts denn hier nach Nagykanizska ?"
Wegbeschreibung folgt, ich drehe um und finde doch noch Ungarn
Ungarn ist auch wieder etwas anderes. Die Straßen sind fast nur schnurrgerade und die Dörfer viel rustikaler. Überall sitzen alte Leutchen auf Bänken vor ihren Häusern und die Störche auf den Dächern. Gefällt mir.
Wie ich im Highway-Stil fahre wird in meinem Hinterkopf schon eine Akte angelegt mit dem Titel
" Ungarn-Reise. Wenn möglich Rumänien bis Schwarzes Meer"
Hat etwas entpannendes dieses Cruisen.
Bei Koszeg will ich über die Grenze. Aber für meine Kaffee-Bewertung muss ich vorher hier noch einen trinken.
Über der Grenze dann bekannte Kost. Alles spricht deutsch, alles mäht seinen Rasen und die Straßen und Dörfer sind im Vergleich wie ausgestorben.
Tschüss Ungarn, kurz aber schön wars.
Aber auch hier ist es richtig schön. Im Burgenland. Tolle Straßen und viele Burgen. Wenn da nicht wieder das typische österreichische Problem wäre.
Gottverdammter Regen
(Anmerkung: Seit ich Motorrad fahre seit 2008 war ich jedes Jahr in Österreich beding durch Alpentour oder Anreise in südlichere Länder. Und wirklich jedesmal hat es geregnet.
Werde mir schwer überlegen in Zukunft nicht einen weiten Bogen um A zu fahren.

)
Aber Rindviechern, denen kann ich nicht böse sein.
Auch durch das bekannte Höllental komme ich, aber im Regen kommt kein Kurvenfeeling auf. Kurz vor Mariazell gehts auf einen Campingplatz auf einem BAuernhof.
Am nächsten morgen Regen. In einer kurzen Atempause packe ich, und fahre Richtung Norden bis an die Donau.
Meine treue Bandit und ich im EInklang mit unserem Liebling. Wasser. Unten, oben, innen, überall.#
Durch Linz geht es immer der Donau folgend bis Passau. Und hier wie zur Bestätigung hört der Regen wenige Kilometer vor Deutschland auf.
Wie ein Österreichischer Abschiedsgruß:
"Schee, dass dou bei uns warst. Hoffentlich bist scheit nass gworden. Bis zum nächsten mal"
Naja, danke, dann nochmal in die Sonne faulenzen.
Die Fahrt durch Passau ist wieder sehr schön. Wunderschöne Stadt.
Weil es noch relativ früh am Nachmittag ist (im Regen mach ich immer mehr Kilometer), besuch ich nochmal meinen treusten Freund.
Deutsche Landstrasse. Bis Deggendorf toller Belag, kurvig, Sonne und die Leute fahren auch wieder wie Arschlöcher . Deutschland hat mich wieder.
Danach Autobahn und
FINISH
Mein Fazit der Reise:
WARUM ?
- Sieben Länder in Neun Tagen
- Vier Währungen
- Sieben Grenzkontrollen macht 14 mal Grenzer
- 3.600 km Strecke
Warum nicht öfter Slowenien ?
Warum nicht öfter Kroatien ?
Warum nicht öfter Montenegro ?
Warum nicht öfter Bosnien?
Warum nicht öfter Ungarn ?
Warum Österreich ?
Ich werde definitiv wieder kommen. Das war ein Balkanintensivkurs. Und es fehlt noch soviel.
Albanien, Mazedonien, Serbien, Bulgarien und Rumänien.
Und der Balkan bietet soviel Abwechslung auf wenigen Kilometern. I´ll be back.