Hier ist der südlichste Punkt unserer Reise erreicht und in Anbetracht der 4.000 km bis nach Hause starten wir am nächsten Morgen die Rückreise. Entlang der Atlantikküste segeln wir an Agadir vorbei und erleben noch einmal Küstenstraßen vom Feinsten. Abends erreichen wir Essaouira, wo es scheinbar keinen Campingplatz mehr gibt. Dafür wundern wir uns über die vielen Leute, die vorbeifahrenden Fahrzeugen schlüsselschwenkend entgegenkommen. An einer Kreuzung spricht uns so ein Schlüsselschwenker an und wir begreifen, dass so Zimmer zur Übernachtung angeboten werden. Kurzentschlossen greifen wir zu und haben dadurch noch Zeit für einen Bummel durch die wirklich sehenswerte, aber auch relativ überlaufene Stadt. So viele Menschen sind wir kaum noch gewohnt, können uns aber trotzdem nicht dem Zauber der Stadt entziehen.



Am nächsten Morgen ist es schon früh sehr warm. So langsam läuft uns auch ein wenig die Zeit davon und so entscheiden wir uns für einen Marathontag. Bei 47° (Celsius!!) streifen wir die Randbezirke von Marrakech und befahren bis Beni – Mellal langweilige Schnellstraßen. Ab hier wird die N8 über Kasba Tadla und Khenifra eine schöne und kurvenreiche Bergstraße, bis wir in Azrou auf einem schönen Campingplatz nach 610 Tageskilometern unser Zelt unter Kirschbäumen aufschlagen.
Der letzte Tag in Marokko führt uns wieder in fruchtbare Gegenden:
durch Meknes und Ouazzane wieder über Chefchaouen nach Ceuta, wo wir Abends die Fähre nehmen und erneut unseren Campingplatz ansteuern. Heute Abend gibt es wieder einen Rotwein und dazu einen Haufen melancholischer Gedanken.
Einen Tag Fahrgenuss wollen wir uns zum Ausklang noch gönnen. Die Garganta del Chorro hat es uns auf Fotos angetan und wir nähern uns ihr auf kleinsten Straßen.
Der Anblick mit dem querenden Camino del Rey ist ein schöner Abschluss unserer Tour, bevor wir am nächsten Tag Madrid erreichen und die KTM wieder auf ihrem Transportgestell verzurren. Zwei Stunden später sitzen wir im Flugzeug nach Hause.
Ankunft 23:15
Temperatur +5° C
Wann ist der nächste Urlaub?
Unser Fazit ist diesmal nicht wirklich sachlich zu fassen. Wir haben keine Weltreise unternommen und uns keine Auszeit gegönnt, sondern waren nur drei Wochen in Urlaub. Aber diese drei Wochen waren so intensiv und haben viele neue Erkenntnisse und Begebenheiten erbracht, uns Menschen und Kultur kennenlernen lassen.
Am meisten beeindruckt haben uns die unendlich vielen, offenen Blickkontakte mit den Menschen. Fast immer gingen sie einher mit einem Lachen, einem Winken oder freudestrahlender Begeisterung. Bei den Ortsdurchfahrten brauchte ich in der Nähe von Kindern nur den rechten Arm auszustrecken und die Kiddies stellten sich in einer Reihe zum Abklatschen auf; ein tolles Gefühl!
Marokko: wir kommen auf jeden Fall wieder. Vielleicht nicht nächstes Jahr...
PS: so sehen wir uns am liebsten