Wir mussten dann schweren Herzens weiter, weil es mittlerweile schon nach 20Uhr war. Hach, wie die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert
Blöderweise kam auf der folgenden Strecke kein verdammter Campground mehr in Sicht

Wir fuhren bestimmt fast eineinhalb Stunden, es wurde immer dunkler. Nach ewig langer Zeit fanden wir bei Djupivogur endlich einen Platz. Scheinbar der letzte Anlauf für Motorradfahrer, denn wir trafen einige Bekannte wieder
Noch schnell was gekocht und dann ab in den Schlafsack. Nachts fing es dann an zu regnen und hörte bis zur Fähre nicht mehr auf.
Am Morgen von Tag 13 stürmte es stark, aber es half nix. Wir mussten zusammenpacken und weiter, wenn wir die Fähre rechtzeitig erreichen wollten. Zelte zusammenlegen war dann ziemlich herausfordernd bei den Winden und Motorradklamotten nebst Regenzeug musste ich anziehen, bevor ich aus dem Zelt steige.
Wir fuhren etwas verspätet los, das Wetter wurde immer unwirtlicher und an Highlights entlang der Strecke war sowieso nicht mehr zu denken. 20 Minuten nach Abfahrt begann es, im Schritt feucht zu werden. Erst dachte ich an Einbildung, aber es wurde immer unangenehmer

So ein Mist! Da kauft man den teuersten Regenanzug im Laden und beim dritten Regentag säuft man total ab
Ich quälte mich noch eineinhalb Stunden durch den Regen bis zum ersten Stop in einem Café. Dort schnappte ich mir mein kleines Handtuch, ging aufs Klo und wickelte es mir um mein nasses Unterteil. Das ist bildlich jetzt sicher amüsant, aber in dem Moment war das nicht lustig und bei dem Wetter gesundheitsgefährdend

Zur Vermeidung von Tante Louis muss man sagen, dass sie den Regenanzug anstandslos umtauschten

Und der sah nach der Tour ziemlich abgefuckt aus
Wir saßen dann locker vier Stunden im Café, es kamen immer wieder mal andere Zweiradfahrer zum Aufwärmen rein, und suchten über AirBnB eine feste Unterkunft nicht allzu weit weg.
Die fanden wir dann etwa 60km weiter auf einer Farm in Suðurfjarðavegur.