Hallo zusammen,
nochmal vielen Dank für die positive Resonanz auf die Filmchen - das baut auf und motiviert ungemein. Die Messlatte hier im Forum liegt enorm hoch was die Videos als auch die Berichte angeht. Von daher freut mich das Lob doppelt
zurück zur den Tagen am See - nachdem wir nun die Tour durchs Valpolicella gemacht hatten und alle wieder gesund und munter in Bardolino ankamen, war für den kommenden Tag das Programm eher auf easy going und Entspannung gestellt.
Für viele von Euch mag es sich merkwürdig anhören - wir waren jedoch nach dem letzten Tag ziemlich geschafft und hatten nicht wirklich lust auf nochmal 250 Km Kurven.
Wenn ich mir die Berichte im Forum ansehe, die Touren vergleiche und die Anzahl der Trips die viele von Euch während EINER Saison unternehmen, komme ich mir vor wie ein 5.Klässler.
Das was einige hier im Jahr an KM fressen werde ich vielleicht bis zum Rentenalter hinbekommen. Kay-Thomas und ich waren ja die letzten 10 Jahren eher in der Eisdielenfraktion angesiedelt. Bei ausschließlich schönem Wetter mal an den Plöner See, die Ostsee oder an die Elbe - also konsequent innerhalb des 60 km Umkreis - war für uns bereits ein Tagesausflug
Das zur Entschuldigung, warum uns 250 km am Tag an die Grenzen der physischen Leistungsgrenze bringt.
Am kommenden Tag stand also erstmal etwas länger schlafen und ausgiebiger Frühstücken auf dem Plan - das Wetter spielte gut mit und der Himmel war komplett wolkenverhangen. Ab und zu tröpfelte es sogar. Ideale Voraussetzungen also um den Vormittag im Müßiggang verstreichen zu lassen.
Gegen 12:30 brach die Sonne wieder durch und wir entschlossen uns zu einer gemächlichen Runde um den See. Geplant war wieder die Fähre auf die Westseite zu nehmen und dort ein bischen in den direkt umliegenden Bergen herum zu gondeln.
Nachdem wir den Dampfer um gerade 10 Minuten verpassten und der nächste lt. Fahrplan erst wieder in knapp einer Stunde gehen sollte, entschlossen wir uns dazu den Weg auf der Uferstrasse um den See herum fortzusetzen.
Allen bösen Vorahnungen zum Trotz hielt sich der Verkehr in Grenzen, so dass es bis Riva flüssig voranging. An der Westseite dann - prinzipiell mit etwas mehr Stil und Chic - ging es durch die an dem steil aufragenden Seeufer durch die allseits bekannten Gallerien über Limone bis kurz vor Gargano. Nachdem Kay-Thomas an allen drei Abzweigern Richtung Tremosine stur vorbei gefahren war mochte ich nicht mehr an Zufall oder Versehen glauben - da steckt System dahinter - er wollte einfach nicht in die Berge.
An irgendeinem Restaurant direkt am steilen Ufer kurz nach Campione legten wir eine Pause zur Stärkung ein. Restaurant und Essen waren nicht erwähnenswert, die Lage und der Blick von der Terasse über den See war jedoch schon sehr nett.
Nachdem wir uns mit gefülltem Magen auch wieder über die weitere Route einig waren, fuhren wir ein Stück zurück und schwenkten links Richtung Tremosine in die Berge ab. Von der Brasa Schlucht hatte ich zuvor im Forum gelesen und das wollten wir uns nun auch live und in Farbe ansehen.
Zwischendurch immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den See.
Die Strassenführung ist sehr schön, die engen Durchgänge zwischen den hohen Felswänden beeindruckend. Dadurch, das diese Strecke direkt am See liegt ist sie allerdings auch leider entsprechend frequentiert. Interessant wird es, wenn sich ein Bus dort hindurch quält wo eigentlich nur ein Motorrad Platz hat. Ich war wirklich erstaunt, dass er doch tatsächlich durch diese Lücke passte.
Leider ist die Bildqualität miserabel, sorry.
Nach einem relativ kleinen turn kommt man auch wieder unten am See an. Wie schon eingangs erwähnt, war das ausgegeben Motto easy going für den Tag. Leider verpassten wir nun auch wieder für den Rückweg die Fähre auf das gegenüberliegende Ufer. Und wieder entschlossen wir uns - anstatt die Zeit mit Cafe und Kuchen zu überbrücken - für die Weiterfahrt am See entlang und die Runde so zu vollenden. Diesmal war es die definitiv FALSCHE Entscheidung.
Und wenn die Fähre nur 2 Mal am Tag fahren sollte - beim nächsten Mal würde ich warten.
Bis Salo ging es noch einigermaßen, dannach war es Horror pur. Stoßstange an Stoßstange, ohne Aussicht aus auf den See oder auch erfolgversprechende Überholmanöver mit denen man wirklich etwas Strecke machen könnte, quälten wir uns um den südlichen Zipfel herum. Desenzano, vorbei an Sirmione über Peschiera und Lazise reihen sich nahtlos aneinander verbunden durch Vorstadt-Industriezonen mit Megasupermärkten die die Versorgung der Touristen aufrecht erhalten.
Tut es Euch nicht an.
Wieder in Bardolino fühlte sich das Gewusel in den kleinen Gassen direkt heimelig an. Noch schnell beim Laden nebenan mit einer Auswahl an Schinken , Käse und Oliven für das leibliche Wohl to-go gesorgt. Die Vinotek war ebenfalls bemüht uns mit den richtigen Tropfen zu versorgen und schon konnte der gemütliche Teil des Abends auf dem Hotelbalkon eingeleutet werden.
André