Re: Richtung Albanien
Verfasst: Freitag 25. Mai 2018, 06:00
Hallo Max, bin auch mit dabei. Endlich hab ich das Ende des Threads eingeholt - hier wird ja schneller gepostet als man lesen kann … auch von mir beide Daumen hoch …
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Max,maxmoto hat geschrieben:Ich möchte mal klar stellen bzw. wertfrei stellen bzw. mich selbst interpretieren, wie ich's gemeint habe.
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maxmoto hat geschrieben: Und jetzt erzähl ich Euch noch eine Geschichte, die einfach die verschiedenen Sichtweisen zeigt.
Es gibt einen Pass zwichen der Grenze Montenegro / Albanien bei Gusinje und Hani Hotit.
Für mich einer der schönsten Pässe die ich kenne, weshalb ich ihn immer "Stilfser Joch" von Albanien nenne.
Den bin ich 2014 mit dem Wolf, dem Klaus(ton) und dem Gigl gefahren.
Ein Natursträßchen, eine Schotterstrasserl, aber bei dem außergewöhnlich starken Gewitterregen schon fast eine offroadmäßige Herausforderung.
Diese Strecke wurde größtenteils (ich schätze zu 98%) hervorragend geteert und ich bin sie - leider bei Starkregen 2017 mit mehrern Forumisti gefahren.
So wirklich prickelnd schön war's nicht, weil wir durch den Regen die Schönheit der Landschaft nicht wirklich wahrnehmen konnten.
(Beweis: Mit Tornante und Alen - die letztes Jahr auch dabei waren, bin ich heuer bei Sonnenschein wieder gefahren und die zwei - vor allem Alen - waren total geflasht.)
Ein paar Tage bevor ich mit den beiden gefahren bin, fuhr ich ihn allein mit Liane.
Auch das Stichsträßlein nach Vermosh.
In Vermosh traf ich einen Alleinfahrer auf seiner Fazer. Ein Schwabe aus Biberach an der Riss.
Wir quatschten (er empfahl mir dabei das Hotel Alpin in dem wir später nach der Koman-Fähren-Fahrt) genächtigt haben.
Ich sagte zu ihm: Ein Wahnsinnspass gell, vergleichbar mit dem Stilfser hoch, nur besserer Teer und weniger Verkehr.
Er bremste mich ein. "Landschaftlich schon schön, aber da laufen ja Tiere rum, ich musste ein paar Mal abbremsen, weil Ziegen und Schafe auf der Straße waren, soger Kühe und das mitten auf der Straße.
Auch Steine lagen auf dem Weg, richtig große. Und hast Du den Baum gesehen, der die Böschung gesprengt hat und die Straße fast um ein Viertel verschmälert hat?"
Natürlich hab ich das auch alles wahrgenommen, aber so wirklich gesehen, dass es mich gestört oder beeinträchtigt hat, hab ich es nicht.
Ich war einfach begeistert, weil ich es anders kannte und ich gesehen habe, was sich in den vier Jahren in den Dörfer getan hat.
Ich hab mich für die Menschen gefreut, deren Leben jetzt einfacher geworden ist, die dabei sind sich Existenzen aufzubauen.
Bescheidene, aber immerhin.
Das Lokal in dem wir von vier Jahren waren (ein Tisch mit vier Stühlen und eine kleine Verkaufstheke) hat sich schön vergrößert, mit kleiner Terrasse und eigener Fischzucht.
Was will ich damit sagen.
1. Albanien verändert sich (teilweise) ziemlich schnell.
2. Damit auch der Blickwinkel des Touristen, der jetzt oder in Zukunft das erste Mal nach Albanien kommt. - Im Vergleich zu einem der von 4, 8 10, 12 ... Jahren schon dort war.
So, jetzt wisst ihr auch den Auslöser von meinem o.a. Geschreibsel.
Wenn ihr also hinkommt, erwartet keine Straßen, die für die Tour de France / Giro Italia extra geteert und gekehrt wurden.
Genuss - genießen ist selektiv. Nehmt für Albanien / Montenegro einfach ein etwas anderes Genusssegment aus dem Vollkreis des Genießens und ihr werdet es mögen oder zumindes wird es euch ein klein wenig beeindrucken.
Vielleicht positiv, vielleicht negativ, vielleicht mal so und mal so - aber so ganz kalt lassen wird es euch nicht.
Ich werde versuchen, es in meinen jährlichen Tourenplan aufzunehmen.
Ja, dort bin ich dem Giro mit einem Tag Distanz z. T. nachgefahren. Biegt man aber einmal ab, ist alles wieder so, wie oben beschrieben. Und wenn ich dann in Castelluccio stehe, letzten Mittwoch, und sehe, dass Lianes Bärchis bis heute noch nicht einen Stein wieder aufgebaut haben, dann bin ich fassungslos.maxmoto hat geschrieben: Wenn ihr also hinkommt, erwartet keine Straßen, die für die Tour de France / Giro Italia extra geteert und gekehrt wurden.
...das werden wir wohl tun, danke.mikettr600 hat geschrieben:Also vielleicht bei der Tourenplanung eher größere Übergänge planen.