Sonntag, 21. Mai

- 5.21.GrandCanyon.South.314.k.jpg (34.82 KiB) 1088 mal betrachtet
Wir bleiben noch eine zweite Nacht in Flagstaff und machen uns bei sonnigem Wetter
schon kurz nach 8 auf zum Grand Canyon National Park.
In 2022 waren, nach Corona, wieder rund 4,7 Millionen Besucher hier,
in diesem Jahr erwartete man rund 7 Millionen.
Rechts neben der Straße taucht der Humphreys Peak auf, mit 3851 Metern höchster Gipfel Arizonas.
Die breite Straße führt durch herrliche Landschaft stetig bergan.
Die Luft ist klar und frisch.
Zunächst geht es durch dichte und nach dem gestrigen Regen besonders duftende Pinienwälder,
dann über das Hochplateau in 2.300 Metern. Hier leben die Natives verstreut in einfachen Hütten und Wohnwagen.
Bald sind wir an der Junktion Hwy 180 / Hwy 64 und tanken.
Es ergeben sich wieder einige Gespräche.
Diese Gruppe räumt jeden Sonntag den Müll der Leute weg,
die alles gedankenlos wegwerfen.
Dieser stolze Amerikaner hat ein Auto, das alles kann, Betonung auf ALLES!
Diese deutsche Reisegruppe erzählte von den Strapazen ihrer Reise
(400 - 600 Kilometer am Tag),
schwärmt aber natürlich auch von dem einmaligen Erlebnis ihrer Motorradtour.
Auch sonst gibt es einiges zu entdecken.
Aus diesen Edelsteinen (Lapislazuli) fertigen die Natives Schmuckstücke
und verkaufen diese an die zahlreichen Touristen.
und Blechkunst eines unbekannten Schweißers
50 Kilometer weiter kommen wir in den Nationalpark.
Am Eingang hat sich eine lange Autoschlange aufgestaut.
Brigitte steigt ab und geht vor, ich wage es im Schritttempo zu überholen.
Wir fahren links ab zum Bahnhof am Canyonrand.
Seit 1901 fahren Züge täglich von Williams, AZ hier hoch.
Gerade kommt eine Maultierkarawane aus dem Tal.
Sämtliche Versorgung unten am Fluss, dem Colorado River,
immerhin 1.800 Höhenmeter tiefer wird auf dem Rücken der Mulis transportiert.
Eine junge Frau ist schon jetzt,
also kurz nach 11:00 über den Bright-Angel-Trail wieder oben angekommen.
Sie war früh um fünf los.
1983 hatte ich das auch mal gemacht.
Allerdings nicht um 5 Uhr morgens, sondern in knalliger Sonne.
Wir erfreuen uns auf einem Spaziergang an der einmalig schönen Natur.
Es ist für uns Laien kaum zu verstehen,
dass der größte Teil des Canyons erst in den letzten zwei Millionen Jahren
durch die Kraft des Wassers und Erosionen entstanden ist.
In der historischen Bright Angel Lodge, Zimmer am Wochenende rund $ 300,
war neben dem obligatorischen Souvenirshop
eine kleine Ausstellung.
Diese "Uniform" trug Judy Garland in dem Film "The Harvey Girls" von 1946 und sie sang den oscarprämierten Titelsong.
Dies ist eine Eselsleiter, damit die frühen Touristen besser auf die Sättel der Maultiere kamen.
Über den Panoramaweg entlang des Canyonrands spazieren wir entlang.
Hier eine der ersten Hütten aus einer Zeit, als Reisen nur was für Privilegierte und / oder Abenteurer war.
Die Wildtiere haben sich an die Touristen gewöhnt.
Normalerweise fotografiere ich ja keine leicht bekleideten Damen von hinten, aber diese ist mir echt vor die Linse gelaufen.
Sowas Rücksichtsloses mag ich nicht.
Nachmittags begann es dann kräftig zu regnen und zu hageln.
Wir sind schon ziemlich nass, bis wir endlich einen Unterstand finden.
Wir überbrücken die Pause bei einem netten Gespräch mit einem Ehepaar aus Georgia,
sie 66, er 72, die jetzt endlich die Zeit gefunden haben,
mit ihrer Electra Glide die Schönheiten ihrer Heimat kennenzulernen.
Drei ältere Damen sprechen uns freundlich lächelnd auf unser "Vergehen"
heute Vormittag beim Überholen an der Einfahrt zum Park an.
Sowas gehört sich ja auch nicht.
Bald ist es wieder einigermaßen trocken und wir machen ein paar letzte Fotos
am 1932 erbauten Desert View Watchtower.
Einige asiatische Mädels geraten in Panik,
als diese Schlange sich vorbei schlängelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gophernatter hab ich gerade mit GOOGLE Foto Suche gefunden
Wir machen uns auf den Rückweg.
Es fängt aber bald wieder kräftig an zu regnen und wir finden nach einigen Meilen Schutz an einer kleinen Tankstelle.
Kurz darauf kommen fünf junge Franzosen mit ihren Mietharleys dazu,
auch sie sind total durchnässt.
Wir unterhalten uns so gut es geht.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig Fremdsprachenkenntnisse die Franzosen haben,
aber anscheinend kommen sie zurecht.
Immer wieder kommen Kunden, alles indigene Männer in meist klapprigen Pickups
an die Tanke und verlassen diese mit Plastiktüten voller Bier und Chips.
Der dritte heutige kräftige Schauer nässt uns noch einmal kurz vor Flaggstaff.
Wir halten trotzdem noch am Supermarkt
und decken uns mit gegrilltem Hähnchen, Gemüse, Brot und Bier ein.
Fortsetzung folgt
Gruß
Reiner