Mimoto hat geschrieben:...na für die paar Schrammen hat sich das Abenteur aber gelohnt,
wunderbare Aussicht habt ihr gehabt, das Matterhorn aus diesem
Blickwinkel zu sehen ist nicht weniger schön.
Was man da oben für Adrenalin hält kann auch Sauerstoffmangel sein.
Wenn die Freeride an den 3000 Meter kratzt hat sie noch in etwa die Leistung
von einem Mofa....
Grüße
Aber mein Moped hat keine schrammen
Die Anfahrt hat sich auf alle Fälle gelohnt. Die Strecke ist mehr als nur einen Umweg wert. Das ist eine Reise wert.
Hier mal zwei meiner schönsten Fotos. Stehend, zum
länger betrachten und genießen.
Die Bilder wurden nicht bearbeitet, und stammen von meinem Handy. Einfach der Wahnsinn, die Farbe des Himmels. Dabei sind wir in der Früh noch aus dem Zelt gekrochen, und haben die Wolkendecke über uns gesehen. Selbst in Breuil-Cervinia war "Der Berg" selbst noch in einer kleinen Wolke gehüllt, wie schon am Tag davor.
Sehr beeindruckt hat mich auch die Verwandlung von der Natur. Um Breuil-Cervinia war die Baumgrenze. Ab hier sah man nur noch Gräser, Moose und Flechten. So zwischen 2500 und 3000 Meter sind dann auch diese genügsamen Pflanze verschwunden, und wir sind in einer einzigen Steinwüste gestanden. Immer wieder sind wir stehen geblieben, einfach um die Aussicht und die Einsamkeit zu genießen. Hinter uns "Der Berg", der ganz alleine nochmal über 1000 Meter in den Himmel ragt. Vor uns das schmale Aosta-Seitental. In Wolkenwatte gebettet. Im Hintergrund die Giganten der französichen und italienischen Hochalpen.
Vielleicht ein wenig zur Strecke. Ich sprech jetzt mal für mich, denke aber, dass meine Mitstreiter die Strecke bestätigen. Vorweg schon mal: wir hatten optimale Wetterbedingungen. Bei schlechtem oder zweifelhaften Wetter würde ich da nicht mit dem Mopped rauf.
Ab Breuil-Vervinia (2000 Meter) beginnt die Schotterstrecke. Bis auf 2876 Meter (Plan Maison) ist es eigentlich ganz gut zu fahren gewesen. Nichts für Tourer, aber durchaus auch für halbwegs geübte Endurisen zu fahren. Ab diesem Punkt aber wurde es schon mal knifflig die weitere Strecke auszumachen. Wir haben den Einstig dann aber gefunden, ab dann bis auf über 3300 Meter war aber "Rumbel" angesagt. Ab hier wurde es stetig steiler und der Untergrund gröber. Die Steigungen würde ich mal auf gut und gerne 30 % schätzen. Der Schotter immer gröber, der Untergrund gefrohren. Das war irgendwie gleichzeit Flug- und Segen, da großteils der Untergrund sehr fest, aber große Steine dann wieder nicht angefrohren waren. Der "Umfallerer" von Manfred war einfach nur unachtsamkeit (Gas weg = Drehzahl weg = Drehmoment weg = Rolle seitwärts

bei der Steigung ist das sehr schnell passiert und da gibt es auch kein halten mehr). Es waren schon vorher ähnliche Steigungen da, wo wir alle drei problemlos hochgekommen sind. Unser Ziel war dann der Theodul-Pass, auf 3301 Meter über n.N. Der Ausblick von da, war dann einfach
grandios, genial, phänomenal!
Der eine oder andere wird sich evtl. dann fragen: Und was ist mit der Bontadini-Liftstation? Sie liegt auf 3332 Meter und ist eigentlich nur knapp oberhalb des Theodul-Passes. Vorweg: die letzten 30 Höhenmeter muss man nicht wirklich fahren. Der Ausblick von dort ist keinen deut besser als 30 Meter tiefer. Einer von uns dreien hat aber einfach einen sturschädel, und obwohl sich die beiden anderen schon auf den Rückweg gemacht haben, hat derjenige das Hirn abgeschalten und ist ohne Rücksicht auf`s Material den letzten Buckel noch hoch. Von der Steigung her waren wir hier auf dem gehobenen Niveau der letzten Anstiege, nur der Untergrund war wesentlich gröber. Kurz gesagt, eine richtige Scheixxe. (was man ja auch von unten aus eindeutig gesehen hat).
Kurz darauf haben wir uns auf den Rückweg ins Tal gemacht, aber das ist dann eine andere Geschichte.
Fazit: anspruchsvoll! (@ Manfred: das war Deine Antwort auf die Frage, was denn heute so ab geht

)
VG
Roland