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Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 03:00
von Frido
Hallo,

da ich kurz hintereinander in die Cevennen, nach Rumänien und mit der Familie nach Dänemark "musste" hab ich einige Zeit nicht ins Forum geschaut und jetzt lese ich eure Mongolei-Berichte die mir das gerne verdrängte Bewusstsein, dass das Risiko immer mitfährt, deutlichst in Erinnerung rufen.

Ihr hattet auf dieser Traumreise leider sehr viel Pech, aber letztendlich auch wieder das Glück, dass die Verletzungen wohl wieder verheilen und es hätte noch viel schlimmer kommen können, auch wenn das Erlebte sicherlich schon heftig war.

Pascal, du hast aus einer misslichen Situation wohl noch einen Urlaub gemacht der unvergesslich positive Momente hatte, prima Einstellung :L viel besser als den Kopf hängen zu lassen und sich selbst zu bemitleiden! Ich glaube, mehr oder weniger hilflos neben dem verletzten Freund sitzen zu müssen war wohl schlimmer als der Schmerz der eigenen Verletzung.

Wolf, wie hast du es geschafft dir die Knochen trotz der stabilen Stiefel zu brechen? Hab ich das evtl. überlesen?

Einige haben es ja schon angesprochen, du solltest bzgl. der Heilung nicht die Geduld verlieren.

Dir ist das passiert was ich mit Erfolg immer verdränge. Ich hab mich hin und wieder auch schon gefragt was wohl passiert, wenn man sich tatsächlich mal in den abgelegenen Wäldern Rumäniens oder einen vergleichbaren Stelle ernsthaft verletzt? Ihr hattet das Glück, dass euer Tourguide das Krisenmanagement sehr gut im Griff hatte, er konnte sich verständigen und verfügte über die entsprechenden Kenntnisse und Verbindungen. Was macht man aber, wenn z.B. fehlende Sprachkenntnisse die Situation komplizieren? Ich mag gar nicht daran denken, aber vor der nächsten Tour werde ich mal meine Versicherungsleistungen checken.

Ein Glücksfall war es für euern Reiseveranstalter. Der konnte nichts fùr die unglücklichen Verletzungen, aber eine bessere Werbung für seine Zuverlässigkeit kann er sich nicht wünschen, aber die hat er wohl auch verdient.

@Klauston - du schreibst vollkommen zutreffend, dass deine Unterstützung für in Not geratene Dritte selbstverständlich sei. Das ist sie auch, aber leider für immer weniger Zeitgenossen, Hilfsbereitschaft wird in unserer Wohlstandsgesellschaft immer mehr zum Ausnahmefall.

Gruß und gute Genesung!

Frido

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 10:41
von Tigertrail
Frido hat geschrieben: Pascal, du hast aus einer misslichen Situation wohl noch einen Urlaub gemacht der unvergesslich positive Momente hatte, prima Einstellung :L viel besser als den Kopf hängen zu lassen und sich selbst zu bemitleiden! Ich glaube, mehr oder weniger hilflos neben dem verletzten Freund sitzen zu müssen war wohl schlimmer als der Schmerz der eigenen Verletzung.
Danke Frido. Dass ich nach dem Unfall geblieben bin ist zu einem grossen Teil Wolf, Harry und vor allem auch Werner zu verdanken. Sie haben mich in dem Entschluss bestärkt resp mir vor Augen geführt dass ich die Reise auch so fortführen und geniessen kann, natürlich sofern und soweit es die Schmerzen und die Verletzung zulassen. Und alle haben mir in der Zeit geholfen, sei es moralisch oder physisch. Dass Werner mit seinem Nissan Patrol zu dem Zeitpunkt im Oasis war hat das Ganze erst möglich gemacht, ansonsten wäre die Reise für mich da definitiv zu Ende gewesen. Man darf also durchaus von Schicksal sprechen. Ich habe am Tag des Unfalls eher auf eine rasche Heimreise spekuliert als auf das Fortsetzen der Reise. Da haben aber hauptsächlich versicherungstechnische Bedenken eine Rolle gespielt. Wäre ich so schnell wie möglich nach Hause geflogen hätte ich die Kosten der Reise komplett zurückerstattet gekriegt, inkl einem Flug erster Klasse. Das hätte mir ermöglicht das Ganze zu einem späteren Zeitpunkt ohne zusätzliche Kosten zu wiederholen respektive nachzuholen. Aber ich bereue keine Sekunde dass ich mich anders entschieden habe, auch wenn aufgrund Wolfs schlimmem Unfalls die Reise dann doch noch vorzeitig ein Ende fand.

Was die Erkentnisse betreffend Absicherung resp Versicherung angeht haben wohl alle etwas gelernt. Ich bin nach den Erlebnissen mehr denn je der Meinung dass man sich vor so einem Abenteuer nicht fürchten oder gar "verstecken" muss, aber es ist sinnvoll sich vorher soweit wie möglich Gedanken zu machen für den "was wäre wenn" Fall. Man verliert bei einem Ernstfall, bei dem es unter Umständen mal auf jede Minute ankommen kann, viel Zeit mit Abklärungen die man vorher hätte klären können und müssen. Das sind so banale Sachen wie: bin ich überhaupt entsprechend versichert, bei wem bin ich versichert, wer sind meine Ansprechpersonen, wer kann mal eben schnell Geld zur Verfügung stellen oder vorstrecken und und und. Das klingt alles sehr einfach und banal, wenn man nur mit einem Satellitentelefon ausgerüstet irgendwo in der Pampa draussen steht sieht die Sache schon anders aus. Und Minuten können zu Stunden werden.

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 11:29
von vienna_wolfe
Frido hat geschrieben: Wolf, wie hast du es geschafft dir die Knochen trotz der stabilen Stiefel zu brechen? Hab ich das evtl. überlesen?
Das geht leider auch in einem zumindest ebenso stabilen Schischuh sehr schnell, wie zig-tausende Beispiele zeigen. Ich bin ganz offenbar in einer Sekunde der Unachtsamkeit mit dem rechten Fuß von der Raste abgerutscht und ehe ich noch reagieren konnte, war das Bein auch schon unter dem Motorrad - allein das Schreiben dieser Zeilen bzw. der Gedanke daran tut gerade weh... :?
Frido hat geschrieben:Einige haben es ja schon angesprochen, du solltest bzgl. der Heilung nicht die Geduld verlieren.
Keine Sorge, ich bin ja keine 16 mehr - aber es zieht sich schon gewaltig, nach drei Wochen fast nur liegen tun schon Rücken und Hintern weh...
Tigertrail hat geschrieben: Was die Erkentnisse betreffend Absicherung resp Versicherung angeht haben wohl alle etwas gelernt. Ich bin nach den Erlebnissen mehr denn je der Meinung dass man sich vor so einem Abenteuer nicht fürchten oder gar "verstecken" muss, aber es ist sinnvoll sich vorher soweit wie möglich Gedanken zu machen für den "was wäre wenn" Fall. Man verliert bei einem Ernstfall, bei dem es unter Umständen mal auf jede Minute ankommen kann, viel Zeit mit Abklärungen die man vorher hätte klären können und müssen. Das sind so banale Sachen wie: bin ich überhaupt entsprechend versichert, bei wem bin ich versichert, wer sind meine Ansprechpersonen, wer kann mal eben schnell Geld zur Verfügung stellen oder vorstrecken und und und. Das klingt alles sehr einfach und banal, wenn man nur mit einem Satellitentelefon ausgerüstet irgendwo in der Pampa draussen steht sieht die Sache schon anders aus. Und Minuten können zu Stunden werden.
Die Botschaft ist angekommen, mein Freund ;)
Aber ich muss mich ja auch wirklich an der Nase nehmen, wie blauäugig ich bislang immer meine Reisen angegangen bin. Wähnte mich mit dem ÖAMTC-Schutzbrief ausreichend abgesichert, was Bergung bzw. Heimtransport betrifft und hab dann vor Ort mit Schrecken realisiert, dass der nur innerhalb Europas hilft. Zum Glück war ich durch die Golden Mastercard ausreichend versichert, mag gar nicht daran denken, wenn dem nicht so gewesen wäre. Künftig denke ich da vorher daran, wobei ich ja jetzt zum Glück weiß, dass es eh passt. Aber für Sozia z.B. werde ich mich vor der nächsten Reise auch noch weitgehenst ab- bzw. versichern...

So long,

da Wolf

dessen Heilungsprozess noch ein ständiges Auf und Ab ist - seit gestern sind die Schmerzen wieder etwas stärker, muss wohl mehr liegen und weniger am Schreibtisch sitzen... :|

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 16:25
von Angelika
Man kann euren Überlegungen eigentlich nichts hinzufügen, nur, dass wir wohl alle ganz gerne vergessen, welches Risiko immer mitfährt. Die Berichte von dieser Reise bringen mich schon ziemlich zum nachdenken, denn meine schwereren Unfälle waren alle in Ö und da ist letztendlich alles ein bissl leichter und trotzdem a ziemliches Gschiss.

Wolf und dir ein herzliches *schmerzen, gehts endlich weg da*!

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 18:57
von Doris
Hallo Zusammen!

Auslands- Kranken- und Unfallversicherungen gibt es schon recht günstig.

Der Nachteil ist,dass sie zeitlich begrenzt sind - aber wer ist schon länger als 6 Monate unterwegs :mrgreen:

@ Wolf:
Wünsch Dir schnell eine schmerzfreie Zeit!

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 20:29
von klauston
Versicherungen:

Ich hab über den ÖAMTC in Österreich eine Weltweite Krankenversicherung abgeschlossen, für ca 5 Euro im Moant. Da ist auch Reiserückholservice usw drin.
Aber auch ich hab das erst gemerkt als ich das Kasachstan Visa beantragt habe.
Ist für das Russalnd Visum die Versicherungsbestätigung vom OEAMTC ausreichen ( wird über Uniqa organistiert ) so ist das eben für Kasachstan und Usbekistan nicht mahr so.

Sonst hätte ich das wohl auch nicht.

Ebenfalls hab ich beim SPOT eine zusätzliche Versicherung für Bergekosten und Medizinische Notfälle für ca 20 Euro im Jahr abgeschlossen.

Denke damit ist man schon mal weit vorne.

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 20:52
von vienna_wolfe
klauston hat geschrieben: Ebenfalls hab ich beim SPOT eine zusätzliche Versicherung für Bergekosten und Medizinische Notfälle für ca 20 Euro im Jahr abgeschlossen.

Denke damit ist man schon mal weit vorne.
Im Prinzip schon - wenn die aber in dem Land, wo du rumliegst nicht starten, weil sie erst das Geld am Konto haben, kannst du die besten Versicherungen der Welt haben ;)

So long,

da Wolf

Re: Wolf & Tigertrail in der Mongolei

Verfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 21:09
von yamraptor
vienna_wolfe hat geschrieben:
klauston hat geschrieben: Ebenfalls hab ich beim SPOT eine zusätzliche Versicherung für Bergekosten und Medizinische Notfälle für ca 20 Euro im Jahr abgeschlossen.

Denke damit ist man schon mal weit vorne.
Im Prinzip schon - wenn die aber in dem Land, wo du rumliegst nicht starten, weil sie erst das Geld am Konto haben, kannst du die besten Versicherungen der Welt haben ;)

So long,

da Wolf
Die Versicherung habe ich auch beim Spot gemacht. Und diese Versicherung ist für Private Rettungsdienste gedacht wenn die Staatlichen Dienste nicht ausreichen. Aber von deinem Fall angeregt habe ich dort mal eine Anfrage gemacht wie das gehandhabt wird! Eine Blitzüberweisung ist heutzutage ja keine Zauberei mehr und das sollte innerhalb von wenigen Stunden egal wo auf der Welt möglich sein! Bisher habe ich mich ehrlich gesagt gar nicht getraut das Thema mal ansprechen aber jetzt wo es von alleine aufkommt.............
Ich bin mal auf die Antwort gespannt. Die Versicherung übernimmt Kosten von 50.000$ pro Jahr.