Karim, das ist bei uns eigenartig.
Da wir mit dem WoMo (außer wir brauchen Reifen, TÜV, Kundendienst) ausschließlich auf Reisen gehen, fühlen wir uns ab dem ersten Moment im "Urlaub".
Das hält unterschiedlich lange an.
Will sagen: Wenn wir bis zu zwei, drei Wochen weg sind, bleibt das Gefühl.
Wenn wir wissen, dass wir länger weg sind, ist's nach ein, zwei Wochen gefühlsmäßig wie zuhause.
Aber so nach fünf, sechs Wochen wird das Zuhause irgendwie beengt, weil es
a) nicht ein wirklich luxuriöses WoMo ist und ziemlich beengt (drum achte ich so auf mein Gewicht, sprich meine Leibesfülle

)
b) sich eine Routine einnistet. Das liegt an uns, weil wir nahezu täglich das Gleiche machen. Karte oder Erinnerung zu Rate ziehen und Moped fahren.
Natürlich haben wir auch "Ruhetage"; aber die sind eher selten (maximal 1 pro Woche). Aber die sind irgendwie fad, weil wir nicht am Strand liegen wollen, nicht am Pool, maximal ne halbe Stunde zum Baden gehen, den letztlich doch beengten Campingplatz (oder auch manchmal den fast leeren) wahrnehmen.
Wir sind ja beide schon so ein bisschen Rumtreiber, die nicht einfach rumsitzen und nichts tun wollen.
Und da kommt dann so ein mentales Loch und man will heim. Da können wir dann relaxen. (Klingt blöd, ist aber so). Ich kann zuhause wunderbar nichts tun und Liane freut sich auf München, das sie kennt und rennt dann begeistert von Ausstellung zu Ausstellung und Museum zu Museum.
Sie erzählt mir dann davon und wenn sie glaubt, dass mich das interessieren würde, gehen wir nochmal gemeinsam hin.
Die "Kultur" die wir unterwegs machen (in diesem Urlaub z. B. Montecassini und Caserna) sind ihr zu wenig, und weitere kulturelle highlights ... da gibt es ein Angebots- und Verständigungsdefizit.
Diese Rückreise war für uns insofern besonders, weil wir von Tolmezzo nach Hause in einem Stück gefahren sind.
Wir hatten, wie immer, überlegt, wo wir noch ein, zwei, drei Tage bleiben wollen.
Aber, wir waren einerseits sicher, dass die Campingplätze (Gardasee, Dolomiten) alle ziemlich voll sind und die Temperaturen letztlich zuhause am erträglichsten auszuhalten sind.
Und irgendwie nistete sich der Gedanke ein, dass das Reisen was Normales, Alltägliches ist und an Reiz verliert.
Das wollen wir auf keinen Fall - Reisen, mit den ganzen "Aufregungen", "Unabwägbarkeiten" und kleinen "Abenteuern" wollen wir behalten.
Keine Ahnung ob das nachvollziehbar ist.
Max