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Re: Projekt Albanien

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 08:10
von Andreas W.
Hallo Michael (Tornante),
auch ich möchte mich hier nochmal für die schönen Bilder und Deinen Abschlussbericht bedanken :Sl:
tornante hat geschrieben:Wie beurteilt Ihr nun unser „Projekt Albanien“ ? Ist es gelungen oder gescheitert ?
Als Außenstehender, der aber fast alles mitgelesen hat, würde ich das "Projekt Albanien" als gelungen bewerten.
Gelungen deshalb, weil Ihr aus jeder Situation das Beste gemacht habt. Ich habe zumindest nirgendwo richtig üble Spannungen rausgelesen.
Natürlich habt Ihr Euch öfter verloren/getrennt.
Ich kann mir aber durchaus Situationen vorstellen, in denen eine getrennte Weiterfahrt sinnvoller ist, als "nur um des Frieden willens" zusammen zu bleiben.
Wenn eine zügiger Fahrer mit einem leichten Moped bei schönem Wetter Spaß haben kann, wäre es doch wirklich Quatsch, wenn er bei der Gruppe bleibt, die gerade nicht weiterfahren kann oder will.
Damit meine ich jetzt nicht eine Reifenpanne, bei der Mithilfe gefordert, und eine Weiterfahrt in Sicht ist.

Wir hatten am vergangenen Wochenende bei 18 Autos (in 3 Gruppen) auch 2 Fahrer dabei, die sich ganz genau an die STVZO hielten, gern auch 5% darunter. Wenn ich mit 52 durch einen Ort bin, habe ich sie aus dem Funkbereich verloren.
Wenn das 2 Tage so geht, kann das ganz schön aufs Gemüt schlagen. Da es sich um meine Kunden handelte, kann ich sie natürlich nicht zurücklassen.
Ich kann nächstes Jahr aber eine "STVZO-Gruppe" machen.

Was ich sagen will: Nicht jede Gruppe ist gleich, nicht jede Panne ist gleich, nicht alle Menschen sind gleich.
In einer Gruppe gibt es keine pauschalen Regeln. Die Menschen müssen gemeinsam Entscheidungen fällen, und ich finde, Ihr habt das großartig gemacht

Grüße

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 08:49
von Frido
Hallo Andreas,

ein wenig möchte ich dir widersprechen, m.E. besteht schon die Regel, dass die Gruppe dem Vorausfahrendem folgt, wenn man sich dann trennen möchte spricht man das ab, man verschwindet nicht einfach. Bei passender Gelegenheit wartet man auch bis die Gruppe komplett aufgeschlossen hat und nach einer angemessenen Zeit dreht man um und schaut nach falls jemand nicht kommt - das ist m.E. der Sinn einer Reisegruppe.

Wir hatten es schon, dass von 4 Leuten 2 Gas gegeben haben weil es auf der Varaita Maira geregnet hat. Sowas macht man nicht, da bleibt man beim schwächsten Fahrer und wird gemeinsam nass, es kann ja sein, das jemand unterwegs Hilfe benötigt. Als ich das Problem später in aller Ruhe angesprochen habe, sagte ein Ausreißer, dass die Aktion wohl unüberlegt war und das Thema war vom Tisch, der 2. Ausreißer war nicht so einsichtig und sprach danach nicht mehr mit mir, einen Tag später trennte er sich komplett von der Gruppe. Auch Männer über 60 benehmen sich teils kindisch!

Gruß
Frido

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 10:19
von qtreiber
erstaunlich (für mich), dass ggf Nichtdabeigewesene scheinbar genau wissen/meinen zu wissen was abgesprochen war und was wie letztendlich durchgeführt wurde.

Die normalen, üblichen Verhaltensregeln (siehe z. B. Frido) sollten klar sein.

Ich erfreue mich lieber an den hier gezeigten Bildern und Beschreibungen. :L

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 21:11
von Chris aus Leonding
qtreiber hat geschrieben:erstaunlich (für mich), dass ggf Nichtdabeigewesene scheinbar genau wissen/meinen zu wissen was abgesprochen war und was wie letztendlich durchgeführt wurde.

Die normalen, üblichen Verhaltensregeln (siehe z. B. Frido) sollten klar sein.

Ich erfreue mich lieber an den hier gezeigten Bildern und Beschreibungen. :L
DD

See you...

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Dienstag 20. Juni 2017, 23:07
von Frido
Hallo qtreiber,

meine Bemerkungen bezogen sich ganz allgemein auf Reisen in der Gruppe und nicht auf eure Tour. Da stimme ich dir vollkommen zu, was da abgelaufen ist und abgesprochen wurde können nur die Beteiligten beurteilen.

Wenn es aber heißt:
tornante hat geschrieben: Große Ortschaften waren nicht zu erwarten, also bog ich in das nächste Dorf ab, in der Hoffnung, dort evtl. ein Radlergeschäft zu finden. Da war natürlich keines – und bis auf Max war der Rest der Truppe ebenfalls verschwunden…

Hier zeigte sich das Dilemma der ganzen Reise : wir waren nicht als 6er Gruppe unterwegs sondern in einer zwei Klassen Gesellschaft : 5+1. Meine Mutmaßung : „wo ich bin ist vorne“ und die Gruppe folgt bedingungslos war offenbar nicht richtig. In der Annahme, meine Interpretation der Routenführung wäre falsch, fuhr der „Rest“ einfach dahin wo er die „richtige“ Route vermutete.
dann könnte man schon auf die Idee kommen, dass es Abstimmungsprobleme gab.

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 20:01
von maxmoto
Frido
Ich habe es so verstanden, dass Jimmys Bruder sowieso nach Shkoder wollte und euch mitgenommen hat, ich wäre in so einer Situation nicht auf die Idee gekommen dafür 100 € zu verlangen und gemessen am albanischen Einkommen ist das erst recht happig. Sicher könnt ihr froh sein, dass er euch geholfen hat, aber nur 20 € für Teile - inkl. Anfertigung- und 100 € für seine Hilfe?

Dann hast Du es halt missverstanden.

Jimmys Bruder ist um halb sechs mit Tornante nach Shkoder gefahren.
Fahrzeit einfach: 2 Stunden. Km einfach ca. 50km.
Mit seinem LKW (Kipper). Diesel kostet in Albanien gut 1,5€ / Liter.
Nur durch sein know how war es möglich (so schnell) die Bremsbeläge zu bekommen.
Nur durch sein know how war es möglich, jemanden zu finden, der die Bolzen passend hergestellt hat.
Am Heimweg hat er noch für sich bzw. sein "Hotel" eigekauft. :Ir: (Das hätte man natürlich vom Preis abziehen müssen, andererseits lässt es sich vielleicht mit seiner Einladung zum Mittagessen / Kaffee aufrechnen). :Ir:
In Teth hat er noch versucht mit seinem Schweißgerät den Rahmen des Gespannst zu schweißen. War ihm, da Edelstahl, nicht möglich.


OK, Du findest es, gemessen am albanischen Einkommen, happig. Ich finde es, gemessen am deutschen Einkommen (und die Hilfesuchenden waren deutsche) äußerst günstig. - Ich habe allerdings auch keine Ahnung von albansichen Einkommen.

Wäre das z.B. in Norwegen passiert, würdest Du das dann bei, sagen wir mal 850,- € für norwegische Verhältnisse günstig finden?

PS.: Es gibt Leute, die werden nur für das Weitergeben ihres know hows fürstlich bezahlt.

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 21:37
von Frido
Hallo Max,
tornante hat geschrieben:Auch hier wußte Jimmy Rat : sein Bruder führe am nächsten Tag nach Shkoder und könne dort die Bremsbeläge besorgen. Wir müßten ihm nur sagen welche er mitbringen soll.
dann habe ich obige Aussage wohl falsch verstanden. Daraus habe ich geschlossen, dass der Bruder sowieso nach Shkoder fahren wollte und nicht extra wegen der Moppedteile gefahren ist.

Müssen wir hier aber nicht vertiefen.

Gruß
Frido

Re: Projekt Albanien

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 10:30
von KTMUmsteiger
Weit bin ich mit dem Nachlesen noch nicht gekommen, bin ja selbst noch nicht fertig mit dem Aufarbeiten, und Vorbereiten für die Dolos.
Aber Max zu Deinem Bericht Seite 34, das kenne ich als ich mit der KTM 1998 nach Italien unterwegs war, schon nach 50 km schmolz die Plastigverkleidung und die Packtasche, alles auf ein vollgepackte AT verstaut und zu einem Schlosser gefahren, 5mm dicke Flacheisen gebogen, diese irgendwie angeschraubt, zwischen Auspuff und Flacheisen vom Schrottplatz noch 2 alte Auspuffaufhängungen dazwischen gepresst und es ging wieder los, ja wer eine Reise tut, fer hat auch was zu erzählen.
Werde mich schön langsam durch die Berichte lesen, wird aber etwas dauern,
LG Klaus