Die missglückte Kroatienreise 2014 Tag 9
Verfasst: Freitag 30. Januar 2015, 09:24
9. Tag: Dienstag - Veliki Risnjak Erstbemoshung
Das Moped bleibt heute stehen. Die Wanderung durch den Nationalpark beginnt direkt am Hotel, das am Nationalparkeingang gelegen ist. Der Weg ist gut markiert, fast idiotensicher, sodass ich ohne Karte auskommen. Es ist bewölkt, relativ kühl, aber trocken.
Für den Aufstieg brauche ich fast 5 Stunden. Über die relativ lange Strecke sind 900 Höhenmeter zu überwinden. Der größte Teil führt in leichter Steigung durch bewaldetes Gelände - erst am Ende geht es steil bergauf. Ich gehe durch Laubmischwald, wie man ihn von deutschen Mittelgebirgen kennt. Das besondere an diesem Wald jedoch ist das Alter des Nationalparks: er besteht seit 1959. In einem Nationalpark findet keine Waldwirtschaft statt, umgefallene Bäume bleiben als Totholz einfach liegen. Entsprechend chaotisch und unaufgeräumt wirken manche Waldstücke, manches Totholz ist so alt, dass es sich bereits pulverisiert hat. Anderes Totholz hat erst das Stadium des Pilzbefalls erreicht. Es ist ein wenig wie eine biologische Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert.
Nach einigen Stunden habe ich genug vom Wald und freue mich, die Baumgrenze zu erreichen. Endlich mal Aussicht. Von der Schutzhütte am Risnjak aus sind noch 100 Höhenmeter zu überwinden, das letzte Stück in leichter improvisierter Felskletterei. Eine Wegmarkierung finde ich hier nicht mehr.
Auf dem Gipfel treffe ich drei Wanderer, mit denen ich auf Englisch ins Gespräch komme. Sie bitten mich, Bilder von ihnen zu machen, was ich gerne mache, und bitte ebenfalls darum. Denn schließlich bin ich nicht zum Spaß hier oben, ich habe eine Mission zu erfüllen. Der bislang unbemoshte Gipfel muss erstbemosht werden! Denn nur ein bemoshter Gipfel ist ein guter Gipfel, sagen die Erfinderinnen des Gipfelmoshens. Und von der Erstbemoshung brauche ich natürlich ein Beweisfoto.
Ich habe Schwierigkeiten, mein Gleichgewicht auf dem runden Gipfelfels zu halten, kein Gipfelkreuz zum Festhalten. Irgendwie gelingt es mir und die Fotos sind im Kasten. Die anderen Wanderer kommentieren meine Aktion mit „Hey, you crazy guy!“ und lachen.
Wer sich jetzt fragt, was es mit dem Gipfelmoshen auf sich hat: Diese Art der Kombination zweier Hobbies, Heavy Metal Musik und Alpinismus, haben vor fast 10 Jahren zwei Bergsteigerinnen aus München erfunden. Auf ihrer Internetseite wird eine Liste mit allen erstbemoshten Berggipfeln geführt. Weltweit sind mittlerweile über 1000 Gipfel bemosht und es werden immer mehr. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht! Dabei sollten die zehn Gebote beachtet werden (nicht ganz ernst zu nehmen).
Nach der erfüllten Mission steige ich schnell wieder ab. Eine schwarze Wolkenfront zieht heran, die noch während meines Abstiegs den Gipfel in Nebel verhüllt. Es fängt an leicht zu regnen. Für den Rückweg brauche ich nur rund 3,5 Stunden.
Abends im Hotel gibt es üppiges Abendessen mit 4 Gängen. Ich falle tot ins Bett.
Das Moped bleibt heute stehen. Die Wanderung durch den Nationalpark beginnt direkt am Hotel, das am Nationalparkeingang gelegen ist. Der Weg ist gut markiert, fast idiotensicher, sodass ich ohne Karte auskommen. Es ist bewölkt, relativ kühl, aber trocken.
Für den Aufstieg brauche ich fast 5 Stunden. Über die relativ lange Strecke sind 900 Höhenmeter zu überwinden. Der größte Teil führt in leichter Steigung durch bewaldetes Gelände - erst am Ende geht es steil bergauf. Ich gehe durch Laubmischwald, wie man ihn von deutschen Mittelgebirgen kennt. Das besondere an diesem Wald jedoch ist das Alter des Nationalparks: er besteht seit 1959. In einem Nationalpark findet keine Waldwirtschaft statt, umgefallene Bäume bleiben als Totholz einfach liegen. Entsprechend chaotisch und unaufgeräumt wirken manche Waldstücke, manches Totholz ist so alt, dass es sich bereits pulverisiert hat. Anderes Totholz hat erst das Stadium des Pilzbefalls erreicht. Es ist ein wenig wie eine biologische Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert.
Nach einigen Stunden habe ich genug vom Wald und freue mich, die Baumgrenze zu erreichen. Endlich mal Aussicht. Von der Schutzhütte am Risnjak aus sind noch 100 Höhenmeter zu überwinden, das letzte Stück in leichter improvisierter Felskletterei. Eine Wegmarkierung finde ich hier nicht mehr.
Auf dem Gipfel treffe ich drei Wanderer, mit denen ich auf Englisch ins Gespräch komme. Sie bitten mich, Bilder von ihnen zu machen, was ich gerne mache, und bitte ebenfalls darum. Denn schließlich bin ich nicht zum Spaß hier oben, ich habe eine Mission zu erfüllen. Der bislang unbemoshte Gipfel muss erstbemosht werden! Denn nur ein bemoshter Gipfel ist ein guter Gipfel, sagen die Erfinderinnen des Gipfelmoshens. Und von der Erstbemoshung brauche ich natürlich ein Beweisfoto.
Ich habe Schwierigkeiten, mein Gleichgewicht auf dem runden Gipfelfels zu halten, kein Gipfelkreuz zum Festhalten. Irgendwie gelingt es mir und die Fotos sind im Kasten. Die anderen Wanderer kommentieren meine Aktion mit „Hey, you crazy guy!“ und lachen.
Wer sich jetzt fragt, was es mit dem Gipfelmoshen auf sich hat: Diese Art der Kombination zweier Hobbies, Heavy Metal Musik und Alpinismus, haben vor fast 10 Jahren zwei Bergsteigerinnen aus München erfunden. Auf ihrer Internetseite wird eine Liste mit allen erstbemoshten Berggipfeln geführt. Weltweit sind mittlerweile über 1000 Gipfel bemosht und es werden immer mehr. Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht! Dabei sollten die zehn Gebote beachtet werden (nicht ganz ernst zu nehmen).
Nach der erfüllten Mission steige ich schnell wieder ab. Eine schwarze Wolkenfront zieht heran, die noch während meines Abstiegs den Gipfel in Nebel verhüllt. Es fängt an leicht zu regnen. Für den Rückweg brauche ich nur rund 3,5 Stunden.
Abends im Hotel gibt es üppiges Abendessen mit 4 Gängen. Ich falle tot ins Bett.