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Vorab:
Irgendwann ging es hier im Forum mal um Digikams mit/ohne GPS und einige schrieben "ich weiß doch wo ich die Bilder gemacht habe". Tja ich leider nicht immer, wenn es nicht offensichtlich ist.
Der Versuch über geotagging mit Basecamp (Abgleich Aufnahmedatum und Track-Zeit) passt interessantweise von genau bis gar nicht und das obwohl die Uhren im Navi und der Kamera die gleiche Zeit anzeigen.
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Am Tag der Ankunft hatte ich vergessen zu erwähnen, dass ich erstaunt war, als mich Norbert (Ratux) angesprochen hatte. Er hatte mich erkannt. Ist glaub ich auch nicht so schwierig gewesen, denn die Kombination

und langer roter Zopf ist selten. So habe ich dann Norbert kennen gelernt, der so freundlich war, mir im Vorfeld viele seiner Tourentracks zur Verfügung zu stellen, Danke
Und natürlich hab ich auch Norbert kennen gelernt. (hab den Nickname nicht parat, entschuldige). Ich war echt überrascht, war wie ein kleines Forentreffen.
Norbert war auf einer, natürlich, BMW unterwegs, wobei Norbert aber mit seiner neuen Africa Twin in hübschen rot daher kam.
Herbert hatte,puuh da war ich froh, dass es noch normaler Motorräder gab
Die Nacht im Zelt war angenehm kühl, sogar so, dass ich das Schlafsackinlet als Zudeck nahm.
Ich hatte mich entschlossen, die große Rundtour von Norbert zu fahren.
Umweg
Die Strecke in Blau sollte der Weg sein, rot war ein Umweg, gleich mehr dazu.
Norbert hatte die Tracks mit dem Trippy geplant, was meinem Zumo ab und an gar nicht gefiel. Im großen Ganzen passte es immer irgendwie.
ich folgte zuerste der N-260. Eine Strasse, die von 4 spurig perfekt ausgebaut bis klein und gerade für 1 Auto ausreichend einen Großteil der spanischen Pyrenäen erfasst. Man kann sie so im nachhin ein fahren, ich würde sie aber weitesgehend auslassen.
Nach dem Aufstehen und solange die Sonne noch hinter den Bergen erstrahlte, war es angnehm. Wehe sie hatte die Chance über den Berg zu schauen denn dann
brannte sie ihr gnadenloses Feuer ab. Und Schatten war ein Fremdwort in den Pyrenäen. Die 36° waren somit recht früh um 9-10 Uhr erreicht.
Ich sollte meinen Trinkrucksack, den ich mit einer Trinkblase plus einer 1.5 Liter Flasche, Badezeugs und Videogedöns vollstopfte zu schätzen wissen.
Mein Tankrucksack blieb zum ersten Mal zurück. Die Digikam passte nämlich perfekt ins Handschuhfach der KTM (braucht BMW dafür ein Sonderzubehör? :undwech: (warum erscheint der smiley nicht?) )
Schattensuche. Im Hintergrund das Ziel.
Vorbei an Ainsa. Ich fand die Landschaft faszinierend. Es gab über all grün und dennoch war der Boden im Grunde spärlich begrünt und sonnenverbrand.
Immer gab es Flüsse oder Seen.
Und wenn Frau anstatt das Ministativ zu nehmen, frei aus der Hüfte mit 400mm schießt
Da will man doch glatt ins Wasser hüpfen, deshalb habe ich meine Badesachen einpackt. GENAU für solche Orte, die es zu hunderten laut googlemaps gab.
Nicht zu erreichen, ständig Leitplanken davor und den

läßt Frau nicht so alleine stehen. Ständig zu weit weg und kein Weg hin, die Seen oftmals mit Steilwänden oder aber eine Kombination aus allem. Mich sollte dieses Phänomen bis zum Ende der Reise begleiten was ziemlich frustrierend ist, gleich dem Salzwasser, da hast Du Wasser und verdurstet dennoch.
Der Weg rauf zu den Bergen und zur Grenze machte einfach nur Spass, die Hitze nicht, ich hätte den Wasserschlauch auch direkt in den Helm legen können.
So langsam am Pass.
Das tollste an den Pyrenäen, egal wo und auf welcher Seite, es ist verdammt leer. Kaum bis kein Verkehr. Der echte Wahnsinn.
Über den Pass zur Grenze, es wurde ein wenig kühler, da ich in ein Tal fuhr.
Ich genoss es, einfach auf der Strasse zu stehen und dem Wasser zu zuschauen. Kein Auto störte mich 15-20 min lang.
Als ich dann um die nächste Kurve fuhr, gab es schlagartig Nebel und die Temperatur viel auf 18° was ein Temperaturhammer! Ich fror in meinen Motorradsachen, was es alles gibt.
Ich schlängelte mich den Berg hinab, als mich ein Polizei anwies, rechts ranzufahren und zu halten, denn
Weiter ging es Richtung Osten. Ich kam in ein kleines Örtchen namens
Eaux-Bonnes. Einer der vielen Orte, wie sie es überall in den Pyrenäen wohl gibt oder den Dolomiten oder wer weiß noch wo. Ein Ort, der seine besten Tage hinter sich hatte. Aber die Ausstrahlung einer mondänen Zeit nie verlieren wird.
Wann muss es hier so richtig voll gewesen sein? Gedanken, die mir noch sehr oft bei diesen Orten kommen sollte.
Mich faszinierte ein ehemalige Hotel des Ortes (ich bin zweimal vorbeigekommen und habe kein Foto gemacht, dass nenn ich mal eine Gleichung)
Hotel des Princes
Es lohnt sich, doch öfters anzuhalten, um Fotos zu machen oder aber ein zweites drittes.... Mal hierherzukommen.
Gedankenverloren an eine andere Zeit fuhr ich den Col d´Aubisque rauf.
Und freue mich, dass ich bald zum Col du Tourmalet kommen würde, wenn denn nicht plötzlich ein Bauschild am
Col du Soulor den Weg versperrte und ich einen Umweg fahren musste (ich war einfach zu früh an der Baustelle, die immer zeitweise für den Verkehr gesperrt war

)
So machte ich mich auf, und sagte dem Garmin, es möge mich irgendwie in meine gewünschte Richtung fahren, denn allzu viele "détour" Schilder habe ich nicht gesehen.
Immer wieder schaute ich auf das Navi, wann und wie ich denn auf meinen Track gelangen könnte. Ich stand an einem Abzweig und überlegte fleissig, wie es weiter ginge, fragte mich, warum hier so arg viele Parkplätze waren, alles hübsch abgesperrt und mit Parkuhren versehen, aber kaum Menschen hier.
Mein Blick fiel dann auf
Irgendwas in den tiefen des längst verdrängten Schulwissen wollte mir sagen, dass ich hier in ähhh hmm ja genau. Keine Ahnung wo ich hier war, auch wenn ich diese Kirche von Bildern und TV kenne
Erst ein Straßenschild verriet mir, dass ich in Lourdes war
Der Campingplatz in der Nähe sah mir wirklich einladend aus. Da würde ich gern mal mit dem nicht vorhandenem WoMo stehen wollen. Sah super aus. Wurde auf die Merkliste gesetzt.
Und damit ich mich später auch erinnere, wo ich gewesen bin, hab ich ein Foto gemacht:
Aber glaubt nicht, dass ich wiedergefunden hätte, wo ich das Bild aufgenommen habe
Es war schon ärgerlich, dass ich die Tour Pässe hier nicht gefahren bin. Mich trieb es langsam weiter zurück zum Campingplatz, der aber noch ne ganze Strecke entfernt war.
Die Strecken zurück waren toll, das Fahren machte Freude, auch wenn der "flow" nicht einsetzte, war es das Einzige was ich wollte: Fahren!
Irgendwo gab es plötzlich ein Denkmal. Unwillkürlich dachte ich: "Ha deshalb gab es in Star Wars den Planten Alderaan"

(Wer weiß, wo das Denkmal steht, möge es bitte schreiben)
Nach 5 maligem Lesen verstand ich, dass es sich nur gleich anhörte. Was soll es, die Idee gefiel mir.
Ich hatte noch gute 200km vor mir
Und zum Wetter. Als ich wieder über die Grenze in den Bergen fuhr wurde es auch wieder wärmer, viel wärmer, die 35 Grad hatten mich wieder.
Bis zum Camping hing ich meinen Gedanken nach, fuhr einfach vor mich hin und sog die Landschaft in mich auf.
Völlig geschafft freute ich mich auf das abendliche Radler und Essen mit Herbert und N+N