
Alle Organe arbeiteten wieder wie abgesprochen – dann konnte es ja los gehen!
Die Gäste aus dem Ausland wurden mit dem Bus abgeholt, wir verabschiedeten uns von Ihnen und Judit, Scott und ich enterten noch mal das Frühstücksbuffet.
Obwohl ich jetzt schon ein paar Tage in diesem Land zu Gast bin, an gebratene Leber und andere einheimische Köstlichkeiten zum Frühstück konnte ich mich nicht gewöhnen.
Ich blieb bei alt bewährtem

Die Koffer waren montiert, jetzt hieß es abschied nehmen... beide werde noch ein paar Tage in Ungarn bleiben und die Straßen mit ihren Harleys unsicher machen.
Mich führte mein Navi erst mal zum Balaton-See.

Mensch, ist schon wieder Oktober – das Jahr verging viel zu schnell.
Die Bäume färbten sich schon ins herbstlich gelbe und auch die Sonne brachte nicht mehr die volle Wärmenergie, deshalb blieb der Pulli an.

Ansonsten wurde die Ungarn ziemlich schnell absolviert – ich wollte vorwärts kommen.
In mir entstand der drang heute etwas vorwärts zu kommen – diesen Drang gab ich erfolgreich weiter an die Twin, sie gehorchte ohne Widerspruch


An der Grenze wurde zwar kontrolliert, aber mehr oder weniger lustlos, vielleicht weil gerade Frühstückspause war – die drehten sich nicht mal um

In Austria wurde es zur Freude aller endlich wieder kurviger:

Das Wetter war heute echt noch mal perfekt!
Besser kann man es sich eigentlich gar nicht wünschen – blauer Himmel so weit das Auge schauen kann:


Ein „Da-Will-Ich-Hin“ - Sternchen von meiner Google Maps Karte lag relativ geschickt auf meinem Weg – den kleinen Umweg nehme ich doch gerne in kauf...

In einem Motorradmagazin hatte ich darüber gelesen, so viele Kurven auf so wenige km....

Und die hatten echt Recht behalten.
Ich hab´s versucht, nur den rassigen italienerinnen vor mir konnte ich keine Paroli bieten.
2 Koffer + Topcase + Seesack und dann noch die Heidenau´s – da musste ich doch einsehen, dass ich die beiden lieber ziehen lassen sollte und mich an dem genialen Herbstausblick satt sehen sollte:

Ich liebe es wenn die Kiste richtig schön dreckig ist:

Die beschriebene Strecke ist bekannt unter dem Namen:
Ochsensattel
https://goo.gl/maps/LHcP2vHYJL52" onclick="window.open(this.href);return false; – wer mag kann ja mal die Kurven zählen, es sollen recht viele sein!
„15 Uhr – mhhhh – ich habe noch 200km vor mir bis zur deutschen Grenze...“ - nur mal ein kurzer Gedankengang in den Raum geschmissen

Richtig beenden konnte ich meine Gedanken aber gar nicht – abgelenkt von dieser Grandiosen fahrt durch diese grandiose Landschaft bei wirklich grandiosem Wetter!
Grandios! !

Natürlich mit einem graaaaandiosem Moped

Bei dieser Tour hat sie ordentlich Pluspunkte gesammelt – langsam, aber immer mehr vertraute ich der ollen Zippe...

Und lernte die Vorzüge einer Reiseenduro kennen – so entspannt zu fahren ging auf der Bandit leider nicht auf Dauer.

Ich glaub an diesem Tag lief alles genial richtig!
Besser kann man eine lange Tour nicht abschließen – wenn ich überlege bei welchem miesen Wetter ich gestartet bin und schon fast ans verkürzen gedacht habe...

Wären jetzt ein paar extra Tage zum hinten anhängen echt prima gewesen

Aber das macht ja auch einen Urlaub aus, irgendwann ist leider mal Schluss..
Bin ja schließlich kein Rentner – noch nicht

Und da ist das Stichwort – irgendwann ist leider mal Schluss.
Mein Gedanke vom Nachmittag kam wieder hoch, da war es 15 Uhr.
Ein Blick auf´s Navi brachte mich ins Grübeln.
Es war war so 16:00 Uhr.
ca. 150 noch vor mir.
Wenn ich hier noch ein Stückchen weglassen und da die Abkürzung nehme würde ich heute noch heimfahren können.
(Auf der deutschen Seite dann sowieso ab auf die Bahn.)
Also, der Plan stand fest.
Route weiterfahren, etwas hier und da kürzen und die Augen immer wachsam offen halten nach einer schönen einladenden Tränke (aber nicht für die Twin sondern für den Fahrer

Die war auch schnell gefunden


Wie passend zu Össterreich – ein „Wiener“ Schnitzel

Die Kilometer Richtung Salzburg waren dann eher unspektakulär – viel Verkehr und das Wetter wurde schlechter und vor allem kälter!
Die ersten Regentropfen klatschten auf´s Visier und als ob das nicht schon genug wäre, leitete mich mein lustiger holländischer Freund erst auf die österreichische Autobahn und dann quer durch Salzburg

Es war schon dunkel um 18-19 Uhr (kann es nicht bei 9h Sonnenschein bleiben!?) und da hab ich dann die Grenze zu Deutschland „überfahren“.
Ab hier ging´s dann ab auf die Bahn

Nach ein paar 100km hörte der Regen nicht auf und meine Tankanzeige neigte sich auch dem Ende.
Jetzt musste ich doch noch mal die Regenklamotten rausholen – aber wie passend, Mann kann das ganze hinaus zögern


Versuch war es Wert – hat trotzdem nicht aufgehört.
KM um KM ging es der Heimat entgegen – aber gegen aufkommende Langeweile, war stets ausreichend gesorgt:
(Kenner ahnen es bereits

(wenn ihr mal so´n verrückten auf ner Africa Twin, mit gelben Helm seht - der gerade im Takt von Wolfgang Petry fährt - dann wisst ihr genau wer das sein wird


Kurz hinter Nürnberg auf der abscheulichen A3 – klickte dann mein Tageskilometerzähler auf 1000km


Voll bescheuert aber – wenn mich das Heimweh zieht – dann halten mich auch keine sieben Pferde mehr...
Jetzt noch mal kurz auf die geliebte und sehnsüchtig vermisste A7, aber nur kurz!
Denn wie auch mit der Bandit wird das Ritual aufrecht gehalten.
Einfach so über gerade Straßen nach Hause?! Nene!
Der Umweg muss sein!
Aber erst mal vielen Dank für´s lesen!
Die Reise hat mir mal wieder vieles interessantes gezeigt – neue Gebiete die ich vielleicht noch mal näher unter die Lupe nehmen will, aber auch andere Landstriche wo es mich so schnell nicht mehr hinzieht (zumindest alleine nicht mehr – oder vielleicht doch? Man weiß es nicht

Das wichtigste alle sind wieder heile zusammen angekommen und der Kopf war randvoll mit vielen Eindrücken und Erlebnissen

Danke für´s lesen!
Adios Amigos!


PS.: Einen kleinen Nachtrag werde ich die Tage noch schreiben

Das waren viele Kilometer - aber es gab kein halten mehr:
https://goo.gl/A9fYJh" onclick="window.open(this.href);return false;
(Den Rest nach Hausen - zwischen Würzburg und Schweinfurt muss man sich einfach denken
