JvS-105 "Ride on the wild side"
Find ich richtig klasse gemacht!

Der Film hält, was der Titel verspricht, man bekommt wilde Ritte (Fahrten) gezeigt, die durch die flotte Rhytmik der Musik toll unterstützt wird. Worum es in dem Film inhaltlich geht, und dass der Film sogar einen Bezug zur aktuellen Jahreszeit aufweist, wird durch die Texteinblendung "Winter - ich denke an..." bereits beim Blick aus dem heimischen Fenster klargemacht.
Das finde ich super gelöst! Solche kleinen Details finde ich für die inhaltliche Aussage eines Films ganz wichtig! Was will mir der Film überhaupt sagen bzw. zeigen? Bei vielen Videos, die nur Fahrszenen zeigen, frage ich mich das häufig, ohne eine Antwort zu finden. Doch hier steht die Antwort von Anfang an fest: der Filmautor gewährt Einblick in seine Gedankenwelt, in seine Träume.
Die Musik finde ich passend gewählt und auch der Schnitt wirkt stimmig zur Musik. Toll finde ich die Stelle, an der der Fuß auf den Schalthebel tritt, was auch die Musik mit einem lauten Uhh!-Ruf untermalt. Spitze

Sogar die Zeitlupenaufnahme mit dem Tier am Straßenarand startet zeitgleich mit einem Break des Liedes, ehe es in schneller Fahrt weitergeht.
Wenn Musik mit Gesang gewählt wird, finde auch wichtig, dass die inhaltliche Aussage der Lyrik zu den Bildern passt. Zumindest sollte es so gut zueinanderpassen, dass die Aussagen nicht widersprüchlich wirken. In diesem Kurzfilm passt es für mich. Zumindest im weiteren Sinne: Wilde Seite, wilde Fahrt, niederknien, Religion, später geht es noch um Bandenkriege und Kriminalität, Drogenkonsum und Tod - zumindest assoziativ finde ich die Schlagworte zum Thema passend, wenn es um ein wildes Leben geht (und bei Motorrad fahrenden Rockern sogar zur Realität gehören). Hier kann man übrigens den ganzen Text nachlesen, wenn man will:
https://www.azlyrics.com/lyrics/motleyc ... dside.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Später kommen dann auch noch ein paar Standbilder. Super gelöst, auch die Bildwechsel sind überwiegend gut auf die Musik abgestimmt. Wenn Standbilder auf diese Art und Weise in ein Film integriert werden, ohne dass der ganze Film wie eine Diashow wirkt, gefällt mir das hervorragend. Denn die Fotos sind von sehr hoher Qualität.
Gibt's auch was zu meckern? Nicht wirklich. Bestimmt ist die Produktion handwerklich hier und da noch ausbaufähig und die positiv hervorgehobenen Dinge könnte man zum Teil auch noch besser umetzen. Ich will mich aber lieber auf die inhaltliche Aussage konzentrieren, und die passt für mich. Vielleicht könnte man auch noch darüber nachdenken, wie man geografische Informationen unterbringt - wobei das bei der Darstellung von Gedanken oder Träumen sogar störend wirken könnte.