Mittwoch am 21.Okt. 2015
Zeitig aufgestanden.
Nach dem Frühstück auf die Hotelsekretärin gewartet, die mir die Vollmacht für VW ausgedruckt hat.
Diese unterschrieben, eingescannt und zurückgemailt.
Taxi bestellt und mit dem zum Crafter in die Werkstatt.
Kühlschrank ausgelehrt und die Lebensmittel den Mechanikern gegeben.
Alles, was wir nicht mitnehmen, einigermaßen ordentlich verstaut.
Das Nötigste zum Mitnehmen eingepackt.
Ein Mechaniker sprach englisch – Mit VW ist der Rücktransport geregelt (angeblich).
Mit dem Taxi zum Flugplatz.
10:00 Flugplatz –
11:55 Abflug
Uns durchgefragt und gefunden, wo unsere Tickets hinterlegt sind.
Da wir im WoMo keine Koffer dabei haben, gefragt, ob wir jeder 2 Handgepäckstücke mitnehmen dürfen. Ging klar.
Durch die Sicherheitskontrolle – in ne Bar, Kleinigkeit gegessen und getrunken und zu unserem Gate marschiert.
Es regnet, nein, es gießt, falsch es schüttet seit gut einer Stunde.
Der Flug nach Rom und der nach Neapel haben „delay“.
Bei unserem steht nichts von Delay, aber auch kein Gate.
Ich versuche ins www zu gehen. Geht nicht.
Ich frage mich durch, wegen WiFi am Flugplatz.
Flugplatz hat kein WiFi.
Ok, dann beantworte ich die SMS vom VW-Notdienst mit der sie uns unsere Flugbuchungsnummer durchgegeben haben und bitte um Bestätigung per SMS, dass meine unterschriebene Vollmacht eingegangen ist.
Die SMS wir nicht gesendet.
Ich kann also mit dem VW-Notdienst nicht per SMS kommunizieren sondern von ihnen nur „Befehle“ erhalten.
Scheiß Spiel.
Ich schau mal nach, ob bei dem Flug nach München schon ein Gate steht.
Es steht eines. Nicht wie ursprünglich Gate 7, sondern Gate 9 daneben steht als geplanter Abflug 11:55 und als voraussichtlicher Abflug
13:00. Aber „Delay“ steht nicht dort.
Auf dem „Taxiway“ zwischen Rollbahn und Parkposition steht das Wasser knapp einen halben Meter hoch – aber der Regen hat fast aufgehört. Tröpfelt nur noch.
Mittlerweile ist auch schon ein Flugzeug gelandet.
In der Abflughalle gibt es keinen Sitzplatz mehr und auch die Stehplätze sind ziemlich rar und beengt.
Liane sitzt neben mir und liest. Sie hat immer ein Buch dabei.
Sie sagt, wenn sie liest, braucht sie nicht denken – also über die jeweilige Situation – und kann sich ganz dem Buch hingeben.
Vielleicht fange ich doch mal mit Lesen an. Ein Buch kann ja nicht so teuer sein.
Ein Teeny mit einer weißen Leggins, durch die ein schwarzer String durchschimmert, bringt mich auf andere Gedanken, während um mich rum (Italiener verreisen gern mit Kind und Kegel) Kindergeschrei und Babygeplärre die stickige Luft vibrieren läßt.
Die Eltern kümmert es nicht, sie haben Stöpsel im Ohr, ein Smartphone in der Hand und machen Spiele oder hören Musik.
Am Ansteigen des inneren Aggressionsspiegels kann ich unschwer ablesen, dass ich ziemlich unter Dampf stehe. Ich glaube, ich werde alt.
Werde mal die Toilette aufsuchen und verbotener Weise ein paar Züge aus ner Selbstgedrehten nehmen (was weiß ich, was da alles aus Versehen mit eingerollt wurde) – vielleicht geht’s mir dann besser.
Bis später.
Nächster Abflugtermin
14:25
Der steht auch noch an der Tafel als wir kurz vor
15:00 zwei Passagiere hinter Sky Dumont einchecken.
Ich pfeife: Fly Robin fly, up, up in the Sky
Sky scheint das nicht zu kennen oder er erkennt die Melodie in meinem Gepfeife nicht, jedenfalls dreht er sich nicht um.
Wir müssen in einen Bus einsteigen, der uns zum Flugzeug bringt.
Liane steht neben Sky und sagt zu mir: „Fliegen ist, glaube ich, die komplizierteste Art der Fortbewegung“. Das hat er gehört, er schaut rüber, wir haben Blickkontakt und er grinst.
Ich grinse zurück.
Der Bus hat den Flieger erreicht.
Es regnet.
Trotzdem drängen alle (fast alle) aus dem Bus um draußen im Regen zu stehen und zu warten, bis die Stewardess Einlass gewährt.
Die Gangway ist eine Cabrioversion (ohne Dach).
Wir warten im Bus und gehen als letzte. Der Busfahrer will uns los haben aber wir sprechen nicht italienisch.
Wir bekommen unsere reservierten Plätze, heben ab in die Sonne.
Über den Alpen ist’s wie im Traum.
Wir denken an Mimoto, bedauern ihn, weil wir sehen, was ihm auf seinen Kreuzfahrten entgeht

und landen sicher in München.
Die S-Bahn zu uns nach Moosach fährt nicht – Gleisreparaturarbeiten.
Also die andere entern.
Es dauert bis wir am Marienplatz umsteigen in die U-Bahn.
In Moosach aussteigen und gleich zum uralten Gasthof Spiegel.
Frische Blut- und Leberwürste mit Kartoffeln und Kraut.
Da Wahnsinn.
Noch gut 200m laufen – mit vollem Magen – dann sind wir daheim.